Weltfriedenstag
Der Weltfriedenstag wird in der römisch-katholischen Kirche am 1. Januar begangen. Er wurde mit der päpstlichen Botschaft vom 8. Dezember 1967 von Papst Paul VI. ins Leben gerufen und erstmals am 1. Januar 1968 gefeiert.
Geschichtliches
Im Rundschreiben Christi matri vom 15. September 1966 schreibt Papst Paul VI., dass angesichts der Kriegsgefahr, in der gesamten Welt der 4. Oktober als Weltfriedenstag begangen werden soll. Dieser Appell beruft sich explizit auf den Besuch bei der Generalversammlung der UNO (UNITED NATIONS ORGANISATION) nach New York (USA) am 4. Oktober 1965.
In der Botschaft vom 8. Dezember 1967, zum Ersten Weltfriedenstag am 1. Januar 1968, fordert Paul VI. alle Menschen guten Willens auf dem ganzen Erdkreis auf, den 1. Januar als Tag des Friedens zu begehen (AAS LIX [1967] 1097-1102). Bewusst wurde der Anfang des zivilen Jahres gewählt und ab 1970 das Hochfest der Gottesmutter gleichfalls auf den Oktavtag von Weihnachten gelegt. Die Päpste haben seither alljährlich jeweils ein Leitwort und eine Botschaft dazu veröffentlicht.
Der Tag kann auch am ersten Sonntag im Januar oder im Laufe des Januar gefeiert werden; den Termin legen die Bischofskonferenzen fest. Die Aktivitäten des päpstlichen Rates Iustitia et pax nehmen oft Bezug auf die Leitworte des Weltfriedenstags.
Gebet zum ersten Weltfriedenstag
Wortlaut des von Papst Paul VI. verfassten Gebetes, das er am 1. Jan. 1968 anlässlich des ersten von ihm. ausgerufenen "Tages des Friedens" von der äußeren Loggia des Petersdomes aus zum ersten Mal gesprochen hat.
Herr, Gott des Friedens, Du hast die Menschen geschaffen, sie sind das Werk Deiner Güte, bestimmt zur Teilnahme an Deiner Herrlichkeit. Wir preisen Dich und sagen Dir Dank! Du hast uns Jesus gesandt, Deinen viel geliebten Sohn. Im Geheimnis des Osterfestes hast Du ihn bestellt zum Vollbringer des Heiles, zur Quelle allen Friedens, zum Band, das alle in Brüderlichkeit verbindet. Wir sagen Dir auch Dank - für alle Sehnsucht, alles Bemühen, alles Tun, das Dein Geist des Friedens - in unserer Zeit entflammt, um den Hass durch die Liebe zu überwinden, das Misstrauen durch das Verstehen, die Gleichgültigkeit durch die brüderliche Verbundenheit.
Öffne noch mehr unseren Geist und unser Herz für alle unsere Brüder, die jetzt die Liebe brauchen, auf dass wir immer mehr zu Vollbringern des Friedens werden. Gedenke, Vater der Barmherzigkeit, in der Geburtsstunde einer Welt wachsender Brüderlichkeit all derer, die in Not sind, die leiden und sterben, damit auf alle Menschen aller Rassen und Sprachen Dein Reich der Gerechtigkeit, des Friedens und der Liebe herabkomme! Auf dass die Erde erfüllt sei von Deiner Herrlichkeit. Amen.