Gottebenbildlichkeit: Unterschied zwischen den Versionen

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Die natürliche Gottebenbildlichkeit bedeutet, dass der [[Mensch]] mit dem geistigen Vermögen des [[Erkenntnis|erkennenden]] [[Verstand]]es und des [[Freiheit|freien]] [[Wille]]ns (die Gott in Fülle besitzt) ausgestattet wurde und deswegen [[Unsterblichkeit|unsterblich]] ist.<ref> vgl. Paul Lamarche in: Wörterbuch zur biblischen Botschaft, Herausgegeben von Xavier Lèon-Dufour, [[Herder Verlag]] Freiburg 1981, Artikel: Ebenbild, S. 113 (ISBN 3-451-1417-4, [[Imprimatur]] Freiburg im Breisgau, den 20. Juli 1964 Der [[Generalvikar]] Dr. Föhr).</ref> In das [[Herz]] des Menschen  hat Gott den natürlichen und unausrottbaren Drang zum Wahren und Guten, dem Absoluten, der [[Ewige Seligkeit|vollkommenen Seligkeit]] und der [[Gottesschau]] gesenkt,<ref>[[Grundfragen der ärztlichen Ethik]], [[Soziale Summe Pius' XII.]], Band III, S. 2785, S. 2912; vgl. [[AG]], 7.</ref> fähig, seinen [[Schöpfer]] zu erkennen und zu lieben. Von Gott wird der Mensch zum Herrn über alle irdischen Geschöpfe gesetzt, um sie in Verherrlichung Gottes zu beherrschen und sie zu nutzen ([[GS]] [[Gaudium et spes (Wortlaut)#KAPITEL I: DIE WÜRDE DER MENSCHLICHEN PERSON|12]]).  
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Die natürliche Gottebenbildlichkeit bedeutet, dass der [[Mensch]] mit dem geistigen Vermögen des [[Erkenntnis|erkennenden]] [[Verstand]]es und des [[Freiheit|freien]] [[Wille]]ns (die Gott in Fülle besitzt) ausgestattet wurde und deswegen [[Unsterblichkeit|unsterblich]] ist.<ref> vgl. Paul Lamarche in: Wörterbuch zur biblischen Botschaft, Herausgegeben von Xavier Lèon-Dufour, [[Herder Verlag]] Freiburg 1981, Artikel: Ebenbild, S. 113 (ISBN 3-451-1417-4, [[Imprimatur]] Freiburg im Breisgau, den 20. Juli 1964 Der [[Generalvikar]] Dr. Föhr).</ref> In das [[Herz]] des Menschen  hat Gott den natürlichen und unausrottbaren Drang zum Wahren und Guten, dem Absoluten, der [[Ewige Seligkeit|vollkommenen Seligkeit]] und der [[Gottesschau]] gesenkt,<ref>[[Grundfragen der aerztlichen Ethik]], [[Soziale Summe Pius' XII.]], Band III, S. 2785, S. 2912; vgl. [[AG]], 7.</ref> fähig, seinen [[Schöpfer]] zu erkennen und zu lieben. Von Gott wird der Mensch zum Herrn über alle irdischen Geschöpfe gesetzt, um sie in Verherrlichung Gottes zu beherrschen und sie zu nutzen ([[GS]] [[Gaudium et spes (Wortlaut)#KAPITEL I: DIE WÜRDE DER MENSCHLICHEN PERSON|12]]).  
  
 
Abraham a Sancta Clara sagt: "Weißt du, o Mensch, wer du bist? ... Ein wahrhaft Ebenbild Gottes, an dem weder Gunst noch Kunst gespart worden ist. Du bist ein edles und schönes Bild. Du hast einen [[Wille]]n, und der ist [[frei]]; du hast eine schöne [[Seele]], und die ist [[unsterblich]] . . . Sonne und Mond sind weniger als du. [[Vier-Elementen-Lehre|Du hast etwas vom Feuer. Du hast etwas von der Luft. Du hast etwas von der Erde]]. Du hast etwas von den Tieren. Du hast etwas von den [[Engel]]n. Du hast etwas von [[Gott]]. Du bist ein Meisterwerk der göttlichen Hände."<ref>[[Katechismus der katholischen Religion#8. LEHRSTÜCK: GOTT HAT DIE MENSCHEN ERSCHAFFEN]].</ref>
 
