Karl Rahner: Unterschied zwischen den Versionen

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'''Karl Rahner''' ([[5. März]] [[1904]] in Freiburg im Breisgau; † [[30. März]] [[1984]] in Innsbruck) war [[Jesuiten|Jesuit]] und, wie übrigens auch sein älterer Bruder [[Hugo Rahner]] SJ, einer der bedeutendsten [[katholisch]]en [[Theologe]]n des [[20. Jahrhundert]]s. Er lehrte als [[Professor]] an den Universitäten Innsbruck, Wien, München und Münster und verfasste als überaus produktiver theologischer Denker zahlreiche Aufsätze und viele Bücher. Zu seinen bekanntesten Schülern zählt [[Karl Lehmann]], der Bischof von Mainz und langjährige Vorsitzende der [[Deutsche Bischofskonferenz|Deutschen Bischofskonferenz]]. 
 
  
=== Persönlichkeit ===
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'''Karl Rahner''' ([[5. März]] [[1904]] in Freiburg im Breisgau; † [[30. März]] [[1984]] in Innsbruck) war [[Jesuiten|Jesuit]] und, wie sein älterer Bruder [[Hugo Rahner]] SJ, einer der bedeutendsten [[katholisch]]en [[Theologe]]n des [[20. Jahrhundert]]s. Er lehrte als [[Professor]] an den Universitäten Innsbruck, Wien, München und Münster und verfasste als überaus produktiver theologischer Denker zahlreiche Aufsätze und viele Bücher. Zu seinen bekanntesten Schülern zählt [[Karl Lehmann]], der Bischof von Mainz und langjährige Vorsitzende der [[Deutsche Bischofskonferenz|Deutschen Bischofskonferenz]].  
'''[[Image:Rahner.jpg|thumb|left|P. Dr. Karl Rahner SJ]]'''
 
[[Karl]] Rahner, zuvor zeitweilig unter Ordenszensur, wurde 1962 zum [[Peritus]] des [[Zweites Vatikanisches Konzil|Zweiten Vatikanischen Konzils]] berufen. Besondere Aufmerksamkeit widmete Rahner zu dieser Zeit dem [[Offenbarung]]sbegriff sowie der Wiederzulassung des (ständigen) [[Diakon]]ats.  
 
  
Während der ersten zehn Nachkonzilsjahre wurde Rahner, selber tief beeindruckt von [[Teilhard de Chardin]] SJ (+ 1955), für etliche Theologen zur [[Symbol]]figur einer modernen Theologie. Seine zahlreichen Stellungnahmen waren stets "anlassbezogen". Der kritische Gehalt seiner Äußerungen fand dabei weit mehr Beachtung als seine konstruktiven Skizzen.  
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== Persönlichkeit ==
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'''[[Datei:Rahner.jpg|thumb|left|P. Dr. Karl Rahner SJ]]'''
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[[Karl]] Rahner wurde 1962 zum [[Peritus]] des [[Zweites Vatikanisches Konzil|Zweiten Vatikanischen Konzils]] berufen. Besondere Aufmerksamkeit widmete Rahner zu dieser Zeit dem [[Offenbarung]]sbegriff sowie der Wiederzulassung des (ständigen) [[Diakon]]ats. In einem Gutachten Rahners zum vorbereiteten Schema für die Kirchenkonstitution fiel die Formulierung ''„sacramentum mundi“'' (Sakrament der Welt), die zwar nicht in den Konzilstext einging, jedoch – nicht zuletzt über das gleichnamige Lexikon 'Sacramentum mundi' (Herder, 1967-1969) – gleichwohl geläufig wurde. Die dort von K. Rahner platzierten Artikel bieten knappe Zusammenfassungen seines Denkens.
  
Auch die meisten Kritiker halten das ursprüngliche Anliegen, die katholische [[Dogmatik]] aus der '''begrifflichen Enge jesuitischer Theologie''' des 19. Jahrhunderts herauszuführen, weiterhin für berechtigt, insbesondere in der Konfrontation mit den heutigen [[Geisteswissenschaft]]en. Der Leser vernimmt jedoch auch aus Stellungnahmen von Rahner-Freunden mitunter dieselbe Ratlosigkeit: So hat [[Karl Lehmann]] im [[LThK]] (3. Aufl.) sich redlich bemüht, einen systematischen Entwurf bei Rahner zu finden, räumt aber ein, dass vor allem die Rezeption des Spätwerks überaus schwierig sei. Zuletzt erschien 2004 ein Karl-Rahner-Lesebuch (''Lehmann/Raffelt''), das wohl Interesse für die ''Gesamtausgabe'' wecken möchte, in der wohl doch noch Interessantes zu suchen sein könnte (jedenfalls bis Bd. 15; Bd. 9 z.B. enthält Mariologisches). Warum das fahrige Alterswerk aber mit "Entfaltung" bzw. "Sammlung" überschrieben wird, bleibt undeutlich.  
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Während der ersten zehn Nachkonzilsjahre wurde Rahner, selber tief beeindruckt von [[Teilhard de Chardin]] SJ (+ 1955), für etliche Theologen zur [[Symbol]]figur einer modernen Theologie. Die Prägung 'Sakrament-der-Welt' für die Kirche (s.o.) bringt den Standort desselben knapp zum Ausdruck, sogar in seiner Zweideutigkeit; denn darin ist bereits mit enthalten, dass dieses Sakramentum bereits "welthaltig" ist. Das 'Saeculum' (die Zeit) weist dem Heiligen sozusagen den 'vernünftigen' Ort an.
  
