Joachim Meisner: Unterschied zwischen den Versionen

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'''Joachim Kardinal Meisner''' (* 25. Dezember in Breslau/Lissa) ist seit dem 20.12.1988 Erzbischof des [[Erzbistum Köln | Erzbistums Köln]].
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'''Joachim Kardinal Meisner''' (Dr. theol.; * [[25. Dezember]] [[1933]] in Breslau-Lissa; † [[5. Juli]] [[2017]] in Bad Füssing (Niederbayern)) war von 1980 bis 1989 Bischof von [[Erzbistum Berlin|Berlin]] und von 1989 bis 2014 [[Erzbischof]] von [[Erzbistum Köln |Köln]].
 
 
  
 
== Biografie ==
 
== Biografie ==
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[[Joachim]] Kardinal Meisner studierte von [[1959]] bis [[1962]] in Erfurt, wo er am [[22. Dezember]] [[1962]] die [[Priesterweihe]] erhielt. Von [[1963]] bis [[1975]] war er [[Kaplan]] in Heiligenstadt und Erfurt und auch Rektor im Caritasverband. [[1969]] erfolgte die [[Promotion]] zum Dr. theol. an der [[Gregoriana]] in [[Rom]].
  
Joachim Kardinal Meisner wurde am 25. Dezember 1933 in Breslau/Lissa geboren.
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=== Bischof ===
Im Zeitraum 1959 -1962 folgte das Studium in Erfurt, wo er am 22.12.1962 die
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[[Datei:Joachim Meisner-Wappen.jpg|thumb|right|Wappen von Joachim Kardinal Meisner]]
Priesterweihe erhielt.  
 
  
Von 1963 bis 1975 war Meisner Kaplan in Heiligenstadt und Erfurt und auch Rektor im Caritasverband. 1969 erfolgte die Promotion zum Dr.theol. an der [[Gregoriana]] in Rom.  
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Am [[17. Mai]] [[1975]] wurde Meisner zum [[Titularbischof]] von Vina und [[Weihbischof]] in Erfurt/Meinungen ernannt. Genau fünf Jahre später, 1980, folgte die Ernennung zum Bischof von [[Erzbistum Berlin|Berlin]]. [[Papst]] [[Johannes Paul II.]] ernannte ihn am [[5. Januar]] [[1983]] zum Kardinalpriester und wies ihm S. Pudenziana als Titelkirche zu. Am [[20. Dezember]] [[1988]] folgte seine Ernennung zum Erzbischof von [[Erzbistum Köln|Köln]], wo er am [[12. Februar]] [[1989]] eingeführt wurde.
  
Am 17.05.1975 wurde Meisner zum [[Titularbischof]] von Vina und [[Weihbischof]] in  Erfurt/Meinungen ernannt.
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Laut [[Preußisches Konkordat|preußischem Konkordat]] ist die Bischofsernennung für die Erzdiözese Köln folgendermaßen geregelt: Das Domkapitel schickt bei Vakanz des Bischofssitzes eine Liste mit zehn Vorschlägen an den Heiligen Stuhl, der daraufhin eine Liste mit drei Namen an das Domkapitel zurückschickt, welches einen dieser drei mit absoluter Mehrheit zu wählen hat.  
  
Am 17.05.1980 folgte die Ernennung zum Bischof von [[Erzbistum Berlin | Berlin]].
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Im Falle der vorliegenden Bischofsernennung war Meisners Name nicht auf der Vorschlagsliste des Domkapitels enthalten. Entgegen den zumeist bisher üblichen Gepflogenheiten setzte Papst [[Johannes Paul II.]] ihn auf die Dreierliste. Damit war klar, dass der Papst Meisner als Erzbischof favorisierte. Nur nach langen Diskussionen konnte sich das Domkapitel dazu durchringen, Meisner als Erzbischof zu wählen, und zwar mit ''einfacher Stimmenmehrheit'' (d.h. Meisner hatte mehr Stimmen als die anderen Kandidaten), aber ohne ''absolute Mehrheit''. Zu diesem Zweck hatte Papst während des laufenden Verfahrens eine Bestimmung im Statut des Domkapitels abgeändert, das in der Fassung von 1986 vorsah, die Wahlgänge seien zu wiederholen, bis die ''absolute Mehrheit'' erreicht sei. Kirchenrechtler sahen darin eine verdeckte "Ermüdungsstrategie" gegenüber in Köln weniger populären Kandidaten, weshalb die päpstliche Rechtsänderung von dort als Akt der Durchsetzung (nicht nur hierarchisch, auch sachlich) höherrangiger Rechtsprinzipien bewertet wurde.
  
Am 5. Januar 1983 ernannte ihn Papst Johannes Paul II. zum Kardinalpriester und wies ihm S. Pudenziana als Titelkirche zu.  
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Die Aktion des Papstes löste Proteste von deutschen Politikern und Kirchenangehörigen aus, auch wenn die Vorgehensweise nicht dem genannten [[Konkordat]] widersprach und auch durch kirchliches Recht gedeckt war (vgl. u.a. [[CIC]] Can. 377 § 1).
  
Am 20.12.1988 folgte seine Ernennung zum Erzbischof von [[Erzbistum Köln | Köln]], wo er am 12.02.1989
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Meisner sagte zu den Vorgängen im Dezember 1988: „Ihr habt mich nicht gewollt, und ich wollte auch nicht zu euch. Wir haben also eine gemeinsame Basis“, fügte aber bei seiner Amtseinführung am 12. Februar 1989 hinzu: „Ich strecke allen meine Hand entgegen, für die ich Verantwortung trage, und bitte sie, diese zu ergreifen.“<ref>Quelle: [http://www.express.de/2709568] ©2017</ref>
als Erzbischof von [[Erzbistum Köln | Köln]] eingeführt wurde.
 
