Kirche: Unterschied zwischen den Versionen
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− | + | '''[[Datei:Wrisberg-Epitaph Hildesheim.jpg|miniatur|hochkant|Austeilung der göttlichen [[Gnade]]n durch die Kirche mittels der Sakramente: oben der gekreuzigte Jesus inmitten der [[Dreifaltigkeit]] und der "himmlischen Kirche" als Quelle der Gnade, in der Mitte die Personifikation der ''Ecclesia'' als Frau mit [[Tiara]] ]]''' | |
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'''[[Datei:Schutzherr der Kirche.jpg|thumb|right|Heiliger [[Josef von Nazareth|Josef]], [[Patron]] der Katholischen Kirche]]''' | '''[[Datei:Schutzherr der Kirche.jpg|thumb|right|Heiliger [[Josef von Nazareth|Josef]], [[Patron]] der Katholischen Kirche]]''' | ||
− | '''[[ | + | Die '''Kirche''' ist in [[Christus]] gleichsam das [[Sakrament]], das heißt [[Zeichen]] und Werkzeug für die innigste Vereinigung mit [[Gott]] wie für die [[Einheit]] der ganzen Menschheit ([[LG]] 1). Sie ist aus seiner Seitenwunde Jesu [[Christi]] hervorgegangen als Werk des [[Heiligen Geist]]es.<ref>"Gott unser Vater, nimm unsere Gaben an, in denen das Opfer seines Sohnes gegenwärtig wird. Aus seiner Seitenwunde ist die Kirche hervorgegangen als Werk des Heiligen Geistes. Lass sie ihren Ursprung nie vergessen, sondern daraus in dieser Feier Heil und Leben schöpfen. Darum bitten wir, durch Christus unseren Herrn." - [[Benediktiner]] der [[Erzabtei Beuron]] (Hrsg. +Einführungen): ''[[Schott-Messbuch]]. Für die Sonn- und Festtage des Lesjahres C, Originaltexte der [[Editio typica|authentischen deutschen Ausgabe]] des Messbuchs und des Messlektionars.'' [[Herder Verlag]], Freiburg (ordentliche Form des Römischen Ritus)m 1983, Pfingstmontag, Gabengebet, S. 323.</ref> Sie ist, die im Grunde selbst fortwährende Ausstrahlung und der liebeatmende, belebende Pulsschlag des [[Herz Jesu|Herzens Jesu]].<ref> [[Alphonse Gratry: Weisheit des Glaubens# V. Die Sakramente im allgemeinen]] (S. 237).</ref> "Die Aufgabe, allen Menschen die Frohbotschaft zu verkündigen, ist die wesentliche Sendung der Kirche". "Evangelisieren ist die eigentliche Berufung der Kirche, ihre tiefste Identität" (vgl. [[Evangelii nuntiandi]], [[Evangelii nuntiandi (Wortlaut)#Evangelisierung, die eigentliche Aufgabe der Kirche|Nr. 14]]). |
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− | + | == Zum Wesen der Kirche == | |
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Von Anfang an ist dieses Gottesvolk, der [[Leib Christi]], organisch gegliedert. Konstitutiv ist (schon) für den (Früh-) [[Katholizität]] das Kollegium der [[Apostel]] mit [[Petrus (Apostel)|Petrus]] als Oberhaupt der Kirche und Stellvertreter Jesu Christi auf Erden. Die Leiter der überall entstehenden Orts-Ekklesíai sind von den Aposteln unmittelbar oder mittelbar durch Handauflegung bevollmächtigt (Weiheakt). Bereits um die Wende zum zweiten Jahrhundert sind, zusammen mit dem [[Kanon]] der Heiligen Schriften und der [[Regula fidei]], dem Taufbekenntnis, das dreigliedrige Amt aus [[Bischof|Bischöfen]] (epískopoi), [[Priester]]n (presbýteroi) und [[Diakon]]en (diákonoi) sowie der Vorrang des Bischofssitzes in [[Rom]] und der Martyriums- und Grabesstätte Petri dort klar bezeugt. | Von Anfang an ist dieses Gottesvolk, der [[Leib Christi]], organisch gegliedert. Konstitutiv ist (schon) für den (Früh-) [[Katholizität]] das Kollegium der [[Apostel]] mit [[Petrus (Apostel)|Petrus]] als Oberhaupt der Kirche und Stellvertreter Jesu Christi auf Erden. Die Leiter der überall entstehenden Orts-Ekklesíai sind von den Aposteln unmittelbar oder mittelbar durch Handauflegung bevollmächtigt (Weiheakt). Bereits um die Wende zum zweiten Jahrhundert sind, zusammen mit dem [[Kanon]] der Heiligen Schriften und der [[Regula fidei]], dem Taufbekenntnis, das dreigliedrige Amt aus [[Bischof|Bischöfen]] (epískopoi), [[Priester]]n (presbýteroi) und [[Diakon]]en (diákonoi) sowie der Vorrang des Bischofssitzes in [[Rom]] und der Martyriums- und Grabesstätte Petri dort klar bezeugt. | ||
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Die hl. Kirche entsprang mit ihren [[Sakrament]]en dem geöffneten Herzen Jesu ([[Herz-Jesu-Verehrung#Präfation des Heiligsten Herzens Jesu|vgl.]]) und wird die "Edelfrucht am Baume des Kreuzes" genannt (vgl. [[Pius IX.]] Enzyklika [[Mit brennender Sorge]] [[Mit brennender Sorge (Wortlaut)#Richtige und falsche Reform|Nr. 23]]). | Die hl. Kirche entsprang mit ihren [[Sakrament]]en dem geöffneten Herzen Jesu ([[Herz-Jesu-Verehrung#Präfation des Heiligsten Herzens Jesu|vgl.]]) und wird die "Edelfrucht am Baume des Kreuzes" genannt (vgl. [[Pius IX.]] Enzyklika [[Mit brennender Sorge]] [[Mit brennender Sorge (Wortlaut)#Richtige und falsche Reform|Nr. 23]]). | ||
+ | '''[[Datei:Schutz_der_Kirche.jpg|thumb|right|Schutz der Kirche [[Hildegard von Bingen: Der Weg der Welt - Wisse die Wege|vgl.]], Buch I, 5. Vision, 2]]''' | ||
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+ | * '''Die triumphierende Kirche''' (ecclesia triumphans): Die [[Engel]] und [[Heilige]]n haben den Weg zu [[Gott]] gefunden, stehen im [[Himmel]] ([[Himmlisches Jerusalem|Himmlischen Jerusalem]]) der streitenden Kirche bei und bitten bei Gott für noch Kämpfenden, deren Vorbilder sie sind. Die Heiligen im Himmel freuen sich in der [[Anschauung Gottes]]. | ||
− | + | * '''Die streitende oder ringende Kirche''' (ecclesia militans): Das ist das pilgernde [[Volk Gottes]] auf der [[Erde]], das noch um die [[Heiligkeit]] kämpft. | |
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− | + | * '''Die leidende Kirche''' (ecclesia patiens): Die [[Arme Seelen|Armen Seelen]], die auf dem Weg in den [[Himmel]] noch der [[Läuterung]] im [[Fegefeuer]] in der Erwartung des Heils büßen und leiden. | |
− | + | Die Kirche im [[Himmel]], die Kirche auf Erden, die Kirche im [[Fegfeuer]] wirken in geheimnisvoller [[Einheit]] mit [[Christus]] zusammen, um die Welt mit [[Gott]] zu versöhnen. Die kämpfende und die leidende Kirche werden am [[Jüngster Tag|Jüngsten Tag]] mit der triumphierenden vereinigt werden. Dann wird die [[Gemeinschaft der Heiligen]] vollendet sein.<ref>vgl. Nachsynodales Schreiben [[Reconciliatio et paenitentia]] [[Reconciliatio et paenitentia (Wortlaut)#Andere Wege der Versöhnung|Nr. 12]]; [[Österreichische Bischofskonferenz]]: [[Katechismus der katholischen Religion#32. LEHRSTÜCK: WIR GEHÖREN ZUR GEMEINSCHAFT DER HEILIGEN]].</ref> | |
