Tod: Unterschied zwischen den Versionen

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Der '''Tod''' ist das Ende des irdischen Lebens. Im Unterschied zur allgemeinen Vergänglichkeit in der [[Schöpfung]] erfährt die Menschheit seit Anbeginn ihre Sterblichkeit bewusst. Nach christlicher Lehre kam mit der Sünde [[Adam]]s der Tod in die (menschliche) Welt, ohne dass über den genauen Ort oder Zeitpunkt dieses Sündenfalls und seiner Folgen spekuliert werden kann.
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Der '''Tod''' ist das Ende des irdischen Lebens, des Pilgerstandes. Im Unterschied zur allgemeinen Vergänglichkeit in der [[Schöpfung]] erfährt die Menschheit seit Anbeginn ihre [[Sterben|Sterblichkeit]] bewusst. Nach jüdischer und christlicher Tradition kam mit der [[Sünde]] [[Adam (Vater der Menschheit)|Adams]] der Tod in die (menschliche) Welt (Gen 2, 17, Gen 3,19).
  
:Erst seit der [[Auferstehung]] Christi und in der Kraft des Heiligen Geistes wurde es der jungen Kirche möglich, den Abgrund zwischen dem gütigen Plan [[Gott]]es (die Menschen zum ewigen [[Leben]] zu führen) und dem Todesgeschick der Menschheit (von Adam an) näher zu begreifen. Überall dort, wo die Osterbotschaft nicht [mehr] in ihrer Fülle wahrgenommen wird, steigt auch die Ohnmacht gegenüber dem Tod (und der Sünde) [wieder] an, kehrt ''partiell'', gewissermaßen dem Sieg Christi zu Trotz, das Regime des Todes in die österlich erleuchtete Lebenswelt zurück und wirft Schatten. Diese Todesschatten sind aber in Gott bereits überwunden, wie es die Taufgnade jedem Menschen wirksam zuzuteilen vermag.  
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[[Jesus Christus]] starb, als Er dreiunddreißig Jahre und drei Monate alt war.<ref>[[Anna Katharina Emmerich: Menschwerdung bis Taufe Jesu#8. Die Geburt des Jesuskindes]], S. 314+315: Die selige [[Anna Katharina Emmerich]] lässt dies von [[Clemens Brentano]] aufschreiben.</ref>
  
Daher enthält bereits das Wissen um den [[Kreuz]]estod Christi das Evangelium in ''Kurzform'', wie es von den Betern im Kreuzzeichen (und Weihwassernehmen) beständig bekannt wird. Das Sterben des Herrn ''für uns'' hat gleichsam die gesamte, im Menschen zusammengefasste Schöpfung am Ostertag erlöst und ''zugleich'' die älteste Frage der Menschheit, die nach dem ''Jenseits'', erstmals und endgültig beantwortet. Seither ist die Macht des Todes gebrochen und jedem Menschen schon ''hier und jetzt'' der Anfang seines Lebens in Ewigkeit durch die [[Taufe]] möglich geworden und wird durch die  [[Eucharistie]] gespeist.
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== Ursprung des physischen Todes<ref>[[Ludwig Ott: Grundriss der katholischen Dogmatik|vgl.]], S. 563-564.</ref>==
  
== Ursprung des Todes==
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Der Tod ist in der gegenwärtigen Heilsordnung eine Straffolge der [[Sünde]]. [[Paulus von Tarsus]] weist in seinen Briefen durchgängig darauf hin, dass der Tod eine Folge der Sünde [[Adam (Vater der Menschheit)|Adams]] ist: Röm 5,12: "Durch einen Menschen ist die Sünde in die Welt gekommen und durch die Sünde der Tod, und so ist der Tod auf alle Menschen übergegangen, weil alle gesündigt haben." (Vgl. Röm 5,15; Röm 8,10; 1 Kor 15, 21f).  
Der Tod ist in der gegenwärtigen Heilsordnung eine Straffolge der Sünde ([[Dogma|De fide]]).
 
Das Konzil von Trient lehrt im Erbsündedekret, dass sich Adam durch die Übertretung des göttlichen Gebotes den Tod zuzog, den ihm Gott vorher angedroht hatte, und dass er den Tod auf das ganze Menschengeschlecht überleitete (D 788 f.; vgl. D 101, 175).
 
  
Der Tod ist ebenso der Abschluss der aktiven Heilsarbeit des Menschen. Die irdische Zeit ist der vorrangige Ort. Sinn: Ernsthaftigkeit des Lebens wird in den Mittelpunkt gerückt, auch seine personale Würde. Tod als Folge der Sünde: In der Schrift etwas das Leben Minderndes, das ihn von den Lebenden und von Gott trennt. Leben heisst im AT Gott loben  - die Toten sind hierbei ausgeschlossen. Leben aus sich selbst heraus ohne Rücksicht auf Gott und den Menschen widerspricht Gott, der Tod bringt dies zum Ausdruck. „Der Tod ist in der gegenwärtigen Heilsordnung eine Strafe der Sünde Adams.(''Ott''). Die Synode von Karthago bestimmt den Tod in Auseinandersetzung mit den Pelagianern nicht als naturnotwendig. ''CS Lewis:'' Durch seine Abwendung von Gott gibt der Mensch dem Tod eine Macht über sich. Er wäre sonst kein dunkles Geschick von aussen sondern ein bewusster Übergang ins ewige Leben in freier Entscheidung. '' Karl Rahner’s'' Lösungsvorschlag aus der Mariologie: Der Tod kann auf zweierlei Weise erfahren werden: 1. Ausdruck der Sünde 2. Heilsereignis durch den Glauben an die Auferstehung. Es gibt eine naturale Seite des Todes, die als beides verstanden werden kann: Der Tod ist verhüllt, wir wissen nicht wohin wir gehen. Der Tod des paradiesischen Menschen ist eine unverhüllte Veränderung seines leiblichen Lebens in das Leben Gottes. Der Tod Mariens hat diese Qualität.  
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Der heilige [[Augustinus von Hippo]] verteidigte diese klare Offenbarungslehre gegen die [[Pelagianismus|Pelagianer]], die die "Urstandsgaben" - die Wesensmerkmale des Menschen aufgrund der biblischen Urgeschichte (Gen 1-11) - leugneten und darum den Tod ausschließlich aus der natürlichen Beschaffenheit des Menschen ableiteten. Das [[Konzil von Trient]] lehrte im [[Ut fides nostra catholica (Wortlaut)|Erbsündedekret]], dass sich [[Adam (Vater der Menschheit)|Adam]] durch die Übertretung des göttlichen Gebotes den Tod zuzog, den ihm [[Gott]] vorher angedroht hatte, und dass er den Tod auf das ganze Menschengeschlecht weitergab ([[Denzinger|D]] 788 f.; vgl. D 101, 175).
  
Obwohl der Mensch wegen seiner Zusammensetzung aus verschiedenen Teilen von Natur aus sterblich ist, wurde er nach dem Zeugnis der [[Offenbarung]] im [[Paradies]] mit der präternaturalen Gabe der leiblichen Unsterblichkeit ausgestattet. Zur Strafe für die Übertretung des götttichen Prüfungsgebotes wurde über ihn der vorher angedrohte Tod verhängt Gn 2, 17: "An dem Tag, da du davon isst, wirst du des Todes sterben" (= dem Tod verfallen sein). 3, 19: "Im Schweiße deines Angesichts sollst du dein Brot essen, bis du zur Erde zurückkehrst, von der du genommen bist; denn Staub bist du und zum Staub sollst du wieder zurückkehren."
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Der Mensch war nach dem Zeugnis der [[Offenbarung]] im [[Paradies]] zunächst mit der präternaturalen Gabe der leiblichen [[Unsterblichkeit]] ausgestattet. Zur Strafe für die Übertretung des göttlichen Gebotes wurde über ihn der vorher angedrohte Tod verhängt (Gen 2,17: "An dem Tag, da du davon isst, wirst du des Todes sterben" = dem Tod verfallen sein). Gen 3,19: "Im Schweiße deines Angesichts sollst du dein Brot essen, bis du zur Erde zurückkehrst, von der du genommen bist; denn Staub bist du und zum Staub sollst du wieder zurückkehren.")
  
[[Paulus von Tarsus]] lehrt auf das bestimmteste, dass der Tod eine Folge der Sünde [[Adam]]s ist. Röm 5, 12: "Durch einen Menschen ist die Sünde in die Welt gekommen und durch die Sünde der Tod, und so ist der Tod auf alle Menschen übergegangen, weil alle gesündigt haben." Vgl. Röm 5, 15; 8,10; 1 Kor 15, 21f.
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== Allgemeinheit des Todes <ref>[[Ludwig Ott: Grundriss der katholischen Dogmatik|vgl.]], S. 564.</ref>==
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Alle erbsündigen [[Mensch]]en sind dem Gesetz des Todes unterworfen ([[Dogma|De fide]]. D 789).
  
Der heilige [[Augustinus von Hippo]] verteidigte die klare Offenbarungslehre gegen die Pelagianer, die die Urstandsgaben leugneten und darum den Tod ausschließlich aus der natürlichen Beschaffenheit des Menschen ableiteten.
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Paulus begründet aus der Allgemeinheit der [[Erbsünde]] die Allgemeinheit des Todesloses (Röm 5,12). Vgl. Hebr 9, 27: "Es ist den Menschen gesetzt, einmal zu [[sterben]]."
  
Für den [[Rechtfertigung|Gerechtfertigten]] verliert der Tod den Strafcharakter und wird zur bloßen Sündenfolge (''poenalitas''). Für Christus und Maria war der Tod wegen ihrer Freiheit von der Erbsünde weder Sündenstrafe noch bloße Sündenfolge. Mit Rücksicht auf die Eigenart der menschlichen Natur war der Tod für sie jedoch natürlich (Vgl. S. th. III 64,1; III 14,2).
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Auf Grund eines besonderen Privilegs können jedoch einzelne Menschen vor dem Tode bewahrt bleiben. Die [[Heilige Schrift]] berichtet von [[Henoch]], dass er entrückt wurde, ohne den Tod zu schauen (Hebr 11, 5; vgl. Gen 5, 24; Sir 44,16), und von [[Elias]], dass er im Sturmwind zum [[Himmel]] auffuhr (2 Kön 2,11; 1 Makk 2, 58). Zahlreiche Väter und [[Theologe]]n seit Tertullian (De anima 50) nehmen im Hinblick auf Offb 11, 3 ff an, dass sie vor dem [[Ende der Welt|WeItende]] wiederkommen, für [[Christus]] Zeugnis ablegen und den Tod erleiden werden. Diese Deutung ist jedoch unsicher. Die neuere Exegese versteht unter den zwei Zeugen [[Mose]]s und Elias oder Männer, die ihnen gleichen.
  
== Allgemeinheit des Todes==
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Paulus lehrt, dass die bei der [[Wiederkunft Christi]] lebenden Gerechten nicht „entschlafen“ (= [[sterben]]) werden, sondern sogleich verwandelt werden. 1 Kor 15, 51: "Alle werden wir nicht entschlafen, alle aber werden wir verwandelt werden.“ (Die Lesart der [[Vulgata]] ist sekundär, Vgl. 1 Thess 4,15 ff). Exegetisch kaum haltbar ist die auch von [[Thomas von Aquin]] ([[Summa theologiae|S. th.]] 1 II 81, 3 ad 1) vertretene Erklärung, der Apostel wollte nicht den Tod überhaupt, sondern nur einen längeren Todesschlaf in Abrede stellen.
Alle erbsündigen Menschen sind dem Gesetz des Todes unterworfen (De fide. D 789).
 
  
Paulus begründet aus der Allgemeinheit der Erbsünde die Allgemeinheit des Todesloses (Röm 5,12). Vgl. Hebr 9,27: "Es ist den Menschen gesetzt, einmal zu sterben."
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== Bedeutung des Todes <ref>[[Ludwig Ott: Grundriss der katholischen Dogmatik|vgl.]], S. 564-565.</ref>==
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Mit dem Eintritt des Todes hört die Zeit des [[Verdienst|Verdienens]] und des Missverdienens und die Möglichkeit der [[Bekehrung]] auf (Sent. Certa).
  
