Exegese
Vorlage:Unvollständig Biblische Exegese ist die Erforschung und Auslegung der Heiligen Schrift. Sie ist Voraussetzung für eine angemessene Hermeneutik.
Inhaltsverzeichnis
Erforschung von Gottes Wort im Menschenwort
Die Bibel wird seitens der Kirche als vom Heiligen Geist inspiriert angesehen. Das Zweite Vatikanische Konzil sagt in seiner dogmatischen Konstitution Dei verbum über die göttliche Offenbarung: "Da also alles, was die inspirierten Verfasser oder Hagiographen aussagen, als vom Heiligen Geist ausgesagt zu gelten hat, ist von den Büchern der Schrift zu bekennen, daß sie sicher, getreu und ohne Irrtum die Wahrheit lehren, die Gott um unseres Heiles willen in heiligen Schriften aufgezeichnet haben wollte. [...] Da Gott in der Heiligen Schrift durch Menschen nach Menschenart gesprochen hat, muß der Schrifterklärer, um zu erfassen, was Gott uns mitteilen wollte, sorgfältig erforschen, was die heiligen Schriftsteller wirklich zu sagen beabsichtigten und was Gott mit ihren Worten kundtun wollte."<ref>DV Nr. 11f.</ref>
Unter "Wahrheit" ist nicht ausschließlich historische Faktizität zu verstehen. Das Konzil weist darauf hin, dass "die Wahrheit je anders dargelegt und ausgedrückt [wird] in Texten von in verschiedenem Sinn geschichtlicher, prophetischer oder dichterischer Art oder in anderen Redegattungen"; deshalb müsse unter anderem auf die "literarischen Gattungen" geachtet werden, um die Aussageabsicht der biblischen Schriftsteller zu ermitteln. "Weiterhin hat der Erklärer nach dem Sinn zu forschen, wie ihn aus einer gegebenen Situation heraus der Hagiograph den Bedingungen seiner Zeit und Kultur entsprechend - mit Hilfe der damals üblichen literarischen Gattungen - hat ausdrücken wollen und wirklich zum Ausdruck gebracht hat. Will man richtig verstehen, was der heilige Verfasser in seiner Schrift aussagen wollte, so muß man schließlich genau auf die vorgegebenen umweltbedingten Denk-, Sprach- und Erzählformen achten, die zur Zeit des Verfassers herrschten, wie auf die Formen, die damals im menschlichen Alltagsverkehr üblich waren."<ref>DV Nr. 12.</ref> Dies leistet die biblische Exegese mit ihren unterschiedlichen literarkritischen und hermeneutischen Methoden.
Geschichte
Einen neuen Aufschwung nahm die Exegese mit dem Unterricht der „Scholastiker“. Obwohl ihr Augenmerk darauf gerichtet war, die echte Leseart der lateinischen Übersetzung aufzuspüren, verwandten sie doch noch größeren Eifer und Fleiß auf die Auslegung und Erklärung. Wohlgeordnet und deutlich, besser als je zuvor, wurden die verschiedenen Bedeutungen des heiligen Textes unterschieden, die Tragweite eines jeden Wortes in theologischer Beziehung abgewogen, die Teile der Bücher und der Inhalt genau begrenzt. Aufgespürt wurde das Thema der Schriften und der logische Zusammenhang der Gedanken entwickelt. (vgl. Providentissimus deus, Nr. 7).
Historisch-kritische Methode
Diese Art von Exegese erklärt die Auslegung z. B. anhand der Textkritik und der Formkritik.
Lehramtstexte
- Leo XIII.
- Enzyklika Providentissimus Deus (18. November 1893)
- 15. September 1920 Enzyklika Spiritus Paraclitus
- 30. September 1943 Enzyklika Divino afflante Spiritu zur Feier des 50. Jahrestages von Providentissimus Deus über die zeitgemäße Förderung der biblischen Studien.
- 18. November 1965 Zweites Vatikanisches Konzil: Dogmatische Konstitution Dei verbum über die göttliche Offenbarung.
- 15. April 1993 Päpstliche Bibelkommission L´interpretation des textes Die Interpretation der Bibel in der Kirche.
Literatur
Weblinks
- Benedikt XVI.: Der kirchliche Kontext macht die Bibel als Wort Gottes verständlich 24. April 2009
- Benedikt XVI.: Die beiden Hermeneutiken der Bibelauslegung 16. März 2011
- Erwerbbare antiquarische Bücher zur Exegese
- Exegese beim Portal zur katholischen Geisteswelt Kath-info
Anmerkungen
<references/>