Marius Reiser

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Marius Reiser (*1954) ist Professor für Neues Testament am Katholischen Fachbereich der Johannes-Gutenberg Universität in Mainz. Er ist verheiratet seit 1978 mit Lotte Reiser.

Biografie

Marius Reiser ist aufgewachsen in Gammertingen (Kreis Sigmaringen, Schwäbische Alb). Er besuchte das Gymnasium zunächst in Reutlingen, dann bis zum Abitur 1973 in Sigmaringen. Dort ist er Schüler des Erzbischöflichen Studienheims St. Fidelis. In Tübingen und Paris studiert er Katholische Theologie, Sinologie, Klassische Philologie von 1973-1979. Anschließend ist er als Assistent bei Prof. Dr. Gerhard Lohfink tätig. Er prmovierte 1983 mit der Dissertation: "Syntax und Stil des Markusevangeliums im Licht der hellenistischen Volksliteratur" (erschienen Tübingen 1984). Er habilitirte 1989 mit der Schrift: "Die Gerichtspredigt Jesu. Eine Untersuchung zur eschatologischen Verkündigung Jesu und ihrem frühjüdischen Hintergrund" (erschienen Münster 1990, englisch Minneapolis 1997). Seit dem Sommersemester 1991 ist er Professor für Neues Testament am Katholischen Fachbereich der Johannes-Gutenberg Universität Mainz.

Am 31. Oktober 2008 kündigte Marius Reiser an, dass er seine Professur zum Ende des Wintersemester 2008/09 niederlegen werde, weil er die Modularisierung und Nivellierung des Studienganges Katholische Theologie im Rahmen des "Bologna-Prozesses" nicht mittragen wolle.<ref> FAZ-Beitrag von Professor Reiser (vom 20. Januar 2009)</ref><ref>Telepolisartikel (vom 16. Februar 2009)</ref> Zum 1. April 2009 gab er seine Professur tatsächlich auf und wurde aus dem Beamtenverhältnis entlassen.<ref> Vgl. seine ehemalige Internetpräsenz an der Universität Mainz </ref> Neben Karl-Otto Edel ist Reiser der einzige Hochschullehrer, der öffentlich in dem Sinne gegen den Bologna-Prozess Stellung nimmt, dass er eine Rückkehr zum alten System befürwortet (dies bedeutet jedoch nicht, dass nicht auch andere Hochschullehrer den Bologna-Prozess kritisieren).<ref>Abschnitt aus der Wikipedia entnommen am 27. April 2020</ref>

Seine Forschungsschwerpunkte sind Philologie, hellenistische Umwelt und Eschatologie des Neuen Testaments. Er verfasst zahlreiche Rezensionen, Aufsätze, Lexikonartikel und Monographien.

Veröffentlichungen (Auswahl)

  • Syntax und Stil des Markusevangeliums im Lichte der hellenistischen Volksliteratur (= WUNT Wissenschaftliche Untersuchungen zum Neuen Testament, Reihen 2: Band 11). Mohr, Tübingen 1984, ISBN 3-16-144765-4 (Dissertation Universität Tübingen 1983 XIV, 216 Seiten).
  • Der Alexanderroman und das Markusevangelium. In: Hubert Cancik (Hrsg.): Markus-Philologie. Historische, literargeschichtliche und stilistische Untersuchungen zum zweiten Evangelium. Mohr, Tübingen 1984, S. 131–163, ISBN 3-16-144725-5.
  • Die Gerichtspredigt Jesu. Eine Untersuchung zur eschatologischen Verkündigung Jesu und ihrem frühjüdischen Hintergrund. Neutestamentliche Abhandlungen NF 23. Aschendorff, Münster 1990, ISBN 3-402-04771-3.
  • Erkenne dich selbst! Selbsterkenntnis in Antike und Christentum. In: Trierer Theologische Zeitschrift 101 (1992), S. 81–100
  • Numismatik im Neuen Testament. In: Biblica 81 (2000), S. 457–488, Online
  • Von Caesarea nach Malta. Literarischer Charakter und historische Glaubwürdigkeit von Act 27. In: Friedrich Wilhelm Horn (Hrsg.): Das Ende des Paulus. Historische, theologische und literaturgeschichtliche Aspekte. BZNW 106. de Gruyter, Berlin / New York, NY 2001, S. 49–74, ISBN 3-11-017001-9.
  • Sprache und literarische Formen des Neuen Testaments. Eine Einführung. UTB 2197. Schöningh, Paderborn u. a. 2001, ISBN 3-8252-2197-0
  • Geist und Buchstabe. Zur Situation der östlichen und der westlichen Exegese. In: Trierer Theologische Zeitschrift 110 (2001), S. 67–80
  • Allegorese und Metaphorik. Vorüberlegungen zu einer Erneuerung der Väterhermeneutik. In: Franz Sedlmeier (Hrsg.): Gottes Wege suchend. Beiträge zum Verständnis der Bibel und ihrer Botschaft. Festschrift für Rudolph Mosis zum 70. Geburtstag. Echter Verl., Würzburg 2003, S. 433–465, ISBN 3-429-02515-X
  • Wie wahr ist die Weihnachtsgeschichte? In: Erbe und Auftrag Jahrgang 79 (2003), S. 451–463
  • Hat die spirituelle Exegese eine eigene Methode? In: Geist und Leben 77 (2004), Nr. 6, S. 430–443.
  • Die Prinzipien der biblischen Hermeneutik und ihr Wandel unter dem Einfluss der Aufklärung. In: Moisés Mayordomo (Hrsg.): Die prägende Kraft der Texte. Hermeneutik und Wirkungsgeschichte des Neuen Testaments. Ein Symposium zu Ehren von Ulrich Luz. Stuttgarter Bibelstudien 199. Verl. Kath. Bibelwerk, Stuttgart 2005, S. 65–102, ISBN 3-460-04991-X
  • Bibelkritik und Auslegung der Heiligen Schrift (Wissenschaftliche Untersuchungen zum Neuen Testament 217), Mohr Siebeck Verlag Tübingen 2007 (geb., 407 S., 15,9 x 23,4 cm, ISBN 978-3-16-149412-3).
  • Bologna: Anfang und Ende der Universität. Forum Heft 80, Januar 2010, Deutscher Hochschulverband, Bonn 2010, ISBN 978-3-924066-92-5.
  • Die Letzten Dinge im Licht des Neuen Testaments. Patrimonium, Heimbach/Eifel 2013. ISBN 3-86417-018-4.
  • Der unbequeme Jesus. Biblisch Theologische Studien, Bd. 122, Neukirchener Verlagsgesellschaft, Neukirchen-Vluyn 2013, ISBN 978-3-7887-2542-6.<ref>Literatur aus der Wikipedia entnommen am 27. April 2020</ref>
  • Kritische Geschichte der Jesusforschung: Von Kelsos und Origenes bis heute (Stuttgarter Bibelstudien [SBS]), Katholisches Bibelwerk Stuttgart 2017 (204 Seiten, ISBN 978-3460033542).

Weblinks

Anmerkungen

<references />