Auf Grund eines besonderen Privilegs können jedoch einzelne Menschen vor dem Tode bewahrt bleiben. Die [[Heilige Schrift]] berichtet von Henoch, dass er entrückt wurde, ohne den Tod zu schauen (Hebr 11,5; vgl. Gn 5,24; Sir 44,16), und von Elias, dass er im Sturmwind zum [[Himmel]] auffuhr (4 Kg 2,11; 1 Makk 2, 58). Zahlreime Väter und Theologen seit Tertullian (De anima 50) nehmen im Hinblick auf Apk 11,3 ff an, dass sie vor dem [[Ende der Welt|WeItende]] wiederkommen, für Christus Zeugnis ablegen und den Tod erleiden werden. Diese Deutung ist jedoch unsicher. Die neuere Exegese versteht unter den zwei Zeugen Moses und Elias oder Männer, die ihnen gleichen.
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Im Gegensatz zur Lehre der Kirche steht die Apokatastasislehre des Origenes, wonach die [[Dämon|verdammten Engel]] und Menschen sich bekehren und schließlich zu Gott gelangen, sowie die im Altertum (Pythagoras, Plato, Gnostiker und Manichäer) und auch in der Gegenwart (Theosophen) weit verbreitete Lehre von der Seelenwanderung (Metempsychose, [[Reinkarnation]]), wonach die [[Seele]] nach dem Verlassen ihres bisherigen [[Leib]]es in einen anderen [[Leib]] eingeht, bis sie vollkommen geläutert ist, um zur Seligkeit zu gelangen.
  
Paulus lehrt, dass die bei der [[Wiederkunft Christi]] lebenden Gerechten nicht „entschlafen“ (= sterben) werden, sondern sogleich verwandelt werden. 1 Kor 15,51: "Alle werden wir nicht entschlafen, alle aber werden wir verwandelt werden.“ (Die Lesart der Vulgata ist sekundär.) Vgl. 1 Thess 4, 15 ff. Exegetisch kaum haltbar ist die auch von Thomas (S. th. 1 II 81, 3 ad 1) vertretene Erklärung, der Apostel wollte nicht den Tod überhaupt, sondern nur einen längeren Todesschlaf in Abrede stellen.
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Eine Synode von Konstantinopel im Jahre 543 verwarf die Apokatastasislehre (D 211). Auf dem [[Erstes Vatikanisches Konzil|Ersten Vatikanischen Konzil]] war die [[Definition]] der Lehre von der Unmöglichkeit der [[Rechtfertigung]] nach dem Tode in Aussicht genommen (ColI. Lac. VII 567).
  
== Bedeutung des Todes==
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Es ist eine Grundlehre der [[Heiligen Schrift]], dass sich die jenseitige Vergeltung nach dem [[Verdienst]] oder Mißverdienst des Erdenlebens richtet. Nach Mt 25, 34ff macht der Weltrichter sein Urteil von der Verrichtung oder Unterlassung guter Werke auf Erden abhängig. Der reiche Prasser und der arme Lazarus sind im Jenseits durch eine unüberwindliche Kluft voneinander getrennt (Lk 16, 26). Die Zeit des Erdenlebens ist der "Tag", die Zeit der Arbeit, die Zeit nach dem Tode ist "die Nacht, da niemand wirken kann" (Joh 9, 4). Paulus lehrt: "Jeder wird empfangen, was er durch den [[Leib]] (= auf Erden) verdient hat, je nachdem er gehandelt hat, sei es gut oder bös" (2 Kor 5,10). Er mahnt darum, Gutes zu tun, "solange wir Zeit haben" (Gal 6,10. Vgl. Offb 2, 10).
Mit dem Eintritt des Todes hört die Zeit des Verdienens und des Missverdienens und die Möglichkeit der Bekehrung auf (Sent. Certa).
 
  
Im Gegensatz zur Lehre der Kirche steht die Apokatastasislehre des Origenes, wonach die [[Teufel|verdammten Engel]] und Menschen sich bekehren und schließlich zu Gott gelangen, sowie die im Altertum (Pythagoras, Plato, Gnostiker und Manichäer) und auch in der Gegenwart (Theosophen) weit verbreitete Lehre von der Seelenwanderung (Metempsychose, Reinkarnation), wonach die Seele nach dem Verlassen ihres bisherigen Leibes in einen anderen Leib eingeht, bis sie vollkommen geläutert ist, um zur Seligkeit zu gelangen.
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Die [[Kirchenväter]] lehren bis auf einzelne Anhänger des [[Origenes]] ([[Gregor von Nyssa]], Didymus), dass die Zeit der [[Buße]] und [[Bekehrung]] auf das Erdenleben beschränkt ist. Cyprian erklärt: "Ist man von hinnen geschieden, so ist keine Möglichkeit mehr für die Buße, ohne Wirkung ist die [[Genugtuung]]. Hienieden wird das Leben entweder verloren oder gewonnen“ (Ad Demetrianum 25). Vgl. Ps.-Klemens, 2 Kor 8, 2f; Aphrates, Demonstr. 20,12; Hieronymus, In ep. Ad Gal. III 6, 10; Fulgentius, De fide ad Petrum 3, 36.
  
Eine Synode von Konstantinopel im Jahre 543 verwarf die Apokatastasislehre (D 211). Auf dem Vatikanum war die Definition der Lehre von der Unmöglichkeit der [[Rechtfertigung]] nach dem Tode in Aussicht genommen (ColI. Lac. VII 567).
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Die Einschränkung der Verdienstmöglichkeit auf die Zeit des Erdenlebens beruht auf einer freien Anordnung Gottes. Es ist jedoch sehr angemessen, dass die Zeit über das ewige Schicksal des Menschen entscheidet, da [[Leib]] und Seele miteinander vereinigt sind, weil sich auch die ewige Vergeltung auf beide erstrecken wird. Für den Menschen ergibt sich daraus die Forderung, die Zeit des Erdenlebens auszunützen für die Gewinnung des [[Ewiges Leben|ewigen Lebens]].
  
Es ist eine Grundlehre der Heiligen Schrift, dass sim die jenseitige Vergeltung
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== Der Tod ist die Trennung von Leib und Seele==
nach dem Verdienst oder Mißverdienst des Erdenlebens richtet. Nach Mt 25, 34ff macht der Weltrichter sein Urteil von der Verrichtung oder Unterlassung guter Werke auf Erden abhängig. Der reiche Prasser und der arme Lazarus sind im Jenseits durch eine unüberwindliche Kluft voneinander getrennt (Lk 16, 26). Die Zeit des Erdenlebens ist der "Tag", die Zeit der Arbeit, die Zeit nach dem Tode ist "die Nacht, da niemand wirken kann" (Jo 9, 4). Paulus lehrt: "Jeder wird empfangen, was er durch den Leib (= auf Erden) verdient hat, je nachdem er gehandelt hat, sei es gut oder bös" (2 Kor 5, 10). Er mahnt darum, Gutes zu tun, "solange wir Zeit haben" (Gal 6, 10). Vgl. Apk 2, 10.
 
  
Die [[Kirchenväter]] lehren bis auf einzelne Anhänger des Origenes ([[Gregor von Nyssa]], Didymus), dass die Zeit der [[Buße]] und Bekehrung auf das Erdenleben beschränkt ist. Cyprian erklärt: "Ist man von hinnen geschieden, so ist keine Möglichkeit mehr für die Buße, ohne Wirkung ist die Genugtuung. Hienieden wird das Leben entweder verloren oder gewonnen“ (Ad Demetrianum 25). Vgl. Ps.-Klemens, 2 Kor. 8,2f; Aphrates, Demonstr. 20,12; Hieronymus, In ep. Ad Gal. III 6, 10; Fulgentius, De fide ad Petrum 3, 36.
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Ausgehend von der griechischen [[Philosophie]], wird der Tod in der christlichen [[Tradition]] verstanden als "Trennung der [[Seele]] vom [[Leib]]". Die Lehre fand seit [[Augustinus von Hippo|Augustinus]] Eingang in den christlichen Glauben und die christlichen Endzeithoffnung; Augustinus drückte den christlichen Glauben in der Vorstellungswelt und Terminologie der griechischen Philosophie aus, die seit [[Platon]] von der „Unsterblichkeit der Seele“ geprägt ist.  
  
Die Einschränkung der Verdienstmöglichkeit auf die Zeit des Erdenlebens beruht auf einer freien Anordnung Gottes. Es ist jedoch sehr angemessen, dass die Zeit über das ewige Schicksal des Menschen entscheidet, da Leib und Seele miteinander vereinigt sind, weil sich auch die ewige Vergeltung auf beide erstrecken wird. Für den Menschen ergibt sich daraus die Forderung, die Zeit des Erdenlebens auszunützen für die Gewinnung des ewigen Lebens.
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Das [[Konzil von Vienne]] (1311-1312) Vienne lehrte, dass die "[[Substanz]] der vernunft- bzw. verstandesbegabte [[Seele]], wahrhaftig und durch sich Form des menschlichen Leibes ist" ([[Materie und Form]]). Jeder der künftig behauptet oder hartnäckig festhält, dass die [[Seele]] nicht
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:"wesenhaft die Form des menschlichen [[Leib]]es" (forma corporis humana per se et essentialiter) sei, ist als [[Häretiker]] anzusehen ([[DH]] 902).
  
In Christus leben und sterben birgt die Möglichkeit des Vertrauens: Erlösung ist nicht biologisch, sie bezieht sich auf Christus‘ Tod und ist Erlösung von der Trennung von Gott als Folgen der Sünde. Jesu Tod ist causa exemplaris (Urbild als verursachende Form) und Christus Urbild der neuen Schöpfung. Die Möglichkeit des Vertrauens liegt darin begründet, dass Leben im Tod gegenwärtig ist.
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Die [[Kongregation für die Glaubenslehre]] brachte die lehramtliche Formulierung in ihrer Erklärung [[Iura bona]] zu einigen Fragen der [[Eschatologie]] [[1979]] wie folgt zum Ausdruck:
  
==Moraltheologie des Todes==
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:„Die Kirche hält an der Fortdauer und Subsistenz eines geistigen Elementes nach dem Tod fest, das mit Bewusstsein und Willen ausgestattet ist, so dass das "Ich des Menschen" weiterbesteht, wobei es freilich in der Zwischenzeit seiner vollen Körperlichkeit entbehrt. Um dieses Element zu bezeichnen, verwendet die Kirche den Ausdruck ‚[[Seele]]‘.“
  
Können Christen den Zeitpunkt ihres Todes selbst bestimmen weil sie an ein Leben nach dem Tod glauben? Die Unverfügbarkeit des Tods ist eher anzunehmen. Ca. 55% der Deutschen können sich das vorstellen, jüngere eher wie ältere. Aber ältere Menschen könnten sich bei einer Freigabe gedrängt fühlen, wenn die Sterbehilfe derart liberalisiert wird.
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Die Trennung der Seele vom Leib ist bis heute gültige Lehre der Kirche und in den [[Katechismus|Katechismen]] der katholischen Kirche stets bezeugt (vgl. [[KKK]] [[1992]] Nr. 997+1016, [[KKKK]] [[2005]] Nr. 205 und [[Youcat]] [[2010]] Nr. 154; [[Catechismus Romanus I. Teil: Vom Glaubensbekenntnis|Catechismus Romanus]]: Das [[Sterben]] [[Jesus Christus|Christi]] sei die Trennung der [[Seele]] vom [[Leib]]).<ref>vgl. weitere Nachweise: [[Paul VI.]]: "Sofort nach dem friedvollen Hingang ([[Maria von Nazareth|Marias von Nazareth]]) wurde sie in wunderbarer Einheit von Leib und Seele wieder zusammengefügt, im Stande der Fülle und Beglückung aufgenommen in jenes Reich der Herrlichkeit, das wir [[Paradies]] nennen (Ansprache im Mailänder Dom zum Fest der Himmelfahrt Marias (15. August 1955).RDM 1955, S. 308 ff.: Aus dem Buch: "Christus und der Mensch von heute".  S. 303; [[Pius XII.]]: [[Ansprache]] vom [[24. November]] [[1957]], Le Dr. Bruno Haid: über moralische Probleme der Wiederbelebung; L. Walk in: [[LThK]] 1. Auflage, 1938, Band 10, Sp. 187; [[Joseph Braun]]: Handlexikon der katholischen [[Dogmatik]], [[Herder Verlag|Herder & Co. G.m.b.H. Verlagsbuchhandlung]], Freiburg im Breisgau 1926, S. 288-Tod (356 Seiten; [[Imprimatur]] Friburgi, die 17. Iulii 1926 Dr. Sester, Vic. Gen.).</ref> Die "Leib-Seele-Einheit" des Menschen stellt die [[Kongregation für das Katholische Bildungswesen]] im Pontifikat [[Benedikt XVI.]]  im Dekret [[Ad operam]] zur Reform der kirchlichen Studien der [[Philosophie]] 2011 heraus, wobei es auf die Enzyklika [[Veritatis splendor]] ([[Veritatis splendor (Wortlaut)#"Die Forderung des Gesetzes ist ihnen ins Herz geschrieben" (Röm 2, 15)|Nr. 48]]) verweist und diese die [[Seele]] als "per se et essentialiter Form des Leibes" bezeichnet.
  
