Fulbert von Chartres
Fulbert von Chartres (* um 950-970 in Italien oder Frankreich; † 10. April 1028-1029 in Chartres). Am 10. April gedenkt die römisch-katholische Kirche des heiligen Bischof Fulbert von Chartres.
Biografie
Fulbert ist althochdeutsch und bedeutet soviel wie "im Volk berühmt" sein. Der heilige Bischof Fulbert von Chartres war vermutlich Italiener, aber es gibt über den Ort seiner Geburt verschiedene Hypothesen. Im Gespräch sind das Herzogtum Aquitanien im Südwesten Frankreichs, die Picardie in Nordfrankreich und die Gegend um Rom. Er war nach eigener Aussage von armer und niedriger Herkunft. Fulbert von Chartres studierte in Reims unter Gerbert von Aurillac, des späteren Papstes Silvester II., er erwarb umfassende Kenntnisse auf allen Wissensgebieten, wurde 990 zum Vorsteher der Domschule von Chartres, wurde im Jahre 1003 zum Kanzler des Bistums ernannt und Schatzbewahrer der St. Hilariuskirche in Poitiers.
Unter Fulberts Leitung avancierte die Schule von Chartres zum wichtigsten Zentrum christlicher Gelehrsamkeit in ganz Europa. Er wurde im Jahre 1006 zum Bischof von Chartres erhoben und vom Erzbischof Leutheric von Sens geweiht. Fulbert von Chartres widmete sich neben schulischen Belangen auch der Politik, er wurde geschätzter diplomatischer Ratgeber des Königs und anderer französischen Höfen und konnte zur gütlichen Beilegung vieler Konflikte beitragen. Zu seinen herausragenden Leistungen zählen die Vermittlung arabischer Gelehrsamkeit, der Wiederaufbau der Kathedrale von Chartres ab 1020, von der nur noch die Krypta erhalten ist und die Formulierung des Lehnsrechts auf Veranlassung des Herzogs von Aquitanien.
Werke
Seine Werke bestehen aus über 130 bedeutsamen Briefen, "Epistulae", "Contra Iudaeos". Aus denen der erste der wichtigste sei, er enthält eine Abhandlung über die Dreieinigkeit, die Taufe und die Eucharistie. Dann bestehen seine Werke in weiteren zehn Predigten, die größtenteils Belehrungen über Glaubenswahrheiten zum Inhalte haben. Die über die Himmelfahrt Mariä wurde für ein Werk des heiligen Augustinus gehalten und einige seine Stücke davon befinden sich im römischen Brevier.