Mediator dei et hominum
Nach den Anfangsworten Mediator Dei wird die wegweisende Liturgie-Enzyklika des Papstes Pius XII. zitiert, die der Liturgiereform vorausging. Die Enzyklika erschien am 20. November 1947. Damals hatte der Papst die (zunächst geheime) Kommission zur Liturgiereform bereits gegründet, deren Arbeit später die Liturgiekonstitution des II. Vatikanum prägte. Somit geht die Konstitution Sacrosanctum Concilium auf die Anregungen Pius XII. zurück. Mediator Dei nahm die Arbeit der Liturgischen Bewegung in Frankreich und Deutschland in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts auf und machte den Weg der liturgischen Erneuerung ("instauratio") kirchenamtlich.
Laut Mediator Dei kommt als Liturgie im eigentlichen Sinne nur der Gottesdienst in Betracht, der durch die Kirche amtlich vollzogen wird. Die Liturgie der gesamten Kirche in Messfeier, Stundengebet und Feier der Sakramente hat Vorrang vor "geistlichen Übungen" und der Frömmigkeit des einzelnen und Formen der Volksfrömmigkeit. Jedoch ermunterte Pius XII. auch zu privater Frömmigkeit, die allerdings in "gesunder Weise" von "Geist und Gesetz der heiligen Liturgie" durchdrungen sein müssten, "damit nichts Ungeziemendes, der Würde des Gotteshauses Abträgliches, der Entfaltung des Gottesdienstes Schädliches und der echten Frömmigkeit Widersprechendes aufkomme".
Literatur
- Josef Pascher, Mediator Dei - Die Liturgie-Enzyklika Pius XII., in: Wilhelm Sandfuchs (Hg.), Das Wort der Päpste, Würzburg 1965.
Siehe auch: Liste von Lehramtstexten
Der deutsche Text der Enzyklika
Mediator dei et hominum (Wortlaut)