Klassische Argumentation: Suizid widerspricht der Selbstliebe, Nächstenliebe und der Gottesliebe (''Th.v.Aq.''). Gegenposition: Anständig oder schäbig sterben? ('' Seneca'') Lieber der Gefahr eines schlechten Lebens aus dem Weg gehen.  Selbsttötung ist legitim wenn der Mensch zu einer „Last für die anderen“ wird sagt '' Th. Morus ''. In seinem Buch: "Utopia" gibt es hier die Möglichkeit der Entscheidung, bestimmte Katholiken verweisen deshalb gern auf ihn. Die Gegenseite verweist auf die Angst vor dem gesellschaftlichen Druck. Befürworter und Gegner scheiden sich an Senecas Argument: "Dem Zustimmendem geschieht kein Unrecht, solange er frei ist", aber ein Mensch kann sich auch entwürdigen und Unrecht zufügen, indem er seiner Tötung zustimmt. Im Einzelfall ist die Zumutung des Ertragens eines leidvollen Lebens zu respektieren im Falle eines Selbstmordes, aber daraus lässt sich nicht die Verfügbarkeit über das eigene Leben ableiten. Der Tod gehört uns nicht, Sterben ist Sache eines Loslassen, nicht des Besitzens (''C.Woopen''). Der Tod ist die ultimative Widerfahrnis.  
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Die [[Glaubenskongregation]] lehrte in der [[Instruktion]] [[Ad resurgendum cum Christo]] 2016 über die [[Beerdigung]] der Verstorbenen und die Aufbewahrung der Asche im Fall der Feuerbestattung, Nr. 2 in den Worten:
  
Die Heilige [[Krankensalbung]] wird nach dem klinischen Tod noch eine Stunde und länger gespendet, da der moralische Tod (Verdienstfähigkeit) nicht definiert werden kann. Deshalb ist die Entnahme eines Organs bei einem klinisch Toten zu einer Organtransplantation zweifelhaft, trotz der guten Absicht des Spenders, nach seinem Tod noch ein gutes Werk zu tun. Es wird in dieser Frage auf [[Petrus (Apostel)|Petrus]] ([[Papst|seine Nachfolger]]) zu hören sein, der die Binde- und Lösegewalt besitzt, die für die Erde und den Himmel gelten (vgl. Mt 16, 19; 18,18).
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:"Durch den Tod wird die Seele vom Leib getrennt; in der [[Auferstehung]] aber wird [[Gott]] unserem verwandelten [[Leib]] das unvergängliche Leben geben, indem er ihn wieder mit unserer [[Seele]] vereint."
  
== Letzte Worte <ref> Quelle: Faltzettel</ref> ==
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==Der Christ und der Tod==
  
Ein Blick auf das Sterbelager verrät oft mehr als alle großen Worte und Werke zu Lebzeiten. Im Augenblick, wo sich Menschen dem Tod gegenübersehen, verlieren viele ihre Masken und werden wahrhaftig. Mancher musste erkennen, dass er auf Sand gebaut, sich einer Illusion hingegeben hatte und einer großen Lüge gefolgt war. Aldous Huxley schreibt im Vorwort zu seinem Buch ''„Schöne neue Welt“'', dass man alle Dinge so beurteilen sollte, als sähe man sie vom Sterbelager aus.
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Für [[Christus]] und [[Maria von Nazareth|Maria]] war der Tod wegen ihrer Freiheit von der [[Erbsünde]] weder Sündenstrafe noch bloße Sündenfolge. Mit Rücksicht auf die Eigenart der menschlichen Natur war der Tod für sie jedoch natürlich (Vgl. [[Thomas von Aquin]]: [[Summa theologiae|S. th.]] III 64,1; III 14,2.).<ref>[[Ludwig Ott: Grundriss der katholischen Dogmatik|vgl.]], S. 564.</ref>
  
''Voltaire'', der berühmte Spötter, hatte ein schreckliches Ende. Seine Krankenschwester sagte: „Für alles Geld Europas möchte ich keinen Ungläubigen mehr sterben sehen!“
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Für den durch Christi Erlösungstod und den Empfang der [[Taufe]] und der [[Sakrament]]e [[Rechtfertigung|Gerechtfertigten]] verliert der Tod den Strafcharakter und wird zur bloßen Sündenfolge (''poenalitas''). Der leibliche Tod erhält für den Christen einen neuen Sinn. Er ist nicht mehr bloß ein unausweichliches Schicksal, in das man sich ergibt, eine Verfügung Gottes, der man sich beugt, eine Straferkenntnis, die die Menschen in Auswirkung der Sünde getroffen hat. Der Christ "stirbt für den Herrn", wie er für ihn gelebt hat (Röm 14, 7; vgl. Phil 20). Und wenn er als [[Martyrer]] Christi stirbt und sein Blut zum Zeugnis für [[Christus]] vergießt, so ist sein Tod eine Selbsthingabe, die in den Augen Gottes den Wert eines [[Opfer]]s besitzt (Phil 2,17; 1 Tim 4, 6). Dieser Tod, durch den er "Gott verherrlicht" (Joh 21 19), verschafft ihm die [[:Datei:Gekröntes Herz.jpg|Krone des Lebens]] (Offb 2,10; Offb 12, 11). Auf diese Weise ist er aus einer furchteinflößenden Notwendigkeit zum Gegenstand einer [[Seligpreisung]] geworden: "Selig die Toten, die im Herrn [[sterben]], sie sollen ausruhen von ihren Mühen" (Offb 14,13). Der Tod der Gerechten ist ein Eingehen in den [[Friede]]n (Weish 3, 3), in die ewige Ruhe, in das Licht, das kein Ende kennt (Requiem aeternam dona eis, Domine, et lux perpetua luceat eis).<ref>vgl. Pierre Grelot in: Wörterbuch zur biblischen Botschaft, S. 666: Tod.</ref>
Er schrie die ganze Nacht um Vergebung.
 
  
''Sinowjew'', der Präsident der Kommunistischen Internationale, der von Stalin erschossen wurde: „Höre, Israel, der Herr unser Gott ist der einzige Gott.
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Die [[Hoffnung]] auf Unsterblichkeit und [[Auferstehung]], die im [[Altes Testament|Alten Testament]] bereits zum Durchbruch gekommen ist, hat nun im Geheimnis [[Jesus Christus|Jesu Christi]] ihre feste Grundlage gefunden. Denn die Einbeziehung in seinen Tod verleiht dem [[Christ]] nicht nur gegenwärtig ein neues Leben, sondern gibt ihm auch die Zuversicht, dass "derjenige, der [[Christus]] Jesus von den Toten auferweckt hat, auch unsere sterblichen [[Leib]]er zum Leben auferwecken wird" (Röm 8,11). Dann aber werden wir durch die [[Auferstehung]] in eine neue [[Welt]] eingehen, wo es "keinen Tod mehr geben wird" (Offb 21, 4).<ref>vgl. Pierre Grelot in: Wörterbuch zur biblischen Botschaft, S. 666-667: Tod.</ref>
  
''Hobbes'', ein englischer Philosoph: „Ich stehe vor einem furchtbaren Sprung in die Finsternis.
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Der [[Christ]] betet im [[Gemeinsames Priestertum|Gemeinsamen Priestertum]] für die Verstorbenen, denn es ist "ein heiliger und frommer Gedanke" für die Toten zu beten, da jene die in [[Frömmigkeit]] (der [[Heiligmachende Gnade|Heiligmachenden Gnade]]) [[sterben]], [[Auferstehung|auferstehen]] werden. Man [[Sühne|entsühnt]] die Toten, damit sie von ihren [[Sünde]]n befreit werden (vgl. 2 Makk 12, 43-45) z. B. durch [[Fürbitte]] oder [[Messstipendien]].
  
''Heinrich Heine'', auch ein großer Spötter, tat später [[Buße]]. Gegen sein Lebensende schrieb er noch das Gedicht:
+
==Der erste und der zweite Tod==
  
"Zerschlagen ist die alte Leier<br>
+
"Tod" bedeutet im Sprachgebrauch der [[Heiligen Schrift]] auch den Verlust der Nähe zu [[Gott]] (vgl. Gen 3, 8, Kol 2,13; Offb 3,1), welcher schon hier im irdischen Leben als Verlust der [[Heiligmachende Gnade|Heiligmachenden Gnade]] geschehen kann (darum "[[Todsünde]]"; vgl. 1 Joh 5,16).<ref>vgl. Pierre Grelot in: Wörterbuch zur biblischen Botschaft, S. 666: Tod.</ref> Der [[Mensch]] wird dadurch der [[Ewige Seligkeit|ewigen Seligkeit]] verlustig.<ref>vgl. [[Johannes Paul II.]], [[Veritatis splendor]], vom [[6. August]] [[1993]] über einige grundlegende Fragen der kirchlichen [[Moral]]lehre, [[Veritatis splendor (Wortlaut)#III. Grundentscheidung und konkrete Verhaltensweisen|Nr. 68]].</ref> Ist der [[Mensch]] im [[Todsünde|Tod der schweren Sünde]] gestorben, wird er beim [[Einzelgericht]] verworfen, aber auch beim  [[Allgemeines Gericht|Gericht über alle Toten]] den ''endgültigen "zweiten Tod"'' (Offb 20, 6-14; vgl. Offb 2, 11; Offb 21, 8) erleiden. Er wird ''für immer'' vom wahren Leben in der [[Anschauung Gottes]], der ewigen Seligkeit, getrennt. Dieser zweite Tod, der Feuersee, ist den Verworfenen, dem [[Teufel]], dem Tode und der [[Unterwelt]] vorbehalten (vgl. Offb 20,10.14). <ref>vgl. Pierre Grelot in: Wörterbuch zur biblischen Botschaft, S. 667: Tod.</ref> Umgekehrt: für die mit [[Christus]] in den [[Sakrament]]en der [[Taufe]] und der [[Beichte]] (= Erste [[Auferstehung]] im [[Heiligen Geist]]) wiedergeborenen [[Erwählung|Auserwählten]], wird es keinen "zweiten Tod", sondern eine Ewige Auferstehung (=Zweite Auferstehung) geben (Offb 20, 6; vgl. Offb 2,11).
am Felsen, welcher Christus heißt!<br>
 
Die Leier, die zur bösen Feier<br>
 
bewegt ward von dem bösen Geist.<br>
 
  
Die Leier, die zum Aufruhr klang,<br>
+
{{Vorlage:Leiste Auctor}}
die Zweifel, Spott und Abfall sang.<br>
+
{| class="wikitable"
Herr, o Herr, ich knie nieder,<br>
+
|-
vergib, vergib mir meine Lieder!“
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! [[Mensch]] (1 Kor 15, 21-47) !! aufgrund:  !! Folge für die [[Seele]] ([[KKK]] [[Katechismus der Katholischen Kirche III. Teil: Das Leben in Christus#II Die Gnade|Nr. 1999]]) !! Folge für den [[Leib]]
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|[[Adam (Vater der Menschheit)|Erster Adam]] von der [[Erde]] (irdisches [[Lebewesen]]) || [[Ursünde]] durch Ungehorsam (Gen 3, 1-24): Fluch  || [[Sünde]]n[[schuld]]: [[übernatürlich]]er Tod: Verlust der [[Heiligmachende Gnade|Heiligmachenden Gnade]] || Sünden[[strafe]]: [[Sterben]] des zeitlichen Leibes, irdischer Tod (vgl. Gen 3, 3, Hebr 9, 27)
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|[[Jesus Christus|Zweiter Adam]] vom [[Himmel]] (lebendig machender Geist)  || [[Sühne]]tod aus [[Gehorsam]]: Segen durch [[Liebe]] bis zum [[Kreuz]] (Phil 2, 8) || [[übernatürlich]]es [[Leben]]: mit [[Christus]] [[sterben]] in der [[Taufe]]: Erhalt der [[Heiligmachende Gnade|Heiligmachenden Gnade]] mit [[Teilhabe an der göttlichen Natur|Vergöttlichung]] = Erste Auferstehung ||[[Ewiges Leben]] (Röm 6, 23): mit [[Christus|Christi]] verklärten (Phil 3, 21), himmlischen Leib auferstehen = [[Auferstehung der Toten|Zweite Auferstehung]]
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{{Vorlage:Leiste resurrectio}}
  
