Göttliche Vorsehung
Die göttliche Vorsehung (lat. Divina providentia) ist die Fürsorge Gottes für seine Geschöpfe, um an ihnen und durch sie seinen Schöpfungs- und Heilsplan zu verwirklichen.
Sie setzt darum notwendig das sichere Voraussehen auch der freien Handlungen der Geschöpfe voraus. Sie hebt die menschliche Freiheit nicht auf, sondern nutzt sie als Mittel zur Erreichung ihrer Ziele, jedoch so, dass der Mensch persönlich sein ewiges Ziel trotz der Vorsehung verfehlen kann. Jeder hat im Plane der Vorsehung seine besondere Aufgabe. Dabei weiß Gott auch das Böse seinen Absichten dienstbar zu machen. Zur Vorsehung gehört auch die Vorherbestimmung (Prädestination) oder Gnadenwahl.
Gott sieht alles vor. Er weiß, was geschieht und warum etwas geschieht. Nichts gibt es, ohne dass Gott es zulässt oder will. Gott sorgt für die Menschen, wie ein Vater für seine Kinder, wie ein König für seine Untertanen. Weil Gott uns liebt, sorgt er sich um alles. Der Herr schildert diese Sorge so: «Kauft man nicht zwei Sperlinge um ein paar Rappen? Und doch fällt keiner von ihnen zur Erde ohne euern Vater. Bei euch aber sind alle Haare eures Hauptes gezählt. Fürchtet euch nicht! Ihr seid mehr wert als viele Sperlinge» (Mt 10,29f).<ref>Basler Katholischer Katechismus (1947)#Von der Erschaffung und Regierung der Welt.</ref>
In Einzelheiten haben Theologen unterschiedliche Entwürfe zur Gnadenlehre, also über das Zusammenwirken von menschlicher Freiheit und göttlichen Gaben, vorgelegt, von denen keine der großen Schulen eine exklusive päpstliche oder konziliare Bestätigung fand (seit Paul V., 1607, wurde der Gnadenstreit offen gelassen).
Inhaltsverzeichnis
Rosenkranz zur göttlichen Vorsehung
- 1. Gesätz: Vorbeter: Gegrüßt seist du Maria ... Jesus, hochgepriesen sei die göttliche Vorsehung. Alle: von nun an bis in Ewigkeit. Heilige Maria ... .
- 2. Gesätz: Vorbeter: Gegrüßt seist du Maria ... Jesus, hochgepriesen sei die Liebe und Allmacht des himmlischen Vaters, Alle: von nun an bis in Ewigkeit. Heilige Maria ... .
- 3. Gesätz: Vorbeter: Gegrüßt seist du Maria ... Jesus, hochgepriesen sei die Liebe und Weisheit Jesu im Allerheiligen Sakrament Alle: von nun an bis in Ewigkeit. Heilige Maria ... .
- 4. Gesätz: Vorbeter: Gegrüßt seist du Maria ... Jesus, hochgepriesen sei das Gnadenwirken des Heiligen Geistes in der ganzen Schöpfung, Alle: von nun an bis in Ewigkeit. Heilige Maria ... .
- 5. Gesätz: Vorbeter: Gegrüßt seist du Maria ... Jesus, hochgepriesen sei die Unbefleckte Empfängnis, die Mutter vom Sieg, Alle: von nun an bis in Ewigkeit. Heilige Maria ... .<ref> aus dem DIN A 6 Büchlein: Herz-Mariä-Samstag. Anleitungen für Sühnegebetsstunden des Rosenkranz-Sühnekreuzzuges im Raume Rottweil, Erstauflage 1970, S. 42, Nr. 24.</ref>
Zitat
Was das Vertrauen betrifft, so genügt es, seine eigene Schwäche zu kennen und dem Herrn zu sagen, dass man sein ganzes Vertrauen auf ihn setzen will. Der Maßstab der göttlichen Vorsehung an uns ist das Vertrauen, das wir auf sie setzen. O Gott, verlassen wir uns doch ganz auf diese heilige Vorsehung und bleiben wir in ihren Armen, wie ein kleines Kind auf dem Schoß seiner Mutter! (Kirchenlehrer Franz von Sales, Brief an die hl. Johanna Franziska von Chantal, Band 5 der Gesamtausgabe, Briefe I, S. 390).
