Weihesakrament: Unterschied zwischen den Versionen

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* 1566 [[Catechismus Romanus]], [[Catechismus Romanus II. Teil: Von den Sakramenten#Siebtes Kapitel: Vom Sakrament der Weihe|Vom Sakrament der Weihe]].
  
 
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Version vom 22. Mai 2014, 09:35 Uhr

Die Sakramente
Ursprung der Sakramente
Die sieben Sakramente
Sakramentalien

Das Weihesakrament oder Sakrament des Ordo umfasst drei selbständige Weihestufen, nämlich Episcopat (vgl. Bischofsweihe], Presbyterat (vgl. Priesterweihe und Diakonat (vgl. Diakonatsweihe - [vgl. Can 1009 CIC]. Es prägt ein unauslöschliches Prägemal ein.

Einsetzung des Weihesakramentes

Zur Einsetzung des Weihesakramentes beim letzten Abendmahl sagt das Konzil von Trient: "Er brachte Gott dem Vater seinen Leib lind sein Blut unter den Gestalten von Brot und Wein dar, reichte sie den Aposteln, die er damals zu Priestern des Neuen Bundes bestellte, unter denselben Zeichen zum Genuss und befahl ihnen und ihren Nachfolgern im Priestertum, dieses Opfer darzubringen mit den Worten: Tut dies zu meinem Gedächtnis." (NR 597) Mit dem Auftrag war zugleich die Vollmacht verbunden, das heilige Opfer darzubringen und das Priestertum Christi fortzupflanzen bis ans Ende der Zeit.

Das äußere Zeichen und die innere Gnadenwirkung

Das äußere Zeichen des Weihesakramentes ist die Handauflegung durch den Bischof, die in den zentralen Worten der Weihepräfation näher bestimmt wird. Wesentliche Wirkung des Sakramentes ist die in der Handauflegung ausgedrückte Mitteilung des Heiligen Geistes zur Übertragung der priesterlichen Gewalt. Man kann die Wirkung des Weihesakramentes vergleichen mit dem Bau eines Hauses: (1) Das Fundament wird gelegt: Die Weihe vermehrt im Empfänger die heiligmachende Gnade. (2) Das Haus wird errichtet: Die Weihe zeichnet die Empfänger "durch die Salbung des Heiligen Geistes mit einem besonderen Prägemal und macht sie auf diese Weise dem Priester Christus gleichförmig, so dass sie in der Person des Hauptes Christus handeln können. "(2. Vatikanum, PO 2) Dieses Prägemal ist nicht nur symbolisch zu verstehen, sondern es verändert den Geweihten wirklich in seinem Sein. Der priesterliche Charakter ist unauslöschlich und unverlierbar.(3) Das Haus wird eingerichtet: Der Geweihte erhält ein Anrecht auf alle helfenden Gnaden, die ihm nötig sein werden und ihn befähigen, sein Amt treu zu verwalten, einen entsprechenden Lebenswandel zu führen und die standesgemäße Vollkommenheit zu erlangen.