  
Vom 16. bis 21.8.2005 war Meisner Gastgeber des 20. [[Weltjugendtages]].  
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Vom 16. bis 21. August [[2005]] war Joachim Kardinal Meisner Gastgeber des 20. [[Weltjugendtag]]es in Köln. Anfang März [[2006]] wurde er von Papst [[Benedikt XVI.]] in die Leitung der Päpstlichen Missionswerke berufen. Meisner war außerdem Mitglied mehrerer römischer [[Kongregation]]en und verschiedener Kommissionen in der der [[Deutsche Bischofskonferenz|Deutschen Bischofskonferenz]], so langjähriger Vorsitzender der Liturgiekommission.  
  
Anfang März 2006 wurde Meisner von Papst [[Benedikt XVI.]] in die Leitung der Päpstlichen Missionswerke berufen.
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Ende November [[2008]] wurde bekannt, dass der Papst das Rücktrittsansuchen von Kardinal Meisner abgelehnt hatte. Meisner blieb daher bis auf weiteres Erzbischof in Köln. Er wurde am 28. Februar 2014 emeritiert, sein Nachfolger wurde am 20. September 2014 [[Rainer Maria Kardinal Woelki]]. Er starb am 5. Juli 2017 während eines Ferienaufenthaltes im bayerischen Bad Füssing und wurde am 15. Juli in der [[Krypta]] des [[Kölner Dom|Kölner Doms]] beigesetzt.
 
Meisner ist außerdem Mitglied mehrerer römischer Kongregationen und auch verschiedener Kommissionen in der der [[Deutsche Bischofskonferenz | Deutschen Bischofskonferenz]].
 
  
== Meisners Einführung als Erzbischof von Köln ==
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== Positionen ==
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Kardinal Meisner war für seine klaren Positionen bekannt. In namhaften deutschen Medien wurde er dafür oft kritisiert. Aufsehen erregte seine Dreikönigspredigt 2005<ref> [http://www.kath.net/news/9391 Dreikönigspredigt] [[Kath.net]] vom 6. Januar 2005</ref>, eine Parallele zog zwischen dem [[Kindesmord von Bethlehem]], den [[Massenmord]]en Hitlers und Stalins und den [[Abtreibung]]spraktiken der heutigen Zeit, die eine Ähnlichkeit in der Verachtung der Menschenwürde besäßen. In der späteren Dokumentation wurde der Verweis auf Hitler gestrichen.
  
Laut [[Preußisches Konkordat|preußischem Konkordat]] ist die Bischofsernennung für die Erzdiözese folgendermaßen geregelt: Das Domkapitel schickt bei Vakanz des Bischofssitzes eine Liste mit zehn Vorschlägen an den Heiligen Stuhl, der darauf eine Liste mit drei Namen an das Domkapitel zurückschickt, welches einen dieser Drei mit absoluter Mehrheit zu wählen hat.  
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Insbesondere seine zum Thema [[Homosexualität]] geäußerten Ansichten stießen wiederholt auf Kritik. Im Vorfeld der Bundestagswahlen 2006 erregte ein Interview Meisners mit der Westdeutschen Zeitung Aufsehen, in dem er von der CDU/CSU verlangte, dass für "christlich" stehende C im Namen abzulegen, da ihre Politik sich damit nicht vereinbaren ließe; diese Position erläuterte der Kardinal abermals in einem Artikel für die ''Frankfurter Allgemeine Zeitung'' vom 17. November 2008.
  
Im Falle der vorliegenden Bischofsernennung war Meisners Name nicht auf der Vorschlagsliste des Domkapitels enthalten. Entgegen der bisher üblichen Gepflogenheiten setzte Papst [[Johannes Paul II.]] ihn auf die Dreierliste. Damit war klar, dass der Papst Meisner als Erzbischof favorisierte. Nur nach langen Diskussionen konnte sich das Domkapitel dazu durchringen, Meisner als Erzbischof zu wählen.
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Joachim Kardinal Meisner vertrat Ende Januar 2013 die Meinung: "Wenn nach einer Vergewaltigung ein Präparat (der so genannten "Pille danach"), dessen Wirkprinzip die Verhinderung einer Zeugung ist, mit der Absicht eingesetzt wird, die Befruchtung zu verhindern, dann ist dies aus meiner Sicht vertretbar. Wenn ein Präparat, dessen Wirkprinzip die Nidationshemmung ist, mit der Absicht eingesetzt wird, die Einnistung der bereits befruchteten Eizelle zu verhindern, ist das nach wie vor nicht vertretbar." Problematisch erschien manchen die weitere Ansicht: "Darüber hinaus ist nichts dagegen einzuwenden, dass sie in diesem Fall (der Vergewaltigung) auch über Methoden, die nach katholischer Auffassung nicht vertretbar sind, und über deren Zugänglichkeit aufklären, wenn sie dabei, ohne irgendwelchen Druck auszuüben, auf angemessene Weise auch die katholische Position mit Argumenten erläutern."<ref> [http://www.kath.net/news/39903 'Pille danach', Vergewaltigung und 'verbrecherische Befruchtung'] [[Kath.net]] 31. Januar 2013</ref><ref>[http://www.katholisches.info/2013/02/05/die-f-a-z-weis-wohin-die-pferdchen-kardinals-meisner-laufen-zuruck-nach-konigstein/ Die F.A.Z. weiß, wohin die Pferdchen Kardinals Meisner laufen: zurück nach Königstein] Katholisches.info am 5. Februar 2013</ref> Meisner erklärte am 12. Februar wörtlich: „Meine Erklärung war mit der [[Glaubenskongregation]] und der [[Päpstliche Akademie für das Leben|Päpstlichen Akademie für das Leben]] abgestimmt.‘“<ref> [http://www.kath.net/news/40060 Im Artikel: Meisner nach Papstankündigung: 'Ich bin regelrecht schockiert'] [[Kath.net]] am 12. Februar 2013 und [http://www.kath.net/news/40066 Köln korrigiert: Papst wusste nichts über Vorstoß zur 'Pille danach'!] am 12. Februar 2013</ref>
  
