Papstnamen: Unterschied zwischen den Versionen

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Auf weiter zurückliegende Vorgänger bezogen sich z.B. [[Sixtus V.]] (auf den IV.) [[Gregor XVI.]] (auf den XV.), [[Benedikt XIII.]] (auf den XI.), [[Benedikt XVI.]] (auf den XV. und den Hl. [[Benedikt]]), [[Benedikt XV.]] (auf den XIV., auch Erzbischof von Bologna und Papst), [[Innozenz XIII.]] (auf [[Innozenz III.]], aus derselben Familie) und [[Alexander VII.]] (auf [[Alexander III.]], auch aus Siena).
 
Auf weiter zurückliegende Vorgänger bezogen sich z.B. [[Sixtus V.]] (auf den IV.) [[Gregor XVI.]] (auf den XV.), [[Benedikt XIII.]] (auf den XI.), [[Benedikt XVI.]] (auf den XV. und den Hl. [[Benedikt]]), [[Benedikt XV.]] (auf den XIV., auch Erzbischof von Bologna und Papst), [[Innozenz XIII.]] (auf [[Innozenz III.]], aus derselben Familie) und [[Alexander VII.]] (auf [[Alexander III.]], auch aus Siena).
  
Aus frühkirchlicher Zeit wurden später insbesondere die Papstnamen Clemens, Pius, Urban, Eugen, Xystus (Sixtus) und Benedikt "aktiviert". Johannes wurde im 1. Jahrtausend so häufig Papstname, weil sehr viele Päpste mit zivilem Namen so hießen, den sie behielten.
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Aus frühkirchlicher Zeit wurden später insbesondere die Papstnamen Clemens, Alexander, Xystus (Sixtus), Pius, Calixtus, Urban, Stephan, Innozenz, Bonifaz, Coelestin, Leo, Johannes, Benedikt und Gregor "aktiviert". Johannes wurde im 1. Jahrtausend so häufig Papstname, weil sehr viele Päpste mit zivilem Namen so hießen, den sie behielten.
  
 
=== Jüngste Entwicklung ===
 
=== Jüngste Entwicklung ===

Version vom 19. August 2008, 08:55 Uhr

Die Namen der Päpste weisen einige Besonderheiten auf, die nachfolgend in einem Überblick zusammengetragen werden (siehe auch: Papstwahl).

Häufigste Papstnamen

  1. Johannes (22 mal, davon 1 Gegenpapst (XVI.), zuzüglich 1 "Gegen"papst (der "Pisaner" XXIII.); Johannes XX. gab es nicht (Zählfehler))
  2. Benedikt (16 mal, davon 1 Gegenpapst (X.), zuzüglich 1 Gegenpapst)
  3. Gregor (16 mal)
  4. Clemens (14 mal)
  5. Innozenz (13 mal)
  6. Leo (13 mal)
  7. Pius (12 mal)
  8. Stephan (10 mal)
  9. Bonifaz (9 mal, davon 1 Gegenpapst (VII.))
  10. Alexander (8 mal)
  11. Paul (6 mal)
  12. Adrian (6 mal)
  13. Coelestin (5 mal)
  14. Sixtus (5 mal)

Seltenste Papstnamen

Außer den unter 263 Päpsten nur einmal vorkommenden Namen kamen je nur 2 mal vor:

  1. Johannes Paul
  2. Marcellus
  3. Adeodatus
  4. Agapitus
  5. Damasus
  6. Gelasius
  7. Paschalis
  8. Pelagius
  9. Theodor
  10. Marinus (aber Konfusion mit Martinus)

Zählfehler

Martin IV. bezog irrtümlich die beiden Marinus in die Liste seiner Vorgänger ein, war aber erst der zweite Martin, Martin V. also demnach der dritte.

Die Zählung bei Stephan schwankt, da es vor Stephan (II./III.) (752) schon einen Stephan gab, der nach der Wahl, aber vor der Priester- oder Bischofsweihe (!) starb (kürzestes Pontifikat). Erst ca. 500 Jahre nach dem Tod des letzten Stephan (IX./X.) setzte sich die Auffassung durch, dass dieser kurzzeitige Papst mitzuzählen sei. Das Annuario Pontificio gibt daher den Päpsten Stephan je eine Doppelnummer. Die historische Zählweise (wie sich die Päpste dieses Namens selber zählten) ist aber die niedrigere Nummer.

Von fünf Päpsten mit Namen Felix sind zwei Gegenpäpste (II., V.).

