Weltchrist: Unterschied zwischen den Versionen

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Als Ausdruck erscheint '''Laie''' (λαικός) zum ersten Mal im [[Klemensbrief]] (40,6) aus dem Jahre 96 und bezeichnet dort einen einfachen Gläubigen im Unterschied zu einem [[Diakon]] oder [[Presbyter]].
 
Als Ausdruck erscheint '''Laie''' (λαικός) zum ersten Mal im [[Klemensbrief]] (40,6) aus dem Jahre 96 und bezeichnet dort einen einfachen Gläubigen im Unterschied zu einem [[Diakon]] oder [[Presbyter]].
  
Der Begriff Laie dient in erster Linie zur Unterscheidung.  
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== Begriff ==
Der Wortstamm liegt im griechischen Wort λαός (=Volk) und bezeichnet demnach einen zum Volk gehörenden (λαικός).  
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Der Begriff Laie dient in erster Linie zur Unterscheidung. Der Wortstamm liegt im griechischen Wort λαός (=Volk) und bezeichnet demnach einen zum Volk gehörenden (λαικός).  
 
   
 
   
 
Das Konzil hat mit besonderer Sorgfalt in [[Lumen gentium]] und ergänzenden Dokumenten (insb. [[Apostolicam actuositatem]]) hervorgehoben, dass die Taufe den Christgläubigen bereits im vollgültigen Sinne mit einem unverlierbaren Anteil am [[Priestertum]] Christi ausstattet. Somit ist auch der Laie berufen, in der Welt für das Reich Christi als Zeuge zu wirken. Die Laien sind daher, angeleitet durch das kirchliche Amt, aber aus eigenem Auftrag, dazu befugt, sich in der Lehre Christi und der Kirche zu bilden und diese weiter zu geben. Die Laien haben tätigen Anteil an der sakramentalen Wirklichkeit des christlichen Kultes und sie gehören als wirkliche Glieder des Mystischen Leibes Christi dem pilgernden Volk Gottes an.  
 
Das Konzil hat mit besonderer Sorgfalt in [[Lumen gentium]] und ergänzenden Dokumenten (insb. [[Apostolicam actuositatem]]) hervorgehoben, dass die Taufe den Christgläubigen bereits im vollgültigen Sinne mit einem unverlierbaren Anteil am [[Priestertum]] Christi ausstattet. Somit ist auch der Laie berufen, in der Welt für das Reich Christi als Zeuge zu wirken. Die Laien sind daher, angeleitet durch das kirchliche Amt, aber aus eigenem Auftrag, dazu befugt, sich in der Lehre Christi und der Kirche zu bilden und diese weiter zu geben. Die Laien haben tätigen Anteil an der sakramentalen Wirklichkeit des christlichen Kultes und sie gehören als wirkliche Glieder des Mystischen Leibes Christi dem pilgernden Volk Gottes an.  
 
   
 
   
Diese Teilhabe der Laien am kirchlichen Leben bedarf der Ordnung durch das dazu berufene, besondere Amt des Bischofs, des Priesters und des Diakons.
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Diese Teilhabe der Laien am kirchlichen Leben bedarf der Ordnung durch das dazu berufene, besondere Amt des Bischofs, des Priesters und des Diakons.
Ohne die Wiederentdeckung der [[Taufe]], als des anfänglichen Sakramentes der Einheit aller in Christus, wiedergewonnen im [[Bußsakrament]], vervollendet in der [[Eucharistie]], wird die Definition des ''Laien'' immer noch abhängig vom jeweiligen Amtsverständnis des ''Klerus'' bleiben, da Christus die Gnade in erster Linie durch den Klerus schenken möchte.
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Ohne die Wiederentdeckung der [[Taufe]], als des anfänglichen Sakramentes der Einheit aller in Christus, wiedergewonnen im [[Bußsakrament]], vollendet in der [[Eucharistie]], wird die Definition des ''Laien'' immer noch abhängig vom jeweiligen Amtsverständnis des ''Klerus'' bleiben, da Christus die Gnade in erster Linie durch den Klerus schenken möchte.
  
 
== Zitat ==
 
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'''Aus der Ansprache von Papst [[Benedikt XVI.]]''' an den Laienrat (15. November 2008):
 
'''Aus der Ansprache von Papst [[Benedikt XVI.]]''' an den Laienrat (15. November 2008):
  
 
"Erlaubt mir, liebe Freunde, eine letzte Überlegung zu dem Weltcharakter, der für die Laien charakteristisch ist. Die Welt im Modell des Familien-, Arbeits- und gesellschaftlichen Lebens ist theologischer Ort, Umfeld und Mittel für die Verwirklichung ihrer Berufung und Sendung (vgl. [[Christifideles laici]], 15–17). Jeder Bereich, jeder Umstand und jede Aktivität, wo man erwartet, dass in ihnen die Einheit zwischen Glaube und Leben erstrahlen könne, ist der Verantwortung der Laien anvertraut, die von dem Wunsch beflügelt sind, das Geschenk der Begegnung mit Christus und die Gewissheit der Würde der menschlichen Person zu vermitteln. Ihre Aufgabe ist es, sich um das Zeugnis der Nächstenliebe besonders gegenüber den Ärmsten, den Leidenden und Bedürftigen zu kümmern, aber auch jedes christliche Bemühen auf sich zu nehmen, das der Schaffung von immer gerechteren und friedlicheren Verhältnissen im menschlichen Zusammenleben gilt, um so für das Evangelium neue Grenzen zu öffnen! Ich bitte deshalb den Päpstlichen Rat für die Laien, sich mit gewissenhafter pastoraler Sorge um die Ausbildung, das Zeugnis und die Mitarbeit der Laien in den unterschiedlichsten Situationen zu kümmern, in denen die wahre menschliche Lebensqualität in der [[Gesellschaft]] auf dem Spiel steht. Dabei unterstreiche ich besonders die Notwendigkeit und Dringlichkeit der Ausbildung gemäß dem [[Evangelium]] und der pastoralen Begleitung einer neuen Generation von [[Katholik]]en, die sich in der [[Politik]] engagieren: Sie sollen in Übereinstimmung mit ihrem Glauben handeln und sich durch hohe Sittlichkeit, kulturelle Urteilsfähigkeit, professionelle Kompetenz und Leidenschaft für den Dienst am [[Gemeinwohl]] auszeichnen."
 
"Erlaubt mir, liebe Freunde, eine letzte Überlegung zu dem Weltcharakter, der für die Laien charakteristisch ist. Die Welt im Modell des Familien-, Arbeits- und gesellschaftlichen Lebens ist theologischer Ort, Umfeld und Mittel für die Verwirklichung ihrer Berufung und Sendung (vgl. [[Christifideles laici]], 15–17). Jeder Bereich, jeder Umstand und jede Aktivität, wo man erwartet, dass in ihnen die Einheit zwischen Glaube und Leben erstrahlen könne, ist der Verantwortung der Laien anvertraut, die von dem Wunsch beflügelt sind, das Geschenk der Begegnung mit Christus und die Gewissheit der Würde der menschlichen Person zu vermitteln. Ihre Aufgabe ist es, sich um das Zeugnis der Nächstenliebe besonders gegenüber den Ärmsten, den Leidenden und Bedürftigen zu kümmern, aber auch jedes christliche Bemühen auf sich zu nehmen, das der Schaffung von immer gerechteren und friedlicheren Verhältnissen im menschlichen Zusammenleben gilt, um so für das Evangelium neue Grenzen zu öffnen! Ich bitte deshalb den Päpstlichen Rat für die Laien, sich mit gewissenhafter pastoraler Sorge um die Ausbildung, das Zeugnis und die Mitarbeit der Laien in den unterschiedlichsten Situationen zu kümmern, in denen die wahre menschliche Lebensqualität in der [[Gesellschaft]] auf dem Spiel steht. Dabei unterstreiche ich besonders die Notwendigkeit und Dringlichkeit der Ausbildung gemäß dem [[Evangelium]] und der pastoralen Begleitung einer neuen Generation von [[Katholik]]en, die sich in der [[Politik]] engagieren: Sie sollen in Übereinstimmung mit ihrem Glauben handeln und sich durch hohe Sittlichkeit, kulturelle Urteilsfähigkeit, professionelle Kompetenz und Leidenschaft für den Dienst am [[Gemeinwohl]] auszeichnen."
  
==Päpstliche Schreiben==
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== Päpstliche Schreiben ==
   
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  '''[[Pius XII.]]'''
'''[[Pius XII.]]'''
 
 
* 2. Februar 1947 Apostolische [[Konstitution]] [[Provida mater ecclesia]] über die kanonischen Stände und weltlichen Institute zur Erlangung der christlichen [[Vollkommenheit]].
 
* 2. Februar 1947 Apostolische [[Konstitution]] [[Provida mater ecclesia]] über die kanonischen Stände und weltlichen Institute zur Erlangung der christlichen [[Vollkommenheit]].
 
* 12. März 1948 Motu proprio [[Primo feliciter]] über die Belobigung und Bestätigung der weltlichen Institute (AAS XL [1948] 283-286).
 
* 12. März 1948 Motu proprio [[Primo feliciter]] über die Belobigung und Bestätigung der weltlichen Institute (AAS XL [1948] 283-286).
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'''[[Paul VI.]]'''
 
'''[[Paul VI.]]'''
*16. November 1964  [[Zweites Vatikanisches Konzil]]: Dogmatische Konstitution [[Lumen gentium]] über die [[Kirche]] [[Lumen gentium (Wortlaut)#KAPITEL IV: DIE LAIEN|Nr. 30-38]].
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* 16. November 1964  [[Zweites Vatikanisches Konzil]]: Dogmatische Konstitution [[Lumen gentium]] über die [[Kirche]] [[Lumen gentium (Wortlaut)#KAPITEL IV: DIE LAIEN|Nr. 30-38]].
 
* 25. März 1965 [[Ritenkongregation]], Dekret mit der Vollmacht, die Leidensgeschichte auch von solchen vortragen zu lassen, die keine [[Diakon]]e sind ([[AAS]] LVII [1965] 413).
 
* 25. März 1965 [[Ritenkongregation]], Dekret mit der Vollmacht, die Leidensgeschichte auch von solchen vortragen zu lassen, die keine [[Diakon]]e sind ([[AAS]] LVII [1965] 413).
 
* 18. November 1965 [[Dekret]] [[Apostolicam actuositatem]] über das Laienapostolat (AAS LVIII  [1966] 837-864).
 
* 18. November 1965 [[Dekret]] [[Apostolicam actuositatem]] über das Laienapostolat (AAS LVIII  [1966] 837-864).
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* 15. August 1997 Kongregationen: [[Kongregation für den Klerus |für den Klerus]], die  [[Kongregation  für die Glaubenslehre|Glaubenslehre]], für den  [[Kongregation für den Gottesdienst und die Sakramentenordnung |Gottesdienst und die Sakramentenordnung]], die [[Kongregation für die Bischöfe|Bischöfe]], für die [[Kongregation für die Evangelisierung der Völker |Evangelisierung der Völker]], für die [[Kongregation für die Institute des geweihten Lebens und für die Gemeinschaften des apostolischen Lebens|Institute des gottgeweihten Lebens]], Päpstlicher Räte: [[Päpstlicher Rat für die Laien|für die Laien]], [[Päpstlicher Rat für die Interpretation von Gesetzestexten|für die Interpretation von Gesetzestexten]], [[Instruktion]] [[Ecclesiae de mysterio]] zu einigen Fragen über die Mitarbeit der Laien am Dienst der Priester ([[AAS]] 89 [1997] 852-877.; dt.: [[VAS]] 129).
 
* 15. August 1997 Kongregationen: [[Kongregation für den Klerus |für den Klerus]], die  [[Kongregation  für die Glaubenslehre|Glaubenslehre]], für den  [[Kongregation für den Gottesdienst und die Sakramentenordnung |Gottesdienst und die Sakramentenordnung]], die [[Kongregation für die Bischöfe|Bischöfe]], für die [[Kongregation für die Evangelisierung der Völker |Evangelisierung der Völker]], für die [[Kongregation für die Institute des geweihten Lebens und für die Gemeinschaften des apostolischen Lebens|Institute des gottgeweihten Lebens]], Päpstlicher Räte: [[Päpstlicher Rat für die Laien|für die Laien]], [[Päpstlicher Rat für die Interpretation von Gesetzestexten|für die Interpretation von Gesetzestexten]], [[Instruktion]] [[Ecclesiae de mysterio]] zu einigen Fragen über die Mitarbeit der Laien am Dienst der Priester ([[AAS]] 89 [1997] 852-877.; dt.: [[VAS]] 129).
  
==Literatur==
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== Literatur ==
 
* [[Franz von Sales]] Seelenführungsbriefe an Laien
 
* [[Franz von Sales]] Seelenführungsbriefe an Laien
 
* [[Hans Urs von Balthasar]], Der Laie und der Ordensstand, [[Herder Verlag]], Freiburg im Breisgau 1949.
 
* [[Hans Urs von Balthasar]], Der Laie und der Ordensstand, [[Herder Verlag]], Freiburg im Breisgau 1949.
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'''Zur ''positiven Laizität'' im Staat''', siehe: [[Laizismus]], [[Taufpriestertum]]
 
'''Zur ''positiven Laizität'' im Staat''', siehe: [[Laizismus]], [[Taufpriestertum]]
  
==Weblinks==
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== Weblinks ==
*[http://forum-deutscher-katholiken.de Forum der Deutschen Katholiken]
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* [http://forum-deutscher-katholiken.de Forum der Deutschen Katholiken]
*[http://www.kath.net/detail.php?id=26876 Klerikalisierung der Laien]
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* [http://www.kath.net/detail.php?id=26876 Klerikalisierung der Laien]
  
 
[[Kategorie:Kirche]]
 
[[Kategorie:Kirche]]

Version vom 14. März 2018, 21:52 Uhr

Als Ausdruck erscheint Laie (λαικός) zum ersten Mal im Klemensbrief (40,6) aus dem Jahre 96 und bezeichnet dort einen einfachen Gläubigen im Unterschied zu einem Diakon oder Presbyter.

Begriff

Der Begriff Laie dient in erster Linie zur Unterscheidung. Der Wortstamm liegt im griechischen Wort λαός (=Volk) und bezeichnet demnach einen zum Volk gehörenden (λαικός).

Das Konzil hat mit besonderer Sorgfalt in Lumen gentium und ergänzenden Dokumenten (insb. Apostolicam actuositatem) hervorgehoben, dass die Taufe den Christgläubigen bereits im vollgültigen Sinne mit einem unverlierbaren Anteil am Priestertum Christi ausstattet. Somit ist auch der Laie berufen, in der Welt für das Reich Christi als Zeuge zu wirken. Die Laien sind daher, angeleitet durch das kirchliche Amt, aber aus eigenem Auftrag, dazu befugt, sich in der Lehre Christi und der Kirche zu bilden und diese weiter zu geben. Die Laien haben tätigen Anteil an der sakramentalen Wirklichkeit des christlichen Kultes und sie gehören als wirkliche Glieder des Mystischen Leibes Christi dem pilgernden Volk Gottes an.

Diese Teilhabe der Laien am kirchlichen Leben bedarf der Ordnung durch das dazu berufene, besondere Amt des Bischofs, des Priesters und des Diakons.

Ohne die Wiederentdeckung der Taufe, als des anfänglichen Sakramentes der Einheit aller in Christus, wiedergewonnen im Bußsakrament, vollendet in der Eucharistie, wird die Definition des Laien immer noch abhängig vom jeweiligen Amtsverständnis des Klerus bleiben, da Christus die Gnade in erster Linie durch den Klerus schenken möchte.

Zitat

Aus der Ansprache von Papst Benedikt XVI. an den Laienrat (15. November 2008):

"Erlaubt mir, liebe Freunde, eine letzte Überlegung zu dem Weltcharakter, der für die Laien charakteristisch ist. Die Welt im Modell des Familien-, Arbeits- und gesellschaftlichen Lebens ist theologischer Ort, Umfeld und Mittel für die Verwirklichung ihrer Berufung und Sendung (vgl. Christifideles laici, 15–17). Jeder Bereich, jeder Umstand und jede Aktivität, wo man erwartet, dass in ihnen die Einheit zwischen Glaube und Leben erstrahlen könne, ist der Verantwortung der Laien anvertraut, die von dem Wunsch beflügelt sind, das Geschenk der Begegnung mit Christus und die Gewissheit der Würde der menschlichen Person zu vermitteln. Ihre Aufgabe ist es, sich um das Zeugnis der Nächstenliebe besonders gegenüber den Ärmsten, den Leidenden und Bedürftigen zu kümmern, aber auch jedes christliche Bemühen auf sich zu nehmen, das der Schaffung von immer gerechteren und friedlicheren Verhältnissen im menschlichen Zusammenleben gilt, um so für das Evangelium neue Grenzen zu öffnen! Ich bitte deshalb den Päpstlichen Rat für die Laien, sich mit gewissenhafter pastoraler Sorge um die Ausbildung, das Zeugnis und die Mitarbeit der Laien in den unterschiedlichsten Situationen zu kümmern, in denen die wahre menschliche Lebensqualität in der Gesellschaft auf dem Spiel steht. Dabei unterstreiche ich besonders die Notwendigkeit und Dringlichkeit der Ausbildung gemäß dem Evangelium und der pastoralen Begleitung einer neuen Generation von Katholiken, die sich in der Politik engagieren: Sie sollen in Übereinstimmung mit ihrem Glauben handeln und sich durch hohe Sittlichkeit, kulturelle Urteilsfähigkeit, professionelle Kompetenz und Leidenschaft für den Dienst am Gemeinwohl auszeichnen."

Päpstliche Schreiben

Pius XII.

Paul VI.

Johannes Paul II.

Literatur

Zur positiven Laizität im Staat, siehe: Laizismus, Taufpriestertum

Weblinks