Authentische Auslegung
Die Authentische Auslegung oder Authentische Interpretation bezieht sich auf die Auslegung des Rechtes der katholischen Kirche in Codex Iuris Canonici und Codex Canonum Ecclesiarum Orientalium. Sie ist verbindlich und steht dem Gesetzestext gleich. Sofern Unklarheiten über Begriffe oder verschiedene Auslegungsmöglichkeiten des CIC oder CCEO bestehen, kann der Päpstliche Rat für die Gesetzestexte dies klar bzw. richtig stellen (CIC can. 16 §1 und 2).
Der Päpstliche Rat für die Gesetzestexte
Zur Zeit besteht der PCLT (Pontificium Consilium de legum textibus) aus 16 Mitgliedern. Dies sind 15 Kardinäle, darunter die Deutschen Meisner und Müller und einem Monsignore, sowie 35 Konsultatoren für das Lateinische Kirchenrecht, das im CIC fest gelegt ist und 15 Konsultatoren für die katholischen Ostkirchen, deren Recht im CCEO fest gelegt ist. Vorsitzender des Rates ist Seine Eminenz, Kardinal Francesco Coccopalmerio, Sekretär Monsignore Juan Ignacio Arrieta Ochoa de Chinchetru.
Gegründet wurde die Kommission am 15. September 1917 mit Motu proprio "Cum iuris canonici" von Benedikt XV. als Pontificia Commissio CIC interpretando (kurz: PCI). Mit der Apostolischen Konstitution "Pastor bonus" vom 28. Juni 1988 wandelte Johannes Paul II. sie in den heutigen Päpstlichen Rat um.
Die PCLT veröffentlicht ihre Entscheidungen in den "Communicationes". Diese wurden 1969 gegründet, um den jeweils aktuellen Stand der Kodexreform zu veröffentlichen. Diese Zeitschrift erscheint jährlich und ist in lateinischer Sprache. Sie wird von der LEV (Libreria Editrice Vaticana) verlegt.
weitere Kompetenzen
Eine authentische Auslegung kann auch durch Bischöfe geschehen, wenn sie gemeinsam eine Erklärung über Fragen des Lehramtes abgeben (CIC can. 749 und 752f.). Dies kann sowohl in Gemeinschaft aller Bischöfe, als auch durch Bischofskonferenzen, Regionalkonzilien oder einzelne Bischöfe sein. Auch wenn hier nicht die Unfehlbarkeit des Lehramtes gegeben ist, so sollen die Gläubigen Gehorsam im Glauben leisten.