Deutsches Martyrologium des 20. Jahrhunderts: Unterschied zwischen den Versionen

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Im Jahre 2007 erschien eine italienische Übersetzung für die Glaubenszeugen aus der Zeit des [[Nationalsozialismus]].
 
Im Jahre 2007 erschien eine italienische Übersetzung für die Glaubenszeugen aus der Zeit des [[Nationalsozialismus]].
  
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* Zeugen für Christus. Das deutsche [[Martyrologium]] des 20. Jahrhunderts. Hrsg. von [[Helmut Moll]] im Auftrag der [[Deutsche Bischofskonferenz|Deutschen Bischofskonferenz]]. Band I: LXXVI + 1-7778; Band 2: XXX + 779-1623. [[Schöningh Verlag]] Paderborn u.a. 1999; ISBN 978-3-506-75778-4; ISBN-13, 9783506757784 (88 Euro, erhältlich im [[Dominus Verlag]]).
 
 
==Märtyrer==
 
==Märtyrer==
 
Die Personen werden alphabetisch mit Nachnamen aufgezählt. Die [[Taufname]]n der [[Ordensleute]] sind in Klammern beigefügt, sofern diese von ihrem [[Ordensname]]n abweichen bzw. bekannt sind. Zu: [[Märtyrer aus dem deutschsprachigen Raum]]
 
Die Personen werden alphabetisch mit Nachnamen aufgezählt. Die [[Taufname]]n der [[Ordensleute]] sind in Klammern beigefügt, sofern diese von ihrem [[Ordensname]]n abweichen bzw. bekannt sind. Zu: [[Märtyrer aus dem deutschsprachigen Raum]]

Version vom 27. August 2012, 14:56 Uhr

Deutsches Martyrologium

Deutsches Martyrologium oder Martyrologium Germanicum ist das Verzeichnis der Menschen, welche im 20. Jahrhundert in Deutschland für Christus das Leben hingegeben haben. Es umfasst zwei Bände mit 979 Personen und ungefähr 600 Bildern.

Herausgeber des Deutschen Martyrologiums ist der Theologieprofessor Prälat Prof. Dr. Helmut Moll.

Im Heiligen Jahr 2000 übergab Kardinal Karl Lehmann das deutsche Martyrologium im Vatikan an Papst Johannes Paul II. Im Rahmen einer Privataudienz nahm der Heilige Vater das zweibändige Werk entgegen.

Auftrag Papst Johannes Paul II.

Im Jahr 1994 rief Papst Johannes Paul II. in seinem Apostolischen Schreiben Tertio millennio adveniente alle Bischofskonferenzen und Kongregationen dazu auf, bis zum Jahr 2000 ein Martyrologium vorzulegen. In Nr. 37 schreibt er: "In unserem Jahrhundert sind die Märtyrer zurückgekehrt, häufig unbekannt, gleichsam „unbekannte Soldaten“ der großen Sache Gottes. Soweit als möglich dürfen ihre Zeugnisse in der Kirche nicht verlorengehen. Wie beim Konsistorium empfohlen wurde, muß von den Ortskirchen alles unternommen werden, um durch das Anlegen der notwendigen Dokumentation nicht die Erinnerung zu verlieren an diejenigen, die das Martyrium erlitten haben."

Verwirklichung

Kardinal Joachim Meisner schrieb alle 27 deutschen Diözesanbischöfe an, dass jedes Bistum eine Person für dieses Projekt abstelle. Jede Lebensbeschreibung eines Märtyrers sollte nicht ein dürrer Bericht sein, sondern auch die geistlichen Kräfte, aus welcher der Held geschöpft hat, enthalten z.B. aus der Bibelbewegung, der Liturgischen Bewegung, Neu Deutschland oder Quickborn.

Helmut Moll wurde von der Deutschen Bischofskonferenz im Jahr 1996 die Herausgabe des Deutschen Martyrologiums anvertraut. Moll war von 1984 bis 1995 Mitarbeiter der Kongregation für die Glaubenslehre. Da er von 1993 bis 2004 Konsultor der Kongregation für die Selig- und Heiligsprechungsprozesse und damit die notwendigen Kenntnisse in den Kriterien der Heiligsprechung kannte, war die Voraussetzung gegeben.

Im Jahr 1996 musste Moll beim Nullpunkt beginnen, es gab keine Vorläufer für das Projekt und keine Arbeitsstelle zu Märtyrern des 20. Jahrhunderts. Er hat dazu in jedem Bistum einen Diözesanbeauftragten benötigt, sowie je einen aus allen Kongregationen, Ordensgemeinschaften, Studentenverbindungen und katholischen Verbänden. Am Ende waren es 160 Mitarbeiter, die mindestens ein Lebensbild von über 800 geschrieben haben. Prälat Moll koordinierte das Projekt zentral von Köln aus. Im Jahr 1999 konnte es in Rom dem Papst übergeben werden. Am 7. Mai 2000 würdigte Johannes Paul II. die Martyrologien in einer ökumenischen Feier vor dem Kolosseum.

