Maria Rosa Flesch

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Maria Rosa Flesch

Maria Rosa Flesch (* 24. Februar 1826 in Schönstatt bei Vallendar, Deutschland; † 25. März 1906 in Waldbreitbach) ist die Gründerin der Waldbreitbacher Franziskanerinnen. Ihr liturgischer Gedenktag ist der 19. Juni.

Biografie

Maria Rosa Flesch wurde als älteste Tochter eines Müllers geboren. In der Keltermühle in Niederbreitbach im Wiedtal, musste Margareta, wie sie mit ihrem weltlichen Namen hieß, nach dem Tod ihrer Mutter als älteste Tochter für den Unterhalt ihrer sechs jüngeren Geschwister mitsorgen. Sie sorgte sich um die Kranken und Armen.

Sie suchte nach einem Miteinander Gleichgesinnter, der Drängen der Liebe Christi nachzukommen. Im Herbst 1851 zog sie, zusammen mit ihrer epilepsie-kranken Schwester Marianne, in eine der leer stehenden Klausen in der Kreuzkapelle nahe Waldbreitbach, von wo aus sie die Armen und Kranken des Ortes, bald auch Waisenkinder, aufopferungsvoll betreute. Als Tagelöhnerin, mit Handarbeiten und Unterricht bestritt sie ihren Lebensunterhalt. Ihre Mitschwestern schätzten sie zunächst hoch. Nach Überwindung vieler Schwierigkeiten approbierte der Trierer Bischof am 18. März 1863 die mittlerweile im "Marienhaus" lebende Gemeinschaft als "Kongregation der Franziskanerinnen der Allerseligsten Jungfrau von den Engeln", gemeinhin als Waldbreitbacher Franziskanerinnen bekannt. Am 19. Juni 1868 legte sie die ewige Profess ab.Voller Tatkraft widmete sie als Generaloberin dem Aufbau der zahlenmäßig schnell anwachsenden Gemeinschaft. Sie war klug und hatte ein gutes Urteil. Sie sprach wenig und betete viel. Sie war ungekünstelt, schlicht und hatte eine einfache Redeweise. Sie wies alle Ehre von sich, indem sie sich nur als armseliges Werkzeug in Gottes Hand betrachtete.

Im Jahre 1878 ist sie im Alter von 52 Jahren nach 14-jähriger Leitung nicht mehr wiedergewählt worden. Andere rissen die Führung an sich. Mit Manipulation und sogar Wahlfälschung verhinderten gewisse Kreise um sie herum im Jahre 1881 erneut ihre Wiederwahl. Dieser Zustand hielt 28 lange Jahre an. Die Stifterin wurde ausgegrenzt, ihr Andenken konsequent aus dem Gedächtnis der Gemeinschaft getilgt; ihre Aufzeichnungen wurden verbrannt und alles, was an sie erinnerte, vernichtet. Viele nachfolgende Schwestern kannten sie als Gründerin nicht. Jahrzehnte sollten vergehen, bis sich die Gemeinschaft ihrer wieder erinnerte und ihrer Gründerin die Anerkennung und Wertschätzung zukommen ließ. Ihr Geist der Nachfolge und des Dienstes bis zuletzt, der Unscheinbarkeit und Zuverlässigkeit kam langsam wieder zum Vorschein.

Seligsprechung

Als Delegat des Papstes kam der Erzbischof von Köln, Joachim Kardinal Meisner, am 4. Mai 2008 nach Trier und nahm die Seligsprechung im Namen von Papst Benedikt XVI. vor. Dabei sagte er: „Mutter Maria Rosa ist geradezu eine Patronin der stellvertretenden Sühne. ... Denn dazu sind alle Christen, jeder in seiner Weise, berufen. Gemeinschaft der Heiligen geht vom Kreuz aus. Diese Gemeinschaft ist keine empirische oder psychologisch erfassbare, sondern ist Einsamkeit und Leiden für den Aufbau der Gemeinschaft des Leibes Christi, der die Kirche ist.

Worte Mutter Flesch´s

"Nur in der Armut ist mir die Hilfe Gottes versprochen, nicht im Überfluss".

Literatur

  • Maura Böckeler: Die Macht der Ohnmacht. Mutter Maria Rosa Flesch, Stifterin der Franziskanerinnen BMVA von Waldbreitbach, Matthias-Grünewald-Verlag Mainz 1962 (340 Seiten); Die Macht der Ohnmacht. Biografie Rosa Flesch. Verlag Waldbreitbach Buchhandlung ISBN 9990786700014).
  • Evamaria Durchholz (Hrsg.): Aufgebrochen für das Leben, Zur Seligsprechung von Mutter Rosa Flesch, Patris Verlag Vallendar 2008 (112 Seiten) ISBN 978-3-87620-320-1
  • Hans-Joachim Kracht: Aufbruch in spirituelles Leben. Margaretha Rosa Flesch. Paulinus Verlag (ISBN: 978-3-7902-2166-4).

Weblinks