Kriterien der Namenswahl

Nicht üblich ist, dass der Papst den Namen eines der zwölf Apostel oder der Evangelisten wählt ((keine) Ausnahme: Papst Markus, der zivil so hieß); der Papstname Johannes bezieht sich auf Johannes den Täufer. Ursprünglich behielten die Päpste nach der Wahl ihren bürgerlichen Vornamen. Der erste Papst, der seinen Namen änderte, war Johannes II. im Jahr 533. Er hieß eigentlich Mercurius und wollte als Papst nicht den Namen eines heidnischen Gottes tragen. Jedoch blieb die Annahme eines neuen Namens bis zum Ende des 1. Jahrtausends eine Ausnahme.

Relativ häufig wählte der Papst seit dem 16. Jahrhundert den Namens des Papstes, der ihn zum Kardinal erhoben hatte. Nur selten wählte ein Papst denselben Namen wie der unmittelbare Vorgänger, dier aber immer nur, wenn dieser ihn auch zum Kardinal erhoben hatte:

Der hl. Pius V. wählte den Namens des Vorgängers Pius IV., obwohl er nicht von ihm zum Kardinal erhoben wurde und sogar unter ihm etwas ins "Abseits" geriet.

Auf den mittelbaren (2.) Vorgänger bezogen sich Pius VIII., Pius X. und Pius XI.; Pius IX. bezog seine Namenswahl auf Pius VII. Leo XIII. bezog sich auf Leo XII., dessen Hl. Jahr er 1825 als 15-jähriger miterlebt hatte; dieser bezog sich unmittelbar auf Leo I. d. Gr., wie sich wohl auch Gregor XIII. unmittelbar auf Gregor I. d. Gr. bezog und Clemens IX. auf Clemens I.

Auf weiter zurückliegende Vorgänger bezogen sich z.B. Sixtus V. (auf den IV.) Gregor XVI. (auf den XV.), Benedikt XIII. (auf den XI.), Benedikt XVI. (auf den XV. und den Hl. Benedikt), Benedikt XV. (auf den XIV., auch Erzbischof von Bologna und Papst), Innozenz XIII. (auf Innozenz III., aus derselben Familie) und Alexander VII. (auf Alexander III., auch aus Siena).

Aus frühkirchlicher Zeit wurden später insbesondere die Papstnamen Clemens, Alexander, Xystus (Sixtus), Pius, Calixtus, Urban, Stephan, Innozenz, Bonifaz, Coelestin, Leo, Johannes, Benedikt und Gregor "aktiviert". Johannes wurde im 1. Jahrtausend so häufig Papstname, weil sehr viele Päpste mit zivilem Namen so hießen, den sie behielten.

Jüngste Entwicklung

Johannes Paul I. und Johannes Paul II. bezogen sich auf mehrere Vorgänger, "JP II" sogar (einzigartig!) auf drei.

Johannes XXIII. bezog sich explizit auf Johannes den Täufer, den Namenspatron seines Vaters (und vielleicht sogar auf seinen Nachfolger (!), Johannes Baptist Montini, dem er die Wahl zum Papst sorgfältig vorbereitete). Paul VI. bezog sich, völlig überraschend, auf den Völkerapostel Paulus, griff also mit dem Vorbild sehr "hoch", wie es schon Paul II. tat, den die Kardinäle nur mühsam davon abhalten konnten, seinen bürgerlichen Namen Pietro (= Petrus II.) beizubehalten. Der einzige Papst Markus (s.o.), der einzige mit dem Namen eines Evangelisten, hatte diesen Namen beibehalten ("dürfen"), weil es sein ziviler Name war.

Sonstige Auffälligkeiten

  • Seit 1500 behielten nur Adrian VI. und Marcellus II. ihre zivilen Vornamen als Papstnamen, Julius II. wählte den seinem Vornamen Julianus ähnlichen Namen, der zugleich eine Anspielung auf Julius Caesar enthalten dürfte; Alexander VI. ließ durchblicken, dass ihm der Feldherr Alexander der Große als Vorbild gefällig sei. Pius II. "reaktivierte" den altkirchlichen Papstnamen Pius, zugleich aber mit Bezug auf den "frommen Äneas" (pio Enea), da er Äneas hieß und ein sehr gebildeter Humanist war.
  • Beim Papstnamen Sixtus, der immerhin fünfmal vorkommt, besteht eine Unsicherheit der lateinischen Schreibweise: Entweder an das Griechische Xystos (II.) angelehnt Xystus (I.) oder ganz latinisiert Sixtus (III.) (quasi "der Sechste"). Bislang gibt es noch keinen "Xystus Sextus".
  • Die größte "Summierung" von Heiligkeit in einer Gruppe von Papstnamen ist wohl bei Sixtus (3 Hl. von 5) und Eugen vorzufinden: von vier Eugen ist einer ein Heiliger, ein anderer ein Seliger. Heilige Päpste des gesamten II. Jahrtausends waren nur Leo IX., Gregor VII., Coelestin V., Pius V. und Pius X., während aus den ersten drei Jahrhunderten fast alle, aus den nächsten vier Jahrhunderten noch viele Päpste als heilig gelten.