Theologie: Unterschied zwischen den Versionen

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[[Datei:Rundbild Fakultät für Theologie von Rudolf Gleichauf.jpg|miniatur|[[Allegorie|Allegorische]] Darstellung der Fakultät für Theologie (Rudolf Gleichauf, 1826-1896)]]
'''Theologie''' ("Rede von [[Gott]]") ist die Lehre von [[Gott]] und den göttlichen Dingen anhand der [[übernatürlich]] göttlichen [[Offenbarung]] der [[Heiligen Schrift]] und dem Wehen des [[Heiligen Geist]]es in der [[Tradition]] der [[Kirchengeschichte]]. Die Theologie befasst sich [[Wissenschaft|systematisch]] mit den Grundlagen der durch Gott geschenkten [[Erkenntnis]]se. Deshalb wird sie auch '''Systematische Theologie''' genannt. Nach der bekannten [[Definition]] des heiligen Anselm ist Theologie "[[Glaube]], der verstehen will" ("fides quaerens intellectum").
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'''Theologie''' ("Rede von [[Gott]]") ist die Lehre von [[Gott]]. Die Theologie befasst sich [[Wissenschaft|wissenschaftlich-systematisch]] mit den Grundlagen der durch Gott geschenkten [[Erkenntnis]]. Nach der [[Definition]] des heiligen [[Anselm von Canterbury]] ist Theologie "[[Glaube]], der verstehen will" ("fides quaerens intellectum"). Papst [[Johannes Paul II.]] bezeichnete die Theologie "als durchdachte wissenschaftliche Erarbeitung des Verständnisses des Wortes Gottes im Lichte des Glaubens" ([[Enzyklika]] ''[[Fides et ratio]]'', 1998).
  
Die natürliche Gotteslehre der [[Theodizee]] dagegen, erringt ihr Wissen aus der natürlichen Offenbarung Gottes in der [[Schöpfung]], mit alleiniger Hilfe der menschlichen [[Vernunft]] (→ [[Enzyklika]] ''[[Fides et ratio]]'' [Glaube und Vernunft]).
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Die natürliche Gotteslehre der [[Theodizee]] erringt ihr Wissen aus der natürlichen Offenbarung Gottes in der [[Schöpfung]], mit alleiniger Hilfe der menschlichen [[Vernunft]] (→ [Glaube und Vernunft]).
  
 
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[[Christliche Gesellschaftslehre]]
 
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==Geschichtliches==
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== Prinzipien==
Da man seit dem 17. Jahrhundert zwischen [[Dogma]], als theologische Norm des Denkens, und Sittengesetz, als theologische Norm des HandeIns, unterschied, hat man als Gegenstand der [[Dogmatik]] nicht mehr alle Offenbarungslehren betrachtet, sondern nur jene, die theoretischer Natur sind.<ref>Engelbert Krebs in: [[LThK]] 1. Auflage, Band 2, Artikel Dogmatik, Sp. 364.</ref>
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"Die Theologie konstituiert sich als Glaubenswissenschaft im Lichte eines methodischen Doppelprinzips: dem ''auditus fidei'' und dem ''intellectus fidei''. Durch das erste gelangt sie in den Besitz der Offenbarungsinhalte, so wie sie in der Heiligen Überlieferung, in der Heiligen Schrift und im lebendigen Lehramt der Kirche fortschreitend ausgefaltet worden sind.<ref> Vgl. II. Vat. Konzil, Dogmatische Konstitution über die göttliche Offenbarung ''[[Dei Verbum]]'', 10. </ref> Mit dem zweiten Prinzip will die Theologie den Anforderungen des Denkens durch die spekulative Reflexion entsprechen." (Johannes Paul II.: ([[Enzyklika]] ''[[Fides et ratio]]'' Nr. 65)
  
==Herkunft der Prinzipien==
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== Päpstliches ==
Die Theologie empfängt ihre Prinzipien nicht von andern [[Wissenschaft]]en, sondern unmittelbar von [[Gott]] vermittels der [[Offenbarung]]. Denn diese stehen nicht höher, sondern sie bedient sich derselben, da diese niederer stehen und Dienerinnen sind (vgl. [[Thomas von Aquin]], [[Summa theologica]] p. I, q. I, a. 5 ad 2)
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'''Papst Franziskus'''<br>
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[[Motu Proprio]] ''Ad theologiam promovendam'', 1. November 2023.
  