− | + | == Auftrag der Kirche auf Erden == | |
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+ | "Das '''Wesen der Kirche''' drückt sich in einem dreifachen Auftrag aus: Verkündigung von Gottes Wort (''kerygma-martyria''),Feier der [[Sakramente]] (''leiturgia''), Dienst der Liebe (''diakonia''). | ||
− | + | "Die Kirche ist Gottes Familie in der Welt." ([[Papst Benedikt XVI.]], [[Enzyklika]] [[Deus caritas est|Deus caritas est]], Nr. 25)<br> | |
+ | So reich auch die gesamte christliche Tradition an Zeugnissen des kirchlichen Lebens ist, so hat eine besondere Besinnung auf ihren Auftrag jedoch im 19. und 20. Jahrhundert eingesetzt, die in den beiden Vatikanischen Konzilien ihren Ausdruck fand. Alles in allem findet sie das Wort neu bestätigt: "Niemand kann Gott zum Vater haben, der nicht die Kirche zur Mutter hat" ([[Aurelius Augustinus|Augustinus]]). | ||
− | + | == Das Ziel der irdischen Kirche== | |
+ | Unser Weg zur heiligen Stadt wäre nicht möglich, wenn wir ihn nicht in der Kirche gingen, die Keim und Vorausbild des [[Himmlisches Jerusalem|Himmlischen Jerusalem]] ist. „Wenn nicht der Herr das Haus baut, müht sich jeder umsonst, der daran baut“ (Ps 127,1). Wer ist dieser Herr, wenn nicht unser Herr [[Jesus Christus]]? Er ist es, der seine Kirche gegründet hat, der sie auf den Felsen gebaut hat, auf den Glauben des [[Petrus (Apostel)|Apostels Petrus]] ([[Papst]] [[Benedikt XVI.]] bei der Vesper mit Klerus und Ordensleute in Paris am 12. September 2008)[http://www.kath.net/news/20825]. | ||
− | + | == Die Seele der Kirche: der Heilige Geist == | |
− | Die | + | Die [[Seele]] der Kirche (anima ecclesiae) ist der [[Heiliger Geist|Heilige Geist]] (vgl. 1 Kor 12, 13) als der Vollender des Werkes Christi. Er ist die Lebenskraft, welche die Glieder des Geheimnisvollen Leibes Christi mit dem Haupte und untereinander verbindet.<ref>1960 [[Österreichische Bischofskonferenz]]: [[Katechismus der katholischen Religion#26. LEHRSTÜCK: DIE KIRCHE IST DIE GEMEINSCHAFT ALLER GETAUFTEN]].</ref> Wie die [[Seele]] das belebende Prinzip des Organismus, so ist der Heilige Geist die Seele der von [[Christus]] gegründeten Kirche, die der [[Mystischer Leib Christi|mystische Leib Christi]] und in dieser Eigenschaft ein [[übernatürlich]]er Organismus ist. Als solche wirkt er in ihr und durch ihre Organe die ihr von Christus zugewiesenen Lebensbetätigungen ihrem dreifachen Amte entsprechend in dreifacher Hinsicht. |
+ | * Als ''Geist der Heiligkeit und Heiligung'' lässt er die der Kirche anvertrauten Quellen der [[Gnade]] ([[Opfer]] und [[Sakrament]]e) allzeit für den ganzen Organismus und alle seine Glieder belebend fließen; | ||
+ | * als ''Geist der Wahrheit'' steht er dem [[Lehramt]] bei, damit es den [[Tradition|Erbschatz]] der [[Offenbarung]] Christi treu hüte, unfehlbar erkläre, immer mehr (extensiv) und immer tiefer (intensiv) in dessen Verständnis einführe; | ||
+ | * als [[Geist der Einheit]], der alles in der Kirche gibt und wirkt (1 Kor 12, 6; Eph 4, 1 ff), belebt er die [[Hierarchie]], damit ihr Walten dem Aufbau des Leibes Christi diene.<ref> [[Joseph Braun]]: Handlexikon der katholischen [[Dogmatik]], [[Herder Verlag|Herder & Co. G.m.b.H. Verlagsbuchhandlung]], Freiburg im Breisgau 1926, S. 259-260 (356 Seiten; [[Imprimatur]] Friburgi, die 17. Iulii 1926 Dr. Sester, Vic. Gen.).</ref> | ||
− | + | Das Gnadenwirken des Heiligen Geistes in der Kirche betätigt sich aber auch in den Seelen ausserhalb der Kirche - wie sollten sie sonst den Weg zur Kirche finden? -, um sie zur Kirche zu führen und sie irgendwie mit der Kirche in Verbindung zn bringen. So erklärt sich der Ausdruck "zur Seele der Kirche gehören" bezüglich solcher, die äußerlich nicht zum sichtbaren Leibe derselben gehören. Im weiteren Sinne gehören auf diese Weise zur Seele der Kirche alle, die irgendwie unter dem Einfluss des Heiligen Geistes stehen, d. h. alle Erdenpilger (viatores) hienieden; im engeren Sinne diejenigen, die im [[Heiligmachende Gnade|Stande der Gnade]], des kostbarsteu Geschenkes des Heiligen Geistes, sind.<ref> [[Joseph Braun]]: Handlexikon der katholischen [[Dogmatik]], [[Herder Verlag|Herder & Co. G.m.b.H. Verlagsbuchhandlung]], Freiburg im Breisgau 1926, S. 259-260 (356 Seiten; [[Imprimatur]] Friburgi, die 17. Iulii 1926 Dr. Sester, Vic. Gen.).</ref> | |
− | + | == Etymologie == | |
+ | Das deutsche Wort '''Kirche''' entstand aus [[Griechisch|griech.]] ''kyriaké (oikía)'' - ''Haus des Herrn'' und ist eines der wenigen frühen griechischen Lehnwörter der deutschen Kirchensprache, die von den Goten in den germanischen Wortschatz vermittelt wurden. Kirche kann bedeuten: 1. ein [[Gotteshaus]], 2. das [[Gottesreich]], von dem dieser Artikel handelt. | ||
− | + | Der Begriffsinhalt ist jedoch bestimmt durch griech. ''ekklesía'' (lat. Lehnwort ''ecclésia'', davon die roman. Wörter ''chiesa'', ''église'' etc.). Ekklesia bedeutet im klassischen Griechisch ''Bürgerversammlung'', wörtlich: ''Herausrufung (der Mündigen zum Versammlungsplatz)''. In der griechischen Übersetzung des Alten Testaments ([[Septuaginta]]) wird ''ekklesia'' zum Übersetzungswort für hebr. ''qahál''. Dieses Wort bedeutet ''(versammelte) Gemeinde (des Gottesvolks)''. | |
− | + | Mit diesem Bedeutungsgehalt gelangt das Wort ins [[Neues Testament|Neue Testament]] und bezeichnet nun die Gesamtheit der Christgläubigen als das neue, aus [[Juden]] und [[Heiden]] (Juden- und Heiden-Christen) von Gott erwählte, um den gekreuzigten und auferstandenen Herrn zum Gedächtnis Seines Erlösungsopfers (hl. Messe) versammelte, [[Wiederkunft Christi|seine Wiederkunft]] in Herrlichkeit erwartenden Glieder am [[Mystischer Leib Christi|Mystischen Leibe Christi]]. | |
− | + | Wissenschaftlich-theologisch wird die Lehre über die hl. Kirche in der [[Ekklesiologie]] behandelt. | |
− | ==Die | + | == Neues Testament == |
+ | '''[[Datei:Gottesmutter Die lebenspendende Quelle.jpg|thumb|right| Die Kirche ist durch die [[Sakrament]]e die lebenspendende Quelle: "Saugt euch satt an ihrer tröstenden Brust, trinkt und labt euch an ihrem mütterlichen Reichtum!" (Jes 66, 11)]]''' | ||
+ | Das [[Neues Testament|Neue Testament]] benutzt zahlreiche Bilder, um die [[Natur]] der Kirche zu kennzeichnen: | ||
+ | * das von [[Christus]] errichtete Gebäude, sein [[Tempel]] (1 Tim 3,15, Eph 2, 19-22,1 Petr 2, 5) | ||
