Freiheit: Unterschied zwischen den Versionen

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Die '''Freiheit''' des Menschen ist zunächst die Freiheit, seine Handlungen selbst zu bestimmen, bestenfalls frei von Not oder Zwang. Es ist aber damit auch die Freiheit zur Entscheidung gemeint, also auch die, verantwortliche Bindungen anzuerkennen. Letztlich geht es für jeden Menschen darum,  sich für oder gegen Gott zu entscheiden. Diese Entscheidung, über das Hergeben oder Behalten (= Sterben) der Seele fällt letztlich, einem Wort von Romano Guradini zufolge, vor der Kirche. Denn den "Namen Gottes" führen viele im Munde; sodass es letzten Endes für die Gewissheit und Zuverlässigkeit der Entscheidung auf den "Gnadenort" ankommt. Gelebte Kirche bedeutet aber nicht nur [[Liturgie]] und [[Caritas]]: Eine volle Entscheidung für [[Gott Vater|Gott]] ist nur in Verbindung mit dem kirchlichen Hirten- und [[Lehramt]] möglich; (vgl. [[Hierarchie]]).
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Die '''Freiheit''' des Menschen ist zunächst die Freiheit, seine Handlungen selbst zu bestimmen, bestenfalls frei von Not oder Zwang. Es ist aber damit auch die Freiheit zur Entscheidung gemeint, also auch die, verantwortliche Bindungen anzuerkennen. Letztlich geht es für jeden Menschen darum,  sich für oder gegen Gott zu entscheiden. Diese Entscheidung, über das Hergeben oder Behalten (= Sterben) der Seele fällt letztlich, einem Wort von Romano Guradini zufolge, vor der Kirche. Denn den "Namen Gottes" führen viele im Munde; sodass es letzten Endes für die Gewissheit und Zuverlässigkeit der Entscheidung auf den "Gnadenort" ankommt. Gelebte Kirche bedeutet aber nicht nur [[Liturgie]] und [[Caritas]]: Eine volle Entscheidung für [[Gott Vater|Gott]] ist nur in Verbindung mit dem kirchlichen Hirten- und [[Lehramt]] möglich; (vgl. [[Hierarchie]]). Dadurch wird aber der innere Wert der freien Entscheidung des Gewissens weder umgangen noch ausgehöhlt. Denn auch das Lebensglück hängt davon ab, in Freiheit eine Einheit von "Theonomie" und "Autonomie" zu finden.  
  
Dadurch wird aber der innere Wert der freien Entscheidung des Gewissens weder umgangen noch ausgehöhlt. Denn auch das Lebensglück hängt davon ab, in Freiheit eine Einheit von "Theonomie" und "Autonomie" zu finden.  
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"Die Gebote, insbesondere die negativen sittlichen Vorschriften, sind der Anfang und die erste notwendige Etappe des Weges zur Freiheit: »Die erste Freiheit — schreibt der [[Augustinus von Hippo|hl. Augustinus]] — besteht im Freisein von Verbrechen..., als da sind [[Mord]], [[Ehebruch]], [[Unzucht]], [[Diebstahl]], [[Betrug]], Gotteslästerung usw. Wenn einer mit diesen Vergehen nichts zu tun hat (und kein Christ darf mit ihnen zu tun haben), beginnt er sein Haupt zur Freiheit zu erheben, aber das ist erst der Anfang der Freiheit, nicht die vollkommene Freiheit«."<ref> [[Johannes Paul II.]] in der [[Enzyklika]] [[Evangelium vitae]] vom 25. März 1995. </ref> Weiter schreibt er: "Darin besteht unsere Freiheit, dass wir uns dieser Wahrheit unterwerfen" (De libero arbitrio, 2, 13, 37).<ref>Aus der Ansprache ''[[Con viva gioia]]'' an die Teilnehmer des Zweiten Internationalen Kongresses für [[Moraltheologie]] vom [[12. November]] [[1988]], Nr. 8.</ref>
  
"Die Gebote, insbesondere die negativen sittlichen Vorschriften, sind der Anfang und die erste notwendige Etappe des Weges zur Freiheit: »Die erste Freiheit — schreibt der [[Augustinus von Hippo|hl. Augustinus]] — besteht im Freisein von Verbrechen..., als da sind [[Mord]], [[Ehebruch]], [[Unzucht]], [[Diebstahl]], [[Betrug]], Gotteslästerung usw. Wenn einer mit diesen Vergehen nichts zu tun hat (und kein Christ darf mit ihnen zu tun haben), beginnt er sein Haupt zur Freiheit zu erheben, aber das ist erst der Anfang der Freiheit, nicht die vollkommene Freiheit«."<ref> [[Johannes Paul II.]] in der [[Enzyklika]] [[Evangelium vitae]] vom 25. März 1995. </ref>
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== Irrtümer über die Freiheit ==
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* In Friedrich Engels' Buch ''Der Ursprung der Familie, des Privateigenthums und des Staats'' von 1884 könne menschliche Freiheit nur erreicht werden, wenn die Familie der jüdisch-christlichen Tradition zerstört würde: durch Trennung der Mütter von den Kindern durch Erwerbsarbeit und durch Abschaffung des Instituts der monogamen [[Ehe]], die eine Art der [[Sklaverei]] sei.
  
