Priestertum: Unterschied zwischen den Versionen
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+ | Die Gläubigen üben ihr Priestertum als Getaufte dadurch aus, daß sich jeder gemäß seiner eigenen Berufung, an der Sendung Christi, des Priesters, Propheten und Königs, beteiligt ([[LG]], [[Lumen gentium (Wortlaut)#KAPITEL II: DAS VOLK GOTTES|Nr. 10]]) und sich als lebendige, heilige, [[Gott]] wohlgefällige Opfergabe, darbringt (vgl. {{B|Röm|12|1}}). Durch die [[Sakrament]]e der Taufe und der [[Firmung]] werden die Gläubigen „zu einem heiligen Priestertum geweiht“ ([[LG]], [[Lumen gentium (Wortlaut)#KAPITEL II: DAS VOLK GOTTES|Nr. 10]]). | ||
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+ | '''B) durch das das [[Weihepriestertum]]''' (Priestertum des Dienstes): durch das [[Weihesakrament]], durch [[Bischofsweihe]] und [[Priesterweihe]], durch welches der Christ (im eigentlichen Sinn) [[Priester]] wird. | ||
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+ | Das gemeinsame [[Priestertum der Gläubigen]] und das [[Priestertum des Dienstes]] unterscheiden sich dem [[Wesen]] und nicht bloß [[Quantität|dem Grade]] nach. Dennoch sind sie einander zugeordnet: das eine wie das andere nämlich nimmt je auf besondere Weise am Priestertum Christi teil.<ref>Vgl. [[Pius XII.]]: [[Ansprache]] [[Magnificate dominum mecum|Magnificate Dominum]], 2. Nov. 1954: [[AAS]] 46 (1954) 669. Ders., [[Enzyklika]] [[Mediator Dei]], 20. Nov. 1947: [[AAS]] 39 (1947) 555.</ref> Während das gemeinsame Priestertum der Gläubigen sich in der Entfaltung der Taufgnade, im Leben des [[Glauben]]s, der [[Hoffnung]] und der [[Liebe]], im Leben gemäß dem [[Heiligen Geist]] vollzieht, steht das Amtspriestertum im Dienst dieses gemeinsamen Priestertums. Es bezieht sich auf die Entfaltung der Taufgnade aller Christen. Es ist eines der Mittel, durch die Christus seine [[Kirche]] unablässig aufbaut und leitet. Das Amtspriestertum nämlich bildet kraft seiner heiligen Gewalt, die es innehat, das priesterliche Volk heran und leitet es; es vollzieht [[In persona Christi capitis|in der Person Christi]] das [[Eucharistiefeier|eucharistische Opfer]] und bringt es im Namen des ganzen Volkes Gott dar; die Gläubigen hingegen wirken kraft ihres königlichen Priestertums an der eucharistischen Darbringung mit<ref>Vgl. [[Pius XI.]], [[Enzyklika]] [[Miserentissimus redemptor]], 8. Mai 1928: [[AAS]] 20 (1928) 171f. [[Pius XII.]]: [[Ansprache]] [[Vous Nous avez]], 22. Sept. 1956: [[AAS]] 48 (1956) 714.</ref> und üben ihr Priestertum aus im Empfang der [[Sakrament]]e, im Gebet, in der Danksagung, im Zeugnis eines heiligen Lebens, durch Selbstverleugnung und tätige Liebe ([[LG]], [[Lumen gentium (Wortlaut)#KAPITEL II: DAS VOLK GOTTES|Nr. 10]]; [[KKK]] 1547). | ||
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+ | Der [[Kirchenlehrer]] [[Augustinus von Hippo]] erklärt die Verbindung beider in einer Person so: »Für euch bin ich [[Bischof]], mit euch bin ich [[Christ]]«.<ref> »Vobis enim sum episcopus, vobiscum sum christianus«: Sermo 340, 1: [[PL]] 38, 1483: aus: [[Pastores dabo vobis]], [[Pastores dabo vobis (Wortlaut)#Eine "besondere" Berufung zur Heiligkeit|Nr. 20]]; [[Pastores gregis]], [[Pastores gregis (Wortlaut)#»… er rief die zu sich, die er erwählt hatte« (Mk 3, 13)|Nr. 10]]; [[Lumen gentium]], [[Lumen gentium (Wortlaut)#KAPITEL IV: DIE LAIEN|Nr. 32]].</ref> | ||
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+ | ==Päpstliche Schreiben== | ||