+ | * das [[Zelt Gottes]] Offb 21,1-5 | ||
+ | * sein [[Volk Gottes|Volk]] 1 Petr 2, 9-10 | ||
+ | * seine Herde (Joh 10, 11-15, B 1 Petr 5, 4) | ||
+ | * sein Weinberg (Mt 21, 33-43, Joh 15, 1-5) | ||
+ | * sein Feld (1 Kor 3, 9, Röm 11, 13-26) | ||
+ | * seine Stadt Offb 21, 1-2 | ||
+ | * die Säule der Wahrheit 1 Tim 3,15 | ||
+ | * die [[Braut Christi]] Offb 21, 1-2 | ||
+ | * sein [[Mystischer Leib Christi|mystischer Leib]] Röm 12, 4–6, 1 Kor 12, 12–27).<ref>[[Papst]] [[Paul VI.|Pauls VI.]]: [[Ansprache]] [[Sálvete, fratres in Christo dilectissimi]] am 23. September 1963</ref> | ||
− | Die | + | == Die heilige Kirche hat folgende Attribute: == |
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− | + | Die wahre Kirche Christi erkennt man an vier Kennzeichen: Sie muss einig und heilig, allgemein und apostolisch sein. Diese vier Eigenschaften lassen sich nicht voneinander trennen. Sie bezeichnen die Wesenszüge und die Sendung der Kirche. | |
− | + | * '''Einig:''' Die Kirche ist eine von [[Jesus Christus|ihrem Gründer]] her. Die Kirche muss überall die gleiche Lehre, die gleichen Mittel zur Heiligung und das gleiche Oberhaupt haben. Die Kirche ist eine von ihrer Seele her. „Der [[Heilige Geist]], der in den Gläubigen wohnt und die ganze Kirche erfüllt und leitet, schafft diese wunderbare [[ Gemeinschaft der Heiligen|Gemeinschaft der Gläubigen]] und verbindet sie in [[Christus]] so innig, dass er das Prinzip der Einheit der Kirche ist“ ([[UR]] 2). Nur durch die Katholische Kirche kann man die ganze Fülle der Heilsmittel erlangen. | |
− | + | * '''Heilig:''' Die Kirche muss eine heilige Lehre und die Mittel haben, die Menschen heilig zu machen. «Das ist der Wille Gottes, eure Heiligung» (1 Thess 5, 21). Die Kirche ist heilig, weil der heilige Gott ihr Urheber ist. Christus hat sich für sie hingegeben, um sie zu heiligen und heiligend zu machen. Sie ist unzerstörbar. | |
− | + | * '''Allgemein oder katholisch (allumfassend):''' Sie muss für alle Menschen aller Orte und aller Zeiten da sein. Der biblische Missionsauftrag lautet: «Geht hinaus in alle Welt und lehret alle Völker» (Mk 16, 15). | |
− | + | :Die Katholische Kirche besitzt und spendet die Fülle der Heilsmittel. Sie ist zu allen Völkern aller Zeiten gesandt, welcher Kultur sie auch angehören. Die Getauften, die diese katholische Einheit nicht voll verwirklichen, stehen in einer gewissen, wenn auch nicht vollkommenen Gemeinschaft mit der katholischen Kirche. „[[Extra ecclesiam nulla salus|Außerhalb der Kirche kein Heil]]“<ref> [[Cyprian von Karthago|S. Cyprian]], Epistul. IV, 4, PL 4, 370. nemine salus esse nisi in ecclesia possit. - Epist. LXXIlI, 21. [[PL]] 3, 1123. Salus extra ecclesiam non est. - [[Origenes]]. Homil. 3. n. 5 PG. 12, 841 ... extra ecclesiam, nemo salvatur. Vgl. Dieckmann, De Ecclesia II. p. 252s.</ref> bedeutet, dass alles Heil von [[Christus]], dem Haupt, durch die Kirche, seinen Leib, kommt. Darum können jene Menschen nicht gerettet werden, die wissen, dass die Kirche von Christus gegründet wurde und zum Heil notwendig ist, in sie aber nicht eintreten oder in ihr nicht ausharren wollen. Zugleich können durch Christus und seine Kirche diejenigen das ewige Heil erlangen, die ohne eigene [[Schuld]] das Evangelium Christi und seine Kirche nicht kennen, Gott jedoch aufrichtigen Herzens suchen und sich unter dem Einfluss der [[Gnade]] bemühen, seinen durch den Anruf des [[Gewissen]]s erkannten Willen zu erfüllen. | |
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+ | * '''Apostolisch:''' Sie muss die gleiche Lehre haben wie die [[Apostel]].<ref>[[Tertullian]], Aus der Schrift über "die Prozessreden gegen die Häretiker" (aus dem Lektionar zum [[Stundenbuch]], II/3, 3. Mai Fest der Hll. Philippus und Jakobus, Lesehore): "Dann gründeten sie (die [[Apostel]]) von Stadt zu Stadt Kirchen. Von diesen Kirchen aus gelangten Glaube und Lehre zu den übrigen Kirchen. ... Dadurch werden auch sie als Spößlinge der von den Aposteln gegründeten Kirchen als apostolisch erachtet."</ref> Ihre Bischöfe müssen die [[Sukzession|rechtmäßigen Nachfolger]] der Apostel sein. «Wie mich der Vater gesandt hat, so sende ich euch» (Joh 20, 21). Die Kirche ist apostolisch aufgrund ihres Ursprungs, da sie „auf das Fundament der Apostel“ gebaut ist (Eph 2, 20). Die Kirche ist apostolisch aufgrund ihrer [[Hierarchie|hierarchischen]] Struktur, weil sie bis zur [[Wiederkunft Christi]] von den Aposteln belehrt, geheiligt und geleitet wird – und zwar durch ihre Nachfolger, die Bischöfe in Gemeinschaft mit dem [[Papst|Nachfolger des Petrus]].<ref>[[Basler Katholischer Katechismus (1947)#Die Kennzeichen der Kirche]]; [[Kompendium des Katechismus der Katholischen Kirche (Wortlaut)#Die eine, heilige, katholische und apostolische Kirche]]; [[Katechismus der Katholischen Kirche I. Teil: Das Glaubensbekenntnis#ABSATZ 3: DIE EINE, HEILIGE, KATHOLISCHE UND APOSTOLISCHE KIRCHE]].</ref> | ||
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Die Kirche nimmt in gewisser Weise die Rolle der GPS-Navigation für den [[Mensch]]en ein, das heißt: wo auch immer sich der Mensch befindet, wohin er sich auch immer verirren mag, fällt, genügt es, dass er sich an die Kirche anschließt, und die Kirche zeigt ihm den Weg zum Ziel, von welchem Ort auch immer in der Welt und aus welcher auch immer geistigen Situation, in der er sich befindet.<ref>[https://de.catholicnewsagency.com/story/exklusiv-das-komplette-interview-mit-erzbischof-gadecki-zur-familiensynode-0071 Das komplette Interview mit] Erzbischof [[Stanislaw Gadecki]] zur Familiensynode, [[CNA]] am 5. Oktober 2015</ref> | Die Kirche nimmt in gewisser Weise die Rolle der GPS-Navigation für den [[Mensch]]en ein, das heißt: wo auch immer sich der Mensch befindet, wohin er sich auch immer verirren mag, fällt, genügt es, dass er sich an die Kirche anschließt, und die Kirche zeigt ihm den Weg zum Ziel, von welchem Ort auch immer in der Welt und aus welcher auch immer geistigen Situation, in der er sich befindet.<ref>[https://de.catholicnewsagency.com/story/exklusiv-das-komplette-interview-mit-erzbischof-gadecki-zur-familiensynode-0071 Das komplette Interview mit] Erzbischof [[Stanislaw Gadecki]] zur Familiensynode, [[CNA]] am 5. Oktober 2015</ref> | ||
