Ewiges Leben

Ewiges Leben (vita aeterna) oder Ewige Seligkeit (vita beata) besteht in der nie endenden beseligenden Anschauung Gottes als Vollendung des übernatürlichen Lebens der Gnade, das Christus im Evangelium deshalb auch schon "Ewiges Leben" bezeichnet.<ref>vgl. Bernhard Brinkmann: Katholisches Handlexikon, Butzon & Bercker Verlag Kevelaer 1960, Artikel "Ewiges Leben", S. 77, (2. Auflage; Imprimatur N. 4-18/60 Monasterii, die 2. Februarii 1960, Böggering Vicarius Eppi Generalis).</ref> Es wird auch "Himmel", "himmlisches Paradies", "ewige Heimat", "Haus des Vaters" oder "Freude unsres Herrn" genannt.<ref>DH 991, 1000, 4627; {{#ifeq: Evangelium nach Matthäus | Ewiges Leben |{{#if: Mt|Mt|Evangelium nach Matthäus}}|{{#if: Mt |Mt|Evangelium nach Matthäus}}}} 25{{#if:21|,21}} </ref> Ewiges Leben besagt nicht den Fortbestand dieses irdischen, zeitlichen Lebens mit seinen Mühen und Sorgen, nur ohne den Tod,<ref>Erzbischof Wendelin Rauch (Hg.): Lexikon des katholischen Lebens, Herder Verlag Freiburg im Breisgau 1952, Artikel Ewiges Leben, Sp. 276 (1352 Spalten).</ref> alles Frühere jedoch, wird vergangen sein ({{#ifeq: Johannes-Apokalypse | Ewiges Leben |{{#if: Offb|Offb|Johannes-Apokalypse}}|{{#if: Offb |Offb|Johannes-Apokalypse}}}} 21{{#if:4|,4}} ). Der Glaube an das Ewige Leben wird in allen Glaubensbekenntnissen erwähnt. Der Katechismus der Katholischen Kirche (1992) behandelt unter dieser Überschrift die Letzten Dinge. Das Gegenteil des "ewigen Lebens" ist die "Ewige Strafe" ({{#ifeq: Evangelium nach Matthäus | Ewiges Leben |{{#if: Mt|Mt|Evangelium nach Matthäus}}|{{#if: Mt |Mt|Evangelium nach Matthäus}}}} 25{{#if:46|,46}} ) der Hölle ({{#ifeq: Evangelium nach Matthäus | Ewiges Leben |{{#if: Mt|Mt|Evangelium nach Matthäus}}|{{#if: Mt |Mt|Evangelium nach Matthäus}}}} 23{{#if:33|,33}} ).

Jeder Mensch ist mit einer geistigen, unsterblichen Seele, mit Verstand und freiem Willen ausgestattet, auf Gott hingeordnet und mit Seele und Leib zur ewigen Seligkeit berufen (KKKK, Nr. 358), denn Gott hat die Hoffnung auf das ewige Leben vor ewigen Zeiten verheißen ({{#ifeq: Brief des Paulus an Titus | Ewiges Leben |{{#if: Tit|Tit|Brief des Paulus an Titus}}|{{#if: Tit |Tit|Brief des Paulus an Titus}}}} 1{{#if:2|,2}} ). Die gerechten Menschen erhalten die Königskrone der Herrlichkeit,<ref>{{#ifeq: Buch der Weisheit | Ewiges Leben |{{#if: Weish|Weish|Buch der Weisheit}}|{{#if: Weish |Weish|Buch der Weisheit}}}} 5{{#if:15|,15}} ; {{#ifeq: Evangelium nach Matthäus | Ewiges Leben |{{#if: Mt|Mt|Evangelium nach Matthäus}}|{{#if: Mt |Mt|Evangelium nach Matthäus}}}} 25{{#if:46|,46}} </ref> sie erben (vgl. {{#ifeq: 1. Brief des Paulus an die Korinther | Ewiges Leben |{{#if: 1 Kor|1 Kor|1. Brief des Paulus an die Korinther}}|{{#if: 1 Kor |1 Kor|1. Brief des Paulus an die Korinther}}}} 6{{#if:9|,9}} ) unvergängliches und Leben in Ewigkeit,<ref>{{#ifeq: 2. Buch der Makkabäer | Ewiges Leben |{{#if: 2 Makk|2 Makk|2. Buch der Makkabäer}}|{{#if: 2 Makk |2 Makk|2. Buch der Makkabäer}}}} 7{{#if:23.36|,23.36}} ; vgl. {{#ifeq: Evangelium nach Lukas | Ewiges Leben |{{#if: Lk|Lk|Evangelium nach Lukas}}|{{#if: Lk |Lk|Evangelium nach Lukas}}}} 18{{#if:18-30|,18-30}} </ref> und werden im Buch des Lebens verzeichnet (vgl. {{#ifeq: Buch der Psalmen | Ewiges Leben |{{#if: Ps|Ps|Buch der Psalmen}}|{{#if: Ps |Ps|Buch der Psalmen}}}} 69{{#if:29|,29}} ). Das Ewige Leben ist Inbegriff des Heiles in und durch Christus (vgl. {{#ifeq: 1. Brief des Johannes | Ewiges Leben |{{#if: 1 Joh|1 Joh|1. Brief des Johannes}}|{{#if: 1 Joh |1 Joh|1. Brief des Johannes}}}} 5{{#if:13.20|,13.20}} ). Wer sein Wort hört und dem glaubt, der ihn gesandt hat, hat das ewige Leben; er kommt nicht ins Gericht, sondern ist aus dem Tod ins Leben hinübergegangen ({{#ifeq: Evangelium nach Johannes | Ewiges Leben |{{#if: Joh|Joh|Evangelium nach Johannes}}|{{#if: Joh |Joh|Evangelium nach Johannes}}}} 5{{#if:24|,24}} ). Das ewige Leben ist wie das Weilen im hellerleuchteten Hochzeitssaal, ein Jubeln in seliger Gemeinschaft, ohne Furcht vor dem Übel, sei es Sünde und Versuchung oder Krankheit und Tod.<ref>vgl. Erzbischof Wendelin Rauch (Hg.): Lexikon des katholischen Lebens, Sp. 276.</ref>