''Jaroslawski'', Präsident der internationalen Gottlosenbewegung: „Bitte, verbrennt alle meine Bücher. Seht den Heiligen! Er wartet schon lange auf mich; er ist hier.“
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== Lehramtliches ==
 
 
''Cesare Borgia'', ein italienischer Staatsmann: „Ich habe für alles Vorsorge getroffen im Laufe meines Lebens, nur nicht für den Tod, und jetzt muss ich völlig unvorbereitet sterben.“
 
 
 
''Sir Thomas Scott'', der frühere Präsident des englischen Oberhauses: „Bis zu diesem Augenblick dachte ich, es gäbe weder Gott noch Hölle. Jetzt weiß ich und fühle, dass es beides gibt, und ich bin dem Verderben ausgeliefert durch das gerechte Urteil des Allmächtigen.“
 
 
 
''Jean-Paul Sartre'': „Ich bin gescheitert!“
 
 
 
== Rationalisierungen des Todes <ref> Quelle?</ref> ==
 
 
 
'' Epikur'': Todes-und Gottesfurcht sind grösstes Hindernis der Seelenruhe eines ungestörten Lebens. Darum: „Der Tod geht uns nichts an“. Tod ist Furcht vor Trennung von denen, die wir lieben (auch bei ''Augustinus'' und ''Gabriel Marcel''). Den Freund in Gott zu lieben ist eine mögliche Lösung. '' Feuerbach '' spricht vom „gesunden Tod“, der im hohen Alter erfolgt und meint Lebensattheit und Befriedigung in Bezug auf diesseits begrenzte Bedürfnisse. Wer glaubt, hofft auf ein besseres Leben im Himmel. Die Verneinung des Jenseits führt zur Bejahung des Diesseits (Soziologie der 60er Jahre). Leiden, Krankheit und Gewallt müssen für ein erfülltes Leben ausgeschaltet werden. Problem: Der natürliche Tod wird heutzutage immer mehr zu einem künstlichen Tod. Man will das Unverfügbare in den Griff bekommen. Der Tod als Lehrmeister des Lebens liess im antiken Verständnis den Wert des Lebens erkennen. '' M. Theunissen  '': Der Mensch muss nach der Erkenntnis des Ewigen streben, das Leben wird in den Tod hinein aufgehoben. Nachmetaphysisch geschieht eine Auflösung des Todes in das Leben hinein. In den Abschied geht der Tod mit ein – er ist gegenwärtig im Leben, weil der Mensch abschiedlich lebt und existiert. Bei allen Veränderungen bleibe ich jedoch bestehen, der Tod aber ist Abschied von der ganzen zu mir gehörenden Welt und von mir selbst. Nach '' Heidegger'' geht es um das lebenslängliche Verhältnis zum Tod. In diesem Vermögen zum Tod gelangt der Mensch zu seiner Eigentlichkeit. Tod trägt zum hermeneutischen Verständnis des Lebens bei. Er ist keine Tat mehr, er kann nur noch angenommen werden.
 
 
 
==Exkurs: Hirntod und Transplantation==
 
 
 
In der Zeitung "Lay Witness", dem Organ von "Catholics United for the Faith" Juli/August 2005, zu dem ein Kardinal und 15 Bischöfe als Berater gehören, wird über den Hirntod und die damit verbundene Transplatation von Organen berichtet. Der Bericht gründet auf Vorträgen, die in der Päpstlichen Akademie der Wissenschaften in Zusammenarbeit mit der Weitorganisation für die Familie gehalten wurden. Sie schreibt: <br>
 
 
 
:"Es gibt den überwältigenden medizinischen und wissenschaftlichen Beweis, dass das völlige und irreversible Aufhören aller Gehirnaktivität im Großhirn, Kleinhirn und Hirnstamm nicht ein Beweis für den Tod ist. Das völlige Aufhören der Gehirnaktivität kann nicht angemessen festgestellt werden. Irreversibilität ist eine Prognose, nicht eine medizinisch beobachtbare Tatsache. Wir können jetzt viele Patienten erfolgreich behandeln, die in der Vergangenheit als hoffnungsloser Fall angesehen wurden. Eine Diagnose des Todes durch neurologische Kriterien allein ist Theorie, keine wissenschaftliche Tatsache... Sie genügt nicht, um die Wahrscheinlichkeit des Lebens zu besiegen... Die Beendigung eines unschuldigen Lebens in dem Bestreben, ein anderes zu retten durch die Transplantation eines unpaarigen lebenswichtigen Organs, mildert nicht das Übel, ein unschuldiges menschliches Leben wegzunehmen. Böses darf nicht getan werden, damit Gutes daraus hervorgeht."
 
 
 
'''Zur moralischen Verantwortung von Organtransplantationen in der heutigen Zeit'''
 
 
 
''Der Fall Terri Schiavo'':
 
Theresa Marie Schiavo: (*1963) war eine US-Amerikanerin aus  Saint Petersburg (Florida), die bei einem Zusammenbruch eine  durch Sauerstoffmangel ausgelöste, schwere Gehirnschädigung erlitten hatte und sich infolge dessen von 1990 bis zu ihrem Tod 15 Jahre lang im Wachkoma befand.Die Bemühungen ihres Ehemannes, die Abschaltung der automatischen Nahrungszufuhr bei Terri Schiavo durchzusetzen, haben in den USA eine kontroverse Debatte über Bioethik, Sterbehilfe, Vormundschaft und Menschenrechte ausgelöst. Aus einer eigentlich privaten Angelegenheit wurde somit nach und nach ein Fall von großem öffentlichem Interesse.
 
- Auch in Europa erregte der Fall Schiavo Aufmerksamkeit. In Deutschland wurde vor allem über eine Patientenverfügung  und die Frage, wie der Fall hier möglicherweise entschieden worden wäre, diskutiert.
 
-Papst Johannes Paul II. sprach sich für  die Aufrechterhaltung der Ernährung von Terri Schiavo aus.
 
 
 
''Folgen der öffentlichen Debatte''
 
Aus der Angst, lebendig begraben zu werden,  wurde  eine Angst vor der Vivisektion mit Fragen wie:
 
-Ist ein Mensch, der  in einem dauerhaft vegetativen Zustand künstlich am Leben erhalten wird, tot?
 
-War er von dem Augenblick an tot, als er in den irreversiblen Zustand verfiel?
 
-Kann ein Neugeborenes ohne Neokortex oder ein Mensch mit Locked-in-Syndrom als tot bezeichnet werden?
 
-Dürfen in den genannten Fällen Organe entnommen werden, um anderen Menschen in klinisch lebensbedrohlichen Situationen zu helfen?
 
 
 
''Notwendigkeit einer Todesdefinition:''
 
Das Recht verlangte bisher eine klare Antwort. Nur wenn sie lautet: Der Hirntote ist ein Toter, dann ist die Organentnahme keine Tötungshandlung. Sie wäre eben sonst Tötung auf Verlangen, aktive Sterbehilfe oder gar Mord an einem Menschen. «Wir müssen aber anerkennen, dass uns die Hochleistungsmedizin eine dritte Kategorie beschert hat,              die weder unter die üblichen juristischen Kategorien "lebendig" oder "tot" fällt: den Hirntoten als den unumkehrbar Sterbenden.» - Peter Dabrock
 
 
 
''Kritikpunkte der Diskussion:''
 
Es bedarf einer analytischen Definition des menschlichen Todes mit einem Verständnis der Person als mit Würde und Rechten (v.a. dem Recht auf Leben) ausgestattet. Es wird zunehmend zwischen dem Tod einer Person und dem Tod eines Organismus unterschieden, was auf die Locke’sche Unterscheidung von Mensch und Person zurückgeht und impliziert, dass nicht alle Menschen gleich Personen sind. Es wird zwischen dem biologischen und dem personalen Tod unterschieden, wobei entweder das Verschwinden der Person oder der menschliche Körper unberücksichtigt bleibt.
 
 
 
''Argumente für den Tod der Person:''
 
- «Technischer Fortschritt, steigende Kosten und das Interesse an Organtransplantationen werfen die Frage auf ob jemand, der nicht hirntot genannt werden kann, oder auf andere Weise lebende menschliche Körper noch lebende Personen sind.» -Tristam H. Engelhardt 1996
 
- «Das Konzept des Todes kann ausschliesslich auf Organismen angewendet werden, nicht auf Personen.»                David Lamb 1985
 
- «Die Kriterien für den Tod einer Person oder eines menschlichen Wesens werden hierzu bestimmt durch den Verlust jeglicher Eigenschaften, welche in Bezug auf den Charakter von Personen und menschlichen Wesen für essentiell gehalten werden» – John P. Lizza 2006
 
- «Persönlichkeit schliesst die Fähigkeit ein, existieren zu wollen  und eine  Form von Selbstbewusstheit, welche das Innehaben eines solchen Willens möglich macht» – John Harris 1985
 
- «Das Leben eines selbstbewussten Wesens, das fähig ist zu abstraktem Denken, zum Pläne-Machen für die Zukunft und  zu komplexen Akten der Kommunikation ist wertvoller als das Leben eines Wesens ohne diese Fähigkeiten.» – Peter Singer
 
- «Nur ein Wesen mit einem so verstandenen Ich-Bewusstsein, dass es einen Begriff von einem Ich oder Selbst hat, das im Zeitablauf identisch ist, kann zukunftsbezogene Wünsche und unter diesem Aspekt ein Überlebensinteresse haben.» - Norbert Hoerster 1995
 
- «Der permanente Verlust der Persönlichkeit ist der Tod im eigentlichen Sinne, und dies sollte die Basis von Politik und Gesetzen sein.» - Richard M. Zaner 1988
 
 
 
''Der biologische Tod:''
 
Die ad-hoc-Kommission der Harvard Medical School änderte 1968 die Definition des Todes als einem «irreversiblen Atem- und Herzstillstand» in einen «dauerhaft zum Erliegen gekommenen Zustand des Erloschenseins sämtlicher Hirnfunktionen».
 
Hintergrund sind pragmatische Erwägungen im Zusammenhang mit dem Aufkommen der Transplantationsmedizin.
 
Schon bald danach gibt es Streit zwischen den Vertretern des «Whole brain death» und des «Brainstem death».
 
 
 
''Neurophysiologischer Exkurs im Exkurs:''
 
Organisation unseres Gehirns:Das Grosshirn (Neokortex) umfasst die beiden Hemisphären und die Stammganglien und  ermöglicht die Ausübung der sogenannten personalen Fähigkeiten. Der Hirnstamm beinhaltet die Steuerungszentren für Atmung, Herztätigkeit und Blutkreislauf sowie das Kleinhirn (Cerebellum) welches zuständig ist für die Koordination von Körperbewegungen.
 
 
 
''Neuroanatomischer Exkurs im Exkurs:''
 
Aufbau unseres Gehirns: Das Zentralnervensystem (ZNS) besteht aus zwei großen Teilen: dem Rückenmark und dem im Kopf gelegenen Gehirn (Cerebrum, Enzephalon). Das Gehirn wird von den Schädelknochen und innerhalb des Schädels von drei Hirnhäuten (Meningen) umgeben. In dieser festen Hülle schwimmt es gewissermaßen im Hirnwasser, dem Liquor. Dadurch ist es vor Verletzungen oder Erschütterungen gut geschützt.
 
