Sequenz
Die Sequenz (lat.: sequi 'folgen') ist ein Teil des Propriums der heiligen Messe, der an bestimmten Festen vor oder nach dem Ruf vor dem Evangelium gesungen wird.
Sequenzen entstanden aus dem feierlich vorgetragenen Halleluja vor dem Evangelium, dessen Schlussvokal zu einer Jubelmelodie ausgestaltet wurde. Seit dem frühen Mittelalter wurden diesem "Jubilus" allmählich Texte unterlegt ("Tropen"), aus denen sich die Sequenz entwickelte. Seit der Wende zum zweiten Jahrtausend bestanden die Sequenzen aus gleichmäßigen und zum Teil hymnusartig gereimten Versen und Strophen. Im Hochmittelalter kam es zur Dichtung einer Vielzahl von Sequenzen für jeden Festtag.
Durch die Liturgiereform unter Papst Pius V. im Jahr 1570 wurde die Zahl der Sequenzen auf vier reduziert:
- Sequenz am Hochfest der Auferstehung des Herrn (Ostersonntag): Victimae paschali laudes
- Sequenz an Pfingsten: Veni sancte spiritus
- Sequenz am Hochfest des Leibes und Blutes Christi (Fronleichnam): Lauda Sion Salvatorem
- Sequenz in der Totenmesse: Dies Irae.
1727 kam die Sequenz Stabat Mater dolorosa am Gedächtnis der Schmerzen Mariens (15. September) hinzu, als Papst Benedikt XIII. dieses Fest für die ganze Kirche vorschrieb.<ref>Josef Andreas Jungmann SJ: Missarum Sollemnia. Eine genetische Erklärung der römischen Messe. Erster Band, Herder Verlag, Wien - Freiburg - Basel, 1948, 5. Auflage 1962, S. 557-563.</ref>
Die Sequenz Dies Irae gehörte heute weiterhin zum Proprium der Totemesse in der außerordentlichen Form des Römischen Ritus, in der ordentlichen Form kann sie am Allerseelentag bei der Messfeier und im [Stundengebet]] gesungen werden.
Anmerkungen
<references />