In seiner ''Münsteraner Vorlesung'' von 2006 über "Albertus Magnus und die Theologie" schien ''Karl Lehmann'' wiederum, ohne ihn zu erwähnen, nur über seinen Lehrer, Rahner, zu sprechen: Er versucht eine Rechtfertigung des Glaubens, der das Denken brauche, wenn er "sich selbst treu bleiben will".  
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Auch die meisten Kritiker halten das ursprüngliche Anliegen, die katholische [[Dogmatik]] aus der '''begrifflichen Enge jesuitischer Theologie''' des 19. Jahrhunderts herauszuführen, weiterhin für berechtigt, insbesondere in der Konfrontation mit den heutigen [[Geisteswissenschaft]]en. Der Leser vernimmt jedoch auch aus Stellungnahmen von Rahner-Freunden mitunter Ratlosigkeit: So hat [[Karl Lehmann]] im [[LThK]] (3. Aufl.) sich redlich bemüht, einen systematischen Entwurf bei Rahner zu finden, räumt aber ein, dass vor allem die Rezeption des Spätwerks überaus schwierig sei. Zuletzt erschien 2004 ein Karl-Rahner-Lesebuch (''Lehmann/Raffelt''), das wohl Interesse für die ''Gesamtausgabe'' wecken möchte, in der wohl doch noch Interessantes zu suchen sein könnte (jedenfalls bis Bd. 15; Bd. 9 z.B. enthält Mariologisches). Warum das Alterswerk aber mit "Entfaltung" bzw. "Sammlung" überschrieben wird, bleibt undeutlich.
  
[[Gerhard Ludwig Müller]] hingegen gelingt es in seiner ''Dogmatik'' jedenfalls die Rahner'sche [[Trinität]]stheologie mit nur wenigen Worten zu würdigen und zu konsolidieren. Im Jahr 1980 riskierte Rahner eine Deutung des [[II. Vatikanum]]: ''"Das II. Vatikanische Konzil ist in einem ersten Ansatz, der sich erst tastend selber zu finden sucht, der erste amtliche Selbstvollzug der Kirche als Weltkirche"'' (Schriften XIV, S. 287-302 (288)).
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==Biografie==
 
 
== Biographie ==
 
 
* 1922: Eintritt in den [[Jesuiten|Jesuitenorden]] ([[SJ]])
 
* 1922: Eintritt in den [[Jesuiten|Jesuitenorden]] ([[SJ]])
 
* 1924-1934: Ordensübliche Studien der [[Philosophie]] und [[Theologie]]
 
* 1924-1934: Ordensübliche Studien der [[Philosophie]] und [[Theologie]]
* 1936: Promotion (Dr. theol.) in Innsbruck
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* 1936: [[Promotion]] (Dr. theol.) in Innsbruck
* 1937: Habilitation und Privatdozent in Innsbruck
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* 1937: [[Habilitation]] und Privatdozent in Innsbruck
 
* 1949: Ordentlicher Professor für [[Dogmatik]] an der Universität Innsbruck
 
* 1949: Ordentlicher Professor für [[Dogmatik]] an der Universität Innsbruck
* 1964-1967: Professor für [[Christliche Weltanschauung]] und [[Religionsphilosophie]] an der Universität München (so gen. ''Guardini-Lehrstuhl'')
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* 1964-1967: [[Professor]] für [[Christliche Weltanschauung]] und [[Religionsphilosophie]] an der Universität München (so gen. ''Guardini-Lehrstuhl'')
 
* 1967-1971: Professor für [[Dogmatik]] und [[Dogmengeschichte]] an der Universität Münster
 
* 1967-1971: Professor für [[Dogmatik]] und [[Dogmengeschichte]] an der Universität Münster
  
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Das ist indessen eine frühere Stufe in der Entwicklung und Bewältigung der Problematik [= Wörterbuch 1961, 288], die von traditionellen Vorstellungen nicht wesentlich abgeht. Auf einer späteren Stufe herrscht eine eigentümliche Einheitsauffassung vor, welche die Differenzierungen nicht mehr zur Auswirkung kommen lässt. Hier wird (im Gegensatz zu einer von der Tradition angeblich vertretenen Trennung der beiden verschiedenen Größen von Philosophie und Theologie) festgestellt, dass nach dem Prinzip der Zuordnung von [[Natur]] und Gnade "die Philosophie ein inneres Moment der Theologie" ist [= Schriften VI, 93 (1965)]. In diesem Sinne kann man auch die Aussage annehmen, dass das Hören der Offenbarung und die Theologie "notwendig Philosophie" implizieren. Daraufhin ist für den Gläubigen wie für den Theologen auch noch die Auskunft verständlich, dass die Philosophie in der einen (natürlich-übernatürlichen) Heilsordnung niemals gänzlich aus dem naturalen Wesen des Menschen allein argumentieren werde (....). Aber die weitere Folgerung ist auch für den Glauben wie für die Theologie schwerlich annehmbar. Wenn dann nämlich die als Bedingung der Offenbarung implizierte Philosophie auch inhaltlich als anonyme Christlichkeit bestimmt wird [= VI, 102] und daraufhin der noch entschiedenere Schluss gezogen wird, dass "in jeder Philosophie unvermeidlich, unthematisch Theologie getrieben" [ebd, 100] werde (....). Der Christ und Theologe wird gegenüber dieser eigentümlichen Verschränkung mit Recht die Frage stellen, ob Christentum und christliche Theologie "nicht etwas ganz anderes ist als die Annahme, sozusagen die Reduplikation des Daseins und seiner Reflexion" [so Ratzinger]; der Philosoph, der sein Anliegen unter ein anonymes Gnadengeschehen subsumiert sieht und sich missverstanden fühlen muss, wird antworten: ''Eine philosophische Theologie, die sich von vornherein auf den Boden des Christentums stellt, weil sie ihre Voraussetzungen nicht ernstlich fraglich macht, ist unphilosophisch'' [Weischedel]."
 
