Boris Wandruszka

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Boris Wandruszka-Wandstetten (Dr. phil. Dr. med.; * 1957 in Heilbronn am Neckar) ist Facharzt für Psychosomatik und psychotherapeutische Medizin in eigener Praxis mit tiefenpsychologisch-integralem Ansatz, außerdem freier Dozent für Philosophie, hält Vortrage, Workshops, Seminare und ist publizistisch tätig. Er ist Leiter der Forschungsstelle: „Béla von Brandenstein und sein Werk“.

Biografie

Boris Wandruszka wurde als zweites von drei Kindern geboren. Sein Vater war Arzt, die Mutter Hausfrau. Aufgewachsen ist er 1960-68 in Peterzell im Schwarzwald bei Villingen. Er besuchte das von Jesuiten geführten Internat St. Blasien/Südschwarzwald 1968-77 und legte das Humanistische Abitur ab. Er erhielt den Scheffel-Preis für die beste Deutsch-Abitursarbeit mit dem Titel „Das Fliegenpapier“ von Robert Musil. Im Internat hatte er vielfältige Interessen wie Kunst, Philosophie, Sport, Naturwissenschaft, Literatur, Malerei, Rhetorik, Theater, Amnesty International oder den „Club of Rome“. Bedingt durch eine langjährige Krankheit wurde er schon als Kind und Jugendlicher mit der Zerbrechlichkeit und „Sinnlosigkeit“ des Lebens konfrontiert, was zu einer umfassenden Beschäftigung mit dem „Sinn des Lebens und des Leidens“ führte. Er studierte Medizin von 1977 bis 1985 und der Philosophie von 1977 bis 1986 in Homburg an der Saar, in Saarbrücken und Freiburg im Breisgau. Er machte Bekanntschaft mit dem deutsch-ungarischen Philosophen Béla von Brandenstein (1901-1989), die für das weitere Leben prägend wurde. Nach dem Studium in Medizin und Philosophie war er ärztlich auf vielen organmedizinischen Gebieten in Freiburg i. B. tätig (Allgemeinmedizin, Gynäkologie, Kinderheilkunde, Intensivmedizin, Chirurgie). Im Jahre 2000 schrieben seine medizinische Dissertation mit dem Titel: „Leidensdruck und Leidenswiderstand. Phänomenologisch-tiefenanalytische Studie zur Grundstruktur des Leidens mit ihren Auswirkungen auf die Gestaltung der therapeutischen Beziehung“ in Heidelberg bei Prof. Dr. Dr. Thomas Fuchs. Danach erwarb er sich den Titel des Facharztes für Allgemeinmedizin und entschied sich für die Psychosomatik bzw. psychotherapeutische Medizin als fachärztlichen Schwerpunkt. Er erhielt eine tiefenpsychologische-psychoanalytische Grundausbildung mit Integration weiterer Verfahren wie imaginative Therapie, Psychodrama, Gestalttherapie, Hypnose, autogenes Training, Verhaltenstherapie, systemische Therapie und verschiedene Körperpsychotherapien (KBT, Gestaltungstherapie und biodynamische Therapie), stets durch Selbsterfahrung untermauert.

Im Jahre 2007 eröffnete er eine eigenen psychotherapeutischen Praxis in Stuttgart. Drei Jahre später schrieb er eine philosophische Dissertation mit dem Titel: „Philosophie des Leidens – zur Seinsstruktur des pathischen Lebens“ in Eichstätt bei Prof. Reto Luzius Fetz. In Traumatherapie machte er eine zusätzliche Ausbildung bei Frau Prof. Luise Reddemann und Herrn Prof. Ulrich Sachsse und erhielt im Jahre 2011 den "Alfons-Fleischmann-Exzellenz-Preis" für die beste (philosophische) Dissertation an der Universität Eichstätt. Nebenher trieb er philosophische Studien mit den Schwerpunkten „Philosophie des Leidens“, „Traum und Traumdeutung“, „Gefühl und Verstand“, „Lebenskunst und Glück“, „Wissenschaftstheorie“, „Logik“, „Ontologie“, u.a.m. Einige Jahre war er als Regieassistent in mehreren Theatern in Stuttgart tätig (Novalis-Bühne, Altstadttheater, Theater im Westen). Außerdem schrieb er Gedichte und Theaterstücke.

