Bernard Fellay

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Bernard Fellay FSSPX (* 12. April 1958 in Sierre, Schweiz) ist Bischof und war von 1994 bis 2018 Generaloberer der Priesterbruderschaft St. Pius X..

Biografie

Bischof Bernard Fellay absolvierte von Oktober 1977 an seine Priesterausbildung im Priesterseminar der Priesterbruderschaft St. Pius X. in Ecône. Am 29. Juni 1982 wurde er durch den Gründer der FSSPX, Erzbischof Marcel Lefebvre, zum Priester geweiht. Im selben Jahr wurde er Ökonom im Generalhaus und übernahm verschiedene pastorale Aufgaben. Ab 1988 war er auch Ökonom für den Schweizer Distrikt seines Ordens und führte zahlreiche apostolische Reisen, unter anderem in die Länder der Dritten Welt durch.

Am 30. Juni 1988 wurde er mit drei anderen Priestern durch den Gründer der FSSPX, Erzbischof Marcel Lefebvre, zum Weihbischof geweiht. Weil diese Weihen aber ohne Zustimmung des Papstes erfolgten, erließ Papst Johannes Paul II. ein Dekret, das die Exkommunikation Lefebvres und der vier von ihm Geweihten erklärt.

Die Priesterbruderschaft bestreitet das Eintreten der Exkommunikation mit Berufung auf einen ihrer Ansicht nach existierenden Kirchennotstand, weswegen Bischof Bernard Fellay innerhalb der FSSPX auch weiterhin Sakramente, vor allem Firmungen und Weihen, spendet. Aus vatikanischer Sicht erfolgt diese Sakramentenspendung gültig jedoch unerlaubt.

Von 1994 bis Juli 2018 war Bernard Fellay, der fünf Sprachen spricht, Generaloberer der Priesterbruderschaft St. Pius X. und wurde im Juli 2006 durch das Generalkapitel der Priesterbruderschaft für weitere zwölf Jahre in diesem Amt bestätigt. Unterstützt wird Fellay durch die Assistenten P. Niklaus Pfluger und P. Alain-Marc Nély.

Aufhebung des Exkommunikationsdekretes

Am 24. Januar 2009 gab der Vatikan bekannt, dass die Bischofskongregation am 21. Januar 2009 im Auftrag von Papst Benedikt XVI. das Exkommunikationsdekret von Bischof Fellay und der 1988 mit ihm geweihten Bischöfe mit Wirkung für die Zukunft (ex nunc, lat. für ab sofort) aufhob, nachdem ein entsprechendes Ansuchen Fellays und seiner Mitbischöfe vorausgegangen war, in dem dieser erklärt, der katholischen Kirche in Einheit mit dem Papst weiterhin angehören und ihren Lehren treu sein zu wollen.<ref>Vgl. Exkommunikation aufgehoben, Meldung von Radio Vatikan, 24. Januar 2009.</ref>

Auch nach dem Januar 2009 fuhren er und seine drei bischöflichen Mitbrüder von der Piusbruderschaft fort, gültige jedoch offiziell unerlaubte Priesterweihen vorzunehmen. Manche Ortsbischöfe, prominentestes Beispiel der Regensburger Gerhard Ludwig Müller, haben Versuche unternommen, Priesterweihen auf ihrem Territorium zu verhindern.<ref>Vgl. Was der Heilige Stuhl in Bezug auf die Priesterweihe im Kirchenrecht vorgibt, Stellungnahme des Bistums Regensburg zu Priesterweihe in Zaitzkofen am 26. Juni 2010.</ref> Von seiten des Vatikans sind jedoch keine öffentlichen Schritte unternommen worden, diesen Weihehandlungen Einhalt zu gebieten.

Kirchenrechtlicher Status

Trotz der Aufhebung der Exkommunikation im Januar 2009 ist der kirchenrechtlicher Status von Bischof Bernard Fellay nach wie vor ungeklärt, da er als Weihbischof keiner Diözese zugeordnet ist, sondern als "Weihbischof im Dienste der Priesterbruderschaft St. Pius X." wirkt. Papst Benedikt XVI. hatte die Exkommunikation von Bischof Bernard Fellay und drei weitern Bischöfen der Priesterbruderschaft St. Pius X. aufgehoben, um theologische Gespräche mit der Priesterbruderschaft zu beginnen.

Verhandlungen zwischen Fellay und Rom

Der Generalobere der Priesterbruderschaft St. Pius X. Bischof Bernard Fellay warnte im Vorfeld vor Spekulationen über das am 14. September 2011 bevorstehende Treffen in Rom mit dem Präfekten der Kongregation für die Glaubenslehre, William J. Kardinal Levada. Es gehe um die Lehrgespräche, die die Priesterbruderschaft mit dem Heiligen Stuhl geführt hatte, zitierte der französische Distriktobere der Priesterbruderschaft, Regis de Cacqueray, im Internet aus einer Ansprache Fellays. Der Generalobere fügte demnach hinzu: "Alles weitere wäre nur Erfindung." Fellay bitte darum, "nicht Gerüchten hinterherzulaufen". <ref> Vgl. kath.net, katholische Nachrichten, 26. August 2011</ref> Der Generalobere Bischof Bernard Fellay hatte am 15. August 2011 im Rahmen der VI. "Université d’été" in der französischen Stadt Saint-Malo umfangreiche Erläuterungen gehalten. Dabei bekräftigte er, dass für die Priesterbruderschaft St. Pius X. eine Einigung mit Rom auf der Grundlage einer Anerkennung des II. Vatikanischen Konzils unmöglich sei. Es bestehe nicht die Absicht, diesen Weg einzuschlagen. Das Ergebnis der theologischen Gespräche könne nicht in Zugeständnissen an den Vatikan bestehen, die die Prinzipien der Bruderschaft gefährdeten.<ref> Vgl. kath.net, katholische Nachrichten, 06. September 2011</ref> Am 3. Februar 2012, wurde Kardinal William Levada von Papst Benedikt XVI. empfangen. Der Präfekt der Glaubenskongregation und Vorsitzende der Päpstlichen Kommission Ecclesia Dei berichtete dem Papst über den Stand der Dinge bei den Verhandlungen zwischen dem Heiligen Stuhl und der Priesterbruderschaft St. Pius X.. Konkret ging es vor allem um die zweite, die eigentliche Antwort der Bruderschaft auf die "Doktrinelle Präambel", die am 14. September 2011 von Kardinal Levada der Piusbruderschaft übergeben wurde. Jetzt ist der Vatikan wieder am Zuge. Die von Kardinal Levada geleitete Kongregation prüfte die Antwort und werden die nächsten Schritte des Heiligen Stuhls in der Sache besprochen haben.<ref> Vgl. Katholisches - Magazin für Kirche und Kultur, 9. Februar 2012</ref>

Eine erste Unterredung von Bischof Fellay mit dem Präfekten der Glaubenskongregation fand am 23. September 2014, eine zweite am 13. Oktober 2016 statt.<ref>Leiter der Piusbrüder erneut im Vatikan empfangen Katholisch.de am 15. Oktober 2016</ref>

Weblinks

Anmerkungen

<references />