Alfons Maria Stickler: Unterschied zwischen den Versionen

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'''Alfons Maria Kardinal Stickler S.D.B.''' (*23. August 1910 in Neunkirchen, [[Österreich]]) war Archivar und Bibliothekar der Heiligen Römischen Kirche.
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'''[[Datei:Alfons Maria Stickler.JPG|thumb|left|Alfons Maria Kardinal Stickler]]'''
  
==Leben==
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'''Alfons Maria Kardinal Stickler [[SDB]]''' ([[Dr. iur. utr.]], Dr. h.c. mult.; *[[23. August]] [[1910]] in Neunkirchen in Nieder[[österreich]]; † [[12. Dezember]] [[2007]] im [[Vatikan]]) war Kurienkardinal und emeritierter Archivar und Bibliothekar der Heiligen [[Römische Kurie|Römischen Kirche]].
Alfons Maria Stickler wurde am 27. März 1937 für den Salesianerorden zum Priester geweiht. Am 8. September 1983 empfing er von Papst [[Johannes Paul II.]] die Bischofsweihe und wurde am selben Tag zum Archivar und Bibliothekar der Heiligen Römischen Kirche ernannt. Am 25 Mai 1985 folgte seine Aufnahme in das Kardinalskollegium und seine Ernennung zum Kardinaldiakon von San Giorgio in Velabro. Am 01. Juli 1988 trat er von seinen Kurienämtern zurück. Am 29. Juni 1996 erhob Papst Johannes Paul II. ihn zum Kardinalpriester von San Giorgio in Velabro.
 