Das ist indessen eine frühere Stufe in der Entwicklung und Bewältigung der Problematik [= Wörterbuch 1961, 288], die von traditionellen Vorstellungen nicht wesentlich abgeht. Auf einer späteren Stufe herrscht eine eigentümliche Einheitsauffassung vor, welche die Differenzierungen nicht mehr zur Auswirkung kommen lässt. Hier wird (im Gegensatz zu einer von der Tradition angeblich vertretenen Trennung der beiden verschiedenen Größen von Philosophie und Theologie) festgestellt, dass nach dem Prinzip der Zuordnung von [[Natur]] und Gnade "die Philosophie ein inneres Moment der Theologie" ist [= Schriften VI, 93 (1965)]. In diesem Sinne kann man auch die Aussage annehmen, dass das Hören der Offenbarung und die Theologie "notwendig Philosophie" implizieren. Daraufhin ist für den Gläubigen wie für den Theologen auch noch die Auskunft verständlich, dass die Philosophie in der einen (natürlich-übernatürlichen) Heilsordnung niemals gänzlich aus dem naturalen Wesen des Menschen allein argumentieren werde (....). Aber die weitere Folgerung ist auch für den Glauben wie für die Theologie schwerlich annehmbar. Wenn dann nämlich die als Bedingung der Offenbarung implizierte Philosophie auch inhaltlich als anonyme Christlichkeit bestimmt wird [= VI, 102] und daraufhin der noch entschiedenere Schluss gezogen wird, dass "in jeder Philosophie unvermeidlich, unthematisch Theologie getrieben" [ebd, 100] werde (....). Der Christ und Theologe wird gegenüber dieser eigentümlichen Verschränkung mit Recht die Frage stellen, ob Christentum und christliche Theologie "nicht etwas ganz anderes ist als die Annahme, sozusagen die Reduplikation des Daseins und seiner Reflexion" [so Ratzinger]; der Philosoph, der sein Anliegen unter ein anonymes Gnadengeschehen subsumiert sieht und sich missverstanden fühlen muss, wird antworten: ''Eine philosophische Theologie, die sich von vornherein auf den Boden des Christentums stellt, weil sie ihre Voraussetzungen nicht ernstlich fraglich macht, ist unphilosophisch'' [Weischedel]."
  
Aus: [[Leo Scheffczyk]], Die Theologie und die Wissenschaften, Aschaffenburg 1979, S. 277-79.
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Aus: [[Leo Scheffczyk]], ''Die Theologie und die Wissenschaften'', Aschaffenburg 1979, S. 277-79.
 
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<!-- == Theologie ==
== Theologie ==
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'''Ein Kommentar''': Die Theologie Karl Rahners ist stark von der ''transzendentalen Wende'' in der [[Philosophie]] geprägt. Von daher ist bei Karl Rahner auch die Rezeption der [[Scholastik]] zu verstehen, da alle Theologie Gestaltwerdung von "Geist in Welt" sei. Jedes abstrakte Denken ist demnach Denken des Menschen. Von daher ist Karl Rahner ein Bekenner der Metapyhsik und wollte somit den Boden für Christen im 21. Jahrhundert bereiten. Die zeitlose Gestalt der Theologie (die als Gegenstand der Welt gegenübertritt und nicht auf ''formal logische'' Sätze reduziert werden kann, dennoch aber mit solchen arbeitet), liegt jeder Theologie, die solche bleiben will, zu Grunde. Das heißt: Die Aufgabe der Theologie ist die Ermöglichung des "Anderen", ein ''Über-sich-hinaus''-weisen.   
'''Ein Kommentar''': Die Theologie Karl Rahners ist stark von der ''transzendentalen Wende'' in der [[Philosophie]] geprägt. Von daher ist bei Karl Rahner auch die Rezeption der [[Scholastik]] zu verstehen. Da ja im Grunde nur alle Theologie Gestaltwerdung von "Geist in Welt" sei. Jedes abstrakte Denken ist demnach Denken des Menschen. Von daher ist Karl Rahner ein Bekenner der Metapyhsik und wollte somit den Boden für Christen im 21. Jahrhundert bereiten. Die zeitlose Gestalt der Theologie (die als Gegenstand der Welt gegenübertritt und nicht auf ''formal logische'' Sätze reduziert werden kann, dennoch aber mit solchen arbeitet), liegt jeder Theologie, die solche bleiben will, zu Grunde. Das heißt: Die Aufgabe der Theologie ist die Ermöglichung des "Anderen", ein ''über sich hinaus'' weisen.   
 
  
 
Die Theologie ermöglicht somit, dass sich das Denken verändert. Der Denker ist neuer Ausgangspunkt, der dadurch, dass er ''Denken'' denkt, das, weil es von mehreren bereits gedacht wurde, das Denken eines ''größeren'' Subjekts ist (i.e. lebendiger Leib Christi ... vom heiligen Geist getragener und sich immerdar in und durch diesen Geist erneuernde Kirche), den einzelnen Denker mit seinem Denken verändert: und damit auch die Art und Weise, wie das eine Zeitlose in der Welt gedacht wird. Der Mensch steht somit in einer Entwicklung.  
 