==Zitat==
 
*''Theologie ist Nachdenken des uns von [[Gott]] Vorgesagten, Vorbedachten." ([[Benedikt XVI.]]).<ref>aus: [[Benedikt XVI.]] ''Letzte Gespräche mit [[Peter Seewald]]'', Droemer Verlag 2016, Vorwort, S. 12.</ref>
 
* ''Die Theologie ist zu einem Geschwätz über theologische Themen verkommen''. ([[Bartholomaios I.]])<ref> im Vorwort zur [[Philokalie]]  am 9. Januar 2004, S. X).</ref>
 
* ''Die Beschäftigung mit seiner'' ([[Kirchenlehrer]]s [[Bonaventura (Kirchenlehrer)|Bonaventura]]s) ''Lehre würde gewisse Krankheiten in der theologischen [[Wissenschaft]] heilen, nämlich die Sucht, sich mit ganz neuen, ausgefallenen Theorien zu profilieren, und die Gefahr, die Zeit mit überflüssigen Spitzfindigkeiten zu vertun, anstatt das Wesentliche und [[Notwendig]]e zu lernen'' ([[Jean Gerson]]).<ref> [[Bonaventura (Kirchenlehrer)|Bonaventura]]: ''[[Breviloquium]]'', Übertragen, eingeleitet und mit einem Glossar versehen von [[Marianne Schlosser]] ([[Christliche Meister]] 52), [[Johannes Verlag Einsiedeln]]  Freiburg 2017, Einleitung S. 10 (328 Seiten; Dritte Auflage; ISBN 978-3-89411-373-9).</ref>
 
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== Literatur ==
 
== Literatur ==
* [[Karl Wallner]]: ''Fremdwörtergrundkurs Katholische Theologie'' 2000 ([https://www.hochschule-heiligenkreuz.at/wp-content/uploads/2015/11/THEOLOGISCHES_FREMDWOERTERBUCH_2000-endkorrigiert_2007.pdf Download])
 
* ''Klare [[Begriff]]e! : [[Lexikon]] der gebräuchlicheren Fachausdrücke aus [[Philosophie]] und [[Theologie]]''. Für weitere Kreise zusammengestellt von [[Theodor Mönnichs]] [[SJ]], Dümmlers Verlag Berlin u. Bonn 1925 (170 S.), 1929 (2., verm. u. verb. Aufl., 189 Seiten; Mit kirchlicher [[Druckerlaubnis]] Berlin W 56, den 18. März 1929 Der Fürstbischöfliche Delegat i. V. gez: Cortain).
 
 
* Heinrich Fries (Hsgr.): ''Handbuch theologischer Grundbegriffe'', unter Mitarbeit zahlreicher Fachgelehrter, [[Kösel Verlag]] München: Band I. ''Adam bis Kult'', 1962 (880 Seiten, Mit kirchlicher [[Druckerlaubnis]] München 31. August 1962 GV Nr. 9103, J. Delagera [[Generalvikar]] I. V.); Band II. ''Laie bis Zeugnis'', 1963 (966 Seiten, Mit kirchlicher [[Druckerlaubnis]] München 31. Januar 1963 GV Nr. 953, M. Defregger [[Generalvikar]] I. V.).
 
