Pax Christi

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L'esprit de la paix (Symbol)

Anfänge

Die internationale katholische Friedensbewegung Pax Christi begann 1944 in Frankreich als Initiative katholischer Laien um Marthe-Marie Dortel-Claudot. Diese initiierten einen Gebetskreuzzug für die Völkerversöhnung, der alsbald Unterstützung durch den Bischof von Montauban, seit 1945 in Lourdes, Pierre-Marie Théas, und weitere Bischöfe fand. Die französische Gründung erfuhr alsbald auf deutscher Seite, insbesondere in Baden und im Rheinland, ein lebhaftes Echo. So konnte der internationale Charakter der Bewegung beim I. Kongress in Kevelaer vom 1.-4. April 1948 deutlich hervortreten. Bei der Abschlusskundgebung am 4. April 1948 fanden sich rund 10.000 Menschen im niederrheinischen Wallfahrtsort ein, um mit dem frz. Bischof Théas den "Tag des Friedens" zu feiern. Dieser war zugleich Weißer Sonntag, so dass der Bischof den deutschen Erstkommunionkindern die Hl. Kommunion reichte. Dem Volk rief er zu: "Ich bringe Euch den Bruderkuss des christlichen Frankreich".

deutscher Zweig

Am Vorabend, dem 3. April 1948, war in Kevelaer auch die deutsche Sektion der Bewegung (im Hotel Weißer Schwan, nicht mehr existent) formell gegründet worden. Die katholische Friedensbewegung wirkte zunächst auch in den Niederlanden, Belgien, Luxemburg und dehnte sich auf weitere europäische und überseeische Nationen aus. Durch den Koreakrieg 1950 erschüttert, erlebte die junge Bewegung eine erste Phase der Stagnation. Die deutsche Sektion wurde mit dem älteren Friedensbund deutscher Katholiken (gegr. 1917 durch Max Josef Metzger) vereinigt.

[In Kevelaer fanden 1958, 1973, 1988 und 2008 größere Gedenkveranstaltungen statt; dort existiert seit dem Papstbesuch 1987 wieder ein lokales Organ, siehe: PAX CHRISTI dialog e.V., das sich den Zusammenhang von Marienwallfahrt und katholischer Friedensarbeit zur Aufgabe gemacht hat; und darin mit der Pax Christi-Bistumsstelle Münster kooperiert.]

Friedensampel, Kevelaer (Gnadenkapelle)

PAX CHRISTI heute

Seit den 1960-er Jahren bemühte sich die dt. Pax Christi besonders um die Verständigung mit Polen, seit den 1970-er Jahren auch um Fragen des Nord-Süd-Konflikts und der Ökumene. Die Tätigkeit in den 1980-er Jahren war stark durch die politische Friedensbewegung vor der Entspannung des Ost-West-Konflikts geprägt. Seit 1989 ist Pax Christi zwar um die Erschließung neuer Arbeitsfelder bemüht, verliert aber personell und strukturell zunehmend an Relevanz innerhalb des deutsch-österreichischen Katholizismus. Zum Kongress 2008 in Berlin sandte Kardinalstaatssekretär Tarcisio Bertone eine Grußbotschaft, mit der an das Leitwort von Papst Pius XI. als Maßstab katholischer Friedensbewegung erinnert wird: Pax Christi in regno Christi, das der Bewegung 1945 ihren Namen gab. Seit 2009 ist das deutsche Sekretariat in Berlin ansässig. Die Bewegung kämpft - wie der deutsche Laienkatholizismus insgesamt - mit Überalterung und Mitgliederschwund.


Präsidenten

internationale Präsidenten

deutsche Präsidenten

Literatur

  • Der Weg in den Frieden. Erste Arbeitstagung von Pax Christi in Kevelaer (Dokumentation; Hg. H.H. Molls), Köln (Bachem) 1948.
  • Pax Christi - Kevelaer 1948-1988, Butzon & Bercker Verlag 1988.
  • Marthe-Marie Dortel-Claudot, PAX CHRISTI. Werden, Wesen und Wirken, in: Sitz der Weisheit. Marianisches Jahrbuch (= Sedes sapientiae, Jg. 12), IMAK 2008 (Bd. 1), S. 35-41 (Erstveröffentlichung 1948).

Wichtige päpstliche Enzykliken zum Völkerfrieden

Weitere Quellen

Von Bedeutung sind auch zahlreiche weitere Schreiben und Ansprachen der genannten Päpste, insbesondere die Weihnachtsansprachen Pius XII. 1939-45, die Friedensbotschaft Johannes XXIII. von 1961, die Ansprachen und Botschaften zum jeweiligen Weltfriedenstag seit 1968, je eine UNO-Ansprache des Papstes 1965, 1979, 1995, 2008 und das Konzilsdokument Gaudium et spes sowie Kundgebungen des päpstl. Rates Iustitia et Pax.

Weblinks