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'''Die Kirche als [[Braut]] Christi und [[Tempel]] des Heiligen Geistes''' (II. Präfation der Kirchweihe)<br> | '''Die Kirche als [[Braut]] Christi und [[Tempel]] des Heiligen Geistes''' (II. Präfation der Kirchweihe)<br> | ||
In [[Wahrheit]] ist es würdig und recht, Dir, Vater im [[Himmel]], zu danken und Deine Größe zu rühmen. In jedem Haus des Gebetes wohnst Du als Spender der [[Gnade]], als Geber alles Guten: Denn Du erbaust uns zum Tempel des Heiligen Geistes, dessen Glanz im Leben der Gläubigen aufstrahlt. Im sichtbaren Bau erkennen wir das Bild Deiner Kirche. die Du zur '''Braut Deines Sohnes''' erwählt hast. Du heiligst sie Tag für Tag, bis du sie, '''unsere Mutter''', in die Herrlichkeit aufnimmst mit der unzählbaren Schar ihrer Kinder. Darum preisen wir Dich in Deiner Kirche und vereinen uns mit allen Engeln und Heiligen zum Hochgesang von Deiner göttlichen Herrlichkeit: [[Dreifaltigkeit|'''Heilig''', '''Heilig''', '''Heilig''' ...]] | In [[Wahrheit]] ist es würdig und recht, Dir, Vater im [[Himmel]], zu danken und Deine Größe zu rühmen. In jedem Haus des Gebetes wohnst Du als Spender der [[Gnade]], als Geber alles Guten: Denn Du erbaust uns zum Tempel des Heiligen Geistes, dessen Glanz im Leben der Gläubigen aufstrahlt. Im sichtbaren Bau erkennen wir das Bild Deiner Kirche. die Du zur '''Braut Deines Sohnes''' erwählt hast. Du heiligst sie Tag für Tag, bis du sie, '''unsere Mutter''', in die Herrlichkeit aufnimmst mit der unzählbaren Schar ihrer Kinder. Darum preisen wir Dich in Deiner Kirche und vereinen uns mit allen Engeln und Heiligen zum Hochgesang von Deiner göttlichen Herrlichkeit: [[Dreifaltigkeit|'''Heilig''', '''Heilig''', '''Heilig''' ...]] | ||
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'''Siehe auch:''' [[Kirchen oder Kirchliche Gemeinschaften?]], [[Leib Christi]], [[Bräutigam und Braut]]. | '''Siehe auch:''' [[Kirchen oder Kirchliche Gemeinschaften?]], [[Leib Christi]], [[Bräutigam und Braut]]. | ||
== Literatur == | == Literatur == | ||
+ | * → [[Carl Feckes]]: ''[[Carl Feckes: Das Mysterium der heiligen Kirche|Das Mysterium der heiligen Kirche]]'', [[Ferdinand Schöningh Verlag]] 1951 (3. Auflage; 287 Seiten; [[Imprimatur]] Paderbornae die m. Aug. 1950 [[Vicarius Generalis]]. Dr. Rintelen). | ||
+ | * → [[Alphonse Gratry: Weisheit des Glaubens#Fünftes Zwiegespräch: Die Kirche]]. | ||
+ | * → [[Jakob Linden]]: [[Die Wahrheit der katholischen Religion#II. Die Kirche und ihre Einrichtung]] ([[1912]]). | ||
+ | * [[Michael Müller]] (Hrsg.): ''Plädoyer für die Kirche, Urteile über Vorurteile'', [[MM Verlag]] Aachen 1992 (456 Seiten, ISBN 3-928272-00-4, 4. Auflage, kartoniert; 1. Auflage: 1991). | ||
* [[Ulrich Filler]]. Deine Kirche ist ja wohl das Letzte! Fragen - Argumente - Standpunkte, [[Fe-Medienverlag]], Kißlegg 2002, ISBN 3-928929-20-8 (Völlig neu bearbeitete Neuauflage 2009) | * [[Ulrich Filler]]. Deine Kirche ist ja wohl das Letzte! Fragen - Argumente - Standpunkte, [[Fe-Medienverlag]], Kißlegg 2002, ISBN 3-928929-20-8 (Völlig neu bearbeitete Neuauflage 2009) | ||
+ | * [[Guido Horst]]: ''[[Gott]] ja, Kirche nein. Antworten auf 66x Kritik'', Band 1, [[MM Verlag]] Aachen 1997 (355 Seiten, ISBN: 3-928272-40-3). | ||
+ | * [[Guido Horst]]: ''Gott ja, Kirche nein. Antworten auf 66x Kritik'', Band 2, [[MM Verlag]] Aachen 2001 (312 Seiten, ISBN: 3-928272-61-6). | ||
+ | * [[Walter Brandmüller]] (Hrsg.): ''Mysterium Kirche - Sozialkonzern oder Stiftung Christi?'' (Berichtband der 2. [[Theologische Sommerakademie Augsburg|Theologischen Sommerakademie Augsburg]] 1995) [[Michael Müller Verlag]] Aachen 1996 (ISBN 978-3-928272-48-9). | ||
* [[Georg May]]: Die Sendung der Kirche: ein Vortrag, gehalten am 10. April 1999 in Einsiedeln/Schweiz. [[Una Voce]] Deutschland Köln 1999. (136 Seiten; ISBN 3-926377-22-4). | * [[Georg May]]: Die Sendung der Kirche: ein Vortrag, gehalten am 10. April 1999 in Einsiedeln/Schweiz. [[Una Voce]] Deutschland Köln 1999. (136 Seiten; ISBN 3-926377-22-4). | ||
− | * [[ | + | * [[Michael Fiedrowicz]] (Hsgr.): ''Ecclesia militans - Die streitende Kirche. Zeugnisse aus der Frühzeit des Christentums'', eingeleitet und herausgegeben von M.F. unter Mitarbeit von [[Claudia Barthold]] und J. Thurn, [[Carthusianus Verlag]] Fohren-Linden 2017 (464 Seiten, ISBN 978-3-941862-22-7). |
− | + | * [[Erik von Kuehnelt-Leddin]]: ''Weltweite Kirche. Begegnungen und Erfahrungen in sechs Kontinenten'' (1909-1999) 2000 (605 Seiten, ISBN 978-3717110477). | |
− | * [[ | + | * [[Franz Breid]] (Hsgr.): Kirche und [[Wahrheit]]. [[Internationale Theologische Sommerakademie Aigen| Referate der "Internationalen Theologischen Sommerakademie 1993" des Linzer Priesterkreises in Aigen]]. W. Ennsthaler Gesellschaft m.b.H. & Co. KG Steyr 1993 (252 Seiten; ISBN: 3-85068-406-7). |
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− | * [[Franz Breid]] (Hsgr.): Kirche und [[Wahrheit]]. [[Internationale Theologische Sommerakademie Aigen| Referate der "Internationalen Theologischen Sommerakademie 1993" des Linzer Priesterkreises in Aigen]]. W. Ennsthaler Gesellschaft m.b.H. & Co. KG Steyr 1993 (252 Seiten; ISBN: 3-85068-406-7) | ||
* [[Ferdinand Holböck]] und [[Thomas Sartory]] (Hrsg.): Mysterium Kirche in der Sicht der theologischen Disziplinen, 2 Bände, Salzburg, [[Otto Müller Verlag]] Salzburg 1962 (1. Auflage; [[Imprimatur]] Erzbischöfliches Ordinariat Salzburg 29. Januar 1962, Zahl 172/62). | * [[Ferdinand Holböck]] und [[Thomas Sartory]] (Hrsg.): Mysterium Kirche in der Sicht der theologischen Disziplinen, 2 Bände, Salzburg, [[Otto Müller Verlag]] Salzburg 1962 (1. Auflage; [[Imprimatur]] Erzbischöfliches Ordinariat Salzburg 29. Januar 1962, Zahl 172/62). | ||
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* Eugen Mederlet: Die Hochzeit des Lammes, Franziskus und die bräutliche Kirche, [[Christiana Verlag]], Stein am Rhein 1983 (3. Auflage; Mit kirchlicher [[Druckerlaubnis]] (Nihil obstat P. Karl Feusi, Provinzial) | * Eugen Mederlet: Die Hochzeit des Lammes, Franziskus und die bräutliche Kirche, [[Christiana Verlag]], Stein am Rhein 1983 (3. Auflage; Mit kirchlicher [[Druckerlaubnis]] (Nihil obstat P. Karl Feusi, Provinzial) | ||