Abraham a Sancta Clara sagt: "Weißt du, o Mensch, wer du bist? ... Ein wahrhaft Ebenbild Gottes, an dem weder Gunst noch Kunst gespart worden ist. Du bist ein edles und schönes Bild. Du hast einen [[Wille]]n, und der ist [[frei]]; du hast eine schöne [[Seele]], und die ist [[unsterblich]] . . . Sonne und Mond sind weniger als du. [[Vier-Elementen-Lehre|Du hast etwas vom Feuer. Du hast etwas von der Luft. Du hast etwas von der Erde]]. Du hast etwas von den Tieren. Du hast etwas von den [[Engel]]n. Du hast etwas von [[Gott]]. Du bist ein Meisterwerk der göttlichen Hände."<ref>[[Katechismus der katholischen Religion#8. LEHRSTÜCK: GOTT HAT DIE MENSCHEN ERSCHAFFEN]].</ref>

Version vom 19. August 2024, 17:51 Uhr

"Wer mich (Jesus Christus) gesehen hat, hat den Vater gesehen (Joh 14, 9)<ref>vgl. auch: Joh 1, 14, Hebr 1, 3</ref>

Mit dem Begriff Gottebenbildlichkeit oder Gottähnlichkeit wird der Glaube ausgesagt, dass Gott den Menschen als sein Abbild, als Ebenbild Gottes oder Bild und Gleichnis Gottes in geschaffen hat.

Im ersten Schöpfungsbericht der Bibel heißt es: "Lasst uns Menschen machen als unser Bild, uns ähnlich<ref>Hebräische Sprache: צֶלֶם אֱלֹהִים, tzelem elohim; griech.: κατ᾽ εἰκόνα ἡμετέραν καὶ καθ᾽ ὁμοίωσιν, kat' eikona hemeteran kai kat' homoiosin; lat.: ad imaginem et similitudinem nostram.</ref> Gen 1, 26,27. Gott erschuf den Menschen als sein Bild, als Bild Gottes erschuf er ihn. Männlich und weiblich erschuf er sie. <ref>griech. κατ᾽ εἰκόνα θεοῦ ἐποίησεν αὐτόν, ἄρσεν καὶ θῆλυ ἐποίησεν αὐτούς, kat' eikona theou epoiesen auton, arsen kai thely epoiesen autous; lat. et creavit Deus hominem ad imaginem suam, ad imaginem Dei creavit illum, masculum et feminam creavit eos</ref>." "Ähnlichkeit" ("ein Bild, das uns gleich sei") wird auch mit "Gleichnis" übersetzt.

Demnach wurde der Mensch von Gott, dem Schöpfer, ähnlich personhaft wie er selbst (KKK, 2334), männlich und weiblich geschaffen.

Nach Kol 3, 10 sollen die Christen "den neuen (Menschen) anziehen, der erneuert wird zur Erkenntnis entsprechend dem Abbild dessen, der ihn erschaffen hat" (Franz Mussner in: Lexikon für Theologie und Kirche 2. Auflage, Band 4, Artikel: Gottebenbildlichkeit, Sp. 1089).</ref> Papst Johannes Paul II. nennt den Menschen unauslöschliches Ebenbild Gottes (vgl.). Der Glaube, dass alle Menschen als Bild und Gleichnis geschaffen sind, ist Triebkraft zu einer universalen Brüderlichkeit (vgl. NAe 5). Als Repräsentant Gottes ist er zu einem verantwortungsvollen Umgang mit der Schöpfung gerufen (vgl.).

Die von Gott gewünschte zweite Gottebenbildlichkeit besteht darin, an Wesen und Gestalt seines Sohnes Jesu Christi im Mystischen Leib teilzuhaben, damit dieser der Erstgeborene unter vielen Brüdern sei (Röm 8, 29); Datei:Der ganze Christus.JPG), welche, gegenüber der Ersten, unsere Annahme erfordert und eine Vollendung bedeutet.

Was ist mit "Bild und Gleichnis Gottes" konkret gemeint

Bild

Die natürliche Gottebenbildlichkeit bedeutet, dass der Mensch mit dem geistigen Vermögen des erkennenden Verstandes und des freien Willens (die Gott in Fülle besitzt) ausgestattet wurde und deswegen unsterblich ist.<ref> vgl. Paul Lamarche in: Wörterbuch zur biblischen Botschaft, Herausgegeben von Xavier Lèon-Dufour, Herder Verlag Freiburg 1981, Artikel: Ebenbild, S. 113 (ISBN 3-451-1417-4, Imprimatur Freiburg im Breisgau, den 20. Juli 1964 Der Generalvikar Dr. Föhr).</ref> In das Herz des Menschen hat Gott den natürlichen und unausrottbaren Drang zum Wahren und Guten, dem Absoluten, der vollkommenen Seligkeit und der Gottesschau gesenkt,<ref>Grundfragen der aerztlichen Ethik, Soziale Summe Pius' XII., Band III, S. 2785, S. 2912; vgl. AG, 7.</ref> fähig, seinen Schöpfer zu erkennen und zu lieben. Von Gott wird der Mensch zum Herrn über alle irdischen Geschöpfe gesetzt, um sie in Verherrlichung Gottes zu beherrschen und sie zu nutzen (GS 12).