Im Jahre 2014 hatte er einen Fahrrad-Auto-Unfall mit nachfolgenden vielen Operationen. 2019 habilitierte er sich in einer philosophische Habilitation mit dem Titel: „Metaphysik des Leidens – die Stellung des Leidens im Ganzen der Wirklichkeit“ an der Uni Heidelberg und veröffentlicht 2019 im Alber-Verlag Freiburg. Später ist er freier Dozent für Philosophie an den Universitäten Freiburg i. B. (mit Prof. Dr. Dr. Markus Enders/Lehrstuhl für christliche Religionsphilosophie) und Heidelberg. Mehrmals jährlich organisiert er Workshops in Freiburg und Hegne. Er ist Leiter der Forschungsstelle: „Béla von Brandenstein und sein Werk“ (angesiedelt am Lehrstuhl für Christliche Religionsphilosophie der Universität Freiburg i. B.; Lehrstuhlinhaber Prof. Dr. Dr. Markus Enders).<ref>https://www.boris-wandruszka.de/home/vita/ </ref>

Werke

  • Dissertation Heidelberg, Univ., 2001: Leidensdruck und Leidenswiderstand : phänomenologische Studie zur Grundstruktur des Leidens und ihren Auswirkungen auf die Gestaltung der therapeutischen Beziehung, 2000 (293 �Seiten); Logik des Leidens : phänomenologisch-tiefenanalytische Studie zur Grundstruktur des Leidens mit ihren Auswirkungen auf die Gestaltung der therapeutischen Beziehung, Königshausen und Neumann Würzburg 2004 (325 Seiten; ISBN 978-3-8260-2680-5 kart.).
  • Der Traum und sein Ursprung : eine neue Anthropologie des Unbewussten, Karl Alber Verlag Freiburg, Br. ; München 2008 (396 Seiten, ISBN 978-3-495-48259-9 kart.).
  • Dissertation Eichstätt, Ingolstadt, Univ., 2009: Philosophie des Leidens : zur Seinstruktur des pathischen Lebens, Karl Alber Verlag Freiburg, Br. ; München 2008 (456 Seiten, ISBN 978-3-495-48373-2 kart.).
  • Warum hat der Mensch Religion? : religionspsychologische und religionsphilosophische Überlegungen zum "religiösen Apriori" des Menschen, Grohmann Stuttgart 2012 (27 Seiten; ISBN 978-3-944137-98-8 geh.)
  • Mitherausgeber der Konferenzschrift: Karl Jaspers - Phänomenologie und Psychopathologie, Alber Verlag Freiburg, Br. ; München 2013 (242 Seiten, ISBN 978-3-495-48574-3 kart.).
  • Mitherausgeber der Aufsatzsammlung: Das leidende Subjekt : Phänomenologie als Wissenschaft der Psyche, Alber Verlag Freiburg, Br. ; München 2014 (260 Seiten, ISBN 978-3-495-48688-7 kart.).
  • Pathos und Schmerz : Beiträge zur phänomenologisch-therapeutischen Relevanz immanenter Lebensaffektion, Karl Alber Verlag Freiburg, Br. 2018 (256 Seiten, ISBN 978-3-495-48923-9; Online-Ressource ISBN 978-3-495-81390-4).
  • Philosophische Habilitationsschrift an der Uni Heidelberg 2019: Metaphysik des Leidens : das Leiden und seine Stellung im Ganzen der Wirklichkeit, Karl Alber Verlag Freiburg-München, Br. 2020 (766 Seiten, ISBN 978-3-495-49007-5 Broschur; Online-Ressource ISBN 978-3-495-82098-8).
  • Der heilige Tausch : Ideen zu einer Zukunft des Christentums, Peter Lang GmbH Frankfurt a.M. (Internationaler Verlag der Wissenschaften) 2021 (278 Seiten, ISBN 978-3-631-81890-9 Festeinband; Online-Ressource ISBN 978-3-631-83237-0).
  • Parabel der Welt : Anmerkungen zu Franz Kafkas Erzählung „In der Strafkolonie“, Peter Lang Verlag Berlin 2022 (262 Seiten, ISBN 978-3-631-86845-4 Broschur; Online-Ressource ISBN 978-3-631-85457-0).
  • Philosophie des Leidens : zur Seinsstruktur des pathischen Lebens , Verlag Karl Alber Baden-Baden 2023 (1. Auflage; 790 Seiten, ISBN 978-3-495-99473-3 Broschur; Online-Ressource, 768 Seiten, ISBN 78-3-495-82098-8; Druck-Ausgabe: ISBN 978-3-495-49007-5).

Weblinks

Anmerkungen

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