+ | ''' [[Pius XII.]]''' | ||
+ | * [[20. November]] [[1947]] [[Enzyklika]] ''[[Mediator Dei]]'' über über die heilige [[Liturgie]], [[Mediator Dei (Wortlaut)#2. Die Teilnahme der Gläubigen|Nr. 80-111]]. | ||
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+ | ''' [[Paul VI.]]''' | ||
+ | * [[16. November]] [[1964]] [[Dogmatische Konstitution]] ''[[Lumen gentium]]'' über die [[Kirche]], [[Lumen gentium (Wortlaut)#KAPITEL II: DAS VOLK GOTTES|Nr. 10]]. | ||
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+ | '''[[Johannes Paul II.]]''' | ||
+ | * [[6. August]] [[1983]] [[Kongregation für die Glaubenslehre]]: Schreiben ''[[Sacerdotium ministeriale]]'' über einige Fragen bezüglich des Dieners der [[Eucharistie]], [[Sacerdotium ministeriale (Wortlaut)#II. Irrige Meinungen|Nr. 1-4]]. | ||
+ | * [[12. März]] [[1989]] [[Gründonnerstagsschreiben]] ''[[Anche quest'anno (Wortlaut)|Anche quest'anno]]'' über das [[Gemeinsames Priestertum|gemeinsame Priestertum]] und das [[Priestertum des Dienstes]]. | ||
+ | * [[15. August]] [[1997]] Multi-Dikasteriale [[Instruktion]] ''[[Ecclesiae de mysterio]]'' zu einigen Fragen über die Mitarbeit der [[Laie]]n am Dienst der [[Priester]], [[Ecclesiae de mysterio (Wortlaut)#THEOLOGISCHE PRINZIPIEN|THEOLOGISCHE PRINZIPIEN]]. | ||
+ | * [[4. August]] [[2002]] [[Kongregation für den Klerus]]: ''[[Der Priester, Hirte und Leiter der Pfarrgemeinde]]'', [[Der Priester, Hirte und Leiter der Pfarrgemeinde#TEIL 1: Gemeinsames Priestertum und Weihepriestertum|Nr. 1-4]]. | ||
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+ | ==Literatur== | ||
+ | * [[Franz Breid]] (Hsgr.): "Der Dienst von [[Priester]] und [[Laie]]. Wegweisung für das [[Gemeinsames Priestertum der Gläubigen|gemeinsame]] und [[Hierarchisches Priestertum|hierarchische Priestertum]] an der Wende zum [[3. Jahrtausend|dritten Jahrtausend]]". Referate der 2. [[Internationale Theologische Sommerakademie Aigen|Internationalen Theologischen Sommerakademie]] 1990 des [[Linzer Priesterkreis]]es in Aigen/M. W.Ennsthaler Gesellschaft m.b.H. & Co. KG Steyr 1991 (275 Seiten; ISBN 3-85068-333-8). | ||
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+ | == Anmerkungen == | ||
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+ | [[Kategorie:Priestertum|!]] |
Version vom 26. April 2017, 08:59 Uhr
Priestertum bedeutet "zwischen Gott und den Menschen" zu mitteln.
Das Priestertum Christi ist das einzige Priestertum. Christus ist der Hohepriester, der "Mittler zwischen Gott und den Menschen" ({{#ifeq: 1. Brief des Paulus an Timotheus | Priestertum |{{#if: 1 Tim|1 Tim|1. Brief des Paulus an Timotheus}}|{{#if: 1 Tim |1 Tim|1. Brief des Paulus an Timotheus}}}} 2{{#if:5|,5}} Tim%202{{#if:5|,5}}/anzeige/context/#iv EU | BHS =bibelwissenschaft.de">Tim%202{{#if:5|,5}}/anzeige/context/#iv EU | #default =bibleserver.com">EU }}). Er hat die ganze Kirche (Gemeinschaft der Gläubigen) zu einem "Reich von Priestern für seinen Gott und Vater" gemacht ({{#ifeq: Johannes-Apokalypse | Priestertum |{{#if: Offb|Offb|Johannes-Apokalypse}}|{{#if: Offb |Offb|Johannes-Apokalypse}}}} 1{{#if:6|,6}} EU | BHS =bibelwissenschaft.de">EU | #default =bibleserver.com">EU }}; KKK 1546).
Es gibt zwei Arten der Teilhabe am Priestertum Christi. Man kann sie durch das Sakrament, durch das es grundgelegt ist (und jeweils ein unaulöschliches Merkmal verleiht) unterscheiden:
A) durch das Taufpriestertum (Gemeinsames Priestertum der Gläubigen): durch die Taufe, durch welches der Mensch Christ wird.