==Irrtumssysteme über die Freiheit==
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== Birgitta von Schweden schreibt ==
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[[Birgitta von Schweden]] schreibt in ihren Offenbatungen: ''Der Urquell alles Guten und das Gute selbst ist Gott; und für alle Kreaturen ohne Ausnahme ist es eine Unmöglichkeit, ohne den wirksamen Beistand Gottes durch irgend eine Tugend zu glänzen. Nachdem Gott im Anbeginn die Welt und alle Kreaturen erschaffen, erschuf Er in seiner Güte den Menschen zuletzt, ihn mit freiem Willen ausrüstend, auf dass er durch ihn beharrlich im Guten zu ewigem Lohne sich festige, nicht aber zum Bösen sich neige zu böser Vergeltung. Denn gleichwie unter den Menschen die guten Werke jener geringen Wertes erachtet werden, welche zu wirken sich weigern, solange sie nicht durch Bande und Ketten zur Arbeit gezwungen werden; die Werke jener aber des Wohlgefallens und besten Lohnes würdig erscheinen, welche gerne und freiwillig, was sie zu tun haben, in aufrichtiger Liebe vollbringen; so würden, wenn Gott den Engeln und Menschen nicht die Freiheit des Willens gegeben hätte, ihre guten Werke wie erzwungen erscheinen und nur eines geringen Lohnes für würdig zu erachten sein. Darum gefiel es der Allmacht Gottes, ihnen die Freiheit zu geben, zu tun, was ihnen gefallen würde; aber Er ließ sie auch deutlich erkennen, welchen Lohn der Gehorsam gegen Ihn verdiene, welche Strafen aber der hartnäckige Ungehorsam über alle bringe, die sich zu ihm wenden würden.''<ref>[[Birgitta von Schweden: Offenbarungen über Jesus und Maria. Rede des Engels]], Sermo angelicus, Montag, dritte Lesung S. 152+153).</ref>
  
=== Beispiele ===
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== Zitate ==
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* ''Das [[Christentum]] hat [[Europa]] gelehrt, was Freiheit ist''. [[Papst]] [[Benedikt XVI.]] am 12. Juni 2010.
  
Viele der feministischen Ideen sind in Friedrich Engels' Buch ''Der Ursprung der Familie, des Privateigenthums und des Staats'' von 1884 grundgelegt. Darin könne menschliche Freiheit nur erreicht werden, wenn die Familie der jüdisch-christlichen Tradition zerstört würde: durch Trennung der Mütter von den Kindern durch Erwerbsarbeit und durch Abschaffung des Instituts der monogamen [[Ehe]], die eine Art der [[Sklaverei]] sei.
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== Päpstliche Schreiben ==
 
 
==Zitate==
 
* Das [[Christentum]] hat [[Europa]] gelehrt, was Freiheit ist." [[Papst]] [[Benedikt XVI.]] am 12. Juni 2010.
 
 
 
==Päpstliche Schreiben==
 
 
* 1992 [[Katechismus der Katholischen Kirche]], Nr. 1730-1749.
 
* 1992 [[Katechismus der Katholischen Kirche]], Nr. 1730-1749.
 
* 2005 [[Kompendium des Katechismus der Katholischen Kirche]], Nr. 363-366..
 
* 2005 [[Kompendium des Katechismus der Katholischen Kirche]], Nr. 363-366..
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== Literatur ==
 
== Literatur ==
 
* [[Ulrich Filler]]: Freiheit - Der Weg der [[zehn Gebote]] [[Fe-Medienverlag]] (176 Seiten).
 