* [[Franz Breid]] (Hsgr.): Die Pforten der [[Hölle]] werden sie nicht überwältigen. [[Internationale Theologische Sommerakademie Aigen|Referate der "Internationalen Theologischen Sommerakademie 2003" des Linzer Priesterkreises]]. [[Stella Maris Verlag]] Buttenwiesen 2003. 286 Seiten. Paperback. ISBN: 978-3-934225-32-9 | * [[Franz Breid]] (Hsgr.): Die Pforten der [[Hölle]] werden sie nicht überwältigen. [[Internationale Theologische Sommerakademie Aigen|Referate der "Internationalen Theologischen Sommerakademie 2003" des Linzer Priesterkreises]]. [[Stella Maris Verlag]] Buttenwiesen 2003. 286 Seiten. Paperback. ISBN: 978-3-934225-32-9 | ||
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*[[29. Juni]] [[2007]]: Kongregation für die Glaubenslehre, Antworten ''[[Ad catholicam profundius]]'' auf Fragen zu einigen Aspekten bezüglich der Lehre über die Kirche. | *[[29. Juni]] [[2007]]: Kongregation für die Glaubenslehre, Antworten ''[[Ad catholicam profundius]]'' auf Fragen zu einigen Aspekten bezüglich der Lehre über die Kirche. | ||
* 13. Oktober 2007 "[[Dokument von Ravenna]]", Die ekklesiologischen und kanonischen Folgen des sakramentalen Wesens der Kirche: kirchliche Gemeinschaft, [[Konziliarität]] und [[Synodalität]] in der Kirche. | * 13. Oktober 2007 "[[Dokument von Ravenna]]", Die ekklesiologischen und kanonischen Folgen des sakramentalen Wesens der Kirche: kirchliche Gemeinschaft, [[Konziliarität]] und [[Synodalität]] in der Kirche. | ||
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+ | → [[Fest soll mein Taufbund immer stehen]] | ||
== Weblinks == | == Weblinks == | ||
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*[http://www.kath.net/news/37098 Die Kirche lieben] [[Kath.net]] am 26. Juni 2012 von [[Bernhard Speringer]] im [[St. Josephsblatt]] | *[http://www.kath.net/news/37098 Die Kirche lieben] [[Kath.net]] am 26. Juni 2012 von [[Bernhard Speringer]] im [[St. Josephsblatt]] | ||
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== Anmerkungen == | == Anmerkungen == |
Aktuelle Version vom 10. August 2024, 17:16 Uhr
Die Kirche ist in Christus gleichsam das Sakrament, das heißt Zeichen und Werkzeug für die innigste Vereinigung mit Gott wie für die Einheit der ganzen Menschheit (LG 1). Sie ist aus seiner Seitenwunde Jesu Christi hervorgegangen als Werk des Heiligen Geistes.<ref>"Gott unser Vater, nimm unsere Gaben an, in denen das Opfer seines Sohnes gegenwärtig wird. Aus seiner Seitenwunde ist die Kirche hervorgegangen als Werk des Heiligen Geistes. Lass sie ihren Ursprung nie vergessen, sondern daraus in dieser Feier Heil und Leben schöpfen. Darum bitten wir, durch Christus unseren Herrn." - Benediktiner der Erzabtei Beuron (Hrsg. +Einführungen): Schott-Messbuch. Für die Sonn- und Festtage des Lesjahres C, Originaltexte der authentischen deutschen Ausgabe des Messbuchs und des Messlektionars. Herder Verlag, Freiburg (ordentliche Form des Römischen Ritus)m 1983, Pfingstmontag, Gabengebet, S. 323.</ref> Sie ist, die im Grunde selbst fortwährende Ausstrahlung und der liebeatmende, belebende Pulsschlag des Herzens Jesu.<ref> Alphonse Gratry: Weisheit des Glaubens# V. Die Sakramente im allgemeinen (S. 237).</ref> "Die Aufgabe, allen Menschen die Frohbotschaft zu verkündigen, ist die wesentliche Sendung der Kirche". "Evangelisieren ist die eigentliche Berufung der Kirche, ihre tiefste Identität" (vgl. Evangelii nuntiandi, Nr. 14).
Inhaltsverzeichnis
- 1 Zum Wesen der Kirche
- 2 Auftrag der Kirche auf Erden
- 3 Das Ziel der irdischen Kirche
- 4 Die Seele der Kirche: der Heilige Geist
- 5 Etymologie
- 6 Neues Testament
- 7 Die heilige Kirche hat folgende Attribute:
- 8 Präfation am Jahrestag einer Kirche
- 9 Literatur
- 10 Lehramtliche Schreiben zur Kirche
- 11 Weblinks
- 12 Anmerkungen
Zum Wesen der Kirche
Von Anfang an ist dieses Gottesvolk, der Leib Christi, organisch gegliedert. Konstitutiv ist (schon) für den (Früh-) Katholizität das Kollegium der Apostel mit Petrus als Oberhaupt der Kirche und Stellvertreter Jesu Christi auf Erden. Die Leiter der überall entstehenden Orts-Ekklesíai sind von den Aposteln unmittelbar oder mittelbar durch Handauflegung bevollmächtigt (Weiheakt). Bereits um die Wende zum zweiten Jahrhundert sind, zusammen mit dem Kanon der Heiligen Schriften und der Regula fidei, dem Taufbekenntnis, das dreigliedrige Amt aus Bischöfen (epískopoi), Priestern (presbýteroi) und Diakonen (diákonoi) sowie der Vorrang des Bischofssitzes in Rom und der Martyriums- und Grabesstätte Petri dort klar bezeugt.
Die hl. Kirche ist nicht zu reduzieren auf einen Zusammenschluss von Menschen gleicher Gesinnung oder gleichen Geschmacks, sondern ist das Geheimnis der fortdauernden Gegenwart des sich für uns aufopfernden und so ewiges Leben schenkenden Herrn. Sie ist das Wurzelsakrament, wogegen Christus das Ursakrament genannt wird. Allem Suchen und Glauben, der Einzelnen und der Völker, ist die Kirche als verborgener Antrieb und offenbares Ziel vorgegeben. Die vornehmste Aufgabe der hl. Kirche sind das Bewahren des hl. Evangeliums, Bezeugung und Verkündigung Jesu Christi als Gott und Mensch, den einzigen und wahren Erlöser und Vollender aller Menschen (Mission), Ausspendung der hl. Sakramente und das Lehramt.
Die hl. Kirche entsprang mit ihren Sakramenten dem geöffneten Herzen Jesu (vgl.) und wird die "Edelfrucht am Baume des Kreuzes" genannt (vgl. Pius IX. Enzyklika Mit brennender Sorge Nr. 23).
Die dreigliedrige Kirche - die Gemeinschaft der Heiligen
deutsch | lateinisch | göttliche Tugend | Wer | Wo |
---|---|---|---|---|
Die triumphierende Kirche | ecclesia triumphans | liebende | Engel und Heilige | in der Anschauung Gottes oder der Heimat des Himmels |
Die leidende Kirche | ecclesia patiens | hoffende | Arme Seelen | im Läuterungsort oder dem Fegfeuer |
Die kämpfende oder streitende Kirche | ecclesia militans | glaubende | Pilger | in der Fremde (2 Kor 5, 6+9), der Erde oder der Welt |
- Die triumphierende Kirche (ecclesia triumphans): Die Engel und Heiligen haben den Weg zu Gott gefunden, stehen im Himmel (Himmlischen Jerusalem) der streitenden Kirche bei und bitten bei Gott für noch Kämpfenden, deren Vorbilder sie sind. Die Heiligen im Himmel freuen sich in der Anschauung Gottes.
- Die streitende oder ringende Kirche (ecclesia militans): Das ist das pilgernde Volk Gottes auf der Erde, das noch um die Heiligkeit kämpft.
- Die leidende Kirche (ecclesia patiens): Die Armen Seelen, die auf dem Weg in den Himmel noch der Läuterung im Fegefeuer in der Erwartung des Heils büßen und leiden.