Abraham a Sancta Clara sagt: "Weißt du, o Mensch, wer du bist? ... Ein wahrhaft Ebenbild Gottes, an dem weder Gunst noch Kunst gespart worden ist. Du bist ein edles und schönes Bild. Du hast einen Willen, und der ist frei; du hast eine schöne Seele, und die ist unsterblich . . . Sonne und Mond sind weniger als du. Du hast etwas vom Feuer. Du hast etwas von der Luft. Du hast etwas von der Erde. Du hast etwas von den Tieren. Du hast etwas von den Engeln. Du hast etwas von Gott. Du bist ein Meisterwerk der göttlichen Hände."<ref>Katechismus der katholischen Religion#8. LEHRSTÜCK: GOTT HAT DIE MENSCHEN ERSCHAFFEN.</ref>

Gleichnis

"Gott schuf also den Menschen als sein Abbild; als Abbild Gottes schuf er ihn. Männlich und weiblich schuf er sie" (Gen 1, 27). Die Geschlechtlichkeit ist ein Teil jenes Schöpfungsgeschenkes, von dem Gott sah, dass es "sehr gut" war (vgl., Gen 1, 31). Dass der Mensch nach Gottes Gleichnis erschaffen wurde, bedeutet, dass er nicht nur wie Gott ähnlich im Sein war, sondern auch ähnlich im Tun (männlich und weiblich), obwohl Gott keinen Leib hat. Ausserdem ist er z. B. gerecht und barmherzig.<ref>Dazu zählt die Goldene Regel: "Alles, was ihr also von anderen erwartet, das tut auch ihnen!" Mt 7,12 oder auch das barmherzige Handeln des Samariters Lk 10, 25-37</ref><ref>Irenäus von Lyon (haer. V, 16,3) und Tertullian (bapt. 5) beziehen auch die Leiblichkeit des Menschen in die Gottebenbildlichkeit ein (selbst wenn sie dem Geist eminenter zukommt) und fassen sie als ethische Forderung an den Menschen zu dessen Vollendung auf. - Leo Scheffczyk in: Lexikon für Theologie und Kirche 3. Auflage, Band 4, Artikel: Gottebenbildlichkeit, Sp. 874.</ref>

Heiligkeit und Gerechtigkeit<ref> Konzil von Trient, 5. Sitzung, DH 1511.</ref> war der Urzustand des Menschen im Paradies, ein wenig geringer als Gott selber (vgl. Ps 8, 5-9). Weil Gott aber keine Marionetten (die nicht anders können)<ref> Thomas von Aquin sagt: Gott ist so frei, dass er nur freie um sich duldet. - aus: Der Mensch - das unbegreifliche göttliche Ebenbild Radio Horeb am 07.07.2019 Dauer: 01:13:30, Ref.: Prof. Dr. Hanna-Barbara Gerl-Falkovitz</ref> in der Ewigen Seligkeit haben will, prüfte er seine Geistgeschöpfe, ob sie frei zu seinem Willen ja sagen und so die Gottnähe im Himmel oder die Gottferne der Hölle wählen würden.

Frau

Der Apostel Paulus von Tarsus Paulus schränkt die Gottebenbildlichkeit der Frauen ein. In 1 Kor 11, 7b schreibt er, der Mann sei "das Abbild und der (Ab)glanz Gottes", während die Frau "der Abglanz des Mannes" ist. Die Begründung dafür gibt er in Vers 9f, in der wohl zum Ausdruck kommen soll, dass der Mann als das "Haupt der Frau" (vgl. 11, 3; Eph 5, 23), dem sie unterworfen ist (vgl. Kol 3, 18; Eph 5, 24), am Herrschaftsrecht Gottes mehr teilhat als die Frau. Paulus spricht aber dabei der Frau nicht die Gottebenbildlichkeit ganz ab (vgl. 1 Kor 11, 7b).