* [[Ulrich Filler]]: Freiheit - Der Weg der [[zehn Gebote]] [[Fe-Medienverlag]] (176 Seiten).
* [[Josef Spindelböck]]: Christlich glauben und leben. Ein Leitfaden der katholischen Moral. [[St. Josef Verlag]] Kleinhain 2010 (gebunden, 111 Seiten, ISBN 978-3-901853-19-7).
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* [[Josef Spindelböck]]: Verantwortete Freiheit. Beiträge zur theologischen [[Ethik]], [[St. Josef Verlag]] Kleinhain 2004 (339 Seiten; ISBN 3-901853-09-X; thematische Beiträge zu [[Bibel|Biblischen]] Grundfragen, Fundamentalethik, Sozialethik, Rechts- und Friedensethik, [[Liebe]] und [[Sexualität]], Medizinischer [[Ethik]] und [[Sakrament]]alem Leben).
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* [[Jacques Philippe]]: Die innnere Freiheit (182 Seiten) [[Parvis-Verlag]]
 
* [[Jacques Philippe]]: Die innnere Freiheit (182 Seiten) [[Parvis-Verlag]]
 
* Stephan Bruno Scherer: Zur Freiheit gerufen. [[Kanisius Verlag]] Freiburg/Schweiz 1996 (121 Seiten; ISBN: 3857644451).
 
* Stephan Bruno Scherer: Zur Freiheit gerufen. [[Kanisius Verlag]] Freiburg/Schweiz 1996 (121 Seiten; ISBN: 3857644451).
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* Hrsg. [[Michael Müller]]: Die leise Diktatur. Das Schwinden der Freiheit. [[MM Verlag]] (540 Seiten).
 
* Hrsg. [[Michael Müller]]: Die leise Diktatur. Das Schwinden der Freiheit. [[MM Verlag]] (540 Seiten).
 
* Rainer Funk: Der entgegengesetzte Mensch. Warum ein Leben ohne Grenzen nicht frei, sondern abhängig macht. Gütersloher Verlagshaus (240 Seiten).
 
* Rainer Funk: Der entgegengesetzte Mensch. Warum ein Leben ohne Grenzen nicht frei, sondern abhängig macht. Gütersloher Verlagshaus (240 Seiten).
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* [[Johannes Duns Scotus]]: ''Freiheit, [[Tugend]]en und [[Naturgesetz]]'', [[Lateinisch]] - [[Deutsch]]. Übersetzt, eingeleitet und mit Anmerkungen versehen von Tobias Hoffmann, (Herders Bibliothek der Philosophie des Mittelalters, Serie 2 Band  27) [[Herder Verlag]] Freiburg 2012 (320 Seiten, ISBN 978-3-451-34039-0, Gebundene Ausgabe).
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== Weblinks ==
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* [https://www.horeb.org/mediathek/podcasts/credo/?tx_sicpodcastlist_pi1%5Buid%5D=34161&tx_sicpodcastlist_pi1%5Baction%5D=show&tx_sicpodcastlist_pi1%5Bcontroller%5D=Podcast&cHash=6845c5cea6529cd562b96200f62cbff9 Der Mensch als Geschöpf Gottes. Berufen zur Freiheit und Verantwortung] bei [[Radio Horeb]] von [[Josef Kreiml]] am 26. November 2019
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* [https://www.youtube.com/watch?v=-NBvbpeNSEo Loslassen und du wirst frei sein] siehe: [https://www.youtube.com/watch?v=UTkUj33iaC0 Ein Affe lässst nicht los und ist dadurch gefangen] jeweils auf YouTube
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* [http://www.kathtube.com/player.php?id=42762  Im Herzen frei] Video von [[Johannes Hartl]] auf [[Kathtube]]
  
 
== Anmerkungen ==
 
== Anmerkungen ==

Aktuelle Version vom 8. August 2024, 12:57 Uhr

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Die Freiheit des Menschen ist zunächst die Freiheit, seine Handlungen selbst zu bestimmen, bestenfalls frei von Not oder Zwang. Es ist aber damit auch die Freiheit zur Entscheidung gemeint, also auch die, verantwortliche Bindungen anzuerkennen. Letztlich geht es für jeden Menschen darum, sich für oder gegen Gott zu entscheiden. Diese Entscheidung, über das Hergeben oder Behalten (= Sterben) der Seele fällt letztlich, einem Wort von Romano Guradini zufolge, vor der Kirche. Denn den "Namen Gottes" führen viele im Munde; sodass es letzten Endes für die Gewissheit und Zuverlässigkeit der Entscheidung auf den "Gnadenort" ankommt. Gelebte Kirche bedeutet aber nicht nur Liturgie und Caritas: Eine volle Entscheidung für Gott ist nur in Verbindung mit dem kirchlichen Hirten- und Lehramt möglich; (vgl. Hierarchie). Dadurch wird aber der innere Wert der freien Entscheidung des Gewissens weder umgangen noch ausgehöhlt. Denn auch das Lebensglück hängt davon ab, in Freiheit eine Einheit von "Theonomie" und "Autonomie" zu finden.