 
 
''Kriterien des Harvard-Gutachtens:''
 
Das Harvard-Gutachten definierte «irreversibles Koma» als Gehirntod bei folgenden Merkmalen:
 
- 1. Abwesenheit jeder feststellbaren Gehirntätigkeit (flaches Elektroenzephalogramm) und jeder gehirnabhängigen Körpertätigkeit wie spontane Atmung und Reflexe.
 
- 2. Es setzt den so definierten Gehirntod gleich mit dem Tode des ganzen Leibes, also des Patienten, was außer der amtlichen Todeserklärung den Abbruch aller künstlichen Funktionshilfen durch Atmungsgeräte und sonstige Erhaltungsmaßnahmen erlaubt.
 
Unabhängig davon (also mit oder ohne solchen Abbruch) wird die Entnahme von Organen für Transplantationszwecke damit juristisch möglich gemacht. Dieser freistellende Leichnamstatus des Leibes beginnt mit der Feststellung des Gehirntodes als solchem.
 
 
 
''Beurteilung der Gültigkeit:''
 
Eigentlich sollte eine Definition (lat. Abgrenzung) eine eindeutige Bestimmung eines Sachverhaltes oder einer Wortbedeutung sein, ausgedrückt in größtmöglicher Klarheit, Vollständigkeit und Kürze. Bei der Definition „Hirntod“ ist aber das Gegenteil der Fall. Es wird keine Klarheit über das Wesen einer Sache erreicht. Die Literatur weist weltweit über 300 verschiedene Hirntoddefinitionen auf.Es wird per definitionem Verschleierungs- und Verdunkelungstakik betrieben zum Zwecke der  Durchsetzung eigener Interessen. Man setzt formal das Mittel einer Definition ein.
 
- Manfred Balkenohl
 
 
 
''Irreversibler vegetativer Zustand:''
 
Die Vertreter des Stammhirntodes definieren den Tod rein biologisch als dauerhaften Stillstand aller interaktiven Funktionen des Organismus. Aber auch wenn die Neokortexfunktionen bei endgültigem Stillstand des Stammhirns nachzulassen beginnen, bedeutet das aber noch lange nicht den Tod des betreffenden Menschen. Umgekehrt ist auch Terri Schiavo im Hinblick auf ihren Organismus als lebendig anzusehen, auch wenn sie ihre personalen Fähigkeiten nicht ausüben kann.
 
 
 
''Apallisches Syndrom (Wachkoma):''
 
Das Apallische Syndrom ist ein Krankheitsbild in der Neurologie, das durch schwerste Schädigung des Gehirns hervorgerufen wird. Dabei kommt es zu einem funktionellen Ausfall der gesamten Großhirnfunktion oder größerer Teile, während Funktionen von Zwischenhirn, Hirnstamm und Rückenmark erhalten bleiben. Die Betroffenen sind wach, haben aber nur sehr begrenzte Möglichkeiten der Kommunikation mit ihrer Umwelt. In Deutschland wird von wenigstens 10.000 Betroffenen ausgegangen.
 
 
 
''Locked-in-Syndrom:''
 
Bezeichnet einen Zustand, in dem ein Mensch zwar bei Bewusstsein, jedoch körperlich fast vollständig gelähmt und unfähig ist, sich sprachlich oder durch Bewegungen verständlich zu machen.Kommunikationsmöglichkeiten nach außen ergeben sich meist nur durch die erhaltene vertikale Augenbeweglichkeit. Wenn auch diese verloren gegangen ist, ist die Verwendung eines Brain-Computer-Interfaces die letzte verbleibende Möglichkeit, dem Betroffenen die Kommunikation mit der Außenwelt zu ermöglichen. Der Hörsinn ist völlig intakt. "Ja"-"Nein"-Fragen sowie "und"-"oder"-Fragen kann also jeder Patient beantworten.Das Locked-in-Syndrom ist vom Wachkoma abzugrenzen, da das Bewusstsein des Patienten gr ößtenteils erhalten bleibt. Er ist meist genauso aufnahmefähig wie ein Gesunder.
 
 
 
''Ein Betroffener schreibt ein Buch:''
 
Der ehemalige französische Redakteur Jean-Dominique Bauby ist 42 Jahre alt, als ein Schlaganfall ihn aus seinem gewohnten Leben mit all dem Glamour und Style reisst. Unfähig, sich zu bewegen diktiert Bauby mit dem Blinzeln seines Auges seine Memoiren und lässt darin nicht nur sein Leben Revue passieren, sondern auch ganze Gedankenwelten entstehen, die ihn erkennen lassen: Glück bedeutet zu realisieren, dass man liebt und geliebt wird …
 
 
 
''Philosophische Rezeption:''
 
Eigenschaften einer Person sind das Verstandesvermögen, ein kontinuierliches Bewusstsein seiner selbst, ein moralisches Bewusstsein und die Fähigkeit, Verantwortung für das eigene Handeln zu übernehmen. Kritik: Der Mensch ist aufgrund dieser Voraussetzungen nicht Person aufgrund seiner Zugehörigkeit zur Spezies Mensch sondern aufgrund der Ausübung seiner personalen Eigenschaften.
 
 
 
''Anthropologischer Dualismus:''
 
Der Organismus wird nicht als integrierend konstitutiver Bestandteil der menschlichen Person betrachtet, der sie zeitlich und räumlich sichtbar werden lässt. Der Organismus (im allgemeinen Sinn) ist eher notwendiges Mittel zur Ausübung personaler Eigenschaften in der Zeitlichkeit, durch den das «Ich» konstituiert ist. Denkfehler: Der irreversible Verlust der personalen Eigenschaften oder deren Ausübung ist kein Beweis für das Verschwinden des ontologischen Seins.
 
 
 
''Die These der «Sozialen Person»:''
 
Bestimmten Organismen sollen Rechte eingeräumt werden, weil sie vorher Personen waren. Dies ist ein utilitaristisches Konstrukt, das auf den Interessen dritter moralischer Personen beruht.Kritik: Das Leben eines Menschen, der nicht Person ist, erhält seine Würde durch Vollmacht vorbehaltlich der Interessen und Präferenzen Dritter. Eine solche Würde ist relativ.
 
 
 
 
 
''Whole brain death (reloaded):''
 
Sogar bei vollständigem Erloschensein der Hirntätigkeit sind in einigen Fällen noch integrative Funktionen wie Atmung und Nahrungsaufnahme festgestellt worden. Es sind Fälle dokumentiert, wo Patienten nach Abstellen der Geräte erwachten oder die Schwester beim Bettenmachen spontan umarmten (Lazarus-Syndrom). Es gibt dabei noch keine Antwort auf die Frage,  ob hier nur einzelne Teile des Organismus aktiv sind.Neuere Autoren definieren den Menschen daher als ho listische Einheit, die sich im Nerven-, Hormon- und Immunsystem ausdrückt, und dessen Zentrum das Gehirn ist.
 
Alte asiatische Medizinsysteme sprechen von eigenen «Intelligenzen» der einzelnen Organsysteme und rechnen ihnen Aktivitätszyklen zu.
 
 
 
''Die Erlanger Babys:''
 
Am 5. Oktober 1992 verunglückte die 18-jährige Zahnarzthelferin Marion Ploch mit ihrem Pkw auf einer Landstraße. Zu diesem Zeitpunkt war sie in der fünfzehnten Woche schwanger. Mit einem Hubschrauber wurde sie in das Universitätsklinikum Erlangen geflogen, wo am 8. Oktober der Hirntod festgestellt wurde. Die Ärzte entschieden sich, die lebenserhaltenden Maßnahmen fortzuführen. Am 16. November starb auch der Fötus bei einem Spontanabort in der 19. Schwangerschaftswoche. Die lebenserhaltenden Maßnahmen wurden noch am selben Tag eingestellt.
 
15 Jahre später war ein ähnlicher Versuch erfolgreich: Im Jahr 2008 gelang es Erlanger Medizinern, die Schwangerschaft einer nach einem Herzinfarkt ins Koma gefallenen 40-Jährigen fortzusetzen. Nach 22 Wochen, in der 35. Schwangerschaftswoche, wurde ein gesunder Junge durch einen Kaiserschnitt entbunden. Die Angelegenheit ist natürlich aus ethischer Sicht  höchst bedenklich. Die Erlanger Rettungsaktion hat aber unmissverständlich erwiesen, dass diese Frauen keine Leichen waren, dass also eine Leiche kein Kind gebären kann. Und eine Spontangeburt ist ohne Einwirkung und Steuerung des totgeglaubten Gehirns ebenfalls nicht möglich.
 
 
 
''Alternative Vorschläge zur Problemlösung:''
 
Tatsächlich machen Mediziner der University of Pittsburgh den Vorschlag, in Anbetracht der Unsicherheit bei den Ärzten solle doch jeder bei Lebzeiten selbst bestimmen, wann er als tot gelten möchte: Bei Ausfall der Herz- und Atmungstätigkeit (klassischer Tod), bei starken Beeinträchtigungen des Gehirns (Hirntod) oder wenn sein Bewusstsein längere Zeit nicht wiederkehrt (irreversibles Koma). Wenn aber jeder selbst entscheiden kann, wann er als lebendig oder als tot zu gelten hat, wer übernimmt dann später die Verantwortung, wenn sich einmal herausstellen sollte, dass einige dieser Menschen gar nicht tot waren? Der Patient muss unbedingt sicher sein, dass sein Arzt nicht sein Henker wird und keine Definition (auch keine eigene) ihn ermächtigt, es je zu werden.
 
 
 
''Die RKK zur Organtransplantation:''
 
«Genauer gesagt besteht die tatsächliche Wahrscheinlichkeit, dass das Leben, dessen Weiterführung man durch Entnahme eines lebenswichtigen Organs unmöglich macht, das einer lebenden Person ist, während doch die dem menschlichen Leben geschuldete Achtung absolut verbietet, es direkt und positiv zu opfern, wäre es auch zum Vorteil eines anderen Menschenwesens, das man aus guten Gründen glaubt, bevorzugen  zu dürfen.»  - Joh.-Paul II. 1989 vor der Akademie der Wissenschaften
 
«In einem solchen Umfeld zeigt sich immer stärker die Versuchung zur Euthanasie, das heißt, sich zum Herrn über den Tod zu machen, indem man ihn vorzeitig herbeiführt und so dem eigenen oder dem Leben anderer ‘auf sanfte Weise’ ein Ende bereitet.» - Joh.-Paul II in der Enzyklika Evangelium vitae
 
 
 
''Die RKK zum Hirntod:''
 
Aus Sicht der Römisch-katholischen Kirche galt die Hirntod-Definition, nach der das Ausbleiben messbarer Hirnströme über einen Zeitraum von mindestens sechs Stunden den Tod des Menschen anzeigt. Dies hat sich in neuerer Zeit geändert:«Es ist erfreulich, dass die leitenden Bischöfe der beiden großen christlichen Kirchen in Deutschland inzwischen von der in der Schrift ‚Organtransplantation’ noch akzeptierten Gleichsetzung von Hirntod und Tod des Menschen abgerückt sind.» - Prof. Dr. Klaus Peter Jörns zur Tagung der Päpstlichen Akademie 2005
 
 
 
''Todesdefinition auf der ethischen Ebene:''
 
Argument: Ein dauerhaftes Leben ohne Selbstbewusstsein ist sinnlos, da es kein rationales Interesse hat, ausser nicht körperlich leiden zu müssen. Den Tod auf der ethischen Ebene definieren zu wollen ist ein erkenntnistheoretischer Fehler. Die Beurteilung der Lebensqualität oder des Wertes eines Menschen sagt nichts über das Wesen des Todes aus, bzw. ob ein Mensch lebendig oder schon tot ist. Der unumkehrbar Sterbende ist vor allem deshalb bis auf Weiteres als lebendig anzusehen. Die Definition des Todes an sich als Legitimation für die Organentnahme ist nicht Sache der Ethik.
 