Die Theologie ermöglicht somit, dass sich das Denken verändert. Der Denker ist neuer Ausgangspunkt, der dadurch, dass er ''Denken'' denkt, das, weil es von mehreren bereits gedacht wurde, das Denken eines ''größeren'' Subjekts ist (i.e. lebendiger Leib Christi ... vom heiligen Geist getragener und sich immerdar in und durch diesen Geist erneuernde Kirche), den einzelnen Denker mit seinem Denken verändert: und damit auch die Art und Weise, wie das eine Zeitlose in der Welt gedacht wird. Der Mensch steht somit in einer Entwicklung.  
  
''In'' dieser Entwicklung stellt sich der christliche Mensch - in diesem Sinne - der ''Conversio'' (Metanoia, Umkehr). Für solche Denker gehen abstraktes Denken und die Umkehr des Denkers zusammen. Dass der Mensch ''damit'' nie an ein Ziel kommt, soll nicht etwa als ein Defizit zu sehen sein: Karl Rahner versteht den Menschen als Geheimnis. Es mache gerade das Menschliche aus, dass sich der Mensch immer Geheimnis bleibt. So war Karl Rahner zu Lebzeiten immer ein zweifelnder Theologe, einer, der nie müde wurde zu betonen, dass alles, was er über Gott sagte, IHN doch nicht treffen wurde. Nach seinem Tod ist nun aber der entscheidende hermeneutische Schlüssel für seine Theologie [''was aber nur die "steile These" eines wiederum zweifelnden Theologen ist, der diesen Abschnitt schrieb:''] dass hier das andere Denken gedacht wurde.  
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''In'' dieser Entwicklung stellt sich der christliche Mensch - in diesem Sinne - der ''Conversio'' (Metanoia, Umkehr). Für solche Denker gehen abstraktes Denken und die Umkehr des Denkers zusammen. Dass der Mensch ''damit'' nie an ein Ziel kommt, soll nicht etwa als ein Defizit zu sehen sein: Karl Rahner versteht den Menschen als Geheimnis. Es mache gerade das Menschliche aus, dass sich der Mensch immer Geheimnis bleibt. So war Karl Rahner zu Lebzeiten immer ein zweifelnder Theologe, einer, der nie müde wurde zu betonen, dass alles, was er über Gott sagte, ihn doch nicht träfe. Nach seinem Tod ist nun aber der entscheidende hermeneutische Schlüssel für seine Theologie [''was aber nur die "steile These" eines wiederum zweifelnden Theologen ist, der diesen Abschnitt schrieb:''] dass hier das andere Denken gedacht wurde.  
  
 
Mit diesem vertrauenden [''unkritischen''] Vorschuss an Sympathie lohnt es sich vielleicht, dieses Werk nach-zu-denken, den Spuren dieses Werkes zu folgen und über die Phänomene, über das Offensichtliche, über konkrete Existenzen, wie eben die des Karl Rahner, über die Schriften, die er uns überließ, die Nachdenken der heiligen Schrift sind, hinweg zu kommen. Den ehrlich leidenden Menschen vermag das Erleben dieses Denkens hin zur "seligen Weih-nacht, die bereist innerlich durchleuchtet, den ewigen Tag verheißt" [''Quelle?''] zu führen.
 
Mit diesem vertrauenden [''unkritischen''] Vorschuss an Sympathie lohnt es sich vielleicht, dieses Werk nach-zu-denken, den Spuren dieses Werkes zu folgen und über die Phänomene, über das Offensichtliche, über konkrete Existenzen, wie eben die des Karl Rahner, über die Schriften, die er uns überließ, die Nachdenken der heiligen Schrift sind, hinweg zu kommen. Den ehrlich leidenden Menschen vermag das Erleben dieses Denkens hin zur "seligen Weih-nacht, die bereist innerlich durchleuchtet, den ewigen Tag verheißt" [''Quelle?''] zu führen.
  
Ein Weg aus der Enge und Verbitterung und Resignation jeder menschlichen Existenz, ein Weg der Metanoia, der Umkehr hin zu Gott, der allumfassenden Liebe, welche allein der Christenmensch zu respektieren hat.
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Ein Weg aus der Enge und Verbitterung und Resignation jeder menschlichen Existenz, ein Weg der Metanoia, der Umkehr hin zu Gott, der allumfassenden Liebe, welche allein der Christenmensch zu respektieren hat.-->
  
 
== Kritik ==
 
== Kritik ==
Außer [[Leo Scheffczyk]]s Kritik über die Schöpfungstheologie [http://www.kath-info.de/sch%F6pfung.html] gehören zu seinen Kritikern u.a. [[Bernhard Lakebrink]], [[Leo Elder]]s, [[David Berger]], [[Walter Hoeres]], Thomas Ruster, Paul Hacker und [[Dietrich von Hildebrand]]. Dieser bemängelt die Unverständlichkeit der Rahnerschen Sprache [http://www.kath-info.de/rahner.html].
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Außer [[Leo Scheffczyk]]s Kritik über die Schöpfungstheologie<ref>[http://www.kath-info.de/sch%F6pfung.html Leo Scheffczyk über Karl Rahners Schöpfungslehre] Von Dr. [[Martin Lugmayr]]</ref> gehören zu Rahners Kritikern u.a. [[Bernhard Lakebrink]], [[Leo Elder]]s, [[David Berger]], [[Walter Hoeres]], [[Thomas Ruster]], Paul Hacker und [[Dietrich von Hildebrand]]. Dieser bemängelt die Unverständlichkeit der Rahnerschen Sprache<ref>[http://www.kath-info.de/rahner.html Karl Rahner] bei [[Kath-info]]</ref>.
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*[[Hans Küng]] bezeichnet in seinen Memoiren Rahner als letztlich unfähig, aus der Enge der [[Neuscholastik]] auszubrechen, da er mit seinen philosophisch-spekulativen Einfällen weder der "Geschichte" noch der [[Bibel]]exegese genügend Respekt entgegenbringe.  
  
