Ende der Welt

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Die letzen Dinge

des einzelnen Menschen
der gesamten Schöpfung

Das Ende der Welt ist eine biblische Aussage. Die Welt geht unter, indem sie erneuert und verändert hervorgeht. Mit dem Ende der Welt beginnt die vollendete Gottesherrschaft, die das Endziel der ganzen Schöpfung und der letzte Sinn aller menschlichen Geschichte ist.

Weltuntergang

Die gegenwärtige Welt wird am Jüngsten Tage untergehen (Sententia certa)

Im Einklang mit der Lehre des Alten Testamentes (Ps 101,27; Is 34,4; 51,6) kündigt Jesus den Untergang der gegenwärtigen Welt an. In der Sprache der alttestamentlichen Apokalyptik (vgl. Is 34,4) sagt er große kosmische Umwälzungen voraus (Mt 24, 29): Sogleich nach der Bedrängnis jener Tage wird die Sonne sich verfinstern, der Mond wird seinen Schein nicht mehr geben, die Sterne werden vom Himmel fallen und die Kräfte des Himmels werden erschüttert werden." Mt 24,35: "Himmel und Erde werden vergehen, meine Worte aber werden nicht vergehen." Mt 28,20: .Siehe, im bin bei euch alle Tage bis an das Ende der Welt." (vgl. Eucharistie)

Paulus von Tarsus bezeugt: „Die Gestalt dieser Welt vergeht" (1 Kor 7,31; vgl. 15,24). Petrus sagt den Untergang der Welt durch Feuer voraus: "Kommen wird der Tag des Herrn wie ein Dieb; an demselben werden die Himmel prasselnd vergehen, die Elemente aber, von Glut verzehrt, sich auflösen. und die Erde und die Werke auf ihr werden (nicht mehr) gefunden (Vg verbrannt) werden" (2 Petr 3, 10). Johannes schaut in der Vision den Untergang der Welt: „Vor dem Angesicht des Weltrichters fliehen die Erde und der Himmel, und es findet sich kein Platz mehr für sie" (Apk 20,11).

In der altchristlichen Überlieferung ist der Glaube an den Untergang der gegenwärtigen Welt häufig bezeugt. Der Verfasser des Barnabasbriefes erklärt, dass der Sohn Gottes nach dem Gericht über die Gottlosen "Sonne, Mond und Sterne umwandeln wird- (15,5). Tertullian spricht von einem Weltbrand, in dem "die altgewordene Welt und alle ihre Hervorbringungen verzehrt werden- (De spect. 30). Augustin betont, dass die jetzige Welt nicht völlig untergeht, sondern nur verändert wird: „Die Gestalt vergeht, nicht die Natur“ (De civ. Dei XX 14).

Über das Wie des Weltunterganges lässt sich weder vom Standpunkt der Naturwissenschaft noch vom Standpunkt der Offenbarung aus etwas Sicheres sagen. Die Vorstellung vom Untergang durch Feuer (2 Petr 3, 7. 10. 12), die sich auch außerhalb der biblischen Offenbarung häufig findet, ist wohl nur eine geläufige Anschauungsform, in die die Offenbarungswahrheit von der Tatsache des Weltunterganges gekleidet ist.

Im Widerspruch zur Lehre der Kirche stehen altchristliche Sekten (Gnostiker, Manichäer, Origenisten), die eine vollständige Vernichtung der Körperwelt behaupteten, und philosophische Systeme des Altertums (Stoiker), die lehrten, dass die Welt in einem ewigen Kreislauf zwar untergeht, aber wieder genauso entsteht, wie sie vorher war.

Welterneuerung

Die gegenwärtige Welt wird am Jüngsten Tage neugestaltet werden (Sent. Certa).

Der Prophet Isaias kündigt einen neuen Himmel und eine neue Erde an: "Siehe, im schaffe einen neuen Himmel und eine neue Erde" (65,17; vgl. 66, 22). Unter dem Bild irdischen Glückes schildert er die Segensfülle der neuen Welt (65, 17-25). Jesus spricht von der „Wiedergeburt“ (παλιγγενεσια) , d. h. von der Neugestaltung der Welt: „Ihr, die ihr mir nachgefolgt seid, werdet bei der Wiedergeburt (Welterneuerung), wenn der Menschensohn auf seinem Herrlichkeitsthron sitzen wird, auf zwölf Thronen sitzen und die zwölf Stämme Israels richten" (Mt 19,28).

Paulus von Tarsus lehrt, dass die ganze Schöpfung vom Fluch der Sünde ergriffen wurde und auf Erlösung harrt und dass sie ebenso wie der Mensch befreit werden wird aus der Knechtschaft der Vergänglichkeit und versetzt in die Freiheit der Herrlichkeit der Kinder Gottes (Röm 8, 18-25). Petrus kündigt gleichzeitig mit dem Weltuntergang einen neuen Himmel und eine neue Erde" an, ... worin die Gerechtigkeit wohnt" (2 Petr 3,13). Auf die Erneuerung der Welt bezieht sich auch das Wort von der.. Wiederherstellung aller Dinge" (Apg 3,21). Johannes gibt eine bildhafte Beschreibung des neuen Himmels und der neuen Erde, welches das Neue Jerusalem ist, das vom Himmel herabsteigt und das Zelt Gottes unter den Menschen ist. Der auf dem Thron Sitzende (Gott) spricht: „Siehe, im mache alles neu" (Apk 21, 1-8).

Augustinus von Hippo lehrt, dass die Eigenschaften der künftigen Welt ebenso dem unsterblichen Dasein des verklärten menschlichen Leibes angepasst sein werden, wie die Eigenschaften dieser vergänglichen Welt dem vergänglichen Dasein des sterblichen Leibes angepasst sind (De civ. Dei XX 16).

Thomas von Aquin begründet die Erneuerung der Welt aus ihrer Bestimmung, dem Menschen zu dienen. Da der verklärte Mensch des Dienstes, den ihm die gegenwärtige Welt durch Erhaltung des leiblichen Lebens und durch Förderung der Gotteserkenntnis leistet, nicht mehr bedarf, so ist es angemessen, dass mit der Verklärung des menschlichen Leibes auch die übrigen Körper eine Verklärung erfahren, die dem Zustand des verklärten Leibes entspricht. Das verklärte Auge des Seligen soll die Herrlichkeit Gottes in seinen Wirkungen in der verklärten Körperwelt schauen, im Leibe Christi, in den Leibern der Seligen und aud1 in den übrigen körperlichen Dingen (Suppl. 91,1; vgl. 74,1). Der Umfang und die Art und Weise der Welterneuerung lässt sich auf Grund der Offenbarung nicht näher bestimmen (Suppl. 91, 3). Die Vollendung und Erneuerung der Welt bedeutet den Abschluss des Werkes Christi. Da alle Feinde des Gottesreiches überwunden sind, übergibt er die Herrschaft Gott Vater (1 Kor 15,24), ohne damit jedoch die in der hypostatischen Union begründete Herrschermacht und Königswürde abzulegen.

Lehramtliches

Pius XII.

Literatur

Quelle