"Die Gebote, insbesondere die negativen sittlichen Vorschriften, sind der Anfang und die erste notwendige Etappe des Weges zur Freiheit: »Die erste Freiheit — schreibt der hl. Augustinus — besteht im Freisein von Verbrechen..., als da sind Mord, Ehebruch, Unzucht, Diebstahl, Betrug, Gotteslästerung usw. Wenn einer mit diesen Vergehen nichts zu tun hat (und kein Christ darf mit ihnen zu tun haben), beginnt er sein Haupt zur Freiheit zu erheben, aber das ist erst der Anfang der Freiheit, nicht die vollkommene Freiheit«."<ref> Johannes Paul II. in der Enzyklika Evangelium vitae vom 25. März 1995. </ref> Weiter schreibt er: "Darin besteht unsere Freiheit, dass wir uns dieser Wahrheit unterwerfen" (De libero arbitrio, 2, 13, 37).<ref>Aus der Ansprache Con viva gioia an die Teilnehmer des Zweiten Internationalen Kongresses für Moraltheologie vom 12. November 1988, Nr. 8.</ref>

Irrtümer über die Freiheit

  • In Friedrich Engels' Buch Der Ursprung der Familie, des Privateigenthums und des Staats von 1884 könne menschliche Freiheit nur erreicht werden, wenn die Familie der jüdisch-christlichen Tradition zerstört würde: durch Trennung der Mütter von den Kindern durch Erwerbsarbeit und durch Abschaffung des Instituts der monogamen Ehe, die eine Art der Sklaverei sei.

Birgitta von Schweden schreibt

Birgitta von Schweden schreibt in ihren Offenbatungen: Der Urquell alles Guten und das Gute selbst ist Gott; und für alle Kreaturen ohne Ausnahme ist es eine Unmöglichkeit, ohne den wirksamen Beistand Gottes durch irgend eine Tugend zu glänzen. Nachdem Gott im Anbeginn die Welt und alle Kreaturen erschaffen, erschuf Er in seiner Güte den Menschen zuletzt, ihn mit freiem Willen ausrüstend, auf dass er durch ihn beharrlich im Guten zu ewigem Lohne sich festige, nicht aber zum Bösen sich neige zu böser Vergeltung. Denn gleichwie unter den Menschen die guten Werke jener geringen Wertes erachtet werden, welche zu wirken sich weigern, solange sie nicht durch Bande und Ketten zur Arbeit gezwungen werden; die Werke jener aber des Wohlgefallens und besten Lohnes würdig erscheinen, welche gerne und freiwillig, was sie zu tun haben, in aufrichtiger Liebe vollbringen; so würden, wenn Gott den Engeln und Menschen nicht die Freiheit des Willens gegeben hätte, ihre guten Werke wie erzwungen erscheinen und nur eines geringen Lohnes für würdig zu erachten sein. Darum gefiel es der Allmacht Gottes, ihnen die Freiheit zu geben, zu tun, was ihnen gefallen würde; aber Er ließ sie auch deutlich erkennen, welchen Lohn der Gehorsam gegen Ihn verdiene, welche Strafen aber der hartnäckige Ungehorsam über alle bringe, die sich zu ihm wenden würden.<ref>Birgitta von Schweden: Offenbarungen über Jesus und Maria. Rede des Engels, Sermo angelicus, Montag, dritte Lesung S. 152+153).</ref>

Zitate

Päpstliche Schreiben

Literatur

  • Jacques Philippe: Die innnere Freiheit (182 Seiten) Parvis-Verlag
  • Stephan Bruno Scherer: Zur Freiheit gerufen. Kanisius Verlag Freiburg/Schweiz 1996 (121 Seiten; ISBN: 3857644451).
  • Marie Therese: Der Schlüssel zur Freiheit. Der Sieg über den Bösen. Pattloch Verlag Aschaffenburg 1979 (166 Seiten; ISBN 3557911640).
  • Hrsg. Michael Müller: Die leise Diktatur. Das Schwinden der Freiheit. MM Verlag (540 Seiten).
  • Rainer Funk: Der entgegengesetzte Mensch. Warum ein Leben ohne Grenzen nicht frei, sondern abhängig macht. Gütersloher Verlagshaus (240 Seiten).
  • Johannes Duns Scotus: Freiheit, Tugenden und Naturgesetz, Lateinisch - Deutsch. Übersetzt, eingeleitet und mit Anmerkungen versehen von Tobias Hoffmann, (Herders Bibliothek der Philosophie des Mittelalters, Serie 2 Band 27) Herder Verlag Freiburg 2012 (320 Seiten, ISBN 978-3-451-34039-0, Gebundene Ausgabe).

Weblinks

Anmerkungen

<references />