 
 
''Lehraussagen der RKK zur Einheit von Leib und Seele:''
 
«Die Einheit von Seele und Leib ist so tief, dass man die Seele als die «Form» des Leibes zu betrachten hat, das heißt die Geistseele bewirkt, dass der aus Materie gebildete Leib ein lebendiger menschlicher Leib ist. Im Menschen sind Geist und Materie nicht zwei vereinte Naturen, sondern ihre Einheit bildet eine einzige Natur.» - aus dem KKK
 
 
 
== Auferstehung der Toten oder Unsterblichkeit der Seele? ==
 
Der Glaube an die "Auferstehung der Toten" (''exspecto resurrectionem mortuorum et vitam venturi saeculi''  "Ich erwarte die Auferstehung der Toten und das Leben der kommenden Welt") gehört von Anfang an zum christlichen Glaubensbekenntnis. In der Vorstellungswelt der griechischen Philosophie wird hierin in der Regel die Unsterblichkeit der [[Seele]] gesehen, während der Leib im Tod von der Seele getrennt wird und verfällt. Die Endzeithoffnung des Paulus legt eineAuferweckung des ganzen Menschen in einem neuen, unverweslichen Leib nahe {{Bibel|1 Kor|15|35-44|EU}}.
 
 
 
Die Kongregation für die Glaubenslehre der römisch-katholischen Kirche hat in ihrem ''Schreiben zu einigen Fragen der Eschatologie'' (''Recentiores episcoporum synodi'', 1979)<ref>[http://www.vatican.va/roman_curia/congregations/cfaith/documents/rc_con_cfaith_doc_19790517_escatologia_ge.html vatica.va/documents]</ref> ausgeführt:
 
{{Zitat|Die Kirche hält an der Fortdauer und Subsistenz eines geistigen Elementes nach dem Tode fest, das mit Bewußtsein und Willen ausgestattet ist, so daß das "Ich des Menschen" weiterbesteht, wobei es freilich in der Zwischenzeit seiner vollen Körperlichkeit entbehrt. Um dieses Element zu bezeichnen, verwendet die Kirche den Ausdruck "Seele", der durch den Gebrauch in der Heiligen Schrift und in der Tradition sich fest eingebürgert hat.}}
 
 
 
Der Theologe [[Benedikt XVI.|Joseph Ratzinger]] weist in seinem Buch "Einführung in das Christentum" von 1968, das er 2000 unverändert noch einmal herausgab, darauf hin, dass wir inzwischen "die Unteilbarkeit des Menschen neu entdeckt" haben: "Wir leben mit einer neuen Intensität unserer Leibhaftigkeit und erfahren sie als unerlässliche  Verwirklichungsweise des einen Seins des Menschen. Wir können von da aus die biblische Botschaft neu verstehen, die nicht einer abgetrennten Seele Unsterblichkeit verheißt, sondern dem ganzen Menschen." Ratzinger hält beide Vorstellungen - Unsterblichkeit der Seele und Auferweckung des ganzen Menschen - als zwei verschiedene Gesamtanschauungen für denkmöglich, aber man könne diese Vorstellungen nicht einfach addieren: "Der griechischen Auffassung liegt die Vorstellung zugrunde, im Menschen seien zwei einander fremde Substanzen zusammengefügt. [...] Der biblische Gedankengang setzt dem gegenüber die ungeteilte Einheit des Menschen voraus." Es sei klar, so Ratzinger, "dass der eigentliche Kern des Auferstehungsglaubens gar nicht in der Idee der Rückgabe der Körper besteht, auf die wir ihn aber in unserem Denken reduziert haben. [...] Die Unsterblichkeitsidee [der Bibel] meint eine Unsterblichkeit der "Person", des ''einen'' Gebildes Mensch. Während im Griechischen das typische Wesen Mensch ein Zerfallsprodukt ist, das [...] seiner heterogenen Artung aus Leib und Seele gemäß zwei verschiedene Wege geht, ist es nach biblischem Glauben gerade dies Wesen Mensch, das als solches, wenn auch verwandelt, fortbesteht."<ref>Joseph Ratzinger/Benedikt XVI.: Einführung in das Christentum, Lizenzausgabe, Augsburg 2007, S. 329-332.</ref>
 
 
 
== Päpstliche Schreiben ==
 
 
'''[[Pius XII.]]'''
 
'''[[Pius XII.]]'''
* [[24. November]] [[1957]] [[Ansprache]] [[Le Dr. Bruno Haid]] über moralische Probleme der Wiederbelebung.
+
* [[Basler Katholischer Katechismus (1947)#Der Tod]].
 +
* 1955 [[Katholischer Katechismus der Bistuemer Deutschlands#127. Der Tod und das Besondere Gericht]].
  
 
'''[[Johannes Paul II.]]'''
 
'''[[Johannes Paul II.]]'''
* [[5. Mai]] [[1980]] [[Kongregation für die Glaubenslehre]]: Erklärung [[Iura bona]] zur [[Euthanasie]].
+
* 1992 [[Katechismus der Katholischen Kirche]], [[Katechismus der Katholischen Kirche I. Teil: Das Glaubensbekenntnis#II Sterben in Christus Jesus|Nrn.: 1006-1019]].
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 +
'''[[Franziskus (Papst)|Franziskus]]'''
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* 20. März 2015 Schreiben ''[[Con queste parole, desidero]]'' an den Präsidenten der Internationalen Kommission gegen die [[Todesstrafe]].
  
 
==Literatur==
 
==Literatur==
* [[Josef Pieper]]: Tod und Unsterblichkeit, Kösel, München 1968
+
* [[Ambrosius von Mailand]]: Der Tod, ein Gut. Übertragen, eingeleitet und mit Anmerkungen versehen von Josef Huhn (Christliche Meister 44). [[Johannes Verlag Einsiedeln]] 1992 (92 Seiten; ISBN 978 3 89411 309 4).
* [[Herbert Vorgrimler]]: Der Tod im Denken und Leben des Christen, 2. Aufl., Patmos, Düsseldorf 1980
+
* → [[Dietrich von Hildebrand: Kleinschriften#Über den Tod]]
* [[Peter Christoph Düren]]: [[Dissertation]] 1996: Der Tod als Ende des irdischen Pilgerstandes. Reflexion über eine katholische Glaubenslehre. Ostfildern 1996 bzw. Buttenwiesen 2002 (692 Seiten; 4. Auflage; ISBN 978-3-934225-10-7).
+
* Cesar Martinez: ''Kein Auge hat gesehen, kein Ohr hat gehört ...  Wohin geht es nach dem Tode?'' Mit einem Vorwort von Weihbischof Dominikus Schwaderlapp, [[Christiana Verlag]] 2020 (136 Seiten, ISBN 9783717113287, kartonierter Umschlag).
 +
* [[Leo Tanner]]:/[[Urban Camenzind]]/Theresia Herzog: Vom Diesseits zum Jenseits. Tod - und was dann? [[WeG Verlag]] 2006 (1. Auflage; 48 Seiten; ISBN 978-3-909085-42-3; ISBN-13: 978-3-909085-42-2).
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* [[Peter Christoph Düren]]: [[Dissertation]] 1996: Der Tod als Ende des irdischen Pilgerstandes. Reflexion über eine katholische Glaubenslehre. Ostfildern 1996 bzw. [[Stella Maris Verlag]] Buttenwiesen 2002, [[Dominus Verlag]] Augsburg 2017 (5. Auflage 2017, 692 Seiten, Paperback, ISBN 978-3-940879-50-9).
 +
* [[Dietrich von Hildebrand]]: Über den Tod (Nachgelassene Schrift) [[EOS Verlag St. Ottilien]] 1980, Herausgegeben von der Dietrich von Hildebrand Gesellschaft (2. Auflage ebd. 1989 - ISBN 3-88096-82-8).
 +
* [[Franz Breid]] (Hsgr.): Leben angesichts des Todes. [[Internationale Theologische Sommerakademie Aigen|Referate der "Internationalen Theologischen Sommerakademie 2002" des Linzer Priesterkreises]]. [[Stella Maris Verlag]] Buttenwiesen 2002 (290 Seiten; Paperback. ISBN: 978-3-934225-29-9).
 +
* Pierre Grelot in: Wörterbuch zur biblischen Botschaft, Herausgegeben von Xavier Lèon-Dufour, [[Herder Verlag]] Freiburg 1981, S. 659-667: Tod (ISBN 3-451-1417-4; [[Imprimatur]] Freiburg im Breisgau, den 20. Juli 1964 Der Generalvikar Dr. Föhr).
 +
* [[Paul Verbeek]]: Betrachtungen eines alten Mannes über den Tod. [[Christiana Verlag]] im fe-Medienverlag 2016 (1. Aufl.; 64 Seiten; ISBN 978-3-7171-1258-7 Broschur).
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* [[Josef Pieper]]: Tod und Unsterblichkeit, Kösel, München 1968.
 +
* Rainer Beck (Hg.): Der Tod. Ein Lesebuch von den letzten Dingen, Beck, München, 1995.
 
* Gabriel de Saint Victor: Der gezähmte Tod. [[Sankt Ulrich Verlag]] (160 Seiten; ISBN 978-3-86744-102-5).
 
* Gabriel de Saint Victor: Der gezähmte Tod. [[Sankt Ulrich Verlag]] (160 Seiten; ISBN 978-3-86744-102-5).
* Zum Besuch im Himmel. Nahtod: Authentische Berichte. Kompetente Analysen. [[St. Benno Verlag]] (246 Seiten).
+
*  Paul Jeannerat: Wie stellen wir uns das ewige Leben vor? Gedanken über Tod, [[Auferstehung]] und ewiges Leben nach 1 Korinther 15 [[Kanisius Verlag]] Freiburg/Schweiz 1977 ( 39 Seiten,; ISBN 3857640502).
* Frank Möller: Wenn du mir dein Herz öffnest, Der Beginn einer neuen Zeit (Nach einer Nahtoderfahrung) [[Parvis-Verlag]] (284 Seiten; ISBN 9782880228163).
 
* [[Leo Tanner]]:/[[Urban Camenzind]]/Theresia Herzog: Vom Diesseits zum Jenseits. Tod - und was dann? [[WeG Verlag]] 2006 (1. Auflage; 48 Seiten; ISBN 978-3-909085-42-3; ISBN-13: 978-3-909085-42-2).
 
* Ludwig Donin: Vita zur heilsamen Mahnung für die Lebenden und zum Troste für die Verstorbenen, oder Das Katholische Buch vom guten Tode, Verlagsbuchhandlung Austria Wien 1894 (9. Auflage; 371 Seiten).
 
*  Paul Jeannerat: Wie stellen wir uns das ewige Leben vor? Gedanken über Tod, [[Auferstehung]] und ewiges Leben nach 1 Korinther 15 [[Kanisius Verlag]] Freiburg/Schweiz 1977 ( 39 Seiten,; ISBN 3857640502).
 
 
* Jean Michel Chanoine: Das Leben, der Tod, die Toten (Bibliothek Ekklesia Band 19) [[Paul Pattloch Verlag]] Aschaffenburg 1961 (98 Seiten).
 
* Jean Michel Chanoine: Das Leben, der Tod, die Toten (Bibliothek Ekklesia Band 19) [[Paul Pattloch Verlag]] Aschaffenburg 1961 (98 Seiten).
* Ewald Günter: "Ich war tot" Ein Naturwissenschaftler untersucht Nahtod-Erfahrungen. [[Pattloch Verlag]] 1999 (280 Seiten).
 
 
* Sven Loerzer/Monika Berger: Berichte aus dem Jenseits. Vom Leben nach dem Tod. [[Pattloch Verlag]] Augsburg 1990 (252 Seiten).
 
* Sven Loerzer/Monika Berger: Berichte aus dem Jenseits. Vom Leben nach dem Tod. [[Pattloch Verlag]] Augsburg 1990 (252 Seiten).
* [[Franz Breid]] (Hsgr.): Leben angesichts des Todes. [[Internationale Theologische Sommerakademie Aigen|Referate der "Internationalen Theologischen Sommerakademie 2002" des Linzer Priesterkreises]]. [[Stella Maris Verlag]] Buttenwiesen 2002 (290 Seiten; Paperback. ISBN: 978-3-934225-29-9).
 
* Ewald Günter: Ich war tot Ein Naturwissenschaftler untersucht Nahtod-Erfahrungen. [[Pattloch Verlag]] 1999 (280 Seiten).
 