Die Aktion des Papstes löste derweil Proteste von deutschen Politikern und Journalisten aus, auch wenn die Vorgehensweise nicht dem [[Konkordat]] widersprach und durch kirchliches Recht gedeckt wurde. (vgl. [[CIC]] Can. 377 §1)
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Zusammen mit den Kardinälen [[Carlo Caffarra]], [[Walter Brandmüller]] und [[Raymond Leo Burke]] richtete Kardinal Meisner als Reaktion auf das [[Apostolisches Schreiben|Nachsynodale Apostolische Schreiben]] "[[Amoris laetitia]]" von [[Papst]] [[Franziskus (Papst)|Franziskus]] über die [[Liebe]] in der [[Familie]] Mitte September 2016 ein Schreiben ''Klarheit suchen: eine Bitte, die Knoten in ‚Amoris Laetitia‘ zu lösen'' an Papst Franziskus und die [[Kongregation für die Glaubenslehre|Glaubenskongregation]]. Darin wurden fünf „Zweifel“ ''(dubia)'' und der Wunsch nach Klarstellungen zum Schreiben ''Amoris laetitia'' geäußert. Das erste dieser ''Dubia'' warf die Frage auf, ob es durch ''Amoris laetitia'' erlaubt sei, zivil Geschiedene zum Empfang der heiligen [[Kommunion]] zuzulassen, obwohl die Ehe in den Augen der Kirche noch fortbestehe. Die Kardinäle machten am 14.&nbsp;November 2016 den Brief öffentlich, da der Papst nicht geantwortet habe.<ref>http://www.katholisch.de/aktuelles/aktuelle-artikel/amoris-laetitia-kardinale-bitten-papst-um-klarung</ref> Daher erhob der [[Dekan]] der Römischen [[Rota]], [[Pio Vito Pinto]], Ende November 2016 Vorwürfe gegen Meisner und die anderen Kardinäle, das sie „einen schwerwiegenden Skandal erregt“ hätten.<ref>[https://www.domradio.de/themen/papst-franziskus/2016-11-14/kardinaele-bitten-papst-um-klaerung-zu-wiederverheirateten domradio.de] vom 14.&nbsp;November 2016; [https://www.domradio.de/themen/vatikan/2016-11-30/dekan-der-roemischen-rota-kritisiert-offenen-brief-der-kardinaele domradio.de] vom 30.&nbsp;November 2016</ref><ref>[[Die Tagespost]], Ausgabe 1. Dezember 2016, S.&nbsp;5.</ref>
  
== Meisner in den Medien ==
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== Auszeichnung und Ehrungen ==
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* 1990: Ritter vom Heiligen Grab
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* 1990: Ehrenritter des Deutschen Ordens
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* 1992: Goldenes Ehrenzeichen der Republik Österreich
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* 1996: Ehrendoktor der Universität Breslau
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* 1998: Orden des Weißen Löwen III. Klasse der Tschechischen Republik
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* 1998: Ehrenplakette des Bundes der Vertriebenen
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* 2000: Ehrenbürger von Trzebnica (Polen)
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* 2003: Großes Verdienstkreuz der Bundesrepublik Deutschland mit Stern und Schulterband
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* 2005: Ehrnedoktor der Katholische Universität Lublin
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* 2006: Ehrenbbürger von Levoča (Slowakei)
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* 2011: Ehrendoktor der Katholische Universität Ružomberok (Rosenberg)
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* 2014: Großkreuz des Verdienstordens der Republik Polen
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* Seit 2014 trägt ein Platz in der Gemeinde Hundeshagen im thüringischen Landkreis Eichsfeld den Namen „Kardinal-Meisner-Platz“.
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* 2016 Kardinal Meisner erhält den Augustin-Bia-Preis der Internationalen Stiftung Humanum am 2. April 2016 in Königswinter. Damit werden Meisners besondere Verdienste «um den Schutz des Lebens an dessen Anfang und Ende» gewürdigt. Ebenso habe sich Meisner um die [[katholische Soziallehre]] und die Verständigung mit Osteuropa verdient gemacht.<ref>[http://www.kath.net/news/54279 Kardinal Meisner erhält Augustin-Bea-Preis in Königswinter] [[Kath.net]] am 5. März 2016</ref>
  