Die Gläubigen üben ihr Priestertum als Getaufte dadurch aus, daß sich jeder gemäß seiner eigenen Berufung, an der Sendung Christi, des Priesters, Propheten und Königs, beteiligt (LG, Nr. 10) und sich als lebendige, heilige, Gott wohlgefällige Opfergabe, darbringt (vgl. {{#ifeq: Vorlage:Röm (Bibel) | Priestertum |{{#if: Röm|Röm|Vorlage:Röm (Bibel)}}|{{#if: Röm |[[Vorlage:Röm (Bibel)|Röm]]|[[Vorlage:Röm (Bibel)]]}}}} 12{{#if:1|,1}} EU | BHS =bibelwissenschaft.de">EU | #default =bibleserver.com">EU }}). Durch die Sakramente der Taufe und der Firmung werden die Gläubigen „zu einem heiligen Priestertum geweiht“ (LG, Nr. 10).
B) durch das das Weihepriestertum (Priestertum des Dienstes): durch das Weihesakrament, durch Bischofsweihe und Priesterweihe, durch welches der Christ (im eigentlichen Sinn) Priester wird.
Das gemeinsame Priestertum der Gläubigen und das Priestertum des Dienstes unterscheiden sich dem Wesen und nicht bloß dem Grade nach. Dennoch sind sie einander zugeordnet: das eine wie das andere nämlich nimmt je auf besondere Weise am Priestertum Christi teil.<ref>Vgl. Pius XII.: Ansprache Magnificate Dominum, 2. Nov. 1954: AAS 46 (1954) 669. Ders., Enzyklika Mediator Dei, 20. Nov. 1947: AAS 39 (1947) 555.</ref> Während das gemeinsame Priestertum der Gläubigen sich in der Entfaltung der Taufgnade, im Leben des Glaubens, der Hoffnung und der Liebe, im Leben gemäß dem Heiligen Geist vollzieht, steht das Amtspriestertum im Dienst dieses gemeinsamen Priestertums. Es bezieht sich auf die Entfaltung der Taufgnade aller Christen. Es ist eines der Mittel, durch die Christus seine Kirche unablässig aufbaut und leitet. Das Amtspriestertum nämlich bildet kraft seiner heiligen Gewalt, die es innehat, das priesterliche Volk heran und leitet es; es vollzieht in der Person Christi das eucharistische Opfer und bringt es im Namen des ganzen Volkes Gott dar; die Gläubigen hingegen wirken kraft ihres königlichen Priestertums an der eucharistischen Darbringung mit<ref>Vgl. Pius XI., Enzyklika Miserentissimus redemptor, 8. Mai 1928: AAS 20 (1928) 171f. Pius XII.: Ansprache Vous Nous avez, 22. Sept. 1956: AAS 48 (1956) 714.</ref> und üben ihr Priestertum aus im Empfang der Sakramente, im Gebet, in der Danksagung, im Zeugnis eines heiligen Lebens, durch Selbstverleugnung und tätige Liebe (LG, Nr. 10; KKK 1547).
Der Kirchenlehrer Augustinus von Hippo erklärt die Verbindung beider in einer Person so: »Für euch bin ich Bischof, mit euch bin ich Christ«.<ref> »Vobis enim sum episcopus, vobiscum sum christianus«: Sermo 340, 1: PL 38, 1483: aus: Pastores dabo vobis, Nr. 20; Pastores gregis, Nr. 10; Lumen gentium, Nr. 32.</ref>
Päpstliche Schreiben
- 20. November 1947 Enzyklika Mediator Dei über über die heilige Liturgie, Nr. 80-111.
- 6. August 1983 Kongregation für die Glaubenslehre: Schreiben Sacerdotium ministeriale über einige Fragen bezüglich des Dieners der Eucharistie, Nr. 1-4.
- 12. März 1989 Gründonnerstagsschreiben Anche quest'anno über das gemeinsame Priestertum und das Priestertum des Dienstes.
- 15. August 1997 Multi-Dikasteriale Instruktion Ecclesiae de mysterio zu einigen Fragen über die Mitarbeit der Laien am Dienst der Priester, THEOLOGISCHE PRINZIPIEN.
- 4. August 2002 Kongregation für den Klerus: Der Priester, Hirte und Leiter der Pfarrgemeinde, Nr. 1-4.
Literatur
- Franz Breid (Hsgr.): "Der Dienst von Priester und Laie. Wegweisung für das gemeinsame und hierarchische Priestertum an der Wende zum dritten Jahrtausend". Referate der 2. Internationalen Theologischen Sommerakademie 1990 des Linzer Priesterkreises in Aigen/M. W.Ennsthaler Gesellschaft m.b.H. & Co. KG Steyr 1991 (275 Seiten; ISBN 3-85068-333-8).
Anmerkungen
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