Die Kirche im Himmel, die Kirche auf Erden, die Kirche im Fegfeuer wirken in geheimnisvoller Einheit mit Christus zusammen, um die Welt mit Gott zu versöhnen. Die kämpfende und die leidende Kirche werden am Jüngsten Tag mit der triumphierenden vereinigt werden. Dann wird die Gemeinschaft der Heiligen vollendet sein.<ref>vgl. Nachsynodales Schreiben Reconciliatio et paenitentia Nr. 12; Österreichische Bischofskonferenz: Katechismus der katholischen Religion#32. LEHRSTÜCK: WIR GEHÖREN ZUR GEMEINSCHAFT DER HEILIGEN.</ref>
Auftrag der Kirche auf Erden
"Das Wesen der Kirche drückt sich in einem dreifachen Auftrag aus: Verkündigung von Gottes Wort (kerygma-martyria),Feier der Sakramente (leiturgia), Dienst der Liebe (diakonia).
"Die Kirche ist Gottes Familie in der Welt." (Papst Benedikt XVI., Enzyklika Deus caritas est, Nr. 25)
So reich auch die gesamte christliche Tradition an Zeugnissen des kirchlichen Lebens ist, so hat eine besondere Besinnung auf ihren Auftrag jedoch im 19. und 20. Jahrhundert eingesetzt, die in den beiden Vatikanischen Konzilien ihren Ausdruck fand. Alles in allem findet sie das Wort neu bestätigt: "Niemand kann Gott zum Vater haben, der nicht die Kirche zur Mutter hat" (Augustinus).
Das Ziel der irdischen Kirche
Unser Weg zur heiligen Stadt wäre nicht möglich, wenn wir ihn nicht in der Kirche gingen, die Keim und Vorausbild des Himmlischen Jerusalem ist. „Wenn nicht der Herr das Haus baut, müht sich jeder umsonst, der daran baut“ (Ps 127,1). Wer ist dieser Herr, wenn nicht unser Herr Jesus Christus? Er ist es, der seine Kirche gegründet hat, der sie auf den Felsen gebaut hat, auf den Glauben des Apostels Petrus (Papst Benedikt XVI. bei der Vesper mit Klerus und Ordensleute in Paris am 12. September 2008)[1].
Die Seele der Kirche: der Heilige Geist
Die Seele der Kirche (anima ecclesiae) ist der Heilige Geist (vgl. 1 Kor 12, 13) als der Vollender des Werkes Christi. Er ist die Lebenskraft, welche die Glieder des Geheimnisvollen Leibes Christi mit dem Haupte und untereinander verbindet.<ref>1960 Österreichische Bischofskonferenz: Katechismus der katholischen Religion#26. LEHRSTÜCK: DIE KIRCHE IST DIE GEMEINSCHAFT ALLER GETAUFTEN.</ref> Wie die Seele das belebende Prinzip des Organismus, so ist der Heilige Geist die Seele der von Christus gegründeten Kirche, die der mystische Leib Christi und in dieser Eigenschaft ein übernatürlicher Organismus ist. Als solche wirkt er in ihr und durch ihre Organe die ihr von Christus zugewiesenen Lebensbetätigungen ihrem dreifachen Amte entsprechend in dreifacher Hinsicht.
- Als Geist der Heiligkeit und Heiligung lässt er die der Kirche anvertrauten Quellen der Gnade (Opfer und Sakramente) allzeit für den ganzen Organismus und alle seine Glieder belebend fließen;
- als Geist der Wahrheit steht er dem Lehramt bei, damit es den Erbschatz der Offenbarung Christi treu hüte, unfehlbar erkläre, immer mehr (extensiv) und immer tiefer (intensiv) in dessen Verständnis einführe;
- als Geist der Einheit, der alles in der Kirche gibt und wirkt (1 Kor 12, 6; Eph 4, 1 ff), belebt er die Hierarchie, damit ihr Walten dem Aufbau des Leibes Christi diene.<ref> Joseph Braun: Handlexikon der katholischen Dogmatik, Herder & Co. G.m.b.H. Verlagsbuchhandlung, Freiburg im Breisgau 1926, S. 259-260 (356 Seiten; Imprimatur Friburgi, die 17. Iulii 1926 Dr. Sester, Vic. Gen.).</ref>
Das Gnadenwirken des Heiligen Geistes in der Kirche betätigt sich aber auch in den Seelen ausserhalb der Kirche - wie sollten sie sonst den Weg zur Kirche finden? -, um sie zur Kirche zu führen und sie irgendwie mit der Kirche in Verbindung zn bringen. So erklärt sich der Ausdruck "zur Seele der Kirche gehören" bezüglich solcher, die äußerlich nicht zum sichtbaren Leibe derselben gehören. Im weiteren Sinne gehören auf diese Weise zur Seele der Kirche alle, die irgendwie unter dem Einfluss des Heiligen Geistes stehen, d. h. alle Erdenpilger (viatores) hienieden; im engeren Sinne diejenigen, die im Stande der Gnade, des kostbarsteu Geschenkes des Heiligen Geistes, sind.<ref> Joseph Braun: Handlexikon der katholischen Dogmatik, Herder & Co. G.m.b.H. Verlagsbuchhandlung, Freiburg im Breisgau 1926, S. 259-260 (356 Seiten; Imprimatur Friburgi, die 17. Iulii 1926 Dr. Sester, Vic. Gen.).</ref>
Etymologie
Das deutsche Wort Kirche entstand aus griech. kyriaké (oikía) - Haus des Herrn und ist eines der wenigen frühen griechischen Lehnwörter der deutschen Kirchensprache, die von den Goten in den germanischen Wortschatz vermittelt wurden. Kirche kann bedeuten: 1. ein Gotteshaus, 2. das Gottesreich, von dem dieser Artikel handelt.
Der Begriffsinhalt ist jedoch bestimmt durch griech. ekklesía (lat. Lehnwort ecclésia, davon die roman. Wörter chiesa, église etc.). Ekklesia bedeutet im klassischen Griechisch Bürgerversammlung, wörtlich: Herausrufung (der Mündigen zum Versammlungsplatz). In der griechischen Übersetzung des Alten Testaments (Septuaginta) wird ekklesia zum Übersetzungswort für hebr. qahál. Dieses Wort bedeutet (versammelte) Gemeinde (des Gottesvolks).
Mit diesem Bedeutungsgehalt gelangt das Wort ins Neue Testament und bezeichnet nun die Gesamtheit der Christgläubigen als das neue, aus Juden und Heiden (Juden- und Heiden-Christen) von Gott erwählte, um den gekreuzigten und auferstandenen Herrn zum Gedächtnis Seines Erlösungsopfers (hl. Messe) versammelte, seine Wiederkunft in Herrlichkeit erwartenden Glieder am Mystischen Leibe Christi.
Wissenschaftlich-theologisch wird die Lehre über die hl. Kirche in der Ekklesiologie behandelt.
Neues Testament
Das Neue Testament benutzt zahlreiche Bilder, um die Natur der Kirche zu kennzeichnen:
- das von Christus errichtete Gebäude, sein Tempel (1 Tim 3,15, Eph 2, 19-22,1 Petr 2, 5)
- das Zelt Gottes Offb 21,1-5
- sein Volk 1 Petr 2, 9-10
- seine Herde (Joh 10, 11-15, B 1 Petr 5, 4)
- sein Weinberg (Mt 21, 33-43, Joh 15, 1-5)
- sein Feld (1 Kor 3, 9, Röm 11, 13-26)
- seine Stadt Offb 21, 1-2
- die Säule der Wahrheit 1 Tim 3,15
- die Braut Christi Offb 21, 1-2
- sein mystischer Leib Röm 12, 4–6, 1 Kor 12, 12–27).<ref>Papst Pauls VI.: Ansprache Sálvete, fratres in Christo dilectissimi am 23. September 1963</ref>
Die heilige Kirche hat folgende Attribute:
Die wahre Kirche Christi erkennt man an vier Kennzeichen: Sie muss einig und heilig, allgemein und apostolisch sein. Diese vier Eigenschaften lassen sich nicht voneinander trennen. Sie bezeichnen die Wesenszüge und die Sendung der Kirche.