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*Bereits 2002 versuchte [[David Berger]] in der neuthomistischen Zeitschrift ''Theologisches'' nachzuweisen, daß Rahner kein [[Kirchenlehrer]], sondern ein "[[Ketzer]]" war. Seine "Abrechnung" mit Rahners Theologie mündete in eine Forderung an die römische [[Glaubenskongregation]], sich des "Falles" Rahner anzunehmen: "''War jemals ein Zeitpunkt für die genannte amtliche 'Relecture' so sehr geeignet wie der jetzige, an dem einer der besten Kenner des Rahner'schen Denkens und seiner schweren Sprache der dafür zuständigen Kongregation vorsteht? Und wäre dies, gerade wegen der für diesen Fall anzunehmenden Proteste und Drohungen, nicht ein großartiges Zeichen jener selbstlosen intellektuellen Nächstenliebe, die doch deren ureigner Auftrag ist?"'' (s.u.) Die Glaubenskongregation ist dieser Aufforderung jedoch nicht nachgekommen.
  
"Analysiert man die geistigen Grundlagen und die [[Theologie]] Rahners und sein Schüler als Ganzes, dann handelt es sich um eine Art konsequenter und umfassender [[Hermeneutik]] des [[Existentialismus]], vor allem [[Martin Heidegger|Heideggers]], nach dem Wirklichkeit und [[Wahrheit]] als die bloße ,Projektion des Seins zu sich selbst' verstanden werden. Auf die zerstörenden Folgen dieser Lehre für den christlichen Glauben und die Katholische Kirche weist [[Bernhard Lakebrink|Lakebrink]] immer wieder engagiert hin." (Die [[Frankfurter Allgemeine Zeitung|FAZ]] am 21. Februar 1987 zum Buch "Wahrheit in Bedrängnis")
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* [[Bernhard Lakebrink]], Die [[Wahrheit]] in Bedrängnis, [[Christiana Verlag]] Stein am Rhein (183 Seiten):
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"Analysiert man die geistigen Grundlagen und die [[Theologie]] Rahners und seiner Schüler als Ganzes, dann handelt es sich um eine Art konsequenter und umfassender [[Hermeneutik]] des [[Existentialismus]], vor allem [[Martin Heidegger|Heideggers]], nach dem Wirklichkeit und [[Wahrheit]] als die bloße ,Projektion des Seins ''zu sich'' selbst' verstanden werden. Auf die zerstörenden Folgen dieser Lehre für den christlichen Glauben und die Katholische Kirche weist [[Bernhard Lakebrink|Lakebrink]] immer wieder engagiert hin." (Die [[Frankfurter Allgemeine Zeitung|FAZ]] am 21. Februar 1987 zum Buch "Wahrheit in Bedrängnis")
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Papst [[Benedikt XVI.]] sagt in seinen "Letzten Gesprächen" mit [[Peter Seewald]], dass es typisch für Rahner war, ein "ja-und-nein-verklausulierten Text" zu schreiben, "den man dann sowohl nach der einen wie auch nach der anderen Richtung auslegen konnte."<ref>* [[Benedikt XVI.]]/ [[Peter Seewald]]: Letzte Gespräche Droemer/Knaur September 2016, S. 185 (288 Seiten; Hardcover; ISBN 978-3-426-27695-2).</ref>
  
 
== Werke  (Auswahl) ==
 
== Werke  (Auswahl) ==
 
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* [[Rahner/Vorgrimler: Kleines Konzilskompendium]]
 
* Geist in Welt, 1939
 
* Geist in Welt, 1939
 
* Viller M. und Rahner K., [[Aszese]] und [[Mystik]] in der Väterzeit, Freiburg 1939
 
* Viller M. und Rahner K., [[Aszese]] und [[Mystik]] in der Väterzeit, Freiburg 1939
*Hörer des Wortes, Zur Grundlegung einer Religionsphilosophie, München 1941.
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* Hörer des Wortes, Zur Grundlegung einer Religionsphilosophie, München 1941.
 
* Das "neue Dogma", in Wort und Wahrheit, Wien 1950.
 
* Das "neue Dogma", in Wort und Wahrheit, Wien 1950.
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* [[Mariä Aufnahme in den Himmel|Aufgenommen in den Himmel]]. [[Marianischer Verlag]] 1951 (67 Seiten).
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* Kleines [[Kirchenjahr]]. [[Verlag Ars Sacra]] München 1954 (142 Seiten).
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* [[Maria von Nazareth|Maria]], Mutter des Herrn, Theologische Betrachtungen [[Herder Verlag]] 1956 (110 Seiten).
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* [[Gott]] liebt jedes [[Kind]]. [[Verlag Ars Sacra]] München  1957 (30 Seiten).
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* [[Gott]] liebt dieses [[Kind]]. Zu einer [[Taufe]]. [[Verlag Ars Sacra]] München 1957 (31 Seiten).
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* Glaubend und liebend. Zu einer [[Trauung]]. [[Verlag Ars Sacra]] München 1957 (26 Seiten).
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* Die [[Gnade]] wird es vollenden. Zu einer [[Primiz]]. [[Verlag Ars Sacra]] München 1957 (25 Seiten).
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* Ewiges Ja. Zu einer [[Profess]]. [[Verlag Ars Sacra]] München 1958 (30 Seiten).
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* [[Vision]]en und Prophezeihungen, Reihe: Quaestiones Disputatae 4, Freiburg 1958.
 
* Sendung und Gnade, 1959.
 
