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Version vom 30. Mai 2017, 07:11 Uhr
Veni Creator Spiritus (Komm Schöpfer Geist) ist wie die Sequenz "Veni Sancte Spiritus" - einer der wenigen an die dritte göttlichen Person des Heiligen Geistes gerichteter Hymnus römischer Liturgie. Er ist auch dogmengeschichtlich bedeutsam.
Inhaltsverzeichnis
Verfasser
Der Hymnus stammt aus dem 9. Jahrhundert und geht textlich auf den heiligen Rabanus Maurus zurück, wobei die siebte Strophe ursprünglich anderes als der liturgische Text lautete.<ref>So die deutsche Wikipedia.</ref> Nach einer Hypothese Heinrich Lausbergs wurde er wohl nicht für die Synode von Aachen 809 verfaßt, doch ist er wahrscheinlich in deren zeitlich-geistigem Umfeld entstanden.<ref>Stefan Langenbahn in: LThK 3. Auflage, Band 10, Sp. 591.</ref>
Liturgischer Gebrauch
Seinen liturgischen Ort hat der Hymnus im Stundengebet in der Vesper ab Christi Himmelfahrt bis einschließlich zweiten Vesper von Pfingsten. Fakultativ (keine Verwendungspflicht) wird er bei der Bischofs- (CE 499), Priester- (CE 527, 569), Diakonen (CE 551, 569), bei der Profess<ref>Siehe Feierliche Profess unserer Sr. Raphaela Brüggenthies OSB</ref> und Jungfrauenweihe<ref>Siehe die Junfrauenweihe im Pontifikale</ref>, bei Kirch-<ref>Weihe einer neuen Kirche </ref> und Altarweihe, zur Eröffnung von Segensfeiern (z. T. von Gesten begleitet),<ref>Stefan Langenbahn in: LThK 3. Auflage, Band 10, Sp. 591+592.</ref> sowie zum Beginn von Synoden<ref>z.B. beim II. Vatikanum.</ref> und beim Einzug der Kardinäle ins Konklave.<ref> {{#if: | "Veni Creator Spiritus im Konklave 2013", Teil 1, 2{{#if: |, 3{{#if: |, 4{{#if: |, 5{{#if: |, 6{{#if: |, 7{{#if: |, 8 }} }} }} }} }} }} | Veni Creator Spiritus im Konklave 2013 }} {{#if:|- }} {{#if:|- [1] }} {{#if:12. März 2013| (12. März 2013) }} {{#if:4:52 Min.| (Länge: 4:52 Min.) }} (mit sechs Strophen).</ref>
Der Hymnus wurde vor der Liturgiereform 1970 zusätzlich zur Terz des Pfingstfestes und der Pfingstoktav verwendet. Außerdem wurde er im Mittelalter gelegentlich auch während der Messe (Vormesse, Epiklese) oder (neben der Antiphon Veni Sancte Spiritus) zu Beginn geistlicher Übungen verwendet.<ref>Lucas Kunz in: LThK 2. Auflage, Band 10, Sp. 665.</ref>
Geschichte
Im 10. Jahrhundert fand der Hymnus Aufnahme in die Tagzeitenliturgie von Pfingsten. Er ist erstmals auf der Synode von Reims (1049) im Kontext einer Kirchenversammlung nachweisbar. Die Aufnahme in Pontifikalriten, v.a. in die Weihe- und Professliturgie, erfolgte verzögert. Für das Mittelalter und darüber hinaus sind zahlreiche Verwendungsmöglichkeiten vor und während der Messe, in der Tagzeitenliturgie sowie bei anderen Riten und Anlässen bekannt. - Der lateinische Text ist nicht einheitlich überliefert (AHMA 50, 193f.; ursprünglich sechs ambrosianische Strophen, siebte doxologische Strophe ist sekundär für die heute in der Liturgie verwendete Version wurden die humanistischen Textkorrekturen des 16. Jahrhunderts beseitigt; lat. Fassung [6 Strophen]: LitHor 2, 731 795 812, Stundenbuch 2, 612, Gotteslob 2013, Nr. 341).<ref>Stefan Langenbahn in: LThK 3. Auflage, Band 10, Sp. 591+592.</ref>
