Jahr der Barmherzigkeit

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Version vom 11. Dezember 2015, 10:25 Uhr von Oswald (Diskussion | Beiträge) (OR 11. Dezember 2015, S. 4)
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Das Jubiläum der Barmherzigkeit (lat.: Iubilaeum Misericordiae) bedeutet ein außerordentlichen Heiliges Jahr, das Papst Franziskus für die Zeit vom 8. Dezember 2015 bis zum 20. November 2016 ausgerufen hat.<ref> Papst ruft Heiliges Jahr aus Kath.net am 13. März 2015</ref><ref>domradio.de am 13. März 2015</ref> Der Beginn am Fest der Unbefleckten Empfängnis Mariens des Jahres 2015 markiert den 50. Jahrestag des Abschlusses des Zweiten Vatikanischen Konzils. Schließen wird das Heilige Jahr mit dem Christkönigsfest 2016. Die Päpstliche Jahreswidmung trifft auf das liturgische Lesejahr C, in dem die Texte des sonntäglichen Evangeliums aus dem Lukasevangelium stammen. Der Evangelist Lukas trägt den Ehrennamen „Evangelist der Barmherzigkeit“.<ref>News von www.stjosef.at</ref>

Der Papst vertraut das Jahr der Mutter der Barmherzigkeit an. Die Organisation liegt beim Päpstlichen Rat für die Förderung der Neuevangelisierung. Am Anfang dieses Jahres müsse nach dem Willen des Papstes eine "spirituelle Umkehr" stehen, zu der dieses Heilige Jahr dienen solle.

Logo des Jubiläums der Barmherzigkeit

Ankündigung des Jubiläums

Papst Franziskus hat das Heilige Jahr am 13. März 2015, am zweiten Jahrestag seiner Papstwahl, während eines Bußgottesdienstes im Petersdom angekündigt.<ref>Ankündigung auf youtube</ref> In der Predigt wünschte er, dass das Heilige Jahr eine «neue Etappe auf dem Weg der Kirche» sei, das Evangelium der Barmherzigkeit Gottes allen Menschen zu bringen. Das Heilige Jahr sei auch eine Einladung, das mit dem Zweiten Vatikanischen Konzil begonnene Werk fortzusetzen, welches am 8. Dezember 1965 zu Ende gegangen war.

Ausrufung des Jubiläums

Die offizielle Ausrufung fand in der ersten Vesper<ref>1. Vesper zum Barmherzigkeitssonntag in voller Länge auf Kathtube</ref> zum Barmherzigkeitssonntags, dem 11. April 2015 statt.<ref>Papst ruft am 11. April offiziell ein Heiliges Jahr aus Kath.net am 2. April 2015; Predigt von Papst Franziskus bei der ersten Vesper zum Sonntag der Göttlichen Barmherzigkeit Kath.net am 11. April 2015</ref> Der Papst gab dazu die Bulle Misericordiae vultus („Antlitz der Barmherzigkeit“). Einige Textstellen der feierlichen Urkunde wurden dafür vom apostolischen Protonotar vor der geschmückten Heiligen Pforte, am dritten Tor auf der rechten Seite des Petersdoms vorgetragen. Die Bulle "entgegengenommen haben die drei Vatikan-Kardinäle Marc Ouellet, Fernando Filoni und Leonardo Sandri, die Präfekten der Bischofs-, der Missions- und der Ostkirchenkongregation. Für die Kirchen im gesamten Orient nimmt der Sekretär der Missionskongregation, Erzbischof Savio Hon Tai-Fai, die Bulle entgegen, als Repräsentant Afrikas Bischof Barthélemy Adoukonou, Sekretär der päpstlichen Kulturrates. Der Priester Khaled Ayad Bishay von der Patriarchalkirche der Kopten in Alexandra schließlich erhält ein Exemplar der Bulle als Stellvertreter der Ostkirchen."<ref>Start der feierlichen Zeremonie: Das Heilige Jahr der Barmherzigkeit Radio Vatikan am 11. April 2015</ref>

Einordnung dieses Heiligen Jahres<ref name="start">Vatikan veröffentlicht das Logo des Heiligen Jahres 2016 Kath.net am 5. Mai 2015</ref>

Die Geschichte der Jubiläen war die meiste Zeit durch einen Rhythmus von 50 und später 25 Jahren bestimmt. Die beiden bisherigen „außerordentlichen“ Heiligen Jahre (1933.1983) wurden ausgerufen mit dem Blick auf den Jahrestag der Erlösung, erwirkt durch den Tod und die Auferstehung Jesu Christi. Diesmal haben wir es mit einem thematischen Jubiläum zu tun. Es stützt sich auf einen zentralen Glaubensinhalt und will die Kirche zu ihrem vorrangigen Auftrag zurückführen, nämlich in allen Bereichen der Pastoral Zeichen und Zeugin der Barmherzigkeit zu sein.