- Einig: Die Kirche ist eine von ihrem Gründer her. Die Kirche muss überall die gleiche Lehre, die gleichen Mittel zur Heiligung und das gleiche Oberhaupt haben. Die Kirche ist eine von ihrer Seele her. „Der Heilige Geist, der in den Gläubigen wohnt und die ganze Kirche erfüllt und leitet, schafft diese wunderbare Gemeinschaft der Gläubigen und verbindet sie in Christus so innig, dass er das Prinzip der Einheit der Kirche ist“ (UR 2). Nur durch die Katholische Kirche kann man die ganze Fülle der Heilsmittel erlangen.
- Heilig: Die Kirche muss eine heilige Lehre und die Mittel haben, die Menschen heilig zu machen. «Das ist der Wille Gottes, eure Heiligung» (1 Thess 5, 21). Die Kirche ist heilig, weil der heilige Gott ihr Urheber ist. Christus hat sich für sie hingegeben, um sie zu heiligen und heiligend zu machen. Sie ist unzerstörbar.
- Allgemein oder katholisch (allumfassend): Sie muss für alle Menschen aller Orte und aller Zeiten da sein. Der biblische Missionsauftrag lautet: «Geht hinaus in alle Welt und lehret alle Völker» (Mk 16, 15).
- Die Katholische Kirche besitzt und spendet die Fülle der Heilsmittel. Sie ist zu allen Völkern aller Zeiten gesandt, welcher Kultur sie auch angehören. Die Getauften, die diese katholische Einheit nicht voll verwirklichen, stehen in einer gewissen, wenn auch nicht vollkommenen Gemeinschaft mit der katholischen Kirche. „Außerhalb der Kirche kein Heil“<ref> S. Cyprian, Epistul. IV, 4, PL 4, 370. nemine salus esse nisi in ecclesia possit. - Epist. LXXIlI, 21. PL 3, 1123. Salus extra ecclesiam non est. - Origenes. Homil. 3. n. 5 PG. 12, 841 ... extra ecclesiam, nemo salvatur. Vgl. Dieckmann, De Ecclesia II. p. 252s.</ref> bedeutet, dass alles Heil von Christus, dem Haupt, durch die Kirche, seinen Leib, kommt. Darum können jene Menschen nicht gerettet werden, die wissen, dass die Kirche von Christus gegründet wurde und zum Heil notwendig ist, in sie aber nicht eintreten oder in ihr nicht ausharren wollen. Zugleich können durch Christus und seine Kirche diejenigen das ewige Heil erlangen, die ohne eigene Schuld das Evangelium Christi und seine Kirche nicht kennen, Gott jedoch aufrichtigen Herzens suchen und sich unter dem Einfluss der Gnade bemühen, seinen durch den Anruf des Gewissens erkannten Willen zu erfüllen.
- Apostolisch: Sie muss die gleiche Lehre haben wie die Apostel.<ref>Tertullian, Aus der Schrift über "die Prozessreden gegen die Häretiker" (aus dem Lektionar zum Stundenbuch, II/3, 3. Mai Fest der Hll. Philippus und Jakobus, Lesehore): "Dann gründeten sie (die Apostel) von Stadt zu Stadt Kirchen. Von diesen Kirchen aus gelangten Glaube und Lehre zu den übrigen Kirchen. ... Dadurch werden auch sie als Spößlinge der von den Aposteln gegründeten Kirchen als apostolisch erachtet."</ref> Ihre Bischöfe müssen die rechtmäßigen Nachfolger der Apostel sein. «Wie mich der Vater gesandt hat, so sende ich euch» (Joh 20, 21). Die Kirche ist apostolisch aufgrund ihres Ursprungs, da sie „auf das Fundament der Apostel“ gebaut ist (Eph 2, 20). Die Kirche ist apostolisch aufgrund ihrer hierarchischen Struktur, weil sie bis zur Wiederkunft Christi von den Aposteln belehrt, geheiligt und geleitet wird – und zwar durch ihre Nachfolger, die Bischöfe in Gemeinschaft mit dem Nachfolger des Petrus.<ref>Basler Katholischer Katechismus (1947)#Die Kennzeichen der Kirche; Kompendium des Katechismus der Katholischen Kirche (Wortlaut)#Die eine, heilige, katholische und apostolische Kirche; Katechismus der Katholischen Kirche I. Teil: Das Glaubensbekenntnis#ABSATZ 3: DIE EINE, HEILIGE, KATHOLISCHE UND APOSTOLISCHE KIRCHE.</ref>
Göttliche Person | Offenbarer-Zuordnung : Ordnung | Schöpfungs- geschichte |
---|---|---|
Schöpfer Himmels und der Erde | Anfang - Paradies - aus dem Nichts geschaffen - Alter Bund | |
Erlöser | Mitte - Kirche - Menschwerdung - Neuer und ewiger Bund ↓ | |
Heiligmacher oder Heimholer |
Ende - Himmlisches Jerusalem |
- zu Ordnung: Dreifache Ordnung der Natur, der Gnade und der Glorie. : Leo XIII. in der Enzyklika Augustissimae virginis Die Rosenkranzbruderschaft und die heiligen Engel im Rosenkranzgebet, Nr. 2; Die Gottheit ist in ihren drei Personen zu betrachten, nämlich in dem zeugenden Vater, dem erzeugten Sohn und dem hervorgehenden Heiligen Geist, sowie in ihrer vierfachen Tätigkeit: der Schöpfung des naturhaften Seins, der Wiedererschaffung des gnadenhaften Seins, der Auferweckung zum ewigen Leben und der Verherrlichung durch die Verleihung der Glorie. : in: Johannes Bonaventura: Breviloquium#7. Kapitel: Die Betätigung der Glaubensgnade.
Die Kirche nimmt in gewisser Weise die Rolle der GPS-Navigation für den Menschen ein, das heißt: wo auch immer sich der Mensch befindet, wohin er sich auch immer verirren mag, fällt, genügt es, dass er sich an die Kirche anschließt, und die Kirche zeigt ihm den Weg zum Ziel, von welchem Ort auch immer in der Welt und aus welcher auch immer geistigen Situation, in der er sich befindet.<ref>Das komplette Interview mit Erzbischof Stanislaw Gadecki zur Familiensynode, CNA am 5. Oktober 2015</ref>
Präfation am Jahrestag einer Kirche
Die Kirche als Braut Christi und Tempel des Heiligen Geistes (II. Präfation der Kirchweihe)
In Wahrheit ist es würdig und recht, Dir, Vater im Himmel, zu danken und Deine Größe zu rühmen. In jedem Haus des Gebetes wohnst Du als Spender der Gnade, als Geber alles Guten: Denn Du erbaust uns zum Tempel des Heiligen Geistes, dessen Glanz im Leben der Gläubigen aufstrahlt. Im sichtbaren Bau erkennen wir das Bild Deiner Kirche. die Du zur Braut Deines Sohnes erwählt hast. Du heiligst sie Tag für Tag, bis du sie, unsere Mutter, in die Herrlichkeit aufnimmst mit der unzählbaren Schar ihrer Kinder. Darum preisen wir Dich in Deiner Kirche und vereinen uns mit allen Engeln und Heiligen zum Hochgesang von Deiner göttlichen Herrlichkeit: Heilig, Heilig, Heilig ...
Siehe auch: Kirchen oder Kirchliche Gemeinschaften?, Leib Christi, Bräutigam und Braut.
Literatur
- → Carl Feckes: Das Mysterium der heiligen Kirche, Ferdinand Schöningh Verlag 1951 (3. Auflage; 287 Seiten; Imprimatur Paderbornae die m. Aug. 1950 Vicarius Generalis. Dr. Rintelen).
- → Alphonse Gratry: Weisheit des Glaubens#Fünftes Zwiegespräch: Die Kirche.
- → Jakob Linden: Die Wahrheit der katholischen Religion#II. Die Kirche und ihre Einrichtung (1912).
- Michael Müller (Hrsg.): Plädoyer für die Kirche, Urteile über Vorurteile, MM Verlag Aachen 1992 (456 Seiten, ISBN 3-928272-00-4, 4. Auflage, kartoniert; 1. Auflage: 1991).
