Europa
Europa ist ein Kontinent auf der nördlichen Halbkugel.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte Europas und der Europäischen Union
Die Einführung einer Verfassung für die gesamte EU scheiterte im Jahr 2005.
Katholische Kirche in Europa
Die europäischen Bischofskonferenzen arbeiten zusammen im Rat der europäischen Bischofskonferenzen (CCEE).
Die Bischöfe der Mitgliederstaaten der Europäischen Union sind organisiert in der COMECE, der Kommission der Bischofskonferenzen der Europäischen Gemeinschaft.
Das Gebet des Engel des Herrn und das Rosenkranzgebet zwei typische Gebetsformen, die in allen europäischen Ländern beheimatet sind. Der Gedenktag "Unsere liebe Frau von Europa" ist der 21. Oktober.
Aussagen zu Europpa
Papst Johannes Paul II. mahnt den Kontinent: "Europa braucht eine religiöse Dimension. Um "neu zu sein, muss es sich analog zu dem, was für die "neue Stadt in der Geheimen Offenbarung gesagt wird (vgl. 21, 2), vom Handeln Gottes erreichen lassen. Die Hoffnung, eine gerechtere und menschenwürdigere Welt zu bauen, kann nämlich nicht von der Erkenntnis absehen, dass die menschlichen Anstrengungen vergebens wären, wenn sie nicht von der göttlichen Hilfe begleitet würden, denn »wenn nicht der Herr das Haus baut, müht sich jeder umsonst, der daran baut« (Ps 127, 1). Damit Europa auf soliden Grundlagen erbaut werden kann, ist es notwendig, sich auf die echten Werte zu stützen, die ihr Fundament in dem allgemeinen Sittengesetz haben, das in das Herz jedes Menschen eingeschrieben ist. »Die Christen können sich nicht nur mit allen Menschen guten Willens zusammenschließen, um für die Errichtung dieses großen Bauwerkes zu arbeiten, sondern sie sind eingeladen, gewissermaßen dessen Seele zu sein, indem sie auf die wahre Bedeutung der Organisation der irdischen Stadt hinweisen«.<ref> Nachsynodales Apostolisches Schreiben Ecclesia in Europa, vom 28. Juni 2003, Nr. 116; Johannes Paul II., Brief an Kardinal Miloslav Vlk, Präsident des Rates der Europäischen Bischofskonferenzen (16. Oktober 2000), 4: Insegnamenti XXIII/2 (2000), 626.</ref>
Europa muss auf einem soliden geistigen Fundament aufgebaut werden. Eine nur wirtschaftliche und politische Einheit, die ihre christlichen Wurzeln verleugnet, bedeutet ein Haus auf Sand errichten. Ein symbolischer Akt, der in diese Richtung zeigte, ist z. B. die Errichtung der Europamadonna in 2000 Meter Höhe auf dem in Norditalien liegenden Berg Serenissima Ende der fünfziger Jahre des 20. jahrhunderts. Im Herzen Europas, im Grenzgebiet, wo die französische, die deutschsprechende Welt und Italien zusammenstoßen, steht die zwanzig Meter hohe vergoldete Statue "Nostra Signora d'Europa, Unsere Liebe Frau und Herrin Europas". Der damalige Mailänder Erzbischof, Kardinal Montini, der spätere Papst Paul VI., hat sie am Fest Mariä Namen im Jahr 1958 geweiht mit dem Wunsch, dass Maria ihren mütterlichen Gnadensegen nach allen Seiten Europas hin ausströmen lassen möge. Ihr Sternenkranz, der sich strahlend vor dem blauen Himmel abhebt, ist schließlich das Symbol der Europafahne geworden.