Literatur
- Katharina von Siena, Il dialogo (div. Ausgaben, siehe dort)
- Richard Kocher (Dissertation): Herausgeforderter Vorsehungsglaube. Die Lehre von der Vorsehung im Horizont der gegenwärtigen Theologie. EOS Verlag St. Ottilien 1999 (386 Seiten; 2. Auflage; ISBN 3-88096-985-X).
- Handbuch der Dogmengeschichte Band II/2a: Leo Scheffczyk: Schöpfung und Vorsehung, 1963 (1. Auflage, 160 Seiten, ISBN 978-3-451-00702-6).
- Sturmius Grün OSB, Gespräche über die göttliche Vorsehung, Paul Pattloch Verlag (Imprimatur Würzburg, 14. Juni 1948 Dr. Fuchs vic. Cap.)
- H. W. Unkel: Theologische Horizonte des praktischen Vosehungsglaubens (Schönstatt-Studien). Patris Verlag (423 Seiten) [1]
- Eduard Lehen: Der Weg zum innern Frieden : Unserer Lieben Frau vom Frieden geweiht von dem P. von Lehen (Ascetische Bibliothek, Band 7). Nach der 4. Auflage aus dem Französischen übersetzt von P. J. Brucker, Herder Verlag Freiburg 1889 (430 Seiten, 12., unveränderte Auflage).
- Georges Huber: Machtvoll wirkt sein Arm: vom Walten der göttlichen Vorsehung. Christiana Verlag 1984 (222 Seiten; ISBN 3717108484; vier Sprachen).
- Jean-Pierre de Caussade SJ: Ewigkeit im Augenblick : Von der Hingabe an die göttliche Vorsehung (De l'Abandon à la providence divine), Ausgewählt und übertragen von Wolfgang Rüttenauer. eingeleitet von Romano Guardini,(Reihe: Zeugen des Wortes, Band 21) Herder Verlag Freiburg im Breisgau 1940/1947/1951/1955 (1./2./3./4. Auflage, 81 Seiten); Benziger Verlag Einsiedeln 1952 (4. Auflage; Kirchliche Druckerlaubnis Chur, den 17. Januar 1948 Christianus Caminada Bischof von Chur).
- Julius Schmitt: Die Göttliche Vorsehung - Oder die liebevolle Führung der Menschen von Seiten Gottes und das Glück jener, welche sich dieser Führung anvertraue, so wie es recht und billig ist, Kirchheim Verlag & Co. Mainz 1908 (143 Seiten).
- Palmatius Zilligen, Schicksal und Vorsehung Grignion Verlag (41 Seiten).
- h Beck: Vorsehung und Vorherbestimmung iin der theologischen Literatut der Byzantiner (=OCA 114) Rom 1937.
- Bernhard Bartmann: Unser Vorsehungsglaube Bonifatius-Druckerei Paderborn 1931 (168 Seiten).
Weblinks
- "Spirit - Leben mit Stil" mit Michael Ragg, damals von Kirche in Not: Die Vorsehung Gottes - Richard Kocher 2006: Teil 1; Teil 2
- Radioexerzitien im August 2010 bei Radio Horeb, Thema: "Herausgeforderter Vorsehungsglaube" Referent: Pfr. Dr. Richard Kocher, Programmdirektor von Radio Horeb: 1. Teil: Bedeutung und Problematik der Vorsehungslehre; 2. Teil: Der Missbrauch der "Vorsehung"; 3. Teil: Göttliche Vorsehung und menschliche Freiheit; 4. Teil: Vorsehung und Evolution; 5. Teil: Die Vorsehung im Leben Heiliger; 6. Teil: Vorsehung und Wunder; 7. Teil: Vorsehung und Theodizee - Gott und das Leid; 8. Teil: Erkundung der Wege der Vorsehung; 9. Teil: Zusammenfassung und Ausblick; 10. Teil: Hörerfragen
- "Der Rappe auf der Zielgeraden" von Helmut Posch Sen.
Anmerkungen
<references />