Franz Kamphaus
Franz Kamphaus (* 2. Februar 1932 in Lüdinghausen; 28. Oktober 2024 in Rüdesheim-Aulhausen) war Bischof des Bistums Limburg.
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Biografie
Franz Kamphaus, jüngstes von fünf Kindern einer Bauernfamilie, studierte nach dem Abitur, das er am Collegium Augustinianum Gaesdonck abgelegt hatte, Katholische Theologie und Philosophie an der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster und an der Ludwig-Maximilians-Universität München. Anschließend empfing er am 21. Februar 1959 durch Bischof Michael Keller von Münster das Sakrament der Priesterweihe.
1968 wurde Kamphaus mit der Arbeit Von der Exegese zur Predigt: Über die Problematik einer schriftgemäßen Verkündigung der Oster-, Wunder- und Kindheitsgeschichten an der Universität Münster promoviert. Dort lehrte er ab 1972 als Wissenschaftlicher Rat und Professor Pastoraltheologie und Homiletik; ab 1973 war er zugleich Regens des Priesterseminars der Diözese.
Am 3. Mai 1982 ernannte ihn Papst Johannes Paul II. zum elften Bischof von Limburg. Joseph Kardinal Höffner spendete Franz Kamphaus am 13. Juni desselben Jahres die Bischofsweihe, Mitkonsekratoren waren der Bischof von Münster Reinhard Lettmann sowie der Bischof von Daloa, Pierre-Marie Coty. Kamphaus stellte sein Bischofsamt unter den Wahlspruch Evangelizare pauperibus (Den Armen das Evangelium verkünden).
Kamphaus bewohnte nicht mehr das bischöfliche Haus in der Limburger Altstadt, in dem er zeitweilig eine Flüchtlingsfamilie aus Eritrea unterbrachte, und bezog stattdessen ein Apartment im Limburger Priesterseminar. Auch seine Dienstlimousine mit Fahrer nahm er nur ungern in Anspruch.
Bis Herbst 2006 war Kamphaus Vorsitzender der Kommission Weltkirche der Deutschen Bischofskonferenz.
Gemäß Can. 401.1 bat Kamphaus Papst Benedikt XVI., ihn mit Erreichen des 75. Lebensjahres von seinem Amt als Limburger Bischof zu entpflichten. Der Papst nahm das Rücktrittsgesuch an, und Kamphaus wurde mit einer Pontifikalvesper an seinem Geburtstag (am Feste der Darstellung des Herrn) aus dem Amt verabschiedet. Nach seiner Emeritierung ist Franz Kamphaus als Seelsorger im St. Vincenzstift in Aulhausen im Rheingau tätig, wo er auch wohnt.
Am 20. Januar 2008 ist der Münsteraner Weihbischof Franz-Peter Tebartz-van Elst als Nachfolger von Kamphaus ins Amt eingeführt worden. Damit wurde erneut ein Kirchenmann aus dem Bistum Münster Bischof von Limburg.
Auszeichnungen
Zahlreiche Auszeichnungen wurden Franz Kamphaus angetragen. Er nahm jedoch nur zwei an:
- Am 10. Januar 2004 bekam er in der Frankfurter Paulskirche den Ignatz-Bubis-Preis verliehen.
- Am 13. Juni 2007 wurde er mit der Ehrenbürgerwürde der Stadt Limburg ausgezeichnet.
Positionen
- Für großes Aufsehen sorgte sein Widerstand gegen Rom Ende der 1990er-Jahre. Als einziger deutscher Bischof hielt Kamphaus an der Schwangerenkonfliktberatung im geltenden gesetzlichen Rahmen fest, obwohl Papst Johannes Paul II. den Ausstieg angeordnet hatte. Im März 2002 beendete Johannes Paul II. den Alleingang des Limburger Bischofs, beließ ihn aber im Amt.<ref> Emeritierter Limburger Bischof Franz Kamphaus gestorben Katholisch.de am 28. Oktober 2024</ref>
- Vor Jahrzehnten (vor 2020) ermöglichte Bischof Franz Kamphaus Gottesdienste für Schwule und Lesben in Frankfurt.<ref>Bischof Timmerevers' Äußerungen zur Queer-Pastoral kamen überraschend Katholisch.de am 30. September 2020</ref>
Vorgänger Wilhelm Kempf |
† Bischof von Limburg 1982-2007 |
Nachfolger Franz-Peter Tebartz-van Elst |
Anmerkungen
<references />