  
[[Kategorie:Kardinäle|Stickler, Alfons Maria]]
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==Biografie==
[[Kategorie:Bischöfe|Stickler, Alfons Maria]]
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[[Alfons]] Maria Stickler trat in das [[Noviziat]] bei den Salesianern Don Boscos ein und legte am 15. August 1928  die [[Profess]] ab. Er studierte [[Philosophie]] und [[Theologie]] in Benediktbeuren, Turin und [[Rom]]. Er empfing in der [[Lateran|Lateranbasilika]] ([[Rom]]) am 27. März 1937 die [[Priesterweihe]]. Er studierte kirchliches und weltliches Recht in Rom an der [[Päpstliche Lateranuniversität|Päpstlichen Lateranuniversität]] und erlangte 1940 den Doctor utriusque iuris. Danach lehrte er [[Kirchenrecht]] und kirchliche Rechtsgeschichte an der päpstlichen Salesianeruniversiät Turin und war seit 1948 Ordinarius. Von 1953 -1958 war er [[Dekan (Hochschule)|Dekan]] der katholischen Fakultät. Er übersiedelte von Turin nach Rom. In den Jahren 1958 bis 1966 war er Rektor der Universität der Salesianer. In drei Kommissionen arbeitete er als [[Peritus]] des [[II. Vatikanum|Zweiten Vatikanischen Konzils]]. Am [[Aschermittwoch]] 1971 ernannte ihn [[Papst]] [[Paul VI.]] zum [[Präfekt]]en der [[Vatikanische Bibliothek|vatikanischen Bibliothek]].
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Während seiner Amtszeit als Präfekt (bis 1983) setzte sich Stickler für die Erhaltung und Modernisierung der Vatikan-Bibliothek ein. Unter anderem wurde unter seiner Leitung ein atombombensicherer Bunker errichtet, in dem die wichtigsten Schätze der Bibliothek (unter anderem der ''[[Codex Vaticanus Graecus 1209|Codex Vaticanus]]'') untergebracht sind.
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==Bischof und Kardinal==
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Am 8. September 1983 wurde er durch [[Papst]] [[Johannes Paul II.]] zum Titularbischof von Golsena, zum Archivar und Probibliothekar der Heiligen Römischen Kirche ernannt. Durch den Papst selbst, empfing er am 1. November die [[Bischofsweihe]] in der [[Sixtinische Kapelle|Sixtinischen Kapelle]].<ref>[[Predigt]] [[DAS]] 1983, S. 1166-1168</ref> [[Mitkonsekrator]]en waren die Kardiäle [[Eduardo Martínez Somalo]] und [[Rosalio Castillo Lara]]. An [[Allerheiligen]] wurde er zum Titularerzbischof von Volsinium ernannt. Am 7. Juli 1984 wurde er Proarchivar der Römischen Kurie. Am 25. Mai 1985 folgte seine Aufnahme in das [[Kardinalskollegium]] und seine Ernennung zum [[Kardinal]]diakon von San Giorgio in Velabro. Schon zwei Tage später bekleidete er die Ämter des Archivars im Vatikanischen Geheimarchiv und Bibliothekar der Vatikanischen Bibliothek. Am 1. Juli 1988 trat er von seinen Kurienämtern zurück. Am 29. Juni 1996 erhob [[Papst]] [[Johannes Paul II.]] ihn zum Kardinalpriester von San Giorgio in Velabro.
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Trotz seines fortgeschrittenen Alters reiste Kardinal Stickler, ein Freund und Förderer der [[Tridentinische Messe|Tridentinischen Liturgie]], oftmals noch nach [[Deutschland]] und [[Österreich]], wo er bei Festlichkeiten und Weihen [[Pontifikalamt|Pontifikalämter]] im traditionellen römischen Ritus zelebrierte. Am 29. Januar 1996 wurde er unter Beibehaltung seiner [[Titeldiakonie]] zum [[Kardinalpriester]] ''[[pro hac vice]]'' ernannt. Kardinal Stickler lebte weiterhin in Rom und war seit dem [[Tod]] des niederländischen Kardinals [[Johannes Willebrands]] am 2. August 2006 der älteste lebende Kardinal der Welt. Als vorläufige letzte Ruhestätte wurde die Grabstätte der Salesianer Don Boscos auf dem Gelände der [[Calixtus-Katakombe]] gewählt.
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== Ehrungen ==
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Er war Mitglied der Akademie der Wissenschaften von Wien, Bologna und Siena, der Medieval Academy der Vereinigten Staaten, Ehrensenator der Universität Heidelberg.
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* Großes Verdienstkreuz der Bundesrepublik Deutschland
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* Großes Goldenes Ehrenzeichen am Bande für Verdienste um die Republik Österreich
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* Großes Silbernes Ehrenzeichen mit dem Stern für Verdienste um die Republik Österreich
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* Kulturpreis für Wissenschaft von Niederösterreich
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* 26. März 2007 Schreiben von [[Papst]] [[Benedikt XVI.]] an Kardinal Alfons Maria Stickler zum 70. Jahrestag seiner [[Priesterweihe]].<ref>[http://w2.vatican.va/content/benedict-xvi/de/letters/2007/documents/hf_ben-xvi_let_20070326_70-stickler.html Schreiben von Papst Benedikt XVI. an Kardinal Alfons Maria Stickler zum 70. Jahrestag seiner Priesterweihe]</ref>
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==Werke==
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Er veröffentlichte zahlreiche Artikel über kirchenrechtsgeschichtliche Themen. Er ist Herausgeber zweier wissenschaftlicher Reihe "Studia Gratiana.".
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* Saint Thomas and Saint Bonaventure in the Vatican Library: Exhibit on Their Seventh Centenary (1274-1974). Biblioteca Apostolica Vaticana Roma 1974 (123pp.).
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* Historia Iuris Canonici I.
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* Hrsg.: Biblioteca Apostolica Vaticana. Belser Verlag Stuttgart-Zürich 1986 und [[Wissenschaftliche Buchgemeinschaft]] 1987 (279 Seiten).
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* Die [[Neuevangelisierung]] [[Österreich]]s [[Europa]]s -  in: (Hrsg.): [[Franz Breid]]: Neue Wege zur Wiedergewinnung lebendigen [[Christentum]]s. [[Neuevangelisierung]]. Referate der 1. [[Internationale Theologische Sommerakademie Aigen|Internationalen Theologischen Sommerakademie]] 1989 des [[Linzer Priesterkreis]]es in Aigen/M. Ensthaler St. Ottilien 1990, S. 69-102 (277 Seiten; ISBN 3880966931).
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*Der [[Kleriker]][[zölibat]]: seine Entwicklungsgeschichte und seine theologischen Grundlagen. Maria Aktuell Abensberg 1993 (84 Seiten; 1. Auflage; ISBN 3-87442-038-8 und [[Josef Kral Verlag]] Abensberg 1994 (82 Seiten; 2. Auflage; ISBN 3-930309-08-4; in fünf Sprachen übersetzt).
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* Erinnerungen und Erfahrungen eines Konzils[[peritus]] der Liturgiekomission - in: (Hrsg.) [[Franz Breid]]: Die heilige [[Liturgie]]. Referate der 9. [[Internationale Theologische Sommerakademie Aigen|Internationalen Theologischen Sommerakademie]] 1997 des [[Linzer Priesterkreis]]es. Ennsthaler Gesellschaft m.b.H. & Co. KG 1997, S. 160-195 (375 Seiten; ISBN 3850685330).
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== Weblinks ==
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{{CathHier|http://www.catholic-hierarchy.org/bishop/bstickler.html}}
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{{PND|119047330}}
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{{KathNet|Alfons%20Maria%20Stickler}}
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* [http://kath.net/detail.php?id=18493 Das Testament des Kardinals] Benedikt XVI. zitiert Passagen
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== Anmerkungen ==
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<references />
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[[Kategorie:Kardinäle (verstorben)|Stickler, Alfons Maria]]
 
[[Kategorie:Bischöfe Österreich|Stickler, Alfons Maria]]
 
[[Kategorie:Bischöfe Österreich|Stickler, Alfons Maria]]
[[Kategorie:Römische Kurie|Stickler, Alfons Maria]]
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[[Kategorie:Kurienmitarbeiter|Stickler, Alfons Maria]]
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[[Kategorie:Salesianer Don Boscos|Stickler, Alfons Maria]]

Aktuelle Version vom 11. August 2023, 12:27 Uhr

Alfons Maria Kardinal Stickler

Alfons Maria Kardinal Stickler SDB (Dr. iur. utr., Dr. h.c. mult.; *23. August 1910 in Neunkirchen in Niederösterreich; † 12. Dezember 2007 im Vatikan) war Kurienkardinal und emeritierter Archivar und Bibliothekar der Heiligen Römischen Kirche.

Biografie

Alfons Maria Stickler trat in das Noviziat bei den Salesianern Don Boscos ein und legte am 15. August 1928 die Profess ab. Er studierte Philosophie und Theologie in Benediktbeuren, Turin und Rom. Er empfing in der Lateranbasilika (Rom) am 27. März 1937 die Priesterweihe. Er studierte kirchliches und weltliches Recht in Rom an der Päpstlichen Lateranuniversität und erlangte 1940 den Doctor utriusque iuris. Danach lehrte er Kirchenrecht und kirchliche Rechtsgeschichte an der päpstlichen Salesianeruniversiät Turin und war seit 1948 Ordinarius. Von 1953 -1958 war er Dekan der katholischen Fakultät. Er übersiedelte von Turin nach Rom. In den Jahren 1958 bis 1966 war er Rektor der Universität der Salesianer. In drei Kommissionen arbeitete er als Peritus des Zweiten Vatikanischen Konzils. Am Aschermittwoch 1971 ernannte ihn Papst Paul VI. zum Präfekten der vatikanischen Bibliothek.

Während seiner Amtszeit als Präfekt (bis 1983) setzte sich Stickler für die Erhaltung und Modernisierung der Vatikan-Bibliothek ein. Unter anderem wurde unter seiner Leitung ein atombombensicherer Bunker errichtet, in dem die wichtigsten Schätze der Bibliothek (unter anderem der Codex Vaticanus) untergebracht sind.

Bischof und Kardinal

Am 8. September 1983 wurde er durch Papst Johannes Paul II. zum Titularbischof von Golsena, zum Archivar und Probibliothekar der Heiligen Römischen Kirche ernannt. Durch den Papst selbst, empfing er am 1. November die Bischofsweihe in der Sixtinischen Kapelle.<ref>Predigt DAS 1983, S. 1166-1168</ref> Mitkonsekratoren waren die Kardiäle Eduardo Martínez Somalo und Rosalio Castillo Lara. An Allerheiligen wurde er zum Titularerzbischof von Volsinium ernannt. Am 7. Juli 1984 wurde er Proarchivar der Römischen Kurie. Am 25. Mai 1985 folgte seine Aufnahme in das Kardinalskollegium und seine Ernennung zum Kardinaldiakon von San Giorgio in Velabro. Schon zwei Tage später bekleidete er die Ämter des Archivars im Vatikanischen Geheimarchiv und Bibliothekar der Vatikanischen Bibliothek. Am 1. Juli 1988 trat er von seinen Kurienämtern zurück. Am 29. Juni 1996 erhob Papst Johannes Paul II. ihn zum Kardinalpriester von San Giorgio in Velabro.

Trotz seines fortgeschrittenen Alters reiste Kardinal Stickler, ein Freund und Förderer der Tridentinischen Liturgie, oftmals noch nach Deutschland und Österreich, wo er bei Festlichkeiten und Weihen Pontifikalämter im traditionellen römischen Ritus zelebrierte. Am 29. Januar 1996 wurde er unter Beibehaltung seiner Titeldiakonie zum Kardinalpriester pro hac vice ernannt. Kardinal Stickler lebte weiterhin in Rom und war seit dem Tod des niederländischen Kardinals Johannes Willebrands am 2. August 2006 der älteste lebende Kardinal der Welt. Als vorläufige letzte Ruhestätte wurde die Grabstätte der Salesianer Don Boscos auf dem Gelände der Calixtus-Katakombe gewählt.

Ehrungen

Er war Mitglied der Akademie der Wissenschaften von Wien, Bologna und Siena, der Medieval Academy der Vereinigten Staaten, Ehrensenator der Universität Heidelberg.

Werke

Er veröffentlichte zahlreiche Artikel über kirchenrechtsgeschichtliche Themen. Er ist Herausgeber zweier wissenschaftlicher Reihe "Studia Gratiana.".

Weblinks

Anmerkungen

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