- Ulrich Filler. Deine Kirche ist ja wohl das Letzte! Fragen - Argumente - Standpunkte, Fe-Medienverlag, Kißlegg 2002, ISBN 3-928929-20-8 (Völlig neu bearbeitete Neuauflage 2009)
- Guido Horst: Gott ja, Kirche nein. Antworten auf 66x Kritik, Band 1, MM Verlag Aachen 1997 (355 Seiten, ISBN: 3-928272-40-3).
- Guido Horst: Gott ja, Kirche nein. Antworten auf 66x Kritik, Band 2, MM Verlag Aachen 2001 (312 Seiten, ISBN: 3-928272-61-6).
- Walter Brandmüller (Hrsg.): Mysterium Kirche - Sozialkonzern oder Stiftung Christi? (Berichtband der 2. Theologischen Sommerakademie Augsburg 1995) Michael Müller Verlag Aachen 1996 (ISBN 978-3-928272-48-9).
- Georg May: Die Sendung der Kirche: ein Vortrag, gehalten am 10. April 1999 in Einsiedeln/Schweiz. Una Voce Deutschland Köln 1999. (136 Seiten; ISBN 3-926377-22-4).
- Michael Fiedrowicz (Hsgr.): Ecclesia militans - Die streitende Kirche. Zeugnisse aus der Frühzeit des Christentums, eingeleitet und herausgegeben von M.F. unter Mitarbeit von Claudia Barthold und J. Thurn, Carthusianus Verlag Fohren-Linden 2017 (464 Seiten, ISBN 978-3-941862-22-7).
- Erik von Kuehnelt-Leddin: Weltweite Kirche. Begegnungen und Erfahrungen in sechs Kontinenten (1909-1999) 2000 (605 Seiten, ISBN 978-3717110477).
- Franz Breid (Hsgr.): Kirche und Wahrheit. Referate der "Internationalen Theologischen Sommerakademie 1993" des Linzer Priesterkreises in Aigen. W. Ennsthaler Gesellschaft m.b.H. & Co. KG Steyr 1993 (252 Seiten; ISBN: 3-85068-406-7).
- Ferdinand Holböck und Thomas Sartory (Hrsg.): Mysterium Kirche in der Sicht der theologischen Disziplinen, 2 Bände, Salzburg, Otto Müller Verlag Salzburg 1962 (1. Auflage; Imprimatur Erzbischöfliches Ordinariat Salzburg 29. Januar 1962, Zahl 172/62).
- Eugen Mederlet: Die Hochzeit des Lammes, Franziskus und die bräutliche Kirche, Christiana Verlag, Stein am Rhein 1983 (3. Auflage; Mit kirchlicher Druckerlaubnis (Nihil obstat P. Karl Feusi, Provinzial)
- Franz Breid (Hsgr.): Die Pforten der Hölle werden sie nicht überwältigen. Referate der "Internationalen Theologischen Sommerakademie 2003" des Linzer Priesterkreises. Stella Maris Verlag Buttenwiesen 2003. 286 Seiten. Paperback. ISBN: 978-3-934225-32-9
- Jakob Murböck: Das Licht der Welt. Zwölf Kapitel über unsere Kirche. Josef Habbel Verlag, 1955 (407 Seiten).
- A. D. Sertillanges: Das Wunder der Kirche. Die Ewigkeit in der Zeit. Aus dem französische übertragen von P. Bonifatius Büchelmeier OSB, Ferdinand Schöningh Verlag (234 Seiten).
- Franz Bruni: Die letzte Epoche der Kirche auf Erden und ihr Triumph. - In vier Advents-Homilien beschrieben von Monsignore Franz Bruni, aus der Congregation der Lazaristen, Bischof von Ugento. Aus dem Italienischen üersetzt von M. von Montbach, Canonicus in Breslau. Niemann Verlag Münster 1867, (Mit Imprimatur; 97 Seiten).
- Otto Hätenschwiller: Die Kirche. Kanisiuswerk Konstanz 1927 (31 Seiten).
- Josef Beeking: Von Christi Reich : Ein Büchlein von der Kirche als Gemeinschaft in Christus. Felizian Rauch Verlag Innsbruck 1937 (18 Seiten).
Lehramtliche Schreiben zur Kirche
- 22. August 1886 Enzyklika Quod multum über die Freiheit der Kirche.
- 20. Juni 1894: Enzyklika Praeclara gratulationis an alle Fürsten der Völker der Erde über die Vereinigung im Glauben.
- 29. Juni 1896: Enzyklika Satis cognitum über die Einheit der Kirche
- 1925 Deutscher Einheitskatechismus#Neunter Glaubensartikel: "Die heilige, katholische Kirche, Gemeinschaft der Heiligen".
- 6. Januar 1928: Enzyklika Mortalium animos über die Förderung der wahren Einheit im Glauben.
- 13. Mai 1942: Rundfunkansprache Circondati dal concorso fedele anlässlich des Krieges und der Bischofsweihe vor 25 Jahren über die Sieghaftigkeit der Kirche Christi.
- 29. Juni 1943: Enzyklika Mystici corporis über den Geheimnisvollen Leib Christi.
- 29. Juni 1959: Enzyklika Ad Petri cathedram über die Förderung der Wahrheit, der Einheit und des Friedens im Geiste der Liebe.
- 21. November 1964: Dogmatische Konstitution Lumen gentium über die Kirche.
- 21. November 1964: Dekret Orientalium ecclesiarum über die Ostkirchen.
- 21. November 1964: Dekret Unitatis redintegratio über den Ökumenismus.
- 7. Dezember 1965: Pastorale Konstitution Gaudium et spes über die Kirche in der Welt von heute.
- 6. August 1964: Enzyklika Ecclesiam suam über die Kirche, ihre Erneuerung und ihre Sendung in der Welt.
- 24. Juni 1973 Kongregation des Heiligen Offiziums: Erklärung Mysterium ecclesiae über die Kirche und ihre Verteidigung gegen einige Irrtümer von heute.
- 8. Dezember 1974: Apostolisches Mahnschreiben Paterna cum benevolentiae über die Versöhnung innerhalb der Kirche.
- 28. Mai 1992: Kongregation für die Glaubenslehre Schreiben Communionis notio an die Bischöfe der Katholischen Kirche über einige Aspekte der Kirche als Communio.
- 13. März 1994 Gründonnerstagsschreiben Ci incontriamo oggi an alle Priester der Kirche. Die Kirche wird täglich von der Eucharistie geboren.
- 6. August 2000: Kongregation für die Glaubenslehre Erklärung Dominus Iesus über die Einzigkeit und die Heilsuniversalität Jesu Christi und der Kirche.
- 17. April 2003: Enzyklika Ecclesia de eucharistia über die Eucharistie in ihrer Beziehung zur Kirche.
- 13. März 2006: Päpstlicher Rat für die Interpretation von Gesetzestexten: Actus formalis defectionis.
- 29. Juni 2007: Kongregation für die Glaubenslehre, Antworten Ad catholicam profundius auf Fragen zu einigen Aspekten bezüglich der Lehre über die Kirche.
- 13. Oktober 2007 "Dokument von Ravenna", Die ekklesiologischen und kanonischen Folgen des sakramentalen Wesens der Kirche: kirchliche Gemeinschaft, Konziliarität und Synodalität in der Kirche.
→ Fest soll mein Taufbund immer stehen
Weblinks
- Ecclesia subsistit in Eucharistia Kath.net am 3. Juni 2010
- Die Kirche lieben Kath.net am 26. Juni 2012 von Bernhard Speringer im St. Josephsblatt
- Es gibt Dinge in der Kirche, die sich ändern können, und solche, die sich nicht verändern.“ Schweizer Bischofskonferenz, Fastenhirtenbrief Kath.net am 7. März 2014
- Die Kirche braucht eine theozentrische Wende von Dr. Richard Kocher am 31. Januar 2019
- Über die Heiligkeit der Kirche von Johannes Stöhr bei Bonifatius.tv (37:44 min)
Anmerkungen
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