Therese Neumann
Therese Neumann (Resl) von Konnersreuth (* 8. April 1898 in Konnersreuth; † 18. September 1962 in Konnersreuth) war eine Bauersmagd, welche durch ihre Stigmata bekannt wurde.
Biografie
Therese Neumann, schon zu Lebzeiten als stigmatisierte Visionärin der Leidensgeschichte Christi verehrt, wurde 1898 als ältestes von elf Kindern einer Familie in Konnersreuth geboren. Die einfache Schneiderstochter hatte sich als Magd auf einem Bauernhof verdingt. Ab 1918 erlitt sie immer wieder körperliche Zusammenbrüche und Lähmungen.
1919 erblindete sie vollständig und war zeitweise taub. Am 24. April 1923, dem Tag der Seligsprechung der französischen Karmelitin und Mystikerin Theresia von Lisieux, wurde sie von ihrer Erblindung wie auch von Schwächen, Lähmungen und Krämpfen geheilt.
In der Nacht vom 4. auf den 5. März 1926 empfingb sie während eines intensiven Miterlebens der Leidensgeschichte Christi in einer Vision Stigmata in der Herzgegend, später auch Wunden an den Händen und Füssen. Ab Oktober nahm sie nur noch geringe Mengen flüssiger Nahrung zu sich, ab Dezember war ihre einzige Nahrung der Empfang der täglichen hl. Kommunion. 1927 erfolgte eine ärztliche Kontrolle und Bestätigung der Nahrungslosigkeit, worauf der Besucherstrom von Schaulustigen, Skeptikern, vor allem von Rat- und Hilfesuchenden aus aller Welt immer grösser wurde.
Im Vorfeld der nationalsozialistischen Machtergreifung und unmittelbar danach bildete sich ein Konnersreuther Kreis, dem kompromisslose Gegner des Nationalsozialismus angehörten, wie der Kapuzinerpater und Publizist Ingbert Naab und die Journalisten Erwin von Aretin und Fritz Michael Gerlich, die beide für die „Münchener Neuesten Nachrichten“ schrieben.
Der Protestant Gerlich konvertierte unter dem Eindruck der Begegnung mit Therese Neumann zur katholischen Kirche. Er gehörte zu den entschiedensten publizistischen Gegnern Hitlers und des Nationalsozialismus . Wegen seiner schonungslosen Kritik am Regime wurde er in der Nacht vom 30. Juni auf den 1. Juli 1934 nach vorausgehenden schweren Misshandlungen im Konzentrationslager Dachau brutal ermordet.
1951 ergriff Therese Neumann die Initiative zur Gründung für die Spätberufenenschule Fockenfeld. 1962 gab sie den Anstoss für die Errichtung eines Anbetungsklosters der Marienschwestern vom Berge Karmel, genannt Theresianum.
Therese Neumann starb am 18. September 1962 an Herzversagen. Am 13. Februar 2005 wurde der Seligsprechungsprozess eingeleitet.
Literatur
- Johannes Steiner: Therese Neumann, Visionen, Nach Protokollen, akustischen Aufzeichnungen und Augenzeugenberichten von Johannes Steiner, Schnell & Steiner Verlag Regensburg 1997 (4. Auflage = Reprint der 3. Auflage 1978; 1974; 1972]); Band I = Erster Teil: Lichtvisionen, Leben Jesu und Mariens, Band II = zweiter Teil: Visionen aus Heiligenleben, Glorien-Visionen, Gericht, Arme Seelen, Feiern, Anhang: Dokumente.
- Visionen der Therese Neumann, Band 1 und 2 (624 Seiten; ISBN: 978-3-7954-1986-8; erhältlich).
- Johannes Steiner: Theres Neumann von Konnersreuth, Ein Lebensbild nach authentischen Berichten, Tagebüchern und Dokumenten Schnell & Steiner Verlag (ISBN: 978-3-7954-0155-9).
Weblinks
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