Lauretanische Litanei: Unterschied zwischen den Versionen
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Die '''Lauretanische Litanei''' ist eine [[Litanei]] mit Anrufungen der [[Muttergottes]], wie sie im wesentlichen erstmals 1561 in [[Loreto]] (Italien) bezeugt ist und deshalb lauretanische Litanei genannt wurde. Sie geht gemäss Forschungen von [[Gilles Gérard Meerssemann]] OP auf eine frühmittelalterliche Reimlitanei zurück, die von [[Ostkirche|ostkirchlicher]] Marienfrömmigkeit (''[[Hymnos Akáthistos]]'') beeinflusst war und deren älteste bekannte Handschrift aus Paris um 1200 stammt. Wahrscheinlich hat sie [[Petrus Kanisius]] nach Deutschland gebracht. 1587 wurde die Lauretanische Litanei von Papst [[Sixtus V.]] approbiert. | Die '''Lauretanische Litanei''' ist eine [[Litanei]] mit Anrufungen der [[Muttergottes]], wie sie im wesentlichen erstmals 1561 in [[Loreto]] (Italien) bezeugt ist und deshalb lauretanische Litanei genannt wurde. Sie geht gemäss Forschungen von [[Gilles Gérard Meerssemann]] OP auf eine frühmittelalterliche Reimlitanei zurück, die von [[Ostkirche|ostkirchlicher]] Marienfrömmigkeit (''[[Hymnos Akáthistos]]'') beeinflusst war und deren älteste bekannte Handschrift aus Paris um 1200 stammt. Wahrscheinlich hat sie [[Petrus Kanisius]] nach Deutschland gebracht. 1587 wurde die Lauretanische Litanei von Papst [[Sixtus V.]] approbiert. | ||
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!'''Lateinischer Text'''<ref>Geborgen in Gott, Tag- und Nachtgebete", [[Adamas Verlag]] Köln 1999, S. 103+104(5. Auflage; kirchliche [[Druckerlaubnis]] durch Kardinal [[Joachim Meisner]].</ref> | !'''Lateinischer Text'''<ref>Geborgen in Gott, Tag- und Nachtgebete", [[Adamas Verlag]] Köln 1999, S. 103+104(5. Auflage; kirchliche [[Druckerlaubnis]] durch Kardinal [[Joachim Meisner]].</ref> |
Version vom 21. Mai 2017, 18:33 Uhr
Die Lauretanische Litanei ist eine Litanei mit Anrufungen der Muttergottes, wie sie im wesentlichen erstmals 1561 in Loreto (Italien) bezeugt ist und deshalb lauretanische Litanei genannt wurde. Sie geht gemäss Forschungen von Gilles Gérard Meerssemann OP auf eine frühmittelalterliche Reimlitanei zurück, die von ostkirchlicher Marienfrömmigkeit (Hymnos Akáthistos) beeinflusst war und deren älteste bekannte Handschrift aus Paris um 1200 stammt. Wahrscheinlich hat sie Petrus Kanisius nach Deutschland gebracht. 1587 wurde die Lauretanische Litanei von Papst Sixtus V. approbiert.
Papst Pius IX. fügte am 8. Dezember 1854 in seiner Dogmatische Bulle "Ineffabilis Deus" zur Erklärung des Dogmas der Unbefleckten Empfängnis die Anrufung "Königin, ohne Makel der Erbsünde empfangen" zur Litanei hinzu.
Papst Leo XIII. ordnete in der Enzyklika "Supremi apostolatus" vom 1. September 1883 an, dass in jeder Pfarrkirche im Monat Oktober täglich der Rosenkranz und die Lauretanische Litanei öffentlich zur Abwendung der Bedrängnis der Kirche gebetet werde. Außerdem fügte er im Apostolischen Brief "Salutaris ille" am 24 Dezember 1883 die Anrufung "Königin des heiligen Rosenkranzes" in die Litanei ein.
Papst Benedikt XV. setzte dem inständigen Gebet am 5. Mai 1917 die Anrufung "Königin des Friedens" hinzu.
"Königin, in den Himmel aufgenommen" wurde 1950 von Papst Pius XII. hinzugefügt.
Am 13. März 1980 bereicherte Johannes Paul II., durch die Kongregation für die Sakramente und den Gottesdienst, die Litanei durch die Anrufung "Mutter der Kirche", sowie im Jahr 1995 durch "Königin der Familie".