* Heinrich Fries (Hsgr.): ''Handbuch theologischer Grundbegriffe'', unter Mitarbeit zahlreicher Fachgelehrter, [[Kösel Verlag]] München: Band I. ''Adam bis Kult'', 1962 (880 Seiten, Mit kirchlicher [[Druckerlaubnis]] München 31. August 1962 GV Nr. 9103, J. Delagera [[Generalvikar]] I. V.); Band II. ''Laie bis Zeugnis'', 1963 (966 Seiten, Mit kirchlicher [[Druckerlaubnis]] München 31. Januar 1963 GV Nr. 953, M. Defregger [[Generalvikar]] I. V.).
 
* [[Martin Grabmann]]: ''Die Geschichte der katholischen Theologie seit dem Ausgang der Väterzeit'', mit Benützung von [[Matthias Joseph Scheeben|M. J. Scheebens]] Grundriss dargestellt, Freiburg im Breisgau 1933 (368 Seiten, 1. Auflage), Nachdrucke [[Wissenschaftliche Buchgesellschaft Darmstadt]] 1961 (2. unveränderte Auflage, Sonderdruck), 1974, 1980, 1983 (ISBN 3534011066).
 
→ [[Matthias Joseph Scheeben: Der Heilige Geist#IV. Grundlagen der Theologie]].
 
 
* [[Benedikt XVI.|Joseph Kardinal Ratzinger]]: [[Wesen]] und Auftrag der Theologie. Versuche zu ihrer Ortsbestimmung, [[Johannes Verlag Einsiedeln]] 1993 (116 Seiten; ISBN 978-3-89411-316-2).
 
* [[Benedikt XVI.|Joseph Kardinal Ratzinger]]: [[Wesen]] und Auftrag der Theologie. Versuche zu ihrer Ortsbestimmung, [[Johannes Verlag Einsiedeln]] 1993 (116 Seiten; ISBN 978-3-89411-316-2).
 
* [[Benedikt XVI.|Joseph Kardinal Ratzinger]]: ''Theologische Prinzipienlehre. Bausteine zur [[Fundamentaltheologie]],'' 2. Auflage, Wewel Verlag München 1982.
 
* [[Benedikt XVI.|Joseph Kardinal Ratzinger]]: ''Theologische Prinzipienlehre. Bausteine zur [[Fundamentaltheologie]],'' 2. Auflage, Wewel Verlag München 1982.
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* Saskia Wendel: Die Rationalität der Rede von Gott. Thesen zur Legitimation der Theologie als Wissenschaft. In: ''[[Stimmen der Zeit]]'', Bd. 220 (2002), S. 254–262.
 
* Saskia Wendel: Die Rationalität der Rede von Gott. Thesen zur Legitimation der Theologie als Wissenschaft. In: ''[[Stimmen der Zeit]]'', Bd. 220 (2002), S. 254–262.
 
* [[Georg May]]: ''300 Jahre gläubige und ungläubige Theologie'', [[Sarto Verlag]] 2017 (geb. 1115 S.; ISBN 978-3943858853).
 
* [[Georg May]]: ''300 Jahre gläubige und ungläubige Theologie'', [[Sarto Verlag]] 2017 (geb. 1115 S.; ISBN 978-3943858853).
* Ivo Höllhuber: [[Aschermittwoch]] der Theologie [[Christiana Verlag]] 1985 (ISBN 3717108662; 115 Seiten).
+
 
* [[Handbuch der Dogmengeschichte]] Band I/6: Johannes Beumer: ''Die theologische Methode'', 1972 (1. Auflage, 136 Seiten, ISBN: 978-3-451-00722-4).
+
=== Historische Titel ===
* [[Ludwig Lenhart]]: ''Das Problem des [[Humanismus]] in der neuzeitlichen katholischen Theologie : [2 Vorträge]'', Kupferberg Verlag Mainz 1947 (52 Seiten).
+
* [[Martin Grabmann]]: ''Die Geschichte der katholischen Theologie seit dem Ausgang der Väterzeit'', mit Benützung von [[Matthias Joseph Scheeben|M. J. Scheebens]] Grundriss dargestellt, Freiburg im Breisgau 1933 (368 Seiten, 1. Auflage), Nachdrucke [[Wissenschaftliche Buchgesellschaft Darmstadt]] 1961 (2. unveränderte Auflage, Sonderdruck), 1974, 1980, 1983 (ISBN 3534011066).
* Josef Schmitz: ''Totengräber Gottes? : zur "Gott-ist-tot"-Theologie'', (Kreuzring-Bücherei ; Bd. 60) [[Johann Zimmer Verlag]] Trier 1970 (101 S., 1. Auflage, Taschenbuch).
+
* [[Matthias Joseph Scheeben: Der Heilige Geist#IV. Grundlagen der Theologie]].
 