* Sendung und Gnade, 1959.
* [[Maria von Nazareth|Maria]], Mutter des Herrn, Theologische Betrachtungen [[Herder Verlag]] 1956 (110 Seiten).
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* Das Geheimnis unseres [[Christus]]. Die heilige [[Eucharistie]]. [[Verlag Ars Sacra]] München 1959 (30 Seiten).
 
* Mitautor: Cor Jesu, commentationes in Litteras Encyclicas [[Pius XII.|Pii PP. XII.]] [[Haurietis aquas]] (Summe der Herz-Jesu-Theologie; 34 Studien), Hsgr.: [[Augustin Bea]] u.a., [[Herder Verlag]] [[Rom]] 1959 (mit [[Imprimatur]]),  2 Bände in verschiedenen Sprachen; in deutscher Sprache: Volume I.:  Pars Theologica.
 
* Mitautor: Cor Jesu, commentationes in Litteras Encyclicas [[Pius XII.|Pii PP. XII.]] [[Haurietis aquas]] (Summe der Herz-Jesu-Theologie; 34 Studien), Hsgr.: [[Augustin Bea]] u.a., [[Herder Verlag]] [[Rom]] 1959 (mit [[Imprimatur]]),  2 Bände in verschiedenen Sprachen; in deutscher Sprache: Volume I.:  Pars Theologica.
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* [[Kirche]] und [[Staat]] im frühen [[Christentum]]. Dokumente aus acht Jahrhunderten und ihre Deutung.[[Kösel Verlag]] München 1961 (492 Seiten).
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* Bergend und heilend. [[Verlag Ars Sacra]] München 1965 (30 Seiten).
 
*Die vielen [[Messe]]n und das eine [[Opfer]], Freiburg 1966.
 
*Die vielen [[Messe]]n und das eine [[Opfer]], Freiburg 1966.
 +
* Knechte Christi - Meditationen zum [[Priestertum]] [[Herder Verlag]] 1967 (271 Seiten).
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* Glaubst Du an Gott? [[Verlag Ars Sacra]] 1967 (125 Seiten).
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* Die siebenfältige Gabe. Über die [[Sakrament]e der [[Kirche]]. [[Verlag Ars Sacra]] München  1974 (188 Seiten).
 +
* Man darf sich vergeben lassen. [[Verlag Ars Sacra]] München 1974 (30 Seiten).
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* Auch heute weht der Geist: Über das Sakrament der [[Firmung]] (Sammlung Sigma) [[Verlag Ars Sacra]] 1974 (30 Seiten; ISBN 9783760720814).
 
*Grundkurs des [[Glaube]]ns. Einführung in den Begriff des [[Christentum]]s, 1976
 
*Grundkurs des [[Glaube]]ns. Einführung in den Begriff des [[Christentum]]s, 1976
 
*Einigung der Kirchen - reale Möglichkeit (zus. mit [[Heinrich Fries]]), 1983
 
*Einigung der Kirchen - reale Möglichkeit (zus. mit [[Heinrich Fries]]), 1983
* [[Vision]]en und [[Prophetzeiung]]en, Reihe: Questiones Disputatae 4, Freiburg 1958.
 
* [[Kirche]] und [[Staat]] im frühen [[Christentum]]. Dokumente aus acht Jahrhunderten und ihre Deutung.[[Kösel Verlag]] München 1961 (492 Seiten).
 
  
 
== Literatur ==
 
== Literatur ==
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* Michael Schulz: ''Karl Rahner begegnen'', (aus der Reihe: [[Zeugen des Glaubens]]), [[Sankt Ulrich Verlag]] Augsburg 1999 (200 Seiten, ISBN 3-929246-37-6,  kart.); [[Paulinus Verlag]] Trier (ISBN 978-3-7902-5828-8, kart.).
 +
* [[David Berger]] (Hrsg.) "Karl Rahner. Kritische Annäherungen"  Reihe: Quaestiones non disputatae, Band VIII, Verlag Franz Schmitt 2004 (512 Seiten; ISBN 3-87710-280-8).
  
*[[Hans Küng]] widmet Rahner einigen Aufwand in seinen Memoiren, äußert sich über die ''große Enttäuschung'', die dieser darstelle und bezeichnet Rahner als letztlich unfähig, aus der Enge der [[Neuscholastik]] auszubrechen, da er mit seinen philosophisch-spekulativen Einfällen weder der "Geschichte" noch der [[Bibel]]exegese genügend Respekt entgegenbringe.
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== Anmerkungen ==
 
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<references />
*[[David Berger]] hat sich mit den 2004 von ihm herausgegebenen "kritischen Annäherungen" an Karl Rahner die Kritik des Rahnerschülers [[Herbert Vorgrimler]] zugezogen. Näheres siehe dort.
 
*Bereits 2002 versuchte Berger in der neuthomistischen Zeitschrift ''Theologisches'' nachzuweisen, daß Rahner kein [[Kirchenlehrer]], sondern ein "[[Ketzer]]" war. Seine Abrechnung mit Rahners Theologie mündete in eine Forderung an die römische [[Glaubenskongregation]], sich des "Fall Rahner" anzunehmen: "''War jemals ein Zeitpunkt für die genannte amtliche Relecture so sehr geeignet wie der jetzige, an dem einer der besten Kenner des Rahnerschen Denkens und seiner schweren Sprache der dafür zuständigen Kongregation vorsteht? Und wäre dies, gerade wegen der für diesen Fall anzunehmenden Proteste und Drohungen, nicht ein großartiges Zeichen jener selbstlosen intellektuellen Nächstenliebe, die doch deren ureigner Auftrag ist?"'' (s.u.) Die Glaubenskongregation ist dieser Aufforderung jedoch nicht nachgekommen.
 