Aufnahmekriterien

Auf der Grundlage der Heiligen Schrift, der kirchlichen Überlieferung und des Lehramtes verdichteten sich im Lauf der Jahrhunderte verbindliche Maßstäbe, welche der berühmte italienische Kanonist Prosper Lambertini, der spätere Papst Benedikt XlV., zusammengestellt hat. Das vierbändige lateinische Werk eines der "gelehrtesten aller Päpste" mit dem Titel "Über die Seligsprechung der Diener Gottes und die Heiligsprechung der Seligen" <ref> Der Originaltitel lautet: Opus de servorum Dei beatificatione, et beatorum canonizatione (Prato 1842). Zur Auslegung siehe A. Kubis: La theologie du martyr au vientieme siede (Rom 1968), B. Gherardini: Il martirio nella moderna prospettiva teologica, in: Divinitas 26 (1982) 19-35 und M. Sieger: Die Heiligsprechung. Geschichte und heutige Rechtslage = Forschungen zur Kirchenrechtswissenschaft. Bd. 23 (Würzburg 1995) bes. 238-250. </ref> entwickelte gültige theologische und kanonistische Kriterien zur Bestimmung des Martyriums. Die entscheidenden gleichwohl Kriterien sind kurz genannt:

  • die Tatsache des gewaltsamen Todes (martyrium materialiter),
  • das Motiv des Glaubens- und Kirchenhasses bei den Verfolgern (martyrium formaliter ex parte tyranni) und
  • die bewußte innere Annahme des Willens Gottes trotz Lebensbedrohung (martyrium formaliter ex parte victimae).

Diese Merkmale sind Maßstab der erforderlichen Prüfungen. Papst Paul VI. erweiterte sie. Darüber hinaus müssen die Apostolische Konstitution Divinus perfectionis magister von Papst Johannes Pauls II. vom 25. Januar 1983, welche die Kanonisationsverfahren neu regelt, sowie die darauf fußenden Normen der römischen Kongregation für die Selig- und Heiligsprechungsverfahren genau beachtet werden.

Wurden nur ein oder lediglich zwei der Kriterien erfüllt, das dritte jedoch ohne jeden Zweifel nicht, wurde der Kandidat nicht aufgenommen.

Vier Bereiche

Das Werk umfasst vier Bereiche:

  1. die Zeit des Nationalsozialismus mit 400 Glaubenszeugen,
  2. die Epoche des Kommunismus mit 100 Katholiken:
- Russland-Deutsche über 70
- Donauschwaben, welche im damaligen Jugoslawien gesiedelt haben und unter Tito grausam umgebracht wurden
- einzelne Personen
  1. das Reinheitsmartyrium, das 80 schutzlose weibliche Jugendliche, Ordensschwestern und Frauen vor allem aus den Ostgebieten vorstellt, darunter 10 Mädchen
  2. sowie über 200 Missionarinnen und Missionare aus den Missionsgebieten in Asien, Afrika und Lateinamerika.


Ökumenische Widerstandsgruppen

In diesem Martyrologium sind auch alle aufgenommen, die in ökumenischen Widerstandsgruppen waren, wie der Weißen Rose, dem Kreisauer Kreis und die Lübecker Märtyrer, auch sind die nicht-katholischen Glaubenszeugen ausdrücklich gewürdigt. Jedoch sollte jede Konfession ihre eigenes Martyrologium erstellen.

Auflagen

Mit Leineneinband und Schutzumschlag.
Die erste deutsche Auflage erschien 1999 mit 1308 Seiten.
Im Jahre 2000 die 2. durchgesehene Auflage mit 1308 Seiten.
Im Jahre 2001 die 3. durchgesehene Auflage mit 1308 Seiten.
Im Dezember 2006 die Vierte mit 84 neuen Namen und 1462 Seiten.
Die fünfte Auflage erschien im Jahre 2010 mit 1623 Seiten und 76 neuen Namen.

Im Jahre 2007 erschien eine italienische Übersetzung für die Glaubenszeugen aus der Zeit des Nationalsozialismus.

Märtyrer

Die Personen werden alphabetisch mit Nachnamen aufgezählt. Die Taufnamen der Ordensleute sind in Klammern beigefügt, sofern diese von ihrem Ordensnamen abweichen bzw. bekannt sind. Zu: Märtyrer aus dem deutschsprachigen Raum

Querverweise

Weblinks

Anmerkungen

<references />