Himmlisches Jerusalem

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Die letzen Dinge

des einzelnen Menschen
der gesamten Schöpfung

Das Neue Jerusalem ist ein Bild aus der Apokalypse für die Neugestaltung der Welt nach dem Untergang der Welt in ihrer jetzigen Form am Jüngsten Tag

Welterneuerung

Die gegenwärtige Welt wird am Jüngsten Tage neugestaltet werden (Sent. Certa).

Der Prophet Isaias kündigt einen neuen Himmel und eine neue Erde an: "Siehe, im schaffe einen neuen Himmel und eine neue Erde" (65,17; vgl. 66, 22). Unter dem Bild irdischen Glückes schildert er die Segensfülle der neuen Welt (65, 17-25). Jesus spricht von der „Wiedergeburt“ (παλιγγενεσια) , d. h. von der Neugestaltung der Welt: „Ihr, die ihr mir nachgefolgt seid, werdet bei der Wiedergeburt (Welterneuerung), wenn der Menschensohn auf seinem Herrlichkeitsthron sitzen wird, auf zwölf Thronen sitzen und die zwölf Stämme Israels richten" (Mt 19,28).

Paulus von Tarsus lehrt, dass die ganze Schöpfung vom Fluch der Sünde ergriffen wurde und auf Erlösung harrt und dass sie ebenso wie der Mensch befreit werden wird aus der Knechtschaft der Vergänglichkeit und versetzt in die Freiheit der Herrlichkeit der Kinder Gottes (Röm 8, 18-25). Petrus kündigt gleichzeitig mit dem Weltuntergang einen neuen Himmel und eine neue Erde" an, ... worin die Gerechtigkeit wohnt" (2 Petr 3,13). Auf die Erneuerung der Welt bezieht sich auch das Wort von der.. Wiederherstellung aller Dinge" (Apg 3,21). Johannes gibt eine bildhafte Beschreibung des neuen Himmels und der neuen Erde, welches das Neue Jerusalem ist, das vom Himmel herabsteigt und das Zelt Gottes unter den Menschen ist. Der auf dem Thron Sitzende (Gott) spricht: „Siehe, im mache alles neu" (Apk 21, 1-8).

Augustinus von Hippo lehrt, dass die Eigenschaften der künftigen Welt ebenso dem unsterblichen Dasein des verklärten menschlichen Leibes angepasst sein werden, wie die Eigenschaften dieser vergänglichen Welt dem vergänglichen Dasein des sterblichen Leibes angepasst sind (De civ. Dei XX 16).

Thomas von Aquin begründet die Erneuerung der Welt aus ihrer Bestimmung, dem Menschen zu dienen. Da der verklärte Mensch des Dienstes, den ihm die gegenwärtige Welt durch Erhaltung des leiblichen Lebens und durch Förderung der Gotteserkenntnis leistet, nicht mehr bedarf, so ist es angemessen, dass mit der Verklärung des menschlichen Leibes auch die übrigen Körper eine Verklärung erfahren, die dem Zustand des verklärten Leibes entspricht. Das verklärte Auge des Seligen soll die Herrlichkeit Gottes in seinen Wirkungen in der verklärten Körperwelt schauen, im Leibe Christi, in den Leibern der Seligen und aud1 in den übrigen körperlichen Dingen (Suppl. 91,1; vgl. 74,1). Der Umfang und die Art und Weise der Welterneuerung lässt sich auf Grund der Offenbarung nicht näher bestimmen (Suppl. 91, 3). Die Vollendung und Erneuerung der Welt bedeutet den Abschluss des Werkes Christi. Da alle Feinde des Gottesreiches überwunden sind, übergibt er die Herrschaft Gott Vater (1 Kor 15,24), ohne damit jedoch die in der hypostatischen Union begründete Herrschermacht und Königswürde abzulegen.

Literatur

  • J. Rademacher, Der Weltuntergang, München 1909. H. M.
  • Biedermann, Die Erlösung der Schöpfung beim Apostel Paulus, Würzburg 1940.
  • Josef Pieper, Über das Ende der Zeit, Mn 1950. R. Mayer, Die biblische Vorstellung vom Weltenbrand, Bon 1956.