Kardinal Meisner ist für seine klaren Worte bekannt. In gewissen deutschen Medien wie dem Spiegel wird er dafür oft kritisiert. Aufsehen erregte seine [http://www.kath.net/detail.php?id=9391 Dreikönigspredigt vom 6. Januar 2005], bei der er Parallelen zwischen dem [[Kindesmord von Bethlehem]], dem [[Massenmord]] Hitlers und Stalin und den [[Abtreibung]]spraktiken der heutigen Zeit aufzeigte. In der späteren Dokumentation wurde der Verweis auf Hitler gestrichen. Im Vorfeld der Bundestagswahlen 2006 erregte ein Interview Meisners mit der Westdeutschen Zeitung Aufsehen, in dem er von der CDU/CSU verlangte, dass für "christlich" stehende C im Namen abzulegen, da ihre Politik sich damit nicht vereinbaren ließe.
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== Veröffentlichungen ==
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* Joachim Meisner/[[Stefan Rehder:]] ''Mit dem Herzen sehen. Chance und Auftrag der Kirche zu Beginn des dritten Jahrtausends. Ein Gespräch.''  MM Verlag Aachen 2000 (230 Seiten; ISBN: 3-928272-12-8).
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* Joachim Meisner/Hans-Günther Kaufmann: ''Die [[Heilige Messe]].'' [[Pattloch Verlag]] Augsburg 1997 (128 Seiten; ISBN 3629001114).
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* ''Spuren Gottes auf unseren Wegen. Der Alltag als Begegnungsfeld des Menschen mit Gott.'' Bernward  Verlag Hildesheim/ [[Morus  Verlag]] Berlin 1993 (151 S. Ppbd.).
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* ''Wider die Entsinnlichung des [[Glaube]]ns. Gedanken zur [[Neuevangelisierung|[Re-Evangelisierung]] Europas.'' Syria  Verlag Graz 1990 (140 S.; ISBN:3-222-11965-1).
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* ''Unsere [[Hoffnung]] stärke euch.'' Köln u.a. 1989.
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* ''Sein, wie Gott uns gemeint hat! Betrachtungen zu Maria.'' Berlin/ Hildesheim 1988.
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* ''Nachreformatorische katholische Frömmigkeitsformen in Erfurt.'' Erfurter theologische Studien, Bd. 26,  Leipzig 1971.
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* ''Das Auditorium Coelicum am Dom zu Erfurt. Ein Beitrag zur Universitätsgeschichte Erfurts.'' Erfurter theologische Schriften, Bd. 6, Leipzig 1962.
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* ''Sein, wie Gott uns gemeint hat, Betrachtungen zu Maria'', 1988.
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* ''Von nun an preisen mich selig alle Geschlechter'', 1999.
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* ''Was er euch sagt, das tut - Mit Maria Jesus Christus begegnen'', 2003.
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* ''Er war mein Freund''. Ein Zeugnis aus der Nähe - Kardinal Meisner und [[Johannes Paul II.]]. [[Pattloch Verlag]] 2007 (gebunden, 80 Seiten).
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* ''Verliert die Ehe ihre schöpfungsgemäße Exklusivität?'' In [[Gerhard Stumpf]] (Hrsg.): Berufung zur [[Liebe]]: [[Ehe]] - [[Familie]] - [[Ehelosigkeit]] (Berichtband der theol. Sommerakademie 2001) Eigenverlag des Initiativkreises, Landsberg 2001, S. 251-262 (304 Seiten; ISBN 978-3-9808068-0-4). [http://www.ik-augsburg.de/pdf/berichte/Buch2001.pdf als PDF-Datei]
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* ''Schriften des [[Initiativkreis katholischer Laien und Priester|Initiativkreises katholischer Laien und Priester]] in der Diözese Augsburg e.V.'' Heft 39, ''Die Eucharistie – der kostbarste Schatz der Kirche.''  [http://www.ik-augsburg.de/pdf/hefte/39.pdf als PDF-Datei]
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* ''Schriften des [[Initiativkreis katholischer Laien und Priester|Initiativkreises katholischer Laien und Priester]] in der Diözese Augsburg e.V.'' Heft 44, [[Gerhard Stumpf]] (Hrsg.): Wächter und Zeuge (Predigt von Joachim Kardinal Meisner und Beitrag von Leo Kardinal Scheffczyk).  [http://www.ik-augsburg.de/pdf/hefte/44.pdf als PDF-Datei]
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* Joachim Meisner/[[Gloria von Thurn und Taxis]]: ''Die Fürstin und der Kardinal. Ein Gespräch über Glauben und Tradition.'' Freiburg i.Br. 2008 (176 Seiten).
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* ''Froh in der Gnade Gottes. Die heilige Elisabeth von Thüringen.'' [[Bachem Verlag]] ISBN 978-3-7616-1946-9.
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* ''[[Kreuzweg]]. Mit vierzehn Holzschnitten von Hildegard Domizlaff.'' [[Johannes Verlag Einsiedeln]] Freiburg im Breisgau 2009 (70 Seiten; 2. Auflage, ISBN ISBN 978 3 89411 406 0).
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* ''Zeugen durch die Zeiten. Zum 70. Todestag des seligen Berliner Dompropstes [[Bernhard Lichtenberg]].'' In [[Barbara Stühlmeyer]], [[Ludger Stühlmeyer]]: ''Bernhard Lichtenberg. Ich werde meinem Gewissen folgen.'' Topos plus Verlagsgemeinschaft, Kevelaer 2013, ISBN 978-3-836708-35-7, S.&nbsp;75–82.
  
==Veröffentlichungen==
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==Literatur==
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* Adeste fideles, Joachim Kardinal Meisner (zum 80. Geburtstag; mit Weihnachtslieder-CD) [[St. Benno Verlag]] 2013, ISBN 978-3746238685.
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* ''Wer sich anpasst, kann gleich einpacken: Lebenserinnerungen'' (Biographie) [[Herder Verlaqg]] 2020 (256 Seiten, ISBN 978-3451393167).
  