* Andreas Schill: ''Theologische Prinzipienlehre'', [[Schöningh Verlag]] Paderborn 1914 (451 Seiten, 4. Aufl. / besorgt von Heinrich Straubinger), 1923 (349 Seiten, 5. Aufl. / besorgt v. Heinrich Straubinger).
 
* Andreas Schill: ''Theologische Prinzipienlehre'', [[Schöningh Verlag]] Paderborn 1914 (451 Seiten, 4. Aufl. / besorgt von Heinrich Straubinger), 1923 (349 Seiten, 5. Aufl. / besorgt v. Heinrich Straubinger).
  
'''siehe:''' [[Theologe]]
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'''Siehe auch:''' [[Theologe]]
  
 
== Weblinks ==
 
== Weblinks ==

Version vom 13. November 2023, 16:40 Uhr

Allegorische Darstellung der Fakultät für Theologie (Rudolf Gleichauf, 1826-1896)

Theologie ("Rede von Gott") ist die Lehre von Gott. Die Theologie befasst sich wissenschaftlich-systematisch mit den Grundlagen der durch Gott geschenkten Erkenntnis. Nach der Definition des heiligen Anselm von Canterbury ist Theologie "Glaube, der verstehen will" ("fides quaerens intellectum"). Papst Johannes Paul II. bezeichnete die Theologie "als durchdachte wissenschaftliche Erarbeitung des Verständnisses des Wortes Gottes im Lichte des Glaubens" (Enzyklika Fides et ratio, 1998).

Die natürliche Gotteslehre der Theodizee erringt ihr Wissen aus der natürlichen Offenbarung Gottes in der Schöpfung, mit alleiniger Hilfe der menschlichen Vernunft (→ [Glaube und Vernunft]).

Einteilung

Man kann die Theologie in vier Bereiche einteilen:

Biblische Theologie

Altes Testament
Neues Testament

Historische Theologie

Kirchengeschichte
Patrologie

Theoretisch (Systematische) Theologie

Fundamentaltheologie
Dogmatik
Moraltheologie
Christliche Gesellschaftslehre

Praktische Theologie

Kirchenrecht
Pastoraltheologie
Liturgiewissenschaft, Christliche Kunst
Katechetik
Missiologie
Aszetik (Christliches Leben)
Ökumenismus
Religionswissenschaft
Christliche Gesellschaftslehre

Prinzipien

"Die Theologie konstituiert sich als Glaubenswissenschaft im Lichte eines methodischen Doppelprinzips: dem auditus fidei und dem intellectus fidei. Durch das erste gelangt sie in den Besitz der Offenbarungsinhalte, so wie sie in der Heiligen Überlieferung, in der Heiligen Schrift und im lebendigen Lehramt der Kirche fortschreitend ausgefaltet worden sind.<ref> Vgl. II. Vat. Konzil, Dogmatische Konstitution über die göttliche Offenbarung Dei Verbum, 10. </ref> Mit dem zweiten Prinzip will die Theologie den Anforderungen des Denkens durch die spekulative Reflexion entsprechen." (Johannes Paul II.: (Enzyklika Fides et ratio Nr. 65)

Päpstliches

Papst Franziskus
Motu Proprio Ad theologiam promovendam, 1. November 2023.

Literatur

Historische Titel

Siehe auch: Theologe

Weblinks

Anmerkungen

<references />