Karlheinz Diez
Karlheinz Diez (* 20. Februar 1954 in Horbach) ist Weihbischof in der Diözese Fulda.
Biografie
Der Fuldaer Weihbischof Prof. Dr. Karlheinz Diez stammt aus dem katholischen Freigericht. Er wurde als ältester von drei Söhnen des Ehepaares Raymund und Herta Diez, absolvierte er seine Gymnasialzeit am Progymnasium in Freigericht-Somborn und dann als Konviktorist am Domgymnasium in Fulda. Nach dem Abitur 1972 trat er ins Fuldaer Priesterseminar ein. 1973 schickte ihn Bischof Dr. Adolf Bolte nach Rom, wo er bis 1979 im Collegium Germanicum et Hungaricum wohnte, an der Päpstlichen Universität Gregoriana studierte und sein Lizentiat mit „summa cum laude“ abschloß. In Rom weihte ihn der Fuldaer Bischof Prof. Dr. Eduard Schick am 19. März 1977 zum Diakon. Am 10. Oktober 1978 empfing er in Rom die Priesterweihe durch den damaligen Erzbischof von Esztergom (Ungarn), Kardinal Làszlò Lékai. Nach der Priesterweihe war er von 1979 bis 1981 als Kaplan in der Pfarrei St. Marien in Kassel (Rosenkranzkirche) tätig.
Diez setzte sodann seine Studien an der Gregoriana in Rom fort, wohnte im Collegium Santa Maria dell’Anima und wurde 1985 mit der Arbeit „Christus und seine Kirche. Zum Kirchenverständnis des Petrus Canisius“ zum Doktor der Theologie promoviert. Die Promotion schloß er mit dem Prädikat „summa cum laude“ ab. Das Buch erschien als Band 51 in der Reihe „Konfessionskundliche und kontroverstheologische Studien“ des Johann-Adam-Möhler-Instituts in Paderborn. Danach studierte Diez bis 1988 in Mainz weiter und wurde zugleich mit diözesanen Aufgaben betraut. Dr. Diez war in den Jahren 1985 bis 2000 eng mit Bischof emeritus Eduard Schick verbunden, dem er als Mitarbeiter zur Seite stand. Von 1989 bis 2000 wirkte er als Subregens am Fuldaer Priesterseminar. Im Jahre 1995 habilitierte er sich in Mainz für das Fach „Dogmatik und ökumenische Theologie“ und war dann als Privatdozent tätig. Seine Habilitationsschrift erschien 1997 als Band 8 der „Fuldaer Studien“ mit dem Titel „’Ecclesia – non est civitas Platonica’. Antworten katholischer Kontroverstheologen des 16. Jahrhunderts auf Martin Luthers Anfrage an die ‚Sichtbarkeit’ der Kirche“.
Von März 1993 bis 1996 war Diez Ökumenereferent und wirkte von 1990 bis 1999 als Geistlicher Mentor der angehenden Gemeindereferentinnen und –referenten im Bistum Fulda. 1998 erfolgte seine Ernennung zum ordentlichen Professor für Liturgiewissenschaft an der Theologischen Fakultät Fulda durch Erzbischof Dr. Johannes Dyba. 2001/2002 war er von der Fakultätskonferenz der Theologischen Fakultät Fulda zum Prorektor gewählt worden. Bischof Algermissen ernannte ihn 2002 zum ordentlichen Professor für Dogmatik, Dogmengeschichte und ökumenische Theologie. Papst Johannes Paul II. verlieh ihm im August desselben Jahres in Anerkennung seiner Verdienste den Titel „Päpstlicher Kaplan“ (Monsignore).
Diez, der sich in allen seinen Aufgaben als Seelsorger versteht und von daher seit vielen Jahren auch in der Gemeindeseelsorge mithilft, feierte im vergangenen Oktober sein silbernes Priesterjubiläum und schaute in großer Freude auf seine Priesterjahre zurück. In tiefer Dankbarkeit erinnerte er an die Priester, die für ihn neben seiner Familie auf dem Weg zum Priestertum besonders wichtig gewesen sind, wie seine Heimatpfarrer in Freigericht-Horbach, Franz Massanetz (gest. 1986) und Siegfried Blaszczyk (gest. 1995), vor allem auch seinen unvergessenen Großonkel Dr. Dr. Karl Biba (gest. 1988). Ein weiterer Großonkel von Dr. Diez war Rektor i. R. Geistlicher Rat Karl Diez, der 1964 in Amöneburg verstarb. Er wird als Weihbischof Titularbischof von Villa Regis, einem erloschenen Bischofssitz in Numidien (Nordafrika), den zuletzt der jetzige Bischof von Köslin-Kolberg/Koszalin-Kołobrzeg (Polen), Kazimierz Nycz, als Weihbischof in Krakau innehatte.