* ''Mit dem Herzen sehen. Chancen und Auftrag der Kirche zu Beginn des dritten Jahrtausends'', Aachen September 2000.
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== Weblinks ==
* ''Die heilige Messe'', Augsburg 1997.
+
* [http://erzbistum-koeln.de/news/Erzbistum-Koeln-trauert-um-Kardinal-Meisner/ Nachruf des Erzbistums Köln]
* ''Spuren Gottes auf unseren Wegen. Der Alltag als Begegnungsfeld des Menschen mit Gott'' , Hildesheim/ Berlin 1993.
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* [http://www.domradio.de/themen/joachim-kardinal-meisner/2013-12-25/das-geburtstags-interview-mit-joachim-kardinal-meisner Das Geburtstags-Interview] mit Joachim Kardinal Meisner
* ''Wider die Entsinnlichung des Glaubens. Gedanken zur Re-Evangelisierung Europas'', Graz u.a. 1990.
+
* [http://kath.net/news/45195 Meisners Vermächtnis: Die Eucharistische Anbetung im Maternushaus] [[Kath.net]] am 9. März 2014
* ''Unsere Hoffnung stärke euch'', Köln u.a. 1989.
 
* ''Sein, wie Gott uns gemeint hat! Betrachtungen zu Maria'', Berlin/ Hildesheim 1988.  
 
* ''Nachreformatorische katholische Frömmigkeitsformen in Erfurt (= Erfurter theologische Studien, Bd. 26)'', Leipzig 1971.
 
* ''Das Auditorium Coelicum am Dom zu Erfurt. Ein Beitrag zur Universitätsgeschichte Erfurts (= Erfurter theologische Schriften, Bd. 6)'', Leipzig 1962.
 
  
  
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{{Navigation Bischof|VG=[[Alfred Bengsch|Alfred Kardinal Bengsch]]|Bistum=Berlin|VON-BIS=1980-1989|NF=[[Georg Sterzinsky|Georg Kardinal Sterzinsky]]}}
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{{Navigation Erzbischof|VG=[[Joseph Höffner|Joseph Kardinal Höffner]]|Erzbistum=Köln|VON-BIS=1989-2014 |NF=[[Rainer Maria Woelki|Rainer Maria Kardinal Woelki]]}}
  
== Zitate von und über Meisner ==
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== Anmerkungen ==
 
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<references />
*''„Sie wissen doch, warum in Köln der mächtigste von uns Hirten wohnt? Das ist nämlich so: Wenn zum Beispiel die Limburger Herde mit ihrem Hirten vorbeizieht, dann rufen die Menschen zur Begrüßung: 'Hallo, Franz, einen schönen Tag noch!'. Wenn der Aachener Hirte vorbeikommt, dann heißt’s: 'Na, Heinrich, wirklich schwere Zeiten: Kopf hoch – Ihr schafft das schon.' Wenn aber der Kölner Hirte vorbeigeht, hört man nur ein Flüstern: 'Allmächtiger!'“'' ([[Karl Lehmann|Karl Kardinal Lehmann]] anlässlich der Verleihung des Ordens Orden wider den tierischen Ernst über seinen Kölner Kollegen Meisner, 22. Januar 2005)
 
*''„Drei Wochen vor seinem Tod ließ mich der Heilige Vater in die Gemelli-Klinik kommen und fragte mich dort: "Warten sie noch in Köln auf mich?" - Ich sagte: "Heiliger Vater, wir warten unerschütterlich". Wir rufen nun von hier aus zum Himmel hinauf: "Heiliger Vater Johannes Paul II., wir warten auf dich!" Und wir rufen nach Rom hinüber: "Heiliger Vater Benedikt XVI., wir warten auf dich!" Mit dem Petrus von gestern, das ist Johannes Paul II., und mit dem Petrus von heute, das ist Benedikt XVI., in unserer Mitte, werden wir auf unserem Glaubensweg gestärkt, denn dem Petrus wurde vom Herrn gesagt: "Stärke deine Brüder (und Schwestern)" (Lk 22,32). Junge Menschen sind noch viel näher an ihrem Lebensbeginn als ältere Leute. Darum wirkt in ihnen der Ursprung ihres Lebens aus Gottes Hand viel stärker und intensiver in der Suche nach echtem und wahrhaftigem Leben nach, als bei anderen Leuten.“'' (Aus der Predigt von Joachim Kardinal Meisner in der Eröffnungsmesse im Kölner Rheinenergie Stadion zum Weltjugendtag 2005 am 16. August 2005, [http://www.kath.net/detail.php?id=11253 Volltext])
 
*''"Nächstenliebe ist kein Freundlichkeitsbrei"'' (2005 im Interview mit dem Magazin "Der Spiegel")
 
* ''"Dieter Bohlen ist eine verwundete Seele, die nach Absolution schreit"'' (Oktober 2003 im Interview mit der Illustrierten "Bunte")
 
* "Bei [[Johannes Paul II.]] gibt es keine Trennung zwischen Amt und Person. Mit allen Fasern seines Seins ist er der Papst." - ''ZDF-Interview, 16. Oktober 2003''
 
* "In betenden Händen ist die Waffe vor Missbrauch sicher." - ''Aus der Predigt zum Soldatengottesdienst im Kölner Dom 2005''
 
* "[[Kirche]] ist keine [[Demokratie]]." <sup>(Datum, Anlaß, Quelle fehlt)</sup>
 
* "Wer sich gegen fließendes [[Wasser]] stemmt, weil er Standpunkte hat, verursacht Wirbel." - ''ZDF-Interview, 16. Oktober 2003''
 
 
 
== Kontakt ==
 
 
 
Anschrift:
 
 
 
Joachim Kardinal Meisner <br>
 
Erzbischof von Köln <br>
 
Marzellenstraße 32 <br>
 
50668 Köln
 
 
 
 
 
E-Mail: Über das Mail-Formular auf [http://erzbistum-koeln.de/erzbistum/erzbischof/email.html der Seite des Erzbistums Köln]
 
 
 
== Weblinks ==
 
 
 
* [http://www.erzbistum-koeln.de/erzbistum/erzbischof/index.html Meisner auf den Seiten des Erzbistums Köln]
 