Warum nur Männer gültig das Weihesakrament empfangen

Im Kirchenrecht heißt es: "Die heilige Weihe empfängt gültig nur ein getaufter Mann." (Can 1024 CIC). Damit ist deutlich gesagt, dass es um eine Frage der Gültigkeit geht und nicht nur der Erlaubtheit. Würden alle Riten einer Diakonats- oder Priesterweihe an einer Frau vollzogen, dann wäre dies nicht nur unerlaubt, sondern ungültig. In den kirchlichen Dokumenten, die sich mit dieser Frage befassen, werden dafür vor allem drei Gründe genannt (1) Jesus hat dieses Sakrament eingesetzt, und er hat nur Männer zu Aposteln bestimmt. Daran weiß sich die Kirche gebunden. Ähnlich ist es mit allen Sakramenten: Die Taufe wird mit Wasser gespendet, weil Jesus dies so eingesetzt hat. Mit Milch wäre sie ungültig. Damit ist die Milch nicht ,diskriminiert' und sie, ist auch nicht ,weniger wert´ als Wasser, aber sie ist anders. Gültige Materie für die Eucharistie sind Brot und Wein, nicht aber Apfel. Warum? – Weil Jesus dies so getan hat. (2) Der zweite Grund liegt in der beständigen Praxis der Kirche. Sie versteht sich selbst als Dienerin der von Christus empfangenen Wahrheit [vgl. 1 Kor 4,1 f.]. Was er vorgegeben hat, muss sie unverfälscht und unverkürzt bewahren und von Generation zu Generation weitergeben [vgl. 2 Tim 1,13 f.]. Durch diese ununterbrochene Kontinuität der Tradition bleibt die lebendige Verbindung zur Quelle gewahrt. Gott sei es gedankt! Was in der Kirche überall, immer und von allen festgehalten und geübt wurde, kann nicht aufgrund emanzipatorischer Modeerscheinungen geändert werden. Dazu hat die Kirche keine Befugnis. (3) Ein dritter Grund liegt in der beharrlichen Lehre der Kirche. Das lebendige Lehramt hat immer daran festgehalten, dass der Ausschluss von Frauen vom Priesteramt in Übereinstimmung steht mit Gottes Plan für seine Kirche [vgl. KKK 1577].

Außerordentliche Form des römischen Ritus

Im Laufe der Liturgiegeschichte gab es immer wieder rituelle Entwicklungen, die zeitgebunden und vorübergehend waren. Unter dem Einfluss und der Leitung des Heiligen Geistes haben sich aber von Anfang an bestimmte Riten als besonders wertvoll herauskristallisiert. Sie sind von zeitloser Schönheit und haben in hohem Maß die Identität der Kirche geprägt. Obwohl viele solcher altehrwürdigen Riten seit urkirchlicher Zeit nahezu unverändert beibehalten wurden, sind sie keineswegs ,verstaubt'. In ihnen lebt der Geist der frühen Kirche, sie garantieren die Kontinuität der Tradition und wirken bis heute befruchtend auf das kirchliche Leben.

Wenn wir vom römischen Ritus sprechen, meinen wir nicht nur die heilige Messe, sondern auch die Liturgie der übrigen Sakramente, wie sie im Rituale und Pontificale Romanum überliefert ist.

Beim Vergleich der sakramentalen Riten stechen zwei Sakramente ganz deutlich hervor. Während nämlich die Riten zur Taufe, Firmung, Beichte, Krankensalbung und Ehe relativ kompakt sind, ist es bei den Sakramenten der Eucharistie und der Weihe anders. So erstreckt sich der ,Rahmen' des Altarsakramentes auf das ganze Kirchenjahr und füllt ein dickes Buch, das Missale Romanum. Was aber gehört zum ,Rahmen' des Weihesakramentes? Weil das Weihesakrament drei Stufen umfasst, gehören dazu zunächst alle Riten der Diakonatsweihe, der Priesterweihe und der Bischofsweihe. Neben diesen drei Weihestufen gibt es aber noch die sogenannten niederen Weihen. Sie sind in urkirchlicher Zeit entstanden und waren ursprünglich als eigenständige Ämter mit bestimmten Aufgaben verbunden. Als später die praktische Bedeutung aufgrund geänderter Zeitumstände teilweise weggefallen ist, hat die Kirche dennoch mit pädagogischer Klugheit diese Weihestufen beibehalten und ihnen einen tieferen Sinn gegeben. Ihre wichtigste Aufgabe sollte es sein, die Weihekandidaten Schritt für Schritt auf den Empfang der heiligen Weihen vorzubereiten, sie mit den Anforderungen und Aufgaben ihres Amtes sowie mit der priesterlichen Spiritualität vertraut zu machen und sie zur Höhe des Altares empor zu führen.

Die Pädagogik der Mutter Kirche

Die Pädagogik der Kirche ist weise und beruht auf der Entwicklung, indem sie uns Stufe um Stufe in den Dienst Christi einführt, damit sich Herz weite und fähig werde, die Überfülle göttlicher Gnade und den Glauben der Kirche in sich aufzunehmen. Diese weise Pädagogik der Kirche erstreckt sich auch auf die größte Gabe des Herrn, nämlich das Priestertum.

