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Version vom 15. März 2006, 15:16 Uhr
Johannes Paul II. (bürgerlich: Karol Józef Wojtyła) (* 18. Mai 1920 in Wadowice, † 2. April 2005 in der Vatikanstadt) war der 264. Papst der Heiligen Römischen Kirche. Sein POntifikat begann am 16. Oktober 1978 und endete mit seinem Tod am 2. April 2005. Es war damit nach dem des Hl. Petrus und des Papstes Pius IX. das längste Pontifikat der Kirchengeschichte.
Inhaltsverzeichnis
Biografie
Kindheit und Jugendzeit
Karol Jozef Wojtyla wurde am 18. Mai 1920 in Wadowice geboren und am 20. Juni durch P. Franicszek Zak getauft. Wadowice befindet sich etwa 50 Kilomenter von Krakau entfernt. Karol war das jüngste von drei Kindern des Ehepaares Karol Wojtyła und Emilia, geborene Kaczorowska. 1929 starb seine Mutter, 1932 sein Bruder Edmund und schließlich 1941 auch sein Vater. Olga, seine Schwester, starb bereits vor seiner Geburt.
Im Alter von 9 Jahren empfing der junge Karol zum ersten Mal die Hl. Eucharistie. Die Firmung folgte im 18. Lebensjahr.
1930 kam er auf das Gymnasium, wo er als strebsam galt und bald auch an Theateraufführungen teilnahm. Das Theater blieb über seine gesamten Jugend- und Jungerwachsenenzeit seine große Leidenschaft.
Studentenzeit
1938 begannWojtyla ein Studium der Philosophie und Literatur an der Jagiellonen-Universität in Krakau. Nach ausbruch des II. Weltkrieges wurde die Universität offiziell geschlossen, existierte aber teilweise im Untergrund weiter, so dass Wojtyla seine Studien fortsetzen konnte. 1942 trat er ins Untergrundpriesterseminar der Erzdiözese Krakau ein. Zwischen diesem Jahr 1942 und 1944 war er allerdings als Zwangsarbeiter in einem Steinbruch und einem Chemiewerk eingesetzt.
Priester und akademische Karriere
Am 1. November 1946 wurde Wojtyla von Kardinal Adam Stefan Sapieha zum Priester geweiht. In Rom promovierte er anschließend über die Theologie und Mystik des hl. Johannes vom Kreuz. 1948 war er Doktor der Philosophie. Anschließend kam er als Kaplan nach Niegowice und später an die Studentenkirche in Krakau, wo er überaus beliebt war. 1949 promovierte er auch in Theologie. Ab 1953 lehrte er als Professor für Moraltheologie in Krakau. 1954 wechselte er nach Lublin, wo er einen Lehrstuhl für Philosophie und Moralethik bekam und 1955 habilitierte.
Weihbischof, Erzbischof und Kardinal
Am 28. September 1958 wurde er zum Weihbischof in Krakau ernannt und zum Bischof geweiht. Karol Wojtyla nahm in dieser Funktion auch am Zweiten Vatikanum teil.
Am 13. Januar 1964 wurde er Nachfolger Kardinal Sapiehas als Erzbischof von Krakau. Das kommunistische Regime Polens hielt in für den politisch ungefährlichsten Kandidaten und stimmte seiner Ernennung zu. Dies sollte sich später als historischer Irrtum der polnischen Kommunisten herausstellen. Am 26. Juni 1967 wurde Wojtyla in den Kardinalsstand erhoben.
Papst Johannes Paul II.
Nach dem plötzlichen Tode Papst Johannes Pauls I. wurde Karol Wojtyla am 16. Oktober 1978 im Konklave zum ersten nicht-italienischen Papst seit Hadrian VI. gewählt. Er nannte sich Johannes Paul II. und absolvierte während seines Pontifikates 104 Auslandreisen, von denen die spektakulärsten seine ersten Besuche in seinem Heimatland Polen waren. Er stellte sich mit ihnen an die Spitze der Bewegung, die Reformen im kommunistischen Land forderten. Am anschließenden Zusammenbruch des Regimes hatte er somit maßgeblichen Anteil.
Johannes Paul II. rief auch die katholischen Weltjugendtage ins Leben. Beim Weltjugendtag 1995 in Manila zelebrierte der Papst die Abschlussmesse mit 4 Millionen Gläubigen, damit war diese Messe die größte Versammlung in der Geschichte der Menschheit.
Johannes Paul II. nahm in seiner Amtszeit 1338 Selig- und 482 Heiligsprechungen vor, mehr als alle seine Vorgänger zusammen. Ab den neunziger Jahren war der Papst öfter durch Krankheiten geschwächt. Dennoch wollte er sein Amt bis zur letzten Sekunde ausüben und setzte damit auch ein Zeichen gegen den Jugendwahn. Nach längerer Krankheit und Schwäche starb Johannes Paul II. am 2. April 2005 in seinen Privatgemächern. Zu seiner Totenmesse pilgerten 3,5 Millionen Menschen, darunter 200 Staatsgäste, nach Rom.
Schon während dieser Totenmesse kamen Forderungen auf, den verstorbenen Papst alsbald seligzusprechen. Johannes Pauls Nachfolger, Benedikt XVI. leitete den Seligsprechungsprozess am 28. Juni 2005 ein.