Zypern
Zypern ist eine Insel m östlichen Mittelmeer, welche völkerrechtlich von der zypriotischen Regierung des griechisch-zypriotisch dominierten Südteils vertreten wird. Seit dem 1. Mai 2004 ist das Land Mitglied der europäischen Union, wiewohl durch türkische Okkupation des Nordteils die Freiheiten und Gesetze der Union nicht überall zur vollen Geltung kommen. Gegenwärtig ist die politische Situation durch den Versuch weiterer Verhandlungen im Hinblick auf eine Lösung der weiterhin real gegebenen Teilung getragen, wobei es weniger um religiöse als mehr um politische Machtfragen geht. Während im Süden vor allem das Christentum in seiner griechisch-orthodoxen Ausprägung vorherrscht, dominiert im Nordteil ein gemäßigter Islam. In beiden Teilen gibt es eine lebendige Minderheit katholischer Christen vor allem des maronitischen Ritus. Derzeit ist Zypern realpolitisch in vier unterschiedlich große Einflußzonen geteilt, wobei der Wechsel von der griechisch-zypriotischen Zone in die britisch kontrollierten Gebiete nur durch die militärischen Anlagen auffällt. Die vier Zonen sind:
1. Griechisch-zypriotischer Südteil mit der international anerkannten Regierung der Gesamtinsel Zypern (mit kleiner türkischer Minorität). Währung: zypriotisches Pfund (ab 2008: Euro).
2. Souveräne Britische Militärzone mit Zivildörfern und mit eigener Verkehrspolizei. Währungen: britisches Pfund und zypriotisches Pfund (ab 2008: Euro).
3. Pufferzone der Vereinten Nationen, wobei der militärische Charakter immer mehr in Richtung Polizei-Mission verloren geht. Währungen: alle in Zypern gebräuchlichen.
4. Türkisch okkupierter Nordteil mit einer eigenen türkisch-zypriotischen Regierung und ausgebauten demokratischen Rechten, jedoch ohne internationale Anerkennung. Währung: türkische Lira (wobei diskutiert wird, ob nicht auch 2008 freiwillig auf Euro umgestellt wird, sodass dann der britische Linksverkehr, der freie Sonntag und der Euro die beiden Teile in gewisser Weise zusätzlich einen).
Inhaltsverzeichnis
Geschichte des Christentums in Zypern
Nach biblischen Berichten
Schon bald nach dem Pfingstereignis kam die Insel mit dem Christentum in Kontakt. Ausgelöst durch die Vertreibung der Jerusalemer Urgemeinde kamen Missionare auf die Insel (vgl. {{#ifeq: Apostelgeschichte | Zypern |{{#if: Apg|Apg|Apostelgeschichte}}|{{#if: Apg |Apg|Apostelgeschichte}}}} 11{{#if:19|,19}} EU | BHS =bibelwissenschaft.de">EU | #default =bibleserver.com">EU }}) und einige Zeit später wirkte der Apostel Paulus auf seiner ersten Missionsreise mit einigen Gefährten, unter ihnen Barnabas, der aus Zypern stammte (vgl. {{#ifeq: Apostelgeschichte | Zypern |{{#if: Apg|Apg|Apostelgeschichte}}|{{#if: Apg |Apg|Apostelgeschichte}}}} 4{{#if:36|,36}} EU | BHS =bibelwissenschaft.de">EU | #default =bibleserver.com">EU }}) und dort der Überlieferung zufolge auch das Martyrium erlitt (siehe die apokryphe Barnabasakte), in den Städten Salamis und Paphos. In Paphos trafen sie auf den jüdischen Zauberer Barjesus, der versuchte die Bekehrung des Statthalters Sergius Paulus zu verhindern, was ihm jedoch aufgrund einer als Wunder geschilderten Erblindung nicht gelang. (vgl. {{#ifeq: Apostelgeschichte | Zypern |{{#if: Apg|Apg|Apostelgeschichte}}|{{#if: Apg |Apg|Apostelgeschichte}}}} 13{{#if:4-12|,4-12}} EU | BHS =bibelwissenschaft.de">EU | #default =bibleserver.com">EU }})
Zeitgleich zur zweiten Missionsreise des Paulus missionierten Barnabas und Johannes Markus wiederum auf Zypern.
In der frühen Kirche
Am Ersten Konzil von Nizäa nahm ein Bischof Spyridion mit zwei weiteren teil. Bekannt ist auch der Apologet Epiphanius, Bischof von Salamis. Insgesamt können durch Unterschriften unter Konzilsdokumente 12-15 Bistümer nachgewiesen werden. Bis zum Konzil von Ephesus 431 war die Insel dem Metropoliten von Antiocheia unterstellt, wurde dann aber autokephal.
Im Mittelalter
Um 650 wurde die Insel mehrfach von muslimischen Arabern angegriffen und besetzt. Zahlreiche Kirchen wurden infolgedessen zerstört. Mehrere Jahrhunderte bestand in Zypern eine vertraglich geregelte Doppelherrschaft des byzantinischen Kaisers und des Kalifen der Umayyaden, bis unter Kaiser Nikephoros II. die Insel zurückerobert wurde. Im Ikonoklasmusstreit wurde im Jahre 760 der Paul von Zypern ermordet, weil er Ikonen verehrte. Bis heute wird er als Heiliger verehrt.
Während der Kreuzzüge wurde die Insel mehrfach geplündert und 1095 von Richard Löwenherz erobert, der sie an den Kreuzfahrerkönig Guy de Lusignan verkaufte. Bis 1489 verblieb die Insel in den Händen dieser Familie. Französische Katholiken siedelten sich an und es wurden 4 lateinische Bistümer errichtet. Die orthodoxe Kirche Zyperns konnte ungehindert weiterexistieren. Von 1489 bis 1570 war die Insel in den Händen der Venezianer, ehe sie von den Türken erobert wurde. 1878 fiel sie in die Hände der englischen Krone.