Papst Benedikt XIV.: Die europäische Identität hat ihren Reichtum in der Unterschiedlichkeit der Kulturen, die im christlichen Glauben, in den großen christlichen Werten übereinkommen. <ref>Papst Benedikt XVI. auf dem Flug nach Zagreb in Kroatien am 4. Juni 2011</ref>
Papst Franziskus sagte am 24. März 2017 vor den Staats- und Regierungschefs von 27 EU-Ländern aus Anlass des 60. Jahrestags der Unterzeichnung der Römischen Verträge: "»Auch in unserer Zeit«, erklärte der heilige Johannes Paul II., »bleibt die Seele Europas geeint, weil es über seinen gemeinsamen Ursprung hinaus von den gleichen christlichen und humanen Werten lebt, wie beispielsweise der Würde der menschlichen Person, dem echten Gefühl für Gerechtigkeit und Freiheit, der Arbeitsamkeit, dem Unternehmungsgeist, der Liebe zur Familie, der Achtung vor dem Leben, der Toleranz, dem Wunsch zur Zusammenarbeit und zum Frieden, die seine charakteristischen Merkmale sind und es kennzeichnen«. In unserer multikulturellen Welt werden diese Werte weiterhin volles Heimatrecht finden, wenn sie ihre lebensnotwendige Verbindung mit der Wurzel, aus der sie hervorgegangenen sind, aufrecht zu erhalten wissen. In dieser fruchtbaren Verbindung liegt die Möglichkeit, authentisch laikale Gesellschaften aufzubauen, die frei von ideologischen Gegensätzen sind und in denen Fremde und Einheimische, Gläubige und Nichtgläubige gleichermaßen Platz finden. [...] Europa findet wieder Hoffnung, wenn es sich nicht in die Angst falscher Sicherheiten einschließt. Im Gegenteil, seine Geschichte ist sehr von der Begegnung mit anderen Völkern und Kulturen bestimmt und seine Identität ist und war immer eine dynamische und multikulturelle Identität."<ref>Im Wortlaut: Franziskus an 27 EU- Staats- und Regierungschefs, radiovaticana.va, 24. März 2017</ref>
Der Münchner Kardinal Reinhard Marx, Vorsitzender der COMECE, "beklagt, auch Katholiken in Europa seien für eine Abschottung gegenüber Flüchtlingen. Die Spaltungen über den Umgang mit Migranten beträfen nicht nur die Politik, sondern auch die Gesellschaften der europäischen Staaten, sagte Marx in einem Interview des italienischen Pressedienstes SIR. 'Auch die Kirche hat erfahren müssen, dass es in den verschiedenen Ländern auseinandergehende Meinungen über die Aufnahme von Flüchtlingen gibt', so der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz. Dies sei umso schmerzhafter, 'als die Haltung des Papstes in dieser Frage vollkommen eindeutig ist'."<ref>Kardinal Marx über Europa: „Gemeinsamer Weg der beste“, radiovaticana.va, 22. März 2017</ref>
Die Europaflagge
Die Europaflagge ist das Symbol für die Europäische Union, und auch für die Einheit und in einem weiteren Sinne für die Identität Europas. Der Kreis der zwölf goldenen Sterne steht für die Werte Einheit, Solidarität und Harmonie zwischen den Völkern Europas,<ref> vgl. auch Die Europaflagge </ref> die traditionell mit der Zahl Zwölf verbunden werden.
Die Idee dazu kam, nach "Europabischof" Ägidius Zsifkovics, von Belgier Paul Levy, der in der Zeit des Zweiten Weltkrieges das Gelübde abgelegt hatte, zum Christentum zu konvertieren, wenn er die Nazi-Verfolgung überlebt. Konkret habe bei Levy der Anblick einer Marienstatue mit dem Sternenkranz vor dem blauen Himmel, wie die Mutter Jesu in Anlehnung an das Neue Testament (Offenbarung des Johannes, Kapitel 12, Vers 1) oft dargestellt wird, die Idee zur Europaflagge ausgelöst. Ausgeführt wurde die Idee für die Flagge dann vom Franzosen Arsene Heitz. Das Blau der Flagge stehe, in der Kunstgeschichte für Glaube, Vertrauen, Treue, aber auch für das Universum und die Gegenwart Gottes. Der Ring der zwölf Sterne erinnere an den Strahlenkranz der Gottesmutter. Die Zwölf sei aber auch eine Glückszahl und symbolisiere die Vollkommenheit als Produkt der Zahlen Drei, die für die Dreifaltigkeit steht, und Vier, die die vier Himmelsrichtungen symbolisiert, so Zsifkovics.<ref> Geschichte der Europaflagge steht für Werte, die auch für Christen bedeutend sind! Kath.net am 22. Februar 2024</ref>
1955 hatte der Europarat nach langen Überlegungen und Beratungen dieses Symbol angenommen und lud die anderen europäischen Institutionen dazu ein, das Symbol zu übernehmen. Das Europäische Parlament übernahm die Flagge im Jahr 1983. 1985 wurde die Flagge schließlich von allen Staats- und Regierungschefs als offizielles Emblem der Europäischen Union - damals noch Europäische Gemeinschaft - angenommen.<ref> vgl. auch Die Europaflagge </ref>
Länder
Mitgliedstaaten der Europäischen Union
Europäische Länder außerhalb der Europäischen Union
Päpstliche Schreiben
- 13. Dezember 1991 Dokument der I. Sonderversammlung der Weltbischofssynode für Europa mit dem Missionsthema: "Damit wir Zeugen Christi sind, der uns befreit hat".
- 15. Januar 1993 Motu proprio Europae orientalis mit dem die Päpstliche Kommission "Pro Russia" mit der "Behördenübergreifenden Ständigen Kommission für die Kirche in Osteuropa" ersetzt wird.
- 6. Januar 1998 Päpstliches Werk für geistliche Berufe (in Zusammenarbeit der Kongregationen für das katholische Bildungswesen, für die orientalen Kirchen, für die Institute des gottgeweihten Lebens und die Gesellschaften des apostolischen Lebens, 5.-10. Mai 1997 Schlussdokument In verbo tuo des Europäischen Kongresses über die Berufungen zum Priestertum und Ordensleben in Europa.