Erstmals in der Geschichte der Heiligen Jahre kann in den Diözesen eine Heilige Pforte – die Pforte der Barmherzigkeit – geöffnet werden, sei es in der Bischofskirche, in einer anderen bedeutenden Kirche oder einem wichtigen Wallfahrtsort.

Das Thema des Jubiläums: die Barmherzigkeit

Das Thema der Barmherzigkeit, das der Heilige Vater der Kirche mit diesem Heiligen Jahr vorgegeben hat, soll ein Moment wahrer Gnade für alle Christen sein, sowie ein Weckruf, um den Weg der Neuevangelisierung und der pastoralen Umkehr weiterzugehen. Es gilt der Wunsch des Papstes: „In diesem Jubiläumsjahr finde in der Kirche das Wort Gottes Echo, das stark und überzeugend erklingt als ein Wort und eine Geste der Vergebung, der Unterstützung, der Hilfe und der Liebe. Die Kirche […] mache sich zur Stimme eines jeden Mannes und einer jeden Frau und wiederhole voll Vertrauen und ohne Unterlass: „Denk an dein Erbarmen, Herr, und an die Taten deiner Huld; denn sie bestehen seit Ewigkeit“ (Misericordiae vultus Nr. 25).

Das Logo des Jubiläums<ref name="start" />

Das Logo, stellt so etwas wie eine Summa Theologiae zum Thema der Barmherzigkeit dar und ist mit einem Motto begleitet. Das aus dem Lukasevangelium stammende Wort "Barmherzig wie der Vater" ({{#ifeq: Evangelium nach Lukas | Jahr der Barmherzigkeit |{{#if: Lk|Lk|Evangelium nach Lukas}}|{{#if: Lk |Lk|Evangelium nach Lukas}}}} 6{{#if:36|,36}} EU | BHS =bibelwissenschaft.de">EU | #default =bibleserver.com">EU }}) lädt ein, die Barmherzigkeit nach dem Vorbild des Vaters zu leben. Dieser ruft dazu auf, nicht zu urteilen oder gar zu verdammen, sondern zu vergeben und in geradezu maßloser Weise Liebe und Verzeihung zu schenken (vgl. {{#ifeq: Evangelium nach Lukas | Jahr der Barmherzigkeit |{{#if: Lk|Lk|Evangelium nach Lukas}}|{{#if: Lk |Lk|Evangelium nach Lukas}}}} 6{{#if:37-38|,37-38}} EU | BHS =bibelwissenschaft.de">EU | #default =bibleserver.com">EU }}). Das Logo ist ein Werk des Jesuiten Marko I. Rupnik. Es zeigt den Sohn, der sich den verlorenen Menschen auf die Schultern lädt. Hier wird ein Bild aufgegriffen, das schon die frühe Kirche sehr geschätzt hat, weil es die Liebe Christi zeigt, der das Geheimnis seiner Menschwerdung im Werk der Erlösung zur Vollendung führt. Das Bild ist so gestaltet, dass deutlich wird, wie der gute Hirte in direkten Kontakt mit dem Fleisch des Menschen kommt. Er tut dies mit einer Liebe, die in der Lage ist, Leben zu verändern. Der gute Hirte trägt die Menschheit mit außerordentlicher Barmherzigkeit auf den Schultern und seine Augen verbinden sich mit denen des Menschen. Christus sieht mit dem Auge Adams, und dieser mit dem Auge Christi. Jeder Mensch entdeckt also in Christus, dem neuen Adam, die eigene Menschlichkeit und, indem er in Christi Blick die Liebe des Vaters wahrnimmt, die Zukunft, die ihn erwartet.

Die Szene ist von einer sogenannten Mandorla, einer mandelförmigen Figur, eingefasst. Diese in der antiken und mittelalterlichen Ikonographie beliebte Form deutet die gleichzeitige Präsenz der göttlichen und der menschlichen Natur in Christus an. Die drei konzentrischen Ovale mit ihrem progressiven, nach außen immer heller werdenden Farbverlauf symbolisieren die Bewegung Christi, der den Menschen aus der Nacht der Sünde und des Totes zum Licht bringt. Auf der anderen Seite steht die tiefdunkle Farbe im Zentrum auch für die Undurchdringlichkeit der Liebe des Vaters, der alles verzeiht.

Gebet zum Jubiläum der Barmherzigkeit<ref>Gebet bei www.iubilaeummisericordiae.va; 'Mache die Kirche in der Welt zu deinem sichtbaren Antlitz' Kath.net am 7. Mai 2015</ref>

Herr Jesus Christus, du hast uns gelehrt, barmherzig zu sein wie der himmlische Vater, und uns gesagt, wer dich sieht, sieht ihn. Zeig uns dein Angesicht, und wir werden Heil finden. Dein liebender Blick befreite Zachäus und Matthäus aus der Sklaverei des Geldes; erlöste die Ehebrecherin und Maria Magdalena davon, das Glück nur in einem Geschöpf zu suchen; ließ Petrus nach seinem Verrat weinen und sicherte dem reumütigen Schächer das Paradies zu. Lass uns dein Wort an die Samariterin so hören, als sei es an uns persönlich gerichtet: „Wenn du wüsstest, worin die Gabe Gottes besteht!“ Du bist das sichtbare Antlitz des unsichtbaren Vaters und offenbarst uns den Gott, der seine Allmacht vor allem in der Vergebung und in der Barmherzigkeit zeigt. Mache die Kirche in der Welt zu deinem sichtbaren Antlitz, dem Angesicht ihres auferstandenen und verherrlichten Herrn. Du wolltest, dass deine Diener selbst der Schwachheit unterworfen sind, damit sie Mitleid verspüren mit denen, die in Unwissenheit und Irrtum leben. Schenke allen, die sich an sie wenden, die Erfahrung, von Gott erwartet und geliebt zu sein und bei ihm Vergebung zu finden. Sende aus deinen Geist und schenke uns allen seine Salbung, damit das Jubiläum der Barmherzigkeit ein Gnadenjahr des Herrn werde und deine Kirche mit neuer Begeisterung den Armen die Frohe Botschaft bringe, den Gefangenen und Unterdrückten die Freiheit verkünde und den Blinden die Augen öffne. So bitten wir dich, auf die Fürsprache Marias, der Mutter der Barmherzigkeit, der du mit dem Vater in der Einheit des Heiligen Geistes lebst und herrschst in alle Ewigkeit. Amen.

Internetseiten zum Jubiläum

Der Vatikan hat am 30. April 2015 eine Homepage zum "Heiligen Jahr" freigeschaltet. Unter den Adressen www.iubilaeummisericordiae.va oder www.im.va sind Informationen über diese Initiative von Papst Franziskus im Internet abrufbar.<ref>Vatikan schaltet deutschsprachige Homepage zum Heiligen Jahr frei Kath.net am 3. Mai 2015</ref> Dieses Internetangebot steht in sieben Sprachen zur Verfügung: Italienisch, Englisch, Spanisch, Portugiesisch, Französisch, Deutsch und Polnisch. Auf dieser Website werden alle offiziellen Informationen zu den Aktivitäten angeboten. Hier finden sich auch Hinweise für die Teilnahme an den Großveranstaltungen mit dem Heiligen Vater sowie alle weiteren offiziellen Mitteilungen im Zusammenhang mit dem Jubiläum. Die Diözesen können hier auch pastorale Hinweise und Empfehlungen finden sowie ihre eigenen Wallfahrten und Aktivitäten im Zusammenhang mit dem Heiligen Jahr rückmelden. Die Homepage ist mit den verschiedenen social networks verknüpft (Facebook, Twitter, Instagram, Google Plus und Flickr), mit deren Hilfe man Updates zu den Initiativen des Heiligen Vaters erhalten und den wichtigsten Ereignissen in Echtzeit folgen kann. Es gibt eventuell eine App, die es ermöglicht, die verschiedenen Informationen zusammenzufassen.<ref name="start" />

Die Internetseite der Deutschen Bischofskonferenz lautet www.dbk.de/heiliges-jahr/home.

Apostolischer Brief zum Jubiläum der Barmherzigkeit vom 1. September 2015

In einem Brief bestimmt Papst Franziskus einiges zur Praxis von Beichte und Ablass im Jubiläumsjahr. Alle Priester der katholischen Kirche dürfen während des Heiligen Jahres der Barmherzigkeit von der Sünde der Abtreibung lossprechen. Normalerweise ist diese Lossprechung Bischöfen sowie jenen Priestern vorbehalten, die von ihnen den Auftrag dazu bekommen. In einigen Ländern, wie etwa in Deutschland oder auch in den USA, haben bereits alle Priester diese Erlaubnis, nun gilt das für die gesamte Kirche für ein Jahr.<ref>Heiliges Jahr: Alle Priester dürfen von Abtreibung lossprechen Radio Vatikan am 1. September 2015</ref>

Terminplan für dieses Heilige Jahr<ref name="start" /><ref>Terminplan</ref>

Öffnungen der Heiligen Pforten

Öffnung der Heiligen Pforte des Peterdoms durch Papst Franziskus
Durchschreiten der Heiligen Pforte des Peterdoms durch Papst Franziskus

Am 17. November 2015 leitete Kardinal Angelo Comastri, Erzpriester von Sankt Peter, eine Prozession des Domkapitels zur rechten Eingangstür des Petersdoms. Nach einem kurzen Gebet öffneten vier Bauarbeiter mit Spitzhacken die vor der Bronzetür errichtete Mauer und nahmen die Metallkassette, die Papst Johannes Paul II. zum Abschluss des Jubiläumsjahres 2000 verschlossen hatte, heraus. Darin befinden sich die notarielle Urkunde von der letzten Schließung der Pforte, Gedenkmedaillen und die Schlüssel zur Öffnung des Portals. Die Kassette wurde anschließend im Saal des Kapitels geöffnet und ihr Inhalt dem Päpstlichen Zeremonienmeister übergeben.<ref>Heilige Pforte des Petersdoms für Jubiläumsjahr vorbereitet Kath.net 19. November 2015</ref>

Papst Franziskus reiste im November 2015 nach Afrika. In der Kathedrale der Hauptstadt Bangui in der Zentralafrikanischen Republik, öffnete er am 29. November eine "Heilige Pforte", um zu Versöhnung aufzurufen.<ref>Franziskus öffnet Heilige Pforte und Heiliges Jahr in Bangui Radio Vatikan am 29. November 2015; Öffnung auf YouTube</ref>

Am Hochfest der Unbefleckten Empfängnis Mariens, dem 8. Dezember 2015, begann das "Jubiläum der Barmherzigkeit" mit der Öffnung der Heiligen Pforte in der Petersbasilika. Papst Franziskus verzichtete dabei auf die drei symbolischen Hammerschläge und auf den Abriss der Vermauerung zur Heiligen Pforte. Er beschränkte sich darauf, die Tür zu öffnen und die beiden Flügel aufzustoßen.<ref>domradio.de, 7. Dezember 2015</ref> Beim Hindurchschreiten folgte ihm sein Vorgänger, Papst Benedikt XVI.

Am 3. Adventsonntag "Gaudete", dem 13. Dezember 2015, folgt die Öffnung der Heiligen Pforte in der Basilika Sankt Johannes im Lateran und in allen Bischofskirchen in der Welt. Die Öffnung der Heiligen Pforte in der Basilika Santa Maria Maggiore wird Hochfest der Gottesmutter Maria 1. Januar 2016 stattfinden und zuletzt am 25. Januar 2016, dem Fest der Bekehrung des Apostels Paulus die Öffnung in der Basilika St. Paul vor den Mauern.

Veranstaltungen

Die erste Veranstaltung vom 19. bis zum 21. Januar 2016 gilt denen, die auf irgend eine Art im Bereich der Wallfahrt tätig sind. Damit will man zeichenhaft deutlich machen, dass das Heilige Jahr eine wirkliche Pilgerfahrt darstellt und auch als solche gelebt werden soll. Jeder Pilger soll eine Wegstrecke wirklich zu Fuß zurücklegen und sich so vorbereiten, die Heiligen Pforte in einer Haltung des Glaubens und der Verehrung zu durchschreiten.

Das Fest der Darstellung des Herrn am 2. Februar 2016 und gleichzeitig der Welttag des geweihten Lebens, wird als "Jubiläum des geweihten Lebens" begangen und ist Abschluss des Jahres des geweihten Lebens. Die Aussendung der "Missionare der Barmherzigkeit" findet am Aschermittwoch (10. Februar 2016) in der Petersbasilika statt. Am Fest der Kathedra Petri (22. Februar 2016) soll ein "Jubiläum der Römischen Kurie" begangen werden. Eine Zeit “24 Stunden für den Herrn” mit Bußfeier im Petersdom am Freitagnachmittag, dem 4. März, soll zum 4. und 5. März 2016 stattfinden.

Am 3. April 2016, dem Sonntag der göttlichen Barmherzigkeit, versammeln sich jene, die in einer besonderen Weise aus der Erfahrung der Barmherzigkeit leben (Bewegungen, Vereinigungen, Ordensgemeinschaften). Der Bereich der caritativen Dienste ist eingeladen für den 4. September 2016. Jene die eine marianische Spiritualität leben und die Mutter der Barmherzigkeit zu feiern, haben ihren Tag am 9. Oktober 2016. Es gibt Veranstaltungen für Jugendliche, die bereits gefirmt und eingeladen sind, ihren Glauben zu bekennen. Für die Gruppe der 13 bis 16jährigen, für die sich im Bereich der Pastoral oft wenig Angebote finden, ist der 24. April reserviert, während sich der Weltjugendtag in Krakau vom 26. bis 31. Juli 2016 an die älteren Jugendlichen wendet.

Eine weitere Veranstaltung gilt den Diakonen, die berufen sind in den Gemeinden den Dienst der Nächstenliebe zu leiten. Ihr Jubiläum wird am 29. Mai 2016 sein. Zum 160. Jahrestag der Einführung des Herz-Jesu-Festes wird in der ganzen Kirche am 3. Juni das Jubiläum der Priester gehalten. Am 25. September 2016 versammeln sich die Katechetinnen und Katecheten, die mit ihrem Einsatz für die Glaubensweitergabe in besonderer Weise das Leben der christlichen Gemeinschaft und im Besonderen der Pfarreien unterstützen. Am 12. Juni 2016 sind die Kranken und Behinderten eingeladen, gemeinsam mit all denen, die sich ihrer in besonderer Weise und mit großer Liebe und Hingabe annehmen. Am 6. November 2016 wird das Jubiläum der Gefangenen gefeiert.

Eine zweite Kategorie der Veranstaltungen besteht in Zeichen, die Papst Franziskus setzen wird, indem er sich aufmacht zu Menschen in existenziellen Randsituationen. Er wird in der persönlichen Begegnung seine Nähe zu und die Aufmerksamkeit für die Armen, die Leidenden, die an den Rand gedrängten und alle die ein Zeichen der Zuneigung brauchen, zum Ausdruck bringen. Das werden zeichenhafte Momente sein, bei denen die Bischöfe und Priester gebeten werden, sie in Gemeinschaft mit dem Papst auch in ihren Diözesen durchzuführen. Das Ziel ist es, allen ein konkretes Zeichen der Barmherzigkeit und der Nähe von Seiten der Kirche zu bringen. Ein weiteres konkretes Zeichen der Nächstenliebe, das als bleibende Erinnerung an das Jubiläum fortbestehen soll, wird in einem Hilfsprojekt bestehen, das in einem bedürftigen Teil der Welt unmittelbare Hilfe bringen soll und die Barmherzigkeit in konkrete und wirkungsvolle Hilfe umsetzt.

Eine dritte Kategorie sind Angebote für die Pilger, die einzeln nach Rom kommen, also ohne jeglichen organisatorischen Apparat einer Gruppe oder Organisation. Diese werden im historischen Zentrum Roms in einige Kirchen empfangen werden. Sie werden dort Gelegenheit zum Gebet finden, um sich in angemessene Weise vorzubereiten, damit das Durchschreiten der Heilige Pforte wirklich ein spiritueller Moment wird. Alle die als Pilger nach Rom kommen, werden einen gesonderten Zugang finden, um die Heilige Pforte zu erreichen.

Schließung der Heiligen Pforten

Am 13. November 2016, dem 33. Sonntag im Jahreskreis und eine Woche vor dem Christkönigsfest, werden die Heiligen Pforten in den päpstlichen Basiliken Roms und in den Diözesen geschlossen. Das Ende des Jubiläums markiert die Schließung der Heiligen Pforte in der Petersbasilika am Christkönigsfest, dem 20. November 2016.