Die Ursünde im Paradies

Dem Menschen im Paradies, von der Erde genommen, wurde die Erde anvertraut (Gen 1, 26). Adam und Eva haben jedoch das Gebot Gottes übertreten,<ref>Satan fand trotz dieser Wesensähnlichkeit (vgl. Weish 2, 23) des Menschen mit Gott einen Anknüpfungspunkt im Menschen, als er sagte: „Ihr werdet sein wie Gott und erkennt Gut und Böse“ (vgl. Gen 3, 5). Doch statt so zu werden wie Gott, verlor der Mensch das Gleichnis Gottes, das er vorher hatte, denn er war nicht mehr ohne Sünde. Für alle Nachkommen Adams gilt dasselbe, was auch für Seth, seinen ersten Nachkommen, galt: Sie werden im Gleichnis Adams – als sündige Menschen mit Neigung zum Bösen – geboren (Gen 5, 3). : Marco Leßmann: In seinem Bild, nach seinem Gleichnis (02) am 9. Oktober 2016</ref> d.h. ihre Freiheit missbraucht (GS 13), indem sie vom Baum der Erkenntnis gegessen (vgl. Gen 3, 1-24) haben und dadurch die Gottebenbildlichkeit und das gottähnliche sittliche<ref>vgl. Franz Mussner in: Lexikon für Theologie und Kirche 2. Auflage, Band 4, Artikel: Gottebenbildlichkeit, Sp. 1091.</ref> Handeln verunstaltet (vgl. GS 22), jedoch nicht verlierbar<ref>Franz Mussner in: Lexikon für Theologie und Kirche 2. Auflage, Band 4, Artikel: Gottebenbildlichkeit, Sp. 1091.</ref> zerstört haben (vgl. Gen 9. 6). Der Mensch wurde an Seele und Leib nach, zum Schlechteren gewandelt,<ref>Konzil von Trient, 5. Sitzung, DH 1511.</ref> aber nicht so sehr geschwächt, als dass ihm ein moralisches Leben unmöglich wäre. Der Verstand des Menschen wurde verdunkelt<ref>GS 15; Johannes Paul II. Reconciliatio et paenitentia, 16.</ref>, der Wille geschwächt,<ref>Johannes I. 2. Synode von Orange, begonnen am 3. Juli 529, DH 383; Leo XIII. Humanum genus, 20.</ref> seine Handlungsweise wurde gemischt, sowohl gut als auch böse.<ref>Pius XII. Weihnachtsansprache Leva ierusalem#Der Mensch, Abbild des Geistes Gottes, Herr über die Welt durch Erkenntnis, Wollen und Wirken über Christus und die Harmonie des Kosmos vom 22. Dezember 1957.</ref>

Wenn jedoch das Wesen des Menschen selbst ein Abbild Gottes ist, muss auch sein Tun ihm gleichförmig sein.<ref>Pius XII. Weihnachtsansprache Leva ierusalem#Vollkommene Harmonie durch die Gegenwart Christi in der Welt über Christus und die Harmonie des Kosmos vom 22. Dezember 1957.</ref>

Die Gottebenbildlichkeit des ersten und zweiten Adam

Aufgrund der Sündenfolgen<ref>Die Gottebenbildlickeit lässt gut handeln, so wie Gott gut handelt (Thomas von Aquin: lat.: agere sequitur esse - Das Tun folgt dem Sein (Summa contra gentiles III, 69); das Handeln folgt dem Sein; lat.: Omne agens agit sibi simile (Summa theologica, I, q. 110 a. 2; q. 115 a. 1]). Das die Freiheit missbrauchende Handeln in der Sünde, wird die Gottebenbildlickeit verunstaltet., wird der Mensch Gott abgekehrt.</ref> im Paradies, setzte Gott schon im Alten Bund Ämter ein, die den Menschen von der Ursünde auf den Weg zum Heil in Jesus Christus führen sollten. Entsprechend seiner Sendung, den gefallenen Menschen aus der Sünde zu erlösen, ergeben sich die drei Ämter Christi:

Christus heilt durch das Tragen des Kreuzes<ref>griech.: σταυρός staurós - Kreuz</ref> die Verdunkelung des Verstandes (vgl. Kol 3,10) in seiner Lehre, die im Lehramt der Kirche in der Geschichte fortdauert. Den Willen des Menschen leitet er als Hirte, fortdauernd im Hirtenamt der Kirche. Den Verlust der Gemeinschaft mit Gott stellt er durch sein Mittleramt zwischen Gott und dem Menschen wieder her. Durch Gleichnisse im Evangelium ruft er dazu auf, in das Reich Gottes einzutreten, den neuen Menschen anzuziehen, der in wahrer Gerechtigkeit und Heiligkeit nach dem Bild Gottes geschaffen wurde (Eph 4, 24). Die Gleichnisse halten dem Menschen gewissermaßen einen Spiegel vor, der ihn erkennen lässt (KKK 546), um ihn als Gefallenen wieder in seine ursprüngliche Berufung zu versetzten (KKK 518<ref>„Indem er durch die Inkarnation Mensch wurde, fasste er die lange Entwicklung der Menschen in sich zusammen und gab uns in dieser Zusammenfassung das Heil, damit wir unser Sein nach dem Bilde und Gleichnis Gottes, das wir in Adam verloren hatten, in Christus Jesus wiedererlangen würden“ (Irenäus von Lyon, hær. 3,18,1).</ref>), mit enthülltem<ref> d. h. mit Verständnis und Einsicht: Franz Mussner in: Lexikon für Theologie und Kirche 2. Auflage, Band 4, Artikel: Gottebenbildlichkeit, Sp. 1089.</ref> Angesicht die Herrlichkeit des Herrn widerzuspiegeln und so in Gottes eigenes Bild verwandelt zu werden.<ref>vgl. 2 Kor 3,18, vgl. 2 Kor 4, 4).</ref> Der zweite Adam soll sich im Handeln des Menschen zeigen, der das Natürliche Sittengesetz durch das christliche Sittengesetz ergänzt: Christus fordert im Letzteren den Menschen auf zu lieben, wie er geliebt hat,<ref>Joh 13, 34-35: "Ein neues Gebot gebe ich euch: Liebt einander! Wie ich euch geliebt habe, so sollt auch ihr einander lieben. Daran werden alle erkennen, dass ihr meine Jünger seid: wenn ihr einander liebt."
Joh 15, 12-14: "Das ist mein Gebot: Liebt einander, so wie ich euch geliebt habe. Es gibt keine größere Liebe, als wenn einer sein Leben für seine Freunde hingibt. Ihr seid meine Freunde, wenn ihr tut, was ich euch auftrage."</ref> den Feinden zu vergeben, für seine Verfolger zu beten, damit der Mensch Kind des Vaters im Himmel wird (Mt 5, 43-48). Der Mensch soll Christi Geboten gehorsam sein (vgl. Joh 14, 15), wie er dem Vater bis zum Tod am Kreuz gehorsam war (vgl. Phil 2, 8).

Der Sohn Gottes Jesus Christus, hat sich in seiner Menschwerdung gewissermaßen mit jedem Menschen vereinigt und den Söhnen Adams die (erste)<ref>Johannes IV.: Brief »Dominus qui dixit« an Kaiser Konstantin III. im Frühjahr 641 - DH 496.</ref> Gottebenbildlichkeit wiedergegeben (GS 22). Als Erlöser erwarb er eine (zweite) Gottebenbildlichkeit,<ref>vgl. Johannes IV.: Brief »Dominus qui dixit« an Kaiser Konstantin III. im Frühjahr 641 - DH 496.</ref> die Gottebenbildlichkeit der gottmenschlichen Liebe.<ref>1 Joh 4,16; Leiden und Tod Christi sind eine Offenbarung seiner Liebe: Joh 15, 13</ref> Die Frucht der Erlösung am Kreuz, stellte nicht nur den übernatürlichen Umgang mit Gott<ref>Umgang hat auch ein Knecht oder Sklave mit seinem Herrn (um in den gängigen Begriffen der Bibel zu bleiben).</ref> wie im Paradies wieder her, sondern ladet den gläubigen Menschen dazu ein, als Freund (Joh 15,15) und Adoptivsohn (Gal 4, 5–7; KKK, 1265) am eucharistischen "Tisch" Platz zu nehmen.<ref>vgl. Wandlungsworte, Mt 26, 26-27, Offb 19, 9.</ref>

