Petrus Canisius: Unterschied zwischen den Versionen
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Version vom 17. Januar 2014, 13:29 Uhr
Der hl. Petrus Canisius (* 8. Mai 1521 Nijmegen, † 21. Dezember 1597 Fribourg/Schweiz, eig. Pieter Kanijs) ist ein Kirchenlehrer und der Patron der katholischen Schulorganisationen;
Der Allgemeiner Römischer Kalender begeht das Gedächtnis am 21. Dezember. Im Regionalkalender für das deutsche Sprachgebiet hat man an dem früheren Termin festgehalten. Fest 27. April.
Inhaltsverzeichnis
Biografie
Petrus, Sohn des Bürgermeisters von Nimwegen (damals Deutschland), studierte in Köln, und wurde 1543 als erster Deutscher Jesuit. Voll Eifer widmete er sich der Rückgewinnung des Volkes zum katholischen Glauben und gründete zahlreiche Jesuitenzentren, sowie die erste deutsche Ordensniederlassung der Jesuiten in Köln.
Er lehrte an den Universitäten (Köln und Wien) und predigte im gesamten deutschen Sprachraum. Für diese Tätigkeit als Prediger schlug er auch dreimal die Bischofswürde Wiens ab.
Seit 1549 wirkte er unermüdlich für die Erhaltung und Erneuerung des katholischen Glaubens in Deutschland, Österreich, Böhmen und der Schweiz. Als Prediger und Katechet, als Seelenführer und Berater bewahrte er allzeit kluge Mäßigung und nachsichtige Geduld.
Sein größtes Verdienst ist wohl der "Deutsche Katechismus". In nur 10 Jahren erschien das Werk in 55 Auflagen in neun Sprachen. Seine Katechismen wurden grundlegende Unterrichtsbücher für Kinder und Erwachsene.
1580 nach Auseinandersetzungen mit seinem Nachfolger als Ordensprovinzial wurde Petrus nach Fribourg versetzt, wo der "zweite Apostel Deutschlands" auch seine letzte Ruhestätte in der Michaels-Kirche fand.
In seinem geistlichem Testament blickt er auf einen Rombesuch im Jahre 1549 zurück und betont in Gebetsform:
„Du weißt, o Herr, wie sehr und wie oft Du mir an jenem Tage Deutschland empfohlen hast. Von diesem Tage an sollte Deutschland mein Sorgen und Denken immer mehr einnehmen und ich sollte mich sehnen, wie Petrus Faber, im Leben und im Tode für sein ewiges Heil mich zu opfern. So sollte ich ein Mitarbeiter des hl. Michael, des Engels Deutschlands, sein.“
Seit 1625 ruhen seine Gebeine in der Kirche des Michaelskollegs in Fribourg/Schweiz.
Ehrungen
In vielen Städten in Deutschland und den Niederlanden gibt es Gebäuden und Plätze die seinen Namen tragen. Einige Beispiele; Friedrichshafen (Kirche), Hagen-Eckesey (Kirchengemeinde), Innsbruck (Pfarre), Kevelaer (Petrus-Canisius-Haus), Nijmegen (Petrus-Canisius-Kirche der Petrus-Canisius-Gemeinde, wo zwei Jesuiten als Priester arbeiten), Nijmegen (Sint Petrus Canisiusstichting, eine Stiftung die Geld einsammelt um katholische Publizität zu fördern), Rostock (Kirche)Weeze (Petrus-Canisius-Schule), Wülfrath-Rohdenhaus (Kirchengemeinde). Aber auch in anderen Teilen der Welt findet man seinen Namen, wie in Buffalo, NY (VSvA), wo 1870 das Canisius College gegründet wurde.
1904 wurde in den Niederlanden gegründet der "Apologetische Vereeniging Petrus Canisius". Sinn und Zweck des Vereins war die katholische Kirche in ihr Sein und Trachten immer mehr bekannt zu machen und gegen Attacken zu verteidigen. Für Mitglieder wurde ein dünnes Heft herausgegeben. 1939 erