Liturgische Kleidung

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Die liturgische Kleidung wird während gottesdienstlicher Feiern getragen.

Entstehung und Bedeutung

Anfangs gab es keine besondere liturgische Kleidung. Wer zum Gottesdienst kam, legte bessere Kleidung an als im Alltag, Bischöfe und Priester bemühten sich um kostbarere Kleidung. Somit geht die Art der liturgischen Kleidung auf spätantike Festkleidung zurück, bei Bischöfen entsprach sie der Kleidung höherer Staatsbeamter. Beim Entstehen einer anderen, kürzeren Tracht im Alltag wurde die stilisierte Festkleidung der ausgehenden römischen Kaiserzeit als liturgische Kleidung beibehalten.<ref>Josef Andreas Jungmann S.J.: Missarum Sollemnia. Eine genetische Erklärung der römischen Messe. Bd. 1, 5. verbesserte Aufl., Herder Verlag Wien-Freiburg-Basel 1962, S. 360.</ref>

Mit dem Tragen der liturgischen Gewänder beim Gottesdienst wird der sakrale Bereich von der Profaneität des Alltags abgehoben, und der Gottesdienst wird als öffentliches Tun der Kirche gekennzeichnet: "Das liturgische Gewand mit seinen weiten Formen lässt die Individualität seines Trägers gleichsam verschwinden, um seine Würde und sein Amt um so klarer hervortreten zu lassen." Die langen Gewänder erinnern "an das königliche und priesterliche Gewand des verherrlichten Herrn, der Engel und der Auserwählten in der himmlischen Liturgie" ({{#ifeq: Johannes-Apokalypse | Liturgische Kleidung |{{#if: Offb|Offb|Johannes-Apokalypse}}|{{#if: Offb |Offb|Johannes-Apokalypse}}}} 7{{#if:9-17|,9-17}} EU | BHS =bibelwissenschaft.de">EU | #default =bibleserver.com">EU }}).<ref>Aimé-Georges Martimort (Hrsg.): Handbuch der Liturgiewissenschaft. Bd. I, Herder Verlag, Freiburg/Basel/Wien 1963, S. 118.</ref>

Liturgische Kleidung

Stola, Messgewand und Chormantel sind, dem kirchlichen Festtag oder Festkreis entsprechend, in liturgischer Farbe.

Priester und Diakone

Zur liturgischen Kleidung gehören u.a.

  • das Amikt (Sinnbild der Sammlung und Eingezogenheit)
  • die Albe (Sinnbild der Reinheit)
gehalten durch das Zingulum (Sinnbild der Selbstverleugnung)
  • die Stola (Sinnbild der priesterlichen Gewalt)
  • die Dalmatik (Diakon)
  • das Messgewand (Priester), (Sinnbild des Joches der Gebote Christi, das durch die Liebe Gottes leicht gemacht wird)
  • der Chormantel (Kleriker)
  • der Manipel am linken Arm (Sinnbild der apostolischen Mühe und Arbeit)<ref>Erklärung der Sinnbilder aus: Einheitskatechismus, S. 81.</ref>, (nur in der außerordentlichen Form des Römischen Ritus)

Die Stola wird auch getragen, wenn bei gottesdienstlichen Handlungen andere Gewänder nicht vorgeschrieben sind, sowie bei Andachten, wenn anstelle des Messgewandes ein Superpelliceum getragen wird.

Bischöfe und Äbte

Zusätzlich tragen diese:

Liturgische Dienste

Ministranten tragen einen Talar als Untergewand, darüber ein Rochett. Eine Mozetta kann die Kleidung komplettieren. Regional findet dabei die liturgische Farbe Verwendung. Mancherorts haben die Ministrantengewänder auch Albenform.

Auch Kantoren, Choralschola, Lektoren, Kommunionhelfer, Zeremoniare und Küster können bei ihrem liturgischen Dienst liturgische Kleidung tragen.

Ausgediente Liturgische Gewänder

Ausgediente liturgische Gewänder (z. B. bei Unschönheit aus Altersgründen) können bei Begräbnissen in einem Sarg beigegeben werden (mit Erlaubniseinholung !).<ref>Winfried Abel in der Seelsorgesprechstunde am 14. September 2019, 15,15 bis 16, 00 Uhr.</ref>

Päpstliche Schreiben

Literatur

  • Joseph Braun SJ: Die Liturgischen Paramente in Gegenwart und Vergangenheit. Reprographischer Nachdruck der zweiten, verbesserten Auflage, verlag nova & vetera, Bonn 2005, ISBN 3-936741-07-7 (1. Auflage: 1911, 2. Auflage: 1924).
  • Robert Lesage: Liturgische Gewänder und Geräte. Paul Pattloch Verlag Aschaffenburg 1959 (131 Seiten).

Anmerkungen

<references />