Das ähnlichste Abbild des Gottmenschen in Maria von Nazareth

Maria von Nazareth ist das erhabenste Werk Gottes, das Wunder des allerheiligsten Gottes und Tabernakel der Gottheit. In dieser Königin aller Geschöpfe, sind reichere Schätze beschlossen und verborgen als in allen anderen Kreaturen zusammengenommen. Die Mannigfaltigkeit und Kostbarkeit ihrer Reichtümer verherrlicht und erhebt ihren Schöpfer mehr als alle anderen Geschöpfe. Darum hat der Ratschluss der unendlichen Weisheit Gottes bestimmt, dass Jesus Christus nach seiner Menschheit, die er von einem bloßen Geschöpf, der Gottesmutter, angenommen hat, ein möglichst ähnliches Abbild seiner selbst haben soll. Dieses Abbild soll die volle Wirkung und die vollkommen entsprechende Frucht seiner Verdienste sein. In ihm soll sein heiliger Name mit würdiger Danksagung verherrlicht und gepriesen werden (Maria von Agreda: Leben der jungfräulichen Gottesmutter Maria, Buch 1, Nr. 44, Buch 5, Nr. 780).

Die Vollendung der ganzen Schöpfung in Christus

"Ich bin das Alpha und das Omega, der Anfang und das Ende" (Offb 21, 6)

Jesus Christus, dem zweiten Adam (1 Kor 15, 45+47; GS 22), der vom Himmel stammt, wurde durch Auftrag des Vaters Herrscher über die ganze Schöpfung.<ref>Mt 11, 27; Offb 19, 6; Hebr 1, 2.</ref><ref>Die Gläubigen Menschen werden jedoch (einst) auch mit Christus herrschen in alle Ewigkeit Offb 22, 5.</ref> Ihm hat er alles zu Füßen gelegt (Hebr 2, 7). An ihm wird die Gottesebenbildlichkeit in vollkommener Weise erkannt und in ihm realisiert.

"Er ist Bild des unsichtbaren Gottes, der Erstgeborene der ganzen Schöpfung (zweite Gottebenbildlichkeit). Denn in ihm wurde alles erschaffen im Himmel und auf Erden, das Sichtbare und das Unsichtbare, Throne und Herrschaften, Mächte und Gewalten; alles ist durch ihn und auf ihn hin erschaffen. Er ist vor aller Schöpfung und in ihm hat alles Bestand. Er ist das Haupt, der Leib aber ist die Kirche. Er ist der Ursprung, der Erstgeborene der Toten; so hat er in allem den Vorrang. Denn Gott wollte mit seiner ganzen Fülle in ihm wohnen, um durch ihn alles auf ihn hin zu versöhnen. Alles im Himmel und auf Erden wollte er zu Christus führen, der Frieden gestiftet hat am Kreuz durch sein Blut (Kol 1,15-20).

An Christi "Wesen und Gestalt", soll der Mensch teilhaben (Röm 8, 29) d.h. der gottmenchlichen Seele und dem gottmenchlichem Leib<ref>Es geht im Zusammenhang um die Erlösung des Leibes (vgl. Röm 8, 23) in der Auferweckung von den Toten: Franz Mussner in: Lexikon für Theologie und Kirche 2. Auflage, Band 4, Artikel: Gottebenbildlichkeit, Sp. 1089.</ref> gleichgestaltet werden, als Teilhabe an der göttlichen Natur (2 Petr 1, 4). „Er (Jesus Christus) wird den Leib unserer Niedrigkeit umgestalten und dem Leib seiner Herrlichkeit gleich gestalten vermöge der Kraft, mit der er sich auch alles unterwerfen kann“ (Phil 3, 21). Gesät ist ein sinnlicher Leib, auferstanden wird ein geistförmiger Leib (vgl. 1 Kor 15, 42-44). Vgl. 1 Kor 15, 53.

Zusammenhänge

Sittengesetz Gotteben-
bildlichkeit
Mensch (1 Kor 15, 21f.45.47) aufgrund: Sein und Tun Wo? herrschen / walten
Natürliches-
Sittengesetz
Erste
(Gen 1, 26,27)
Erster Adam von der Erde (irdisches Lebewesen) Ursünde durch Ungehorsam (Gen 3, 1-24): Fluch verdunkelter Verstand - geschwächter Wille - gutes und böses Tun Paradies Kosmos (Gen 1, 26,)
übernatürliches
Christliches-
Sittengesetz
Zweite
(Röm 8, 29)
Zweiter Adam vom Himmel (lebendig machender Geist) Sühnetod aus Gehorsam: Segen durch Liebe bis zum Kreuz (Phil 2, 8) erhellter Verstand - gestärkter Wille - durch das Evangelium (Gleichnisse) Himmlisches Jerusalem Christus und seine Glieder herrschen über die gesamte Schöpfung in alle Ewigkeit (Offb 22, 5)


Literatur

Weblinks

Anmerkungen

<references />