 
 
* [[Bernhard Lakebrink]], Die [[Wahrheit]] in Bedrängnis, [[Christiana Verlag]] Stein am Rhein (183 Seiten)
 
 
 
== Weblinks ==
 
{{PND|118597868}}
 
{{BBKL|http://bautz.de/bbkl/r/rahner_k_j_e.shtml}}
 
*[http://www.theologisches.net/hoeres.htm Rahners Fehlstart in Freiburg] in [[Theologisches]] von [[Walter Hoeres]]
 
*[http://www.theologisches.net/rahner.htm David Berger in ''Theologisches'' über Karl Rahner]
 
  
 +
[[Kategorie:Personen Deutschland|Rahner, Karl]]
 +
[[Kategorie:Priester Deutschland|Rahner, Karl]]
 
[[Kategorie:Theologen Deutschland|Rahner, Karl]]
 
[[Kategorie:Theologen Deutschland|Rahner, Karl]]
 
[[Kategorie:Jesuiten|Rahner, Karl]]
 
[[Kategorie:Jesuiten|Rahner, Karl]]
 
[[Kategorie:Dogmatiker|Rahner, Karl]]
 
[[Kategorie:Dogmatiker|Rahner, Karl]]

Aktuelle Version vom 26. September 2023, 14:49 Uhr

Karl Rahner (5. März 1904 in Freiburg im Breisgau; † 30. März 1984 in Innsbruck) war Jesuit und, wie sein älterer Bruder Hugo Rahner SJ, einer der bedeutendsten katholischen Theologen des 20. Jahrhunderts. Er lehrte als Professor an den Universitäten Innsbruck, Wien, München und Münster und verfasste als überaus produktiver theologischer Denker zahlreiche Aufsätze und viele Bücher. Zu seinen bekanntesten Schülern zählt Karl Lehmann, der Bischof von Mainz und langjährige Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz.

Persönlichkeit

P. Dr. Karl Rahner SJ

Karl Rahner wurde 1962 zum Peritus des Zweiten Vatikanischen Konzils berufen. Besondere Aufmerksamkeit widmete Rahner zu dieser Zeit dem Offenbarungsbegriff sowie der Wiederzulassung des (ständigen) Diakonats. In einem Gutachten Rahners zum vorbereiteten Schema für die Kirchenkonstitution fiel die Formulierung „sacramentum mundi“ (Sakrament der Welt), die zwar nicht in den Konzilstext einging, jedoch – nicht zuletzt über das gleichnamige Lexikon 'Sacramentum mundi' (Herder, 1967-1969) – gleichwohl geläufig wurde. Die dort von K. Rahner platzierten Artikel bieten knappe Zusammenfassungen seines Denkens.

Während der ersten zehn Nachkonzilsjahre wurde Rahner, selber tief beeindruckt von Teilhard de Chardin SJ (+ 1955), für etliche Theologen zur Symbolfigur einer modernen Theologie. Die Prägung 'Sakrament-der-Welt' für die Kirche (s.o.) bringt den Standort desselben knapp zum Ausdruck, sogar in seiner Zweideutigkeit; denn darin ist bereits mit enthalten, dass dieses Sakramentum bereits "welthaltig" ist. Das 'Saeculum' (die Zeit) weist dem Heiligen sozusagen den 'vernünftigen' Ort an.

Auch die meisten Kritiker halten das ursprüngliche Anliegen, die katholische Dogmatik aus der begrifflichen Enge jesuitischer Theologie des 19. Jahrhunderts herauszuführen, weiterhin für berechtigt, insbesondere in der Konfrontation mit den heutigen Geisteswissenschaften. Der Leser vernimmt jedoch auch aus Stellungnahmen von Rahner-Freunden mitunter Ratlosigkeit: So hat Karl Lehmann im LThK (3. Aufl.) sich redlich bemüht, einen systematischen Entwurf bei Rahner zu finden, räumt aber ein, dass vor allem die Rezeption des Spätwerks überaus schwierig sei. Zuletzt erschien 2004 ein Karl-Rahner-Lesebuch (Lehmann/Raffelt), das wohl Interesse für die Gesamtausgabe wecken möchte, in der wohl doch noch Interessantes zu suchen sein könnte (jedenfalls bis Bd. 15; Bd. 9 z.B. enthält Mariologisches). Warum das Alterswerk aber mit "Entfaltung" bzw. "Sammlung" überschrieben wird, bleibt undeutlich.

Biografie

Über Rahner

[Karl Rahner] "geht zutreffenderweise von der Grunderkenntnis aus, dass die Gnade wie die Offenbarung sich an den ganzen Menschen richten und diesen auch im ganzen als denkenden Menschen beanspruchen. Das gibt nach Rahner aber weder dem Theologen das Recht, seine Erkenntnis zu verabsolutieren (und das Wissen des Philosophen zu präjudizieren), noch erlaubt es der Philosophie, trotz ihres Charakters als Grundwissenschaft, eine heilschaffende adäquate Daseinsdeutung zu geben und die Offenbarung, die im Ganzen des Daseins faktisch immer mitgegeben ist, aus dem apriorischen Selbstverständnis des Menschen abzuleiten. So bleibt die Philosophie letztlich vor dem Eingang zum Glauben stehen und übt eine bedeutsame Hinweisfunktion auf das absolute Geheimnis Gottes aus, das die Theologie aufnimmt und erhellt.

Das ist indessen eine frühere Stufe in der Entwicklung und Bewältigung der Problematik [= Wörterbuch 1961, 288], die von traditionellen Vorstellungen nicht wesentlich abgeht. Auf einer späteren Stufe herrscht eine eigentümliche Einheitsauffassung vor, welche die Differenzierungen nicht mehr zur Auswirkung kommen lässt. Hier wird (im Gegensatz zu einer von der Tradition angeblich vertretenen Trennung der beiden verschiedenen Größen von Philosophie und Theologie) festgestellt, dass nach dem Prinzip der Zuordnung von Natur und Gnade "die Philosophie ein inneres Moment der Theologie" ist [= Schriften VI, 93 (1965)]. In diesem Sinne kann man auch die Aussage annehmen, dass das Hören der Offenbarung und die Theologie "notwendig Philosophie" implizieren. Daraufhin ist für den Gläubigen wie für den Theologen auch noch die Auskunft verständlich, dass die Philosophie in der einen (natürlich-übernatürlichen) Heilsordnung niemals gänzlich aus dem naturalen Wesen des Menschen allein argumentieren werde (....). Aber die weitere Folgerung ist auch für den Glauben wie für die Theologie schwerlich annehmbar. Wenn dann nämlich die als Bedingung der Offenbarung implizierte Philosophie auch inhaltlich als anonyme Christlichkeit bestimmt wird [= VI, 102] und daraufhin der noch entschiedenere Schluss gezogen wird, dass "in jeder Philosophie unvermeidlich, unthematisch Theologie getrieben" [ebd, 100] werde (....). Der Christ und Theologe wird gegenüber dieser eigentümlichen Verschränkung mit Recht die Frage stellen, ob Christentum und christliche Theologie "nicht etwas ganz anderes ist als die Annahme, sozusagen die Reduplikation des Daseins und seiner Reflexion" [so Ratzinger]; der Philosoph, der sein Anliegen unter ein anonymes Gnadengeschehen subsumiert sieht und sich missverstanden fühlen muss, wird antworten: Eine philosophische Theologie, die sich von vornherein auf den Boden des Christentums stellt, weil sie ihre Voraussetzungen nicht ernstlich fraglich macht, ist unphilosophisch [Weischedel]."

Aus: Leo Scheffczyk, Die Theologie und die Wissenschaften, Aschaffenburg 1979, S. 277-79.

Kritik

Außer Leo Scheffczyks Kritik über die Schöpfungstheologie<ref>Leo Scheffczyk über Karl Rahners Schöpfungslehre Von Dr. Martin Lugmayr</ref> gehören zu Rahners Kritikern u.a. Bernhard Lakebrink, Leo Elders, David Berger, Walter Hoeres, Thomas Ruster, Paul Hacker und Dietrich von Hildebrand. Dieser bemängelt die Unverständlichkeit der Rahnerschen Sprache<ref>Karl Rahner bei Kath-info</ref>.

  • Hans Küng bezeichnet in seinen Memoiren Rahner als letztlich unfähig, aus der Enge der Neuscholastik auszubrechen, da er mit seinen philosophisch-spekulativen Einfällen weder der "Geschichte" noch der Bibelexegese genügend Respekt entgegenbringe.
  • Bereits 2002 versuchte David Berger in der neuthomistischen Zeitschrift Theologisches nachzuweisen, daß Rahner kein Kirchenlehrer, sondern ein "Ketzer" war. Seine "Abrechnung" mit Rahners Theologie mündete in eine Forderung an die römische Glaubenskongregation, sich des "Falles" Rahner anzunehmen: "War jemals ein Zeitpunkt für die genannte amtliche 'Relecture' so sehr geeignet wie der jetzige, an dem einer der besten Kenner des Rahner'schen Denkens und seiner schweren Sprache der dafür zuständigen Kongregation vorsteht? Und wäre dies, gerade wegen der für diesen Fall anzunehmenden Proteste und Drohungen, nicht ein großartiges Zeichen jener selbstlosen intellektuellen Nächstenliebe, die doch deren ureigner Auftrag ist?" (s.u.) Die Glaubenskongregation ist dieser Aufforderung jedoch nicht nachgekommen.

"Analysiert man die geistigen Grundlagen und die Theologie Rahners und seiner Schüler als Ganzes, dann handelt es sich um eine Art konsequenter und umfassender Hermeneutik des Existentialismus, vor allem Heideggers, nach dem Wirklichkeit und Wahrheit als die bloße ,Projektion des Seins zu sich selbst' verstanden werden. Auf die zerstörenden Folgen dieser Lehre für den christlichen Glauben und die Katholische Kirche weist Lakebrink immer wieder engagiert hin." (Die FAZ am 21. Februar 1987 zum Buch "Wahrheit in Bedrängnis")

Papst Benedikt XVI. sagt in seinen "Letzten Gesprächen" mit Peter Seewald, dass es typisch für Rahner war, ein "ja-und-nein-verklausulierten Text" zu schreiben, "den man dann sowohl nach der einen wie auch nach der anderen Richtung auslegen konnte."<ref>* Benedikt XVI./ Peter Seewald: Letzte Gespräche Droemer/Knaur September 2016, S. 185 (288 Seiten; Hardcover; ISBN 978-3-426-27695-2).</ref>

Werke (Auswahl)

Literatur

  • Michael Schulz: Karl Rahner begegnen, (aus der Reihe: Zeugen des Glaubens), Sankt Ulrich Verlag Augsburg 1999 (200 Seiten, ISBN 3-929246-37-6, kart.); Paulinus Verlag Trier (ISBN 978-3-7902-5828-8, kart.).
  • David Berger (Hrsg.) "Karl Rahner. Kritische Annäherungen" Reihe: Quaestiones non disputatae, Band VIII, Verlag Franz Schmitt 2004 (512 Seiten; ISBN 3-87710-280-8).

Anmerkungen

<references />