Summorum pontificum

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Schreiben im Wortlaut

Das Schreiben im Wortlaut

Kommentar

Das apostolische Schreiben Summorum Pontificum ist ein so genanntes Motu proprio, das von Papst Benedikt XVI. am 7. Juli 2007 veröffentlicht wurde. Inhaltlich geht es um die Freigabe der "überlieferten Messe" für alle Priester. Das Schreiben gilt als einer der bislang wichtigsten Rechtsakte von Papst Benedikt XVI.

Über das sog. "Indult" von 1984 und das Motu proprio "Ecclesia Dei" von 1988 hinaus wird jedem Priester des lateinischen Ritus prinzipiell das Recht zugestanden, auch in der älteren Form des römischen Ritus (im sog. "Tridentinischen Ritus") zu zelebrieren (usus antiquior) und die Sakramente zu spenden. Die Liturgiereform in der Folge des 2. Vatikanischen Konzils, verwirklicht unter Paul VI. und Johannes Paul II., wird damit nicht außer Kraft gesetzt oder zurückgenommen. Die von Paul VI. approbierte Form des römischen Ritus bleibt die "forma ordinaria", während die ältere Form des römischen Ritus als "forma extraordinaria" ermöglicht wird. Das bedeutet eine Ranggleichheit der älteren Form neben dem modernen Gebrauch der römischen Messe, dem Werturteil der Kirche nach, aber keine Gleichheit in der Ausübungspraxis. Das Motu proprio betreibt nicht die Ausweitung der "alten Messe", sondern wendet das Konzilsprinzip, dass in der Liturgie (vgl. Sacrosanctum concilium) auch die Priester und auch die Laien als Getaufte berechtigte Ausübende der Liturgie sind, auf die Freunde der früheren Tradition an. Die Feier dieser beiden Formen des einen römischen Ritus soll nach dem Willen von Papst Benedikt XVI. zu einer gegenseitigen Befruchtung dieser Formen zugunsten der Liturgie insgesamt beitragen.

Zitate

Der für seine scharfsinnigen Sprüche bekannte Schriftsteller Martin Mosebach, Inhaber des Georg-Büchner-Preises 2007, bemerkt zum Motu proprio, dass es seines Erachtens das erste Mal sei, dass ein Papst in einem offiziellen Dokument einen Bildungsmangel seines Klerus feststelle. [1]

"Der Grundtenor der Mosebach'schen Kritik, derzufolge Liturgie nie als Menschenwerk erscheinen dürfe, war am Nachmittag auch in den Ausführungen Kaschewskys [von "Una Voce"] angeklungen. Nicht das mangelnde Interesse der Gläubigen, sondern die Haltung derer, die „an den Schalthebeln der Liturgie sitzen“ verhindere eine stärkere Verbreitung der Liturgie im überlieferten Ritus, sodass die Messe in der außerordentlichen Form des römischen Ritus – „eine machtvolle Demonstration der Königsherrschaft Jesu Christi“ – auch acht Monate nach Inkrafttreten des Motu proprio Summorum pontificum noch immer ein „verschämtes Ghettodasein“ führe."

Regina Einig in: Die Tagespost vom 27. Mai 2008 [über eine Katholikentagsveranstaltung zum Thema]

Siehe auch Liste von Lehramtstexten

Weblinks