Durch den Priester will der Herr unter den Gläubigen weilen, das Kreuzesopfer vergegenwärtigen, uns mit allen Gnaden Seines heilbringenden Todes bereichern, sich selbst ganz den Seelen schenken und mit jedem Menschen eins werden. Deshalb wohnen dem Priestertum eine Würde und eine Macht von unschätzbarer Bedeutung inne, und deshalb auch die verschiedenen Stufen, die zur Priesterweihe führen. Und ebenso gibt es auch verschiedene Grade der Teilnahme an Christi Priesteramt, das sich in der Bischofsweihe voll entfaltet und im Bischofsamt greifbar wird, so dass der Bischof als Hohepriester gilt, stellt er doch den Hohepriester Jesus Christus dar. Alle anderen Weihen versteht man anhand des Bischofsamts, dessen Herzstück die heilige Eucharistie ist, also die Vollmacht, die heilige Messe - das Kreuzesopfer - zu feiern. Somit sind alle anderen Weihen, angefangen beim Ostiarius, auf die heilige Messe ausgerichtet und stehen im Dienste Christi, der in der heiligen Eucharistie gegenwärtig ist. Auf diesem Wege sieht sich der Kandidat in das Kerngeheimnis des Glaubens eingetaucht, so dass er Würde und Größe des Priestertums immer tiefer erfassen kann. Jede neue Weihe überträgt ihm einen anderen, mehr oder weniger bedeutungsvollen Aspekt des Weihesakraments, des Sakraments des Priesteramts, der Würde des Hohepriesters.

Wer ernsthaft entschlossen ist, den Weg zum Priestertum zu gehen und seine Berufung zu prüfen, wird durch die Tonsur in den klerikalen Stand aufgenommen. Die Tonsur ist noch keine niedere Weihe, sondern vielmehr das Eingangstor zu denselben.

Die niederen Weihen sind

(1) Ostiar oder Ostiarier (Ostiariat) (2) Lektor (Lektorat) (3) Exorzist (Exorzitat) (4) Akolyth (Akolythat)

Die höheren oder heiligen Weihen sind

(1) Subdiakon (Subdiakonat - Subdiakonatsweihe) (2) Diakon (Diakonat - Diakonatsweihe) (3) Priester (Presbyterat – Priesterweihe) (4) Bischof (Episcopat – Bischofsweihe)

Zitate

"Der Ritus der heiligen Weihen, in denen die Kirche die von Gott Berufenen Stufe um Stufe zur Höhe des Priestertums emporführt, zählt zu den ehrwürdigsten Denkmälern der kirchlichen Liturgie. Aus seinen gedankentiefen Unterweisungen und Ermahnungen, seinen sinnbildlichen Handlungen und innigen Gebeten spricht der lebendige Glaube der Kirche an die göttliche Größe ihres Priestertums. Es wird darin aber auch ihre wache Sorge und mütterliche Liebe spürbar; mit der sie das Werden ihrer Priester unter dem Wirken des Heiligen Geistes begleitet." (Bernardin Goebel)

„Der Bischof, der nicht betet“, so Papst Franziskus, „der Bischof, der das Wort Gottes nicht spürt und hört, der nicht jeden Tag zelebriert, der nicht regelmäßig zur Beichte geht, und ebenso der Priester, der dies nicht tut, verlieren langfristig die Gemeinschaft mit Jesus und fallen einer Mittelmäßigkeit anheim, die der Kirche nicht gut tut. Aus diesem Grund müssen wir den Bischöfen und Priestern helfen, zu beten, das Wort Gottes zu hören, das die tägliche Speise ist, jeden Tag die Eucharistie zu feiern und zur Beichte zu gehen. Und das ist so wichtig, weil es der Heiligung der Bischöfe und der Priester dient“.<ref> Das Sakrament der Weihe Kath.net am 
26. März 2014</ref>

Päpstliche Schreiben

Pius IV.

Pius V.

Pius XII.

Benedikt XVI.

Literatur

Weblinks

Anmerkungen

<references />