Deutschland

Der Würzburger Weihbischof Ulrich Boom ist Beauftragter der Deutschen Bischöfe für das "Jubiläum der Barmherzigkeit". Damit übernimmt er die Koordination der bundesweiten Aktivitäten der katholischen Kirche in Deutschland zum Heiligen Jahr 2016. <ref>Boom wird Beauftragter der Deutschen Bischöfe für das Heilige Jahr Radio Vatikan am 8. Mai 2015</ref> Die Internetseite der Deutschen Bischofskonferenz lautet www.dbk.de/heiliges-jahr/home.

Papst Franziskus erwartet für das Außerordentliche Jubiläum der Barmherzigkeit in Deutschland, dass das Sakrament der Buße, die Eucharistie, das Priesterild und der Lebensschutz neu entdeckt wird. Er sagt wörtlich: "Die Beichte ist der Ort, wo einem Gottes Vergebung und Barmherzigkeit geschenkt wird. In der Beichte beginnt die Umwandlung des einzelnen Gläubigen und die Reform der Kirche. Ich vertraue darauf, dass im kommenden Heiligen Jahr und darüber hinaus dieses für die geistliche Erneuerung so wichtige Sakrament in den Pastoralplänen der Diözesen und Pfarreien mehr Berücksichtigung findet. Desgleichen ist es notwendig, die innere Verbindung von Eucharistie und Priestertum stets klar sichtbar zu machen. Pastoralpläne, die den geweihten Priestern nicht die gebührende Bedeutung in ihrem Dienst des Leitens, Lehrens und Heiligens im Zusammenhang mit dem Aufbau der Kirche und dem sakramentalen Leben beimessen, sind der Erfahrung nach zum Scheitern verurteilt. Die wertvolle Mithilfe von Laienchristen im Leben der Gemeinden, vor allem dort, wo geistliche Berufungen schmerzlich fehlen, darf nicht zum Ersatz des priesterlichen Dienstes werden oder ihn sogar als optional erscheinen lassen. Ohne Priester gibt es keine Eucharistie. Die Berufungspastoral beginnt mit der Sehnsucht nach dem Priester im Herzen der Gläubigen. Ein nicht hoch genug zu einschätzender Auftrag des Bischofs ist schließlich der Eintritt für das Leben. Die Kirche darf nie müde werden, Anwältin des Lebens zu sein und darf keine Abstriche darin machen, dass das menschliche Leben von der Empfängnis bis zum natürlichen Tod uneingeschränkt zu schützen ist. Wir können hier keine Kompromisse eingehen, ohne nicht selbst mitschuldig zu werden an der leider weitverbreiteten Kultur des Wegwerfens. Wie groß sind die Wunden, die unserer Gesellschaft durch die Aussonderung und das „Wegwerfen“ der Schwächsten und Wehrlosesten – des ungeborenen Lebens wie der Alten und Kranken – geschlagen werden!"<ref>Papst: Erosion des katholischen Glaubens in Deutschland Papst Franziskus bei der aus Anlass des Ad-limina-Besuchs gewährten Audienz für die deutschen Bischöfe in Rom am 20. November 2015 Kath.net am 20. November 2015.</ref>

Buchreihe zum Thema »Barmherzigkeit«

Der Päpstliche Rat zur Förderung der Neuevangelisierung gibt anlässlich des Heiligen Jahres eine Buchreihe zum Thema »Barmherzigkeit« heraus. Die Reihe »Barmherzig wie der Vater« versteht sich als Unterstützung und Anleitung für die pastorale Arbeit im Heiligen Jahr.

Die Buchreihe umfasst acht Bände Schwabenverlag (je ca. 96 Seiten).

  • 1. »Barmherzigkeit feiern: Liturgische Anregungen« (ISBN 978-3-7966-1680-8)
  • 2. »Psalmen der Barmherzigkeit« (ISBN 978-3-7966-1681-5)
  • 3. »Gleichnisse der Barmherzigkeit« (ISBN 978-3-7966-1682-2)
  • 4. »Kirchenväter und die Barmherzigkeit« (ISBN 978-3-7966-1683-9)
  • 5. »Päpste und die Barmherzigkeit« (ISBN 978-3-7966-1684-6)
  • 6. »Heilige und die Barmherzigkeit« (ISBN 978-3-7966-1685-3)
  • 7. »Geistige und leibliche Werke der Barmherzigkeit« (ISBN 978-3-7966-1686-0)
  • 8. »Beichte – Sakrament der Barmherzigkeit« (ISBN 978-3-7966-1687-7).

siehe: Barmherzigkeitsrosenkranz, Salve Regina, mater misericordiae.

Weblinks

Anmerkungen

<references />