Inhaltsverzeichnis
Text
Lateinischer Text<ref>Geborgen in Gott, Tag- und Nachtgebete", Adamas Verlag Köln 1999, S. 103+104(5. Auflage; kirchliche Druckerlaubnis durch Kardinal Joachim Meisner.</ref> | Deutscher Text<ref>Geborgen in Gott, Tag- und Nachtgebete", Adamas Verlag Köln 1999, S. 103+104(5. Auflage; kirchliche Druckerlaubnis durch Kardinal Joachim Meisner.</ref> |
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V./ A. Kyrie, eléison V. Pater de caelis Deus, A miserére nobis V. Sancta Maria, A. ora pro nobis V. Agnus Dei, qui tollis peccáta mundi, Sub tuum praesidium confugimus, Sancta Dei genetrix. Nostras deprecationes ne despicias in necessitatibus nostris, sed a periculis cunctis libera nos semper, Virgo gloriosa et benedicta. Amen. V. Ora pro nobis, sancta Dei Genitrix V. Oremus. Concéde nos fámulos tuos, quáesumus, Dómine Deus, perpétua mentis et córporis sanitate gaudere et gloriósa beatae Marire semper Virginis intercessióne, a presénti liberári tristítia et aetérna pérfrui laetítia. Per Christum Dóminum nostrum. vel: V. Oremus. Gratiam tuam, quaesumus, Domine, mentibus nostris infunde: ut qui, Angelo nuntiante, Christi Filii tui Incarnationem cognovimus, per passionem ejus et crucem ad resurrectionis gloriam perducamur. Per eumdem Christum Dominum nostrum. |
V./ A. Herr, erbarme Dich unser V. Gott Vater im Himmel, A. erbarme Dich unser. V. Heilige MARIA, A. bitte für uns. V. Lamm Gottes, DU nimmst hinweg die Sünden der Welt, Unter Deinem Schutz und Schirm fliehen wir, o heilige Gottesgebärerin. Verschmähe nicht unser Gebet in unseren Nöten, sondern erlöse uns jederzeit von allen Gefahren, o Du glorreiche und gebenedeite Jungfrau, unsere Frau, unsere Mittlerin, unsere Fürsprecherin. Versöhne uns mit Deinem Sohne, empfiehl uns Deinem Sohne, stelle uns vor Deinem Sohne. V. Bitte für uns, heilige Gottesmutter, V. Lasset uns beten. Herr und Gott, auf die Fürsprache der jungfräulichen Mutter Maria, schenke uns die Gesundheit des Leibes und das Heil der Seele. Nimm von uns die Traurigkeit dieser Zeit und führe uns zur ewigen Freude. Darum bitten wir durch Christus, unseren Herrn. oder: V Lasset uns beten. Allmächtiger Gott, gieße deine Gnade in unsere Herzen ein. Durch die Botschaft des Engels haben wir die Menschwerdung Christi, Deines Sohnes erkannt. Lass uns durch sein Leiden und Kreuz zur Herrlichkeit und Auferstehung gelangen. Darum bitten wir durch Christus, unsernm Herrn. |
Möglicher vollkommener Ablass
Ein vollkommener Ablass wird unter den gewöhnlichen Bedingungen demjenigen Christgläubigen gewährt, der approbierte Litaneien in frommer Gesinnung betet (vgl. Enchiridion indulgentiarum 1999).
Literatur
- Joseph Overath: Maria, Monstranz, Wie die Lauretanische Litanei uns Jesus zeigt Fe-Medienverlag 2009 (80 Seiten).
- Franz Maria Moschner: Unsere liebe Frau von der erfrischenden Quelle, Gedanken zur Lauretanischen Litanei Herder Verlag 1955 (296 Seiten; 4. unveränderte Auflage; Imprimatur Freiburg im Breisgau, den 19. Februar 1952 Der Generalvikar i.V. Reinhard).
- Reinhard Schneider: Gebet von Loreto, Christiana Verlag Stein am Rhein 1974 (1. Auflage; Mit kirchlicher Druckerlaubnis des Bischöflichen Ordinariates des Bistums Basel, ausgestellt in Solothurn am 14. Juni 1974 GV/m) ISBN 3-7171-0594-9
- Rituale Romanum, Pauli V Pontificis Maximi (Auctoritate Pii Papae XI), Editio juxta typicam vaticanam.
- Klaus-Peter Rosen: Du liebenswürdige Mutter, Meditationen zu den Anrufungen der Lauretanischen Litanei (128 Seiten) Fe-Medienverlag.
- Johann Evangelist Zollner: Die Lauretanische Litanei. Betrachtungen über sämtliche Anrufungen dieser Litanei nebst Beispielen und Nutzanwendungen, Georg Joseph Manz Verlag Regensburg 1906 (405 Seiten).
- Simon Knoll: Die lauretanische Litanei: dem christlichen Volke erklärt, Pustet Verlag Regensburg 1867 (754 Seiten).
- Carl Kammer: Die Lauretanische Litanei, Insbruck 1960.
Weblinks
- Apostolischer Brief zur Hinzufügung der Anrufung "Königin des heiligen Rosenkranzes" in die Lauretanische Litanei bei Kathtube zum Download
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Anmerkungen
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