- 28. Juni 2003 Nachsynodalen Schreibens Ecclesia in europa an die Personen gottgeweihten Lebens und an alle Gläubigen zum Thema “Jesus Christus, der in seiner Kirche lebt – Quelle der Hoffnung für Europa”
- 22. Oktober 2020 Apostolischer Brief Nell’anno corrente, la Santa Sede e la Chiesa in Europa an den verehrten Bruder Herrn Kardinal Pietro Parolin Staatssekretär Seiner Heiligkeit über Europa.
Literatur
- Manfred Hauke: Maria, Patronin Europas. Geschichtliche Besinnung und Vorschläge für die Zukunft (Mariologische Studien Band 20), Pustet Verlag Regensburg (ISBN 978-3-7917-2187-3).
- Peter Egger: Papst Benedikt XVI. und Europa, dip3-Bildungsservice Wilhering 2012 (1. Auflage, 58 S., ISBN 978-3-902686-51-0 kart.).
- Stephan Baier: Die Seele Europas – Von Sinn und Sendung des Abendlands, Fe Medienverlag 2017 (1. Auflage; 193 S.; ISBN 978-3863571948).
- Notker Hiegl OSB: Europa unter dem Schutz Mariens, Kirche heute Verlags GmbH 2016 (366 Seiten; ISBN 978-3981019650).
- Christa Meves: Europa darf nicht untergehen, Verlag Kultur in der Familie (84 Seiten, ISBN 3-900891-27-3) Christiana Verlag (ISBN 3-900891-27-3).
- Franz Breid (Hsgr.): Europa und das Christentum. Referate der Theologischen Sommerakademie 2008 des Linzer Priesterkreises (ca. 200 Seiten) Christiana Verlag (216 Seiten;; ISBN 3717111493; ISBN 978-3-7171-1149-8).
- Anselm Günthör: Wird Europa gottlos?, Entchristlichung und Wiederverchristlichung Fe-Medienverlag 2003 (1. Auflage; ISBN 3-928929-52-6).
- Friedrich Heer: Das Experiment Europa: tausend Jahre Christenheit. Mit einem Vorwort von Werner Kaegi, Johannes Verlag Einsiedeln 1952 /8 Seiten).
- Lothar Bossle: Auf der Suche nach der Seele Europas, Johann Wilhelm Naumann Verlag 1979 (22 Seiten).
- Otto von Habsburg: Europa Friede Sicherheit Lins Verlag (16 S.)
- Zisterzienserakademie: Zisterzienser als Baumeister des mittelalterlichen und modernen Europa. Berichtsheft des 1. Symposions vom 27. - 28. März 1998. Bernardus Verlag ISBN 10: 3-934551-69-6
- Gisbert Kranz: Europas christliche Literatur 1500-1960. Paul Pattloch Verlag Aschaffenburg 1961 (637 Seiten).
- Siegfried Dobretsberger (Hrsg.): Ein neues Europa. Besinnung auf die heilsgeschichtliche Sendung des Abendlandes. Josef Kral Verlag Abensberg 1998 (ISBN 3931491099).
- Karl Bosl/ Herausgegeben von Erika Bosl: Europa von der Christianisierung bis Johannes Paul II. Vorträge zur Geschichte Europas, Deutschlands und Bayerns, Anton Hiersemann Verlag Stuttgart:
- Band 1: Europa von der Christianisierung bis Johannes Paul II., 1998 (396 Seiten).
- Band 2: Bayern im europäischen Kräftefeld 2000 (433 Seiten).
- Band 3: Vorträge zur bayerischen Landesgeschichte 2002 (343 Seiten).
siehe auch: Dum maerenti animo
Weblinks
- Homepage der COMECE - Die Katholische Kirche in der Europäischen Union
- Das Fundament der tiefen Einheit Europas, ist als das natürliche Sittengesetz in das Herz eines jeden Menschen eingeschrieben Papst Benedikt XVI. am 23. Mai 2011
- Papst nennt Bibel den 'großen Kodex' europäischer Kultur Benedikt VI. in Kroatien am 4. Juni 2011
- Schönborn: Europa braucht Besinnung auf grundlegende Werte Kath.net am 13. Juli 2013
- Ravasi nannte das Christentum die europäische »Muttersprache«. »Wenn wir diese Muttersprache verlernen, dann verlieren wir unsere Identität« Kath.net am 21. November 2013
- EU-Parlament als neuer Kolonialherr Afrikas? Entweder Homo-Agenda oder Sanktionen Katholisches.info am 20. März 2014
- Familie in Europa zwischen Auflösung und Zukunft Ref.: Birgit Kelle Radio Horeb am 10.06.2022 - Laufzeit: 00:31:49
- Der moderne Mensch in Europa Robert Rauhut im Gespräch mit dem Philosophen Professor Rémi Brague, 17 Videos bei EWTN
Anmerkungen
<references />