 
* Werner Gutheil: Die christliche Patientenverfügung. Der Ratgeber zur Vorsorge. [[St. Benno Verlag]] (120 Seiten; ISBN 978-3-7462-2913-3).
 
* Werner Gutheil: Die christliche Patientenverfügung. Der Ratgeber zur Vorsorge. [[St. Benno Verlag]] (120 Seiten; ISBN 978-3-7462-2913-3).
  
'''siehe: ''' [[Abtreibung]], [[Sterben]]
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=== Literatur zum Nahtod ===
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* Natalie Saracco: ''Zurück aus dem Jenseits - Eine Filmemacherin verliebt sich in Christus'', [[Media Maria Verlag]] Illertissen 2020 (208 Seiten, ISBN 9783947931095).
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* Patrick Theillier: Beeindruckende Nahtoderfahrungen – Zeichen des Himmels [[Media Maria Verlag]] 2019 (224 S.; ISBN 978-3-9479310-1-9).
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* Zum Besuch im Himmel. Nahtod: Authentische Berichte. Kompetente Analysen. [[St. Benno Verlag]] 2011 (246 Seiten; ISBN 978-3746231563).
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* Frank Möller: Wenn du mir dein Herz öffnest, Der Beginn einer neuen Zeit (Nach einer Nahtoderfahrung) [[Parvis-Verlag]] 2008 (284 Seiten; ISBN 9782880228163).
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* Ewald Günter: "Ich war tot" Ein Naturwissenschaftler untersucht Nahtod-Erfahrungen. [[Pattloch Verlag]] 1999 (280 Seiten).
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→ [[Sterben#Sterbeliturgie|Sterbeliturgie und weitere Vorbereitung auf den Tod]], [[Totenerweckung]], [[Kultur des Todes]], [[Abtreibung]], [[Suizid]], [[Transplantation]]
  
 
== Weblinks==
 
== Weblinks==
*[http://www.katholisches.info/2014/02/07/zeit-in-den-ofen-zu-gehen-heidenangst-vor-dem-tod-treibt-in-den-selbstmord/ „Zeit in den Ofen zu gehen“ – Heidenangst vor dem Tod treibt in den Selbstmord] [[Katholisches.info]] am 7. Februar 2014
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* [https://mediathek.ewtn.tv/sendung/dem-tod-begegnen Dem Tod begegnen (1. Staffel)] 9 Videos; [https://mediathek.ewtn.tv/sendung/dem-tod-begegnen-zweite-staffel (2. Staffel)] 13 Videos bei [[EWTN]]
* [http://www.kath.net/news/47867

 
Nahtoderfahrungen sind keine Illusion] [[Kath.net]] am 12. Oktober 2014  
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* [http://kathtv.org/nc/kategorien/serien/list/Nahtoderlebnisse%20Aus%20Psychologischer%20Und%20Biblischer%20Sicht/ Nahtoderlebnisse aus psychologischer und biblischer Sicht] [[Günther Klempnauer]] im Gespräch mit Ulrich Eibach, bei [[K-TV]]
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* [https://www.horeb.org/xyz/podcast/standp/20190428st.mp3 Nahtodforschung kontra katholischer Glaube - verblüffende Gemeinsamkeiten und Unterschiede] mit Mag.Theol. Leon Bichler (Diplomarbeit) 28.04.2019 - Laufzeit: 01:31:46 - Dateigröße: 42,01MB
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* [http://www.kath.net/news/47867 Nahtoderfahrungen sind keine Illusion] [[Kath.net]] am 12. Oktober 2014  
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* [http://www.kath.net/news/64654 Papst Franziskus ändert die Passage über die Todesstrafe im Weltkatechismus] [[kath.net]] am 2. August 2018
  
 
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Aktuelle Version vom 16. Oktober 2024, 12:47 Uhr

Die letzen Dinge

des einzelnen Menschen
der gesamten Schöpfung

Der Tod ist das Ende des irdischen Lebens, des Pilgerstandes. Im Unterschied zur allgemeinen Vergänglichkeit in der Schöpfung erfährt die Menschheit seit Anbeginn ihre Sterblichkeit bewusst. Nach jüdischer und christlicher Tradition kam mit der Sünde Adams der Tod in die (menschliche) Welt (Gen 2, 17, Gen 3,19).

Jesus Christus starb, als Er dreiunddreißig Jahre und drei Monate alt war.<ref>Anna Katharina Emmerich: Menschwerdung bis Taufe Jesu#8. Die Geburt des Jesuskindes, S. 314+315: Die selige Anna Katharina Emmerich lässt dies von Clemens Brentano aufschreiben.</ref>

Ursprung des physischen Todes<ref>vgl., S. 563-564.</ref>

Der Tod ist in der gegenwärtigen Heilsordnung eine Straffolge der Sünde. Paulus von Tarsus weist in seinen Briefen durchgängig darauf hin, dass der Tod eine Folge der Sünde Adams ist: Röm 5,12: "Durch einen Menschen ist die Sünde in die Welt gekommen und durch die Sünde der Tod, und so ist der Tod auf alle Menschen übergegangen, weil alle gesündigt haben." (Vgl. Röm 5,15; Röm 8,10; 1 Kor 15, 21f).

Der heilige Augustinus von Hippo verteidigte diese klare Offenbarungslehre gegen die Pelagianer, die die "Urstandsgaben" - die Wesensmerkmale des Menschen aufgrund der biblischen Urgeschichte (Gen 1-11) - leugneten und darum den Tod ausschließlich aus der natürlichen Beschaffenheit des Menschen ableiteten. Das Konzil von Trient lehrte im Erbsündedekret, dass sich Adam durch die Übertretung des göttlichen Gebotes den Tod zuzog, den ihm Gott vorher angedroht hatte, und dass er den Tod auf das ganze Menschengeschlecht weitergab (D 788 f.; vgl. D 101, 175).

Der Mensch war nach dem Zeugnis der Offenbarung im Paradies zunächst mit der präternaturalen Gabe der leiblichen Unsterblichkeit ausgestattet. Zur Strafe für die Übertretung des göttlichen Gebotes wurde über ihn der vorher angedrohte Tod verhängt (Gen 2,17: "An dem Tag, da du davon isst, wirst du des Todes sterben" = dem Tod verfallen sein). Gen 3,19: "Im Schweiße deines Angesichts sollst du dein Brot essen, bis du zur Erde zurückkehrst, von der du genommen bist; denn Staub bist du und zum Staub sollst du wieder zurückkehren.")

Allgemeinheit des Todes <ref>vgl., S. 564.</ref>

Alle erbsündigen Menschen sind dem Gesetz des Todes unterworfen (De fide. D 789).

Paulus begründet aus der Allgemeinheit der Erbsünde die Allgemeinheit des Todesloses (Röm 5,12). Vgl. Hebr 9, 27: "Es ist den Menschen gesetzt, einmal zu sterben."

Auf Grund eines besonderen Privilegs können jedoch einzelne Menschen vor dem Tode bewahrt bleiben. Die Heilige Schrift berichtet von Henoch, dass er entrückt wurde, ohne den Tod zu schauen (Hebr 11, 5; vgl. Gen 5, 24; Sir 44,16), und von Elias, dass er im Sturmwind zum Himmel auffuhr (2 Kön 2,11; 1 Makk 2, 58). Zahlreiche Väter und Theologen seit Tertullian (De anima 50) nehmen im Hinblick auf Offb 11, 3 ff an, dass sie vor dem WeItende wiederkommen, für Christus Zeugnis ablegen und den Tod erleiden werden. Diese Deutung ist jedoch unsicher. Die neuere Exegese versteht unter den zwei Zeugen Moses und Elias oder Männer, die ihnen gleichen.

Paulus lehrt, dass die bei der Wiederkunft Christi lebenden Gerechten nicht „entschlafen“ (= sterben) werden, sondern sogleich verwandelt werden. 1 Kor 15, 51: "Alle werden wir nicht entschlafen, alle aber werden wir verwandelt werden.“ (Die Lesart der Vulgata ist sekundär, Vgl. 1 Thess 4,15 ff). Exegetisch kaum haltbar ist die auch von Thomas von Aquin (S. th. 1 II 81, 3 ad 1) vertretene Erklärung, der Apostel wollte nicht den Tod überhaupt, sondern nur einen längeren Todesschlaf in Abrede stellen.

Bedeutung des Todes <ref>vgl., S. 564-565.</ref>

Mit dem Eintritt des Todes hört die Zeit des Verdienens und des Missverdienens und die Möglichkeit der Bekehrung auf (Sent. Certa).

Im Gegensatz zur Lehre der Kirche steht die Apokatastasislehre des Origenes, wonach die verdammten Engel und Menschen sich bekehren und schließlich zu Gott gelangen, sowie die im Altertum (Pythagoras, Plato, Gnostiker und Manichäer) und auch in der Gegenwart (Theosophen) weit verbreitete Lehre von der Seelenwanderung (Metempsychose, Reinkarnation), wonach die Seele nach dem Verlassen ihres bisherigen Leibes in einen anderen Leib eingeht, bis sie vollkommen geläutert ist, um zur Seligkeit zu gelangen.

Eine Synode von Konstantinopel im Jahre 543 verwarf die Apokatastasislehre (D 211). Auf dem Ersten Vatikanischen Konzil war die Definition der Lehre von der Unmöglichkeit der Rechtfertigung nach dem Tode in Aussicht genommen (ColI. Lac. VII 567).

Es ist eine Grundlehre der Heiligen Schrift, dass sich die jenseitige Vergeltung nach dem Verdienst oder Mißverdienst des Erdenlebens richtet. Nach Mt 25, 34ff macht der Weltrichter sein Urteil von der Verrichtung oder Unterlassung guter Werke auf Erden abhängig. Der reiche Prasser und der arme Lazarus sind im Jenseits durch eine unüberwindliche Kluft voneinander getrennt (Lk 16, 26). Die Zeit des Erdenlebens ist der "Tag", die Zeit der Arbeit, die Zeit nach dem Tode ist "die Nacht, da niemand wirken kann" (Joh 9, 4). Paulus lehrt: "Jeder wird empfangen, was er durch den Leib (= auf Erden) verdient hat, je nachdem er gehandelt hat, sei es gut oder bös" (2 Kor 5,10). Er mahnt darum, Gutes zu tun, "solange wir Zeit haben" (Gal 6,10. Vgl. Offb 2, 10).

Die Kirchenväter lehren bis auf einzelne Anhänger des Origenes (Gregor von Nyssa, Didymus), dass die Zeit der Buße und Bekehrung auf das Erdenleben beschränkt ist. Cyprian erklärt: "Ist man von hinnen geschieden, so ist keine Möglichkeit mehr für die Buße, ohne Wirkung ist die Genugtuung. Hienieden wird das Leben entweder verloren oder gewonnen“ (Ad Demetrianum 25). Vgl. Ps.-Klemens, 2 Kor 8, 2f; Aphrates, Demonstr. 20,12; Hieronymus, In ep. Ad Gal. III 6, 10; Fulgentius, De fide ad Petrum 3, 36.

Die Einschränkung der Verdienstmöglichkeit auf die Zeit des Erdenlebens beruht auf einer freien Anordnung Gottes. Es ist jedoch sehr angemessen, dass die Zeit über das ewige Schicksal des Menschen entscheidet, da Leib und Seele miteinander vereinigt sind, weil sich auch die ewige Vergeltung auf beide erstrecken wird. Für den Menschen ergibt sich daraus die Forderung, die Zeit des Erdenlebens auszunützen für die Gewinnung des ewigen Lebens.

Der Tod ist die Trennung von Leib und Seele

Ausgehend von der griechischen Philosophie, wird der Tod in der christlichen Tradition verstanden als "Trennung der Seele vom Leib". Die Lehre fand seit Augustinus Eingang in den christlichen Glauben und die christlichen Endzeithoffnung; Augustinus drückte den christlichen Glauben in der Vorstellungswelt und Terminologie der griechischen Philosophie aus, die seit Platon von der „Unsterblichkeit der Seele“ geprägt ist.

Das Konzil von Vienne (1311-1312) Vienne lehrte, dass die "Substanz der vernunft- bzw. verstandesbegabte Seele, wahrhaftig und durch sich Form des menschlichen Leibes ist" (Materie und Form). Jeder der künftig behauptet oder hartnäckig festhält, dass die Seele nicht

"wesenhaft die Form des menschlichen Leibes" (forma corporis humana per se et essentialiter) sei, ist als Häretiker anzusehen (DH 902).