Das Veni creator spiritus ist "eminent populär" (Aimé-Georges Martimort) und Bestandteil des ökumumenischen Liedgutes. Es fand Widerhall in Musik (z.B. Gustav Mahler, Symphonie n. 8, 1. Satz) und Dichtkunst (z. B. F. Werfel).<ref>Stefan Langenbahn in: LThK 3. Auflage, Band 10, Sp. 591+592.</ref>
Der verwendete liturgische Text
Lateinischer Text:<ref>Geborgen in Gott, Tag- und Nachtgebete", Adamas Verlag Köln 1999, S. 90+91 (5. Auflage; kirchliche Druckerlaubnis durch Kardinal Joachim Meisner; Gotteslob 2013, Nr. 341 (ohne letzte Strophe); Gotteslob 1975, Nr. 240 (ohne letzte Strophe).</ref> | Deutsche Übertragung von Heinrich Bone<ref>Tag- und Nachtgebete", S. 90+91; von Heinrich Bone 1847 im Gotteslob 2013, Nr. 351 oder 1975, Nr. 245 - es fehlt die 6. Strophe; angegebene 6. Strophe ist die Siebte.</ref> | Deutsche Übertragung von Friedrich Dörr <ref> 1971; Gotteslob 1975, Nr. 241 bzw. 2013, Nr. 342 (ohne letzte Strophe).</ref> |
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1. Veni, creátor Spíritus, 2. Qui díceris Paráclitus, 3. Tu septifórmis múnere, 4. Accénde lumen sénsibus, 5. Hostem repéllas lóngius 6. Per te sciámus da Patrem 7. Déo Pátri sit glória, et Fílio, |
1. Komm, Schöpfer Geist, kehr bei uns ein, 2. Der du der Tröster wirst genannt, 3. O Schatz, der siebenfältig ziert, 4. Zünd an in uns des Lichtes Schein, 5. Treib weit von uns des Feinds Gewalt, 6. Den Vater auf dem ew´gen Thron 7. Dem Vater Lob im höchsten Thron |
1. Komm, Heilger Geist, der Leben schafft, 2. Komm, Tröster, der die Herzen lenkt, 3. Dich sendet Gottes Allmacht aus 4. Entflamme Sinne und Gemüt, 5. Die Macht des Bösen banne weit, 6. Lass gläubig uns den Vater sehn, 7. Den Vater auf dem ewgen Thron |
Möglicher vollkommener Ablass
Wenn der Hymnus an Pfingsten in einer Kirche oder öffentlichen Kapelle gesungen wird, kann ein vollkommener Ablass unter den gewöhnlichen Bedingungen erlangt werden, ebenso an Neujahr, um die Kraft Gottes für den Verlauf des gesamten Jahres herabzurufen (vgl. Enchiridion indulgentiarum 1999).
Literatur
- Raniero Cantalamessa: Komm, Schöpfer Geist. Betrachtungen zum Hymnus Veni Creator. Mit einem Vorwort von Joseph Ratzinger. Herder Verlag 2007 (448 Seiten; ISBN 978-3-451-29161-6 Pp.; ISBN 3-451-29161-4 Pp.).
- Deutsche Übertragung: Ecclesia orans, Die Hymnen des Breviers in Urform und neuen deutschen Nachdichtungen von Dr. Hans Rosenberg Herder & Co. G.M.B.H. Verlagsbuchandlung 1923, Erste Abteilung, S. 139+141 (Imprimatur Friburgi Brisgoviae, die 7 Iunii 1923 Dr. Mutz, Vic. Gen).
- Deutsche Übertragung: Friedrich Wolters (Hrsg): Hymnen und Sequenzen. Übertragungen aus den Lateinischen Dichtern der Kirche vom IV. bis XV: Jahrhundert. Georg Bondi Verlag Berlin 1922, S. 68+69 (2. Ausgabe; 175 Seiten).
Weblinks
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- creator Spiritus|Veni+creator+Spiritus}} Veni creator Spiritus auf dem katholischen Medienportal kathTube}} (mit Noten; sechs Strophen)
Anmerkungen
<references />