Die nach der Taufe gereinigten Seelen werden sogleich nach dem Tod, noch vor der Auferstehung der Toten und dem allgemeinen Gericht zur Anschauung Gottes gelangen (DH 991, 1000). Vollendet wird das ewige Leben jedoch eigentlich erst, nach der Wiederannahme des Leibes unter dem Gleichnis des Lebens in einer Stadt, sowohl für die Gemeinschaft als auch für den einzelnen sein. Die Stadt des Himmlischen Jerusalems wird die ewige "Wohnstätte Gottes unter den Menschen" ({{#ifeq: Johannes-Apokalypse | Ewiges Leben |{{#if: Offb|Offb|Johannes-Apokalypse}}|{{#if: Offb |Offb|Johannes-Apokalypse}}}} 21{{#if:3|,3}} ) sein, dem der Strom des Lebens entströmt und wo der Baum des Lebens wächst (22{{#if:1f|,1f}} ; 22{{#if:14.19|,14.19}} ). Dann wird der "zweite Tod" in den Feuerpfuhl geworfen sein (20{{#if:14|,14}} ), alles Gott vollkommen unterworfen und Gott alles in allem sein ({{#ifeq: 1. Brief des Paulus an die Korinther | Ewiges Leben |{{#if: 1 Kor|1 Kor|1. Brief des Paulus an die Korinther}}|{{#if: 1 Kor |1 Kor|1. Brief des Paulus an die Korinther}}}} 15{{#if:28|,28}} ). Es wird ein neues Paradies sein, in dem die Heiligen in Christus Jesus das Leben Gottes selbst im ewigen Hochzeitsmahl (vgl. {{#ifeq: Johannes-Apokalypse | Ewiges Leben |{{#if: Offb|Offb|Johannes-Apokalypse}}|{{#if: Offb |Offb|Johannes-Apokalypse}}}} 19{{#if:9|,9}} ) auf immer verkosten.<ref>Andreé-Alphonse Viard und Jaques Guillet in: Wörterbuch zur biblischen Botschaft, Herausgegeben von Xavier Lèon-Dufour, Herder Verlag Freiburg 1981, S. 410 (Sonderausgabe der 2. Auflage; 827 Seiten; ISBN 3-451-1417-4; Imprimatur Freiburg im Breisgau, den 20. Juli 1964 Der Generalvikar Dr. Föhr).</ref> Die reale Vorwegnahme dieses endgültigen Festmahles ist die Eucharistiefeier.<ref>Benedikt XVI.: Nachsynodales Apostolisches Schreiben Sacramentum caritatis über die Eucharistie - Quelle und Höhepunkt von Leben und Sendung der Kirche vom 22. Februar 2007, Nr. 31.</ref>

Der Catechismus Romanus legt den Seelsorgern nahe, den Gläubigen die Glaubenswahrheit an das Ewige Leben tief einzuprägen, damit sie das Vergängliche gering achten, an der Überzeugung festhalten in diesem Leben nur Fremdlinge zu sein ({{#ifeq: 1. Brief des Petrus | Ewiges Leben |{{#if: 1 Petr|1 Petr|1. Brief des Petrus}}|{{#if: 1 Petr |1 Petr|1. Brief des Petrus}}}} 2{{#if:11|,11}} ), sie sollen durch den Hinweis auf den Lohn, der im ewigen Leben wartet, Mut machen, die dafür nötigen Opfer, gerne aus sich zu nehmen.<ref>vgl. Pius V.: Catechismus Romanus 1566, Dreizehntes Kapitel: Zwölfter Glaubensartikel »Und ein ewiges Leben«.</ref>

Katechismus

Pius V.

• 1566 Catechismus Romanus, Dreizehntes Kapitel: Zwölfter Glaubensartikel »Und ein ewiges Leben«.

Johannes Paul II.

• 1992 Katechismus der Katholischen Kirche, Ich glaube ... an das Ewige Leben, Nrn. 1020-1065.

Anmerkungen

<references />