Die Kongregation für die Glaubenslehre brachte die lehramtliche Formulierung in ihrer Erklärung Iura bona zu einigen Fragen der Eschatologie 1979 wie folgt zum Ausdruck:

„Die Kirche hält an der Fortdauer und Subsistenz eines geistigen Elementes nach dem Tod fest, das mit Bewusstsein und Willen ausgestattet ist, so dass das "Ich des Menschen" weiterbesteht, wobei es freilich in der Zwischenzeit seiner vollen Körperlichkeit entbehrt. Um dieses Element zu bezeichnen, verwendet die Kirche den Ausdruck ‚Seele‘.“

Die Trennung der Seele vom Leib ist bis heute gültige Lehre der Kirche und in den Katechismen der katholischen Kirche stets bezeugt (vgl. KKK 1992 Nr. 997+1016, KKKK 2005 Nr. 205 und Youcat 2010 Nr. 154; Catechismus Romanus: Das Sterben Christi sei die Trennung der Seele vom Leib).<ref>vgl. weitere Nachweise: Paul VI.: "Sofort nach dem friedvollen Hingang (Marias von Nazareth) wurde sie in wunderbarer Einheit von Leib und Seele wieder zusammengefügt, im Stande der Fülle und Beglückung aufgenommen in jenes Reich der Herrlichkeit, das wir Paradies nennen (Ansprache im Mailänder Dom zum Fest der Himmelfahrt Marias (15. August 1955).RDM 1955, S. 308 ff.: Aus dem Buch: "Christus und der Mensch von heute". S. 303; Pius XII.: Ansprache vom 24. November 1957, Le Dr. Bruno Haid: über moralische Probleme der Wiederbelebung; L. Walk in: LThK 1. Auflage, 1938, Band 10, Sp. 187; Joseph Braun: Handlexikon der katholischen Dogmatik, Herder & Co. G.m.b.H. Verlagsbuchhandlung, Freiburg im Breisgau 1926, S. 288-Tod (356 Seiten; Imprimatur Friburgi, die 17. Iulii 1926 Dr. Sester, Vic. Gen.).</ref> Die "Leib-Seele-Einheit" des Menschen stellt die Kongregation für das Katholische Bildungswesen im Pontifikat Benedikt XVI. im Dekret Ad operam zur Reform der kirchlichen Studien der Philosophie 2011 heraus, wobei es auf die Enzyklika Veritatis splendor (Nr. 48) verweist und diese die Seele als "per se et essentialiter Form des Leibes" bezeichnet.

Die Glaubenskongregation lehrte in der Instruktion Ad resurgendum cum Christo 2016 über die Beerdigung der Verstorbenen und die Aufbewahrung der Asche im Fall der Feuerbestattung, Nr. 2 in den Worten:

"Durch den Tod wird die Seele vom Leib getrennt; in der Auferstehung aber wird Gott unserem verwandelten Leib das unvergängliche Leben geben, indem er ihn wieder mit unserer Seele vereint."

Der Christ und der Tod

Für Christus und Maria war der Tod wegen ihrer Freiheit von der Erbsünde weder Sündenstrafe noch bloße Sündenfolge. Mit Rücksicht auf die Eigenart der menschlichen Natur war der Tod für sie jedoch natürlich (Vgl. Thomas von Aquin: S. th. III 64,1; III 14,2.).<ref>vgl., S. 564.</ref>

Für den durch Christi Erlösungstod und den Empfang der Taufe und der Sakramente Gerechtfertigten verliert der Tod den Strafcharakter und wird zur bloßen Sündenfolge (poenalitas). Der leibliche Tod erhält für den Christen einen neuen Sinn. Er ist nicht mehr bloß ein unausweichliches Schicksal, in das man sich ergibt, eine Verfügung Gottes, der man sich beugt, eine Straferkenntnis, die die Menschen in Auswirkung der Sünde getroffen hat. Der Christ "stirbt für den Herrn", wie er für ihn gelebt hat (Röm 14, 7; vgl. Phil 20). Und wenn er als Martyrer Christi stirbt und sein Blut zum Zeugnis für Christus vergießt, so ist sein Tod eine Selbsthingabe, die in den Augen Gottes den Wert eines Opfers besitzt (Phil 2,17; 1 Tim 4, 6). Dieser Tod, durch den er "Gott verherrlicht" (Joh 21 19), verschafft ihm die Krone des Lebens (Offb 2,10; Offb 12, 11). Auf diese Weise ist er aus einer furchteinflößenden Notwendigkeit zum Gegenstand einer Seligpreisung geworden: "Selig die Toten, die im Herrn sterben, sie sollen ausruhen von ihren Mühen" (Offb 14,13). Der Tod der Gerechten ist ein Eingehen in den Frieden (Weish 3, 3), in die ewige Ruhe, in das Licht, das kein Ende kennt (Requiem aeternam dona eis, Domine, et lux perpetua luceat eis).<ref>vgl. Pierre Grelot in: Wörterbuch zur biblischen Botschaft, S. 666: Tod.</ref>

Die Hoffnung auf Unsterblichkeit und Auferstehung, die im Alten Testament bereits zum Durchbruch gekommen ist, hat nun im Geheimnis Jesu Christi ihre feste Grundlage gefunden. Denn die Einbeziehung in seinen Tod verleiht dem Christ nicht nur gegenwärtig ein neues Leben, sondern gibt ihm auch die Zuversicht, dass "derjenige, der Christus Jesus von den Toten auferweckt hat, auch unsere sterblichen Leiber zum Leben auferwecken wird" (Röm 8,11). Dann aber werden wir durch die Auferstehung in eine neue Welt eingehen, wo es "keinen Tod mehr geben wird" (Offb 21, 4).<ref>vgl. Pierre Grelot in: Wörterbuch zur biblischen Botschaft, S. 666-667: Tod.</ref>

Der Christ betet im Gemeinsamen Priestertum für die Verstorbenen, denn es ist "ein heiliger und frommer Gedanke" für die Toten zu beten, da jene die in Frömmigkeit (der Heiligmachenden Gnade) sterben, auferstehen werden. Man entsühnt die Toten, damit sie von ihren Sünden befreit werden (vgl. 2 Makk 12, 43-45) z. B. durch Fürbitte oder Messstipendien.

Der erste und der zweite Tod

"Tod" bedeutet im Sprachgebrauch der Heiligen Schrift auch den Verlust der Nähe zu Gott (vgl. Gen 3, 8, Kol 2,13; Offb 3,1), welcher schon hier im irdischen Leben als Verlust der Heiligmachenden Gnade geschehen kann (darum "Todsünde"; vgl. 1 Joh 5,16).<ref>vgl. Pierre Grelot in: Wörterbuch zur biblischen Botschaft, S. 666: Tod.</ref> Der Mensch wird dadurch der ewigen Seligkeit verlustig.<ref>vgl. Johannes Paul II., Veritatis splendor, vom 6. August 1993 über einige grundlegende Fragen der kirchlichen Morallehre, Nr. 68.</ref> Ist der Mensch im Tod der schweren Sünde gestorben, wird er beim Einzelgericht verworfen, aber auch beim Gericht über alle Toten den endgültigen "zweiten Tod" (Offb 20, 6-14; vgl. Offb 2, 11; Offb 21, 8) erleiden. Er wird für immer vom wahren Leben in der Anschauung Gottes, der ewigen Seligkeit, getrennt. Dieser zweite Tod, der Feuersee, ist den Verworfenen, dem Teufel, dem Tode und der Unterwelt vorbehalten (vgl. Offb 20,10.14). <ref>vgl. Pierre Grelot in: Wörterbuch zur biblischen Botschaft, S. 667: Tod.</ref> Umgekehrt: für die mit Christus in den Sakramenten der Taufe und der Beichte (= Erste Auferstehung im Heiligen Geist) wiedergeborenen Auserwählten, wird es keinen "zweiten Tod", sondern eine Ewige Auferstehung (=Zweite Auferstehung) geben (Offb 20, 6; vgl. Offb 2,11).

Tabellarische Überblickszuordnung

Urheber führt den Menschen
im Gewissen:
Wertung Folge Besitz erhaltende Wohnung (WG)
Gott
durch Engel zu
guter Tat & Tugend & Liebe
👍
Positiv
Eintracht
Heiligmachende Gnade
Himmlisches Jerusalem 😇
voll des Lebens & der Liebe
Teufel
durch Dämonen zu
schlechter Tat & Laster & Hass
Negativ
👎
Zwietracht
Todsünde
Höllische Welt ☠️
voll des Todes & des Hasses
Mensch (1 Kor 15, 21-47) aufgrund: Folge für die Seele (KKK Nr. 1999) Folge für den Leib
Erster Adam von der Erde (irdisches Lebewesen) Ursünde durch Ungehorsam (Gen 3, 1-24): Fluch Sündenschuld: übernatürlicher Tod: Verlust der Heiligmachenden Gnade Sündenstrafe: Sterben des zeitlichen Leibes, irdischer Tod (vgl. Gen 3, 3, Hebr 9, 27)
Zweiter Adam vom Himmel (lebendig machender Geist) Sühnetod aus Gehorsam: Segen durch Liebe bis zum Kreuz (Phil 2, 8) übernatürliches Leben: mit Christus sterben in der Taufe: Erhalt der Heiligmachenden Gnade mit Vergöttlichung = Erste Auferstehung Ewiges Leben (Röm 6, 23): mit Christi verklärten (Phil 3, 21), himmlischen Leib auferstehen = Zweite Auferstehung
Ich bin die Auferstehung und das Leben. Wer an mich glaubt, wird leben, auch wenn er stirbt. (Joh 11, 25)
Mensch - Tod
erster Adam
Menschwerdung
zweiter Adam
Eucharistie Auferstehung zum Ewigen Leben
Gen 2, 17 Joh 1, 1-18 Joh 6,51-58 Joh 5, 24 (Erste)- Offb 20, 6 - vgl. Offb 20, 14
der Geist-Seele Seele (Blut) WeinBlut Christi Auferweckung oder Erste Auferstehung: Taufe, Beichte vgl. Kol 2,12; Eph 2, 6 der unsterblichen Geist-Seele
des Leibes Leib (Fleisch) BrotLeib Christi, Fleisch Zweite Auferstehung: Eucharistie-Wegzehrung des sterblichen Leibes
Verlust des Heiligen Geistes durch die Ursünde Menschwerdung durch den Heiligen Geist, dem Lebendigmacher Wandlung im Heiligen Geist wiedergeboren Joh 3, 3ff, verwandelt, verklärt, verherrlicht Phil 3, 21 durch den Heiligen Geist Tit 3,5 - überirdisch (himmlisch) und unvergänglich 1 Kor 15, 1-58

Anmerkungen siehe Version: https://www.kathpedia.de/index.php?title=Vorlage:Leiste_resurrectio&diff=192551&oldid=192535


Lehramtliches

Pius XII.

Johannes Paul II.

Franziskus

Literatur

Literatur zum Nahtod

  • Natalie Saracco: Zurück aus dem Jenseits - Eine Filmemacherin verliebt sich in Christus, Media Maria Verlag Illertissen 2020 (208 Seiten, ISBN 9783947931095).
  • Patrick Theillier: Beeindruckende Nahtoderfahrungen – Zeichen des Himmels Media Maria Verlag 2019 (224 S.; ISBN 978-3-9479310-1-9).
  • Zum Besuch im Himmel. Nahtod: Authentische Berichte. Kompetente Analysen. St. Benno Verlag 2011 (246 Seiten; ISBN 978-3746231563).
  • Frank Möller: Wenn du mir dein Herz öffnest, Der Beginn einer neuen Zeit (Nach einer Nahtoderfahrung) Parvis-Verlag 2008 (284 Seiten; ISBN 9782880228163).
  • Ewald Günter: "Ich war tot" Ein Naturwissenschaftler untersucht Nahtod-Erfahrungen. Pattloch Verlag 1999 (280 Seiten).

Sterbeliturgie und weitere Vorbereitung auf den Tod, Totenerweckung, Kultur des Todes, Abtreibung, Suizid, Transplantation

Weblinks

Anmerkungen

<references />