* [http://www.spiegel.de/panorama/0,1518,368465,00.html Spiegel-Interview mit Joachim Kardinal Meisner]
 
* [http://www.wz-newsline.de/sro.php?redid=84616 Interview mit der Westdeutschen Zeitung]
 
* [http://kath.net/suche.php?suche=Joachim%20Meisner&&volltext=yes Nachrichten über Kardinal Joachim Meisner]
 
 
 
{{Navigation Erzbischof|VG=[[Joseph Höffner|Joseph Kardinal Höffner]]|Erzbistum=Köln|VON-BIS=1988 -|NF=---}}
 
{{Navigation Bischof|VG=[[Alfred Bengsch|Alfred Kardinal Bengsch]]|Bistum=Berlin|VON-BIS=1980 - 1988|NF=[[Georg Sterzinsky|Georg Kardinal Sterzinsky]]}}
 
  
[[Kategorie:Kardinäle|Meisner, Joachim]]
+
[[Kategorie:Kardinäle (verstorben)|Meisner, Joachim]]
[[Kategorie:Bischöfe|Meisner, Joachim]]
 
 
[[Kategorie:Bischöfe Deutschland|Meisner, Joachim]]
 
[[Kategorie:Bischöfe Deutschland|Meisner, Joachim]]
[[Kategorie:Erzbistum Köln]]
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[[Kategorie:Erzbistum Berlin]]
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[[Kategorie:Bischöfe (Erzbistum Köln)|Meisner, Joachim]]

Aktuelle Version vom 4. September 2024, 17:57 Uhr

Joachim Kardinal Meisner (ca. 2006)
Joachim Meisner-Unterschrift.jpg

Joachim Kardinal Meisner (Dr. theol.; * 25. Dezember 1933 in Breslau-Lissa; † 5. Juli 2017 in Bad Füssing (Niederbayern)) war von 1980 bis 1989 Bischof von Berlin und von 1989 bis 2014 Erzbischof von Köln.

Biografie

Joachim Kardinal Meisner studierte von 1959 bis 1962 in Erfurt, wo er am 22. Dezember 1962 die Priesterweihe erhielt. Von 1963 bis 1975 war er Kaplan in Heiligenstadt und Erfurt und auch Rektor im Caritasverband. 1969 erfolgte die Promotion zum Dr. theol. an der Gregoriana in Rom.

Bischof

Wappen von Joachim Kardinal Meisner

Am 17. Mai 1975 wurde Meisner zum Titularbischof von Vina und Weihbischof in Erfurt/Meinungen ernannt. Genau fünf Jahre später, 1980, folgte die Ernennung zum Bischof von Berlin. Papst Johannes Paul II. ernannte ihn am 5. Januar 1983 zum Kardinalpriester und wies ihm S. Pudenziana als Titelkirche zu. Am 20. Dezember 1988 folgte seine Ernennung zum Erzbischof von Köln, wo er am 12. Februar 1989 eingeführt wurde.

Laut preußischem Konkordat ist die Bischofsernennung für die Erzdiözese Köln folgendermaßen geregelt: Das Domkapitel schickt bei Vakanz des Bischofssitzes eine Liste mit zehn Vorschlägen an den Heiligen Stuhl, der daraufhin eine Liste mit drei Namen an das Domkapitel zurückschickt, welches einen dieser drei mit absoluter Mehrheit zu wählen hat.

Im Falle der vorliegenden Bischofsernennung war Meisners Name nicht auf der Vorschlagsliste des Domkapitels enthalten. Entgegen den zumeist bisher üblichen Gepflogenheiten setzte Papst Johannes Paul II. ihn auf die Dreierliste. Damit war klar, dass der Papst Meisner als Erzbischof favorisierte. Nur nach langen Diskussionen konnte sich das Domkapitel dazu durchringen, Meisner als Erzbischof zu wählen, und zwar mit einfacher Stimmenmehrheit (d.h. Meisner hatte mehr Stimmen als die anderen Kandidaten), aber ohne absolute Mehrheit. Zu diesem Zweck hatte Papst während des laufenden Verfahrens eine Bestimmung im Statut des Domkapitels abgeändert, das in der Fassung von 1986 vorsah, die Wahlgänge seien zu wiederholen, bis die absolute Mehrheit erreicht sei. Kirchenrechtler sahen darin eine verdeckte "Ermüdungsstrategie" gegenüber in Köln weniger populären Kandidaten, weshalb die päpstliche Rechtsänderung von dort als Akt der Durchsetzung (nicht nur hierarchisch, auch sachlich) höherrangiger Rechtsprinzipien bewertet wurde.

Die Aktion des Papstes löste Proteste von deutschen Politikern und Kirchenangehörigen aus, auch wenn die Vorgehensweise nicht dem genannten Konkordat widersprach und auch durch kirchliches Recht gedeckt war (vgl. u.a. CIC Can. 377 § 1).

Meisner sagte zu den Vorgängen im Dezember 1988: „Ihr habt mich nicht gewollt, und ich wollte auch nicht zu euch. Wir haben also eine gemeinsame Basis“, fügte aber bei seiner Amtseinführung am 12. Februar 1989 hinzu: „Ich strecke allen meine Hand entgegen, für die ich Verantwortung trage, und bitte sie, diese zu ergreifen.“<ref>Quelle: [1] ©2017</ref>

Vom 16. bis 21. August 2005 war Joachim Kardinal Meisner Gastgeber des 20. Weltjugendtages in Köln. Anfang März 2006 wurde er von Papst Benedikt XVI. in die Leitung der Päpstlichen Missionswerke berufen. Meisner war außerdem Mitglied mehrerer römischer Kongregationen und verschiedener Kommissionen in der der Deutschen Bischofskonferenz, so langjähriger Vorsitzender der Liturgiekommission.

Ende November 2008 wurde bekannt, dass der Papst das Rücktrittsansuchen von Kardinal Meisner abgelehnt hatte. Meisner blieb daher bis auf weiteres Erzbischof in Köln. Er wurde am 28. Februar 2014 emeritiert, sein Nachfolger wurde am 20. September 2014 Rainer Maria Kardinal Woelki. Er starb am 5. Juli 2017 während eines Ferienaufenthaltes im bayerischen Bad Füssing und wurde am 15. Juli in der Krypta des Kölner Doms beigesetzt.

Positionen

Kardinal Meisner war für seine klaren Positionen bekannt. In namhaften deutschen Medien wurde er dafür oft kritisiert. Aufsehen erregte seine Dreikönigspredigt 2005<ref> Dreikönigspredigt Kath.net vom 6. Januar 2005</ref>, eine Parallele zog zwischen dem Kindesmord von Bethlehem, den Massenmorden Hitlers und Stalins und den Abtreibungspraktiken der heutigen Zeit, die eine Ähnlichkeit in der Verachtung der Menschenwürde besäßen. In der späteren Dokumentation wurde der Verweis auf Hitler gestrichen.

Insbesondere seine zum Thema Homosexualität geäußerten Ansichten stießen wiederholt auf Kritik. Im Vorfeld der Bundestagswahlen 2006 erregte ein Interview Meisners mit der Westdeutschen Zeitung Aufsehen, in dem er von der CDU/CSU verlangte, dass für "christlich" stehende C im Namen abzulegen, da ihre Politik sich damit nicht vereinbaren ließe; diese Position erläuterte der Kardinal abermals in einem Artikel für die Frankfurter Allgemeine Zeitung vom 17. November 2008.

Joachim Kardinal Meisner vertrat Ende Januar 2013 die Meinung: "Wenn nach einer Vergewaltigung ein Präparat (der so genannten "Pille danach"), dessen Wirkprinzip die Verhinderung einer Zeugung ist, mit der Absicht eingesetzt wird, die Befruchtung zu verhindern, dann ist dies aus meiner Sicht vertretbar. Wenn ein Präparat, dessen Wirkprinzip die Nidationshemmung ist, mit der Absicht eingesetzt wird, die Einnistung der bereits befruchteten Eizelle zu verhindern, ist das nach wie vor nicht vertretbar." Problematisch erschien manchen die weitere Ansicht: "Darüber hinaus ist nichts dagegen einzuwenden, dass sie in diesem Fall (der Vergewaltigung) auch über Methoden, die nach katholischer Auffassung nicht vertretbar sind, und über deren Zugänglichkeit aufklären, wenn sie dabei, ohne irgendwelchen Druck auszuüben, auf angemessene Weise auch die katholische Position mit Argumenten erläutern."<ref> 'Pille danach', Vergewaltigung und 'verbrecherische Befruchtung' Kath.net 31. Januar 2013</ref><ref>Die F.A.Z. weiß, wohin die Pferdchen Kardinals Meisner laufen: zurück nach Königstein Katholisches.info am 5. Februar 2013</ref> Meisner erklärte am 12. Februar wörtlich: „Meine Erklärung war mit der Glaubenskongregation und der Päpstlichen Akademie für das Leben abgestimmt.‘“<ref> Im Artikel: Meisner nach Papstankündigung: 'Ich bin regelrecht schockiert' Kath.net am 12. Februar 2013 und Köln korrigiert: Papst wusste nichts über Vorstoß zur 'Pille danach'! am 12. Februar 2013</ref>

Zusammen mit den Kardinälen Carlo Caffarra, Walter Brandmüller und Raymond Leo Burke richtete Kardinal Meisner als Reaktion auf das Nachsynodale Apostolische Schreiben "Amoris laetitia" von Papst Franziskus über die Liebe in der Familie Mitte September 2016 ein Schreiben Klarheit suchen: eine Bitte, die Knoten in ‚Amoris Laetitia‘ zu lösen an Papst Franziskus und die Glaubenskongregation. Darin wurden fünf „Zweifel“ (dubia) und der Wunsch nach Klarstellungen zum Schreiben Amoris laetitia geäußert. Das erste dieser Dubia warf die Frage auf, ob es durch Amoris laetitia erlaubt sei, zivil Geschiedene zum Empfang der heiligen Kommunion zuzulassen, obwohl die Ehe in den Augen der Kirche noch fortbestehe. Die Kardinäle machten am 14. November 2016 den Brief öffentlich, da der Papst nicht geantwortet habe.<ref>http://www.katholisch.de/aktuelles/aktuelle-artikel/amoris-laetitia-kardinale-bitten-papst-um-klarung</ref> Daher erhob der Dekan der Römischen Rota, Pio Vito Pinto, Ende November 2016 Vorwürfe gegen Meisner und die anderen Kardinäle, das sie „einen schwerwiegenden Skandal erregt“ hätten.<ref>domradio.de vom 14. November 2016; domradio.de vom 30. November 2016</ref><ref>Die Tagespost, Ausgabe 1. Dezember 2016, S. 5.</ref>

Auszeichnung und Ehrungen

  • 1990: Ritter vom Heiligen Grab
  • 1990: Ehrenritter des Deutschen Ordens
  • 1992: Goldenes Ehrenzeichen der Republik Österreich
  • 1996: Ehrendoktor der Universität Breslau
  • 1998: Orden des Weißen Löwen III. Klasse der Tschechischen Republik
  • 1998: Ehrenplakette des Bundes der Vertriebenen
  • 2000: Ehrenbürger von Trzebnica (Polen)
  • 2003: Großes Verdienstkreuz der Bundesrepublik Deutschland mit Stern und Schulterband
  • 2005: Ehrnedoktor der Katholische Universität Lublin
  • 2006: Ehrenbbürger von Levoča (Slowakei)
  • 2011: Ehrendoktor der Katholische Universität Ružomberok (Rosenberg)
  • 2014: Großkreuz des Verdienstordens der Republik Polen
  • Seit 2014 trägt ein Platz in der Gemeinde Hundeshagen im thüringischen Landkreis Eichsfeld den Namen „Kardinal-Meisner-Platz“.
  • 2016 Kardinal Meisner erhält den Augustin-Bia-Preis der Internationalen Stiftung Humanum am 2. April 2016 in Königswinter. Damit werden Meisners besondere Verdienste «um den Schutz des Lebens an dessen Anfang und Ende» gewürdigt. Ebenso habe sich Meisner um die katholische Soziallehre und die Verständigung mit Osteuropa verdient gemacht.<ref>Kardinal Meisner erhält Augustin-Bea-Preis in Königswinter Kath.net am 5. März 2016</ref>

Veröffentlichungen

  • Joachim Meisner/Stefan Rehder: Mit dem Herzen sehen. Chance und Auftrag der Kirche zu Beginn des dritten Jahrtausends. Ein Gespräch. MM Verlag Aachen 2000 (230 Seiten; ISBN: 3-928272-12-8).
  • Joachim Meisner/Hans-Günther Kaufmann: Die Heilige Messe. Pattloch Verlag Augsburg 1997 (128 Seiten; ISBN 3629001114).
  • Spuren Gottes auf unseren Wegen. Der Alltag als Begegnungsfeld des Menschen mit Gott. Bernward Verlag Hildesheim/ Morus Verlag Berlin 1993 (151 S. Ppbd.).
  • Wider die Entsinnlichung des Glaubens. Gedanken zur [Re-Evangelisierung Europas. Syria Verlag Graz 1990 (140 S.; ISBN:3-222-11965-1).
  • Unsere Hoffnung stärke euch. Köln u.a. 1989.
  • Sein, wie Gott uns gemeint hat! Betrachtungen zu Maria. Berlin/ Hildesheim 1988.
  • Nachreformatorische katholische Frömmigkeitsformen in Erfurt. Erfurter theologische Studien, Bd. 26, Leipzig 1971.
  • Das Auditorium Coelicum am Dom zu Erfurt. Ein Beitrag zur Universitätsgeschichte Erfurts. Erfurter theologische Schriften, Bd. 6, Leipzig 1962.
  • Sein, wie Gott uns gemeint hat, Betrachtungen zu Maria, 1988.
  • Von nun an preisen mich selig alle Geschlechter, 1999.
  • Was er euch sagt, das tut - Mit Maria Jesus Christus begegnen, 2003.
  • Er war mein Freund. Ein Zeugnis aus der Nähe - Kardinal Meisner und Johannes Paul II.. Pattloch Verlag 2007 (gebunden, 80 Seiten).
  • Verliert die Ehe ihre schöpfungsgemäße Exklusivität? In Gerhard Stumpf (Hrsg.): Berufung zur Liebe: Ehe - Familie - Ehelosigkeit (Berichtband der theol. Sommerakademie 2001) Eigenverlag des Initiativkreises, Landsberg 2001, S. 251-262 (304 Seiten; ISBN 978-3-9808068-0-4). als PDF-Datei
  • Schriften des Initiativkreises katholischer Laien und Priester in der Diözese Augsburg e.V. Heft 39, Die Eucharistie – der kostbarste Schatz der Kirche. als PDF-Datei
  • Schriften des Initiativkreises katholischer Laien und Priester in der Diözese Augsburg e.V. Heft 44, Gerhard Stumpf (Hrsg.): Wächter und Zeuge (Predigt von Joachim Kardinal Meisner und Beitrag von Leo Kardinal Scheffczyk). als PDF-Datei
  • Joachim Meisner/Gloria von Thurn und Taxis: Die Fürstin und der Kardinal. Ein Gespräch über Glauben und Tradition. Freiburg i.Br. 2008 (176 Seiten).
  • Froh in der Gnade Gottes. Die heilige Elisabeth von Thüringen. Bachem Verlag ISBN 978-3-7616-1946-9.
  • Kreuzweg. Mit vierzehn Holzschnitten von Hildegard Domizlaff. Johannes Verlag Einsiedeln Freiburg im Breisgau 2009 (70 Seiten; 2. Auflage, ISBN ISBN 978 3 89411 406 0).
  • Zeugen durch die Zeiten. Zum 70. Todestag des seligen Berliner Dompropstes Bernhard Lichtenberg. In Barbara Stühlmeyer, Ludger Stühlmeyer: Bernhard Lichtenberg. Ich werde meinem Gewissen folgen. Topos plus Verlagsgemeinschaft, Kevelaer 2013, ISBN 978-3-836708-35-7, S. 75–82.

Literatur

  • Adeste fideles, Joachim Kardinal Meisner (zum 80. Geburtstag; mit Weihnachtslieder-CD) St. Benno Verlag 2013, ISBN 978-3746238685.
  • Wer sich anpasst, kann gleich einpacken: Lebenserinnerungen (Biographie) Herder Verlaqg 2020 (256 Seiten, ISBN 978-3451393167).

Weblinks


Vorgänger
Alfred Kardinal Bengsch
† Bischof von Berlin
1980-1989
Nachfolger
Georg Kardinal Sterzinsky
Vorgänger
Joseph Kardinal Höffner
‡ Erzbischof von Köln
1989-2014
Nachfolger
Rainer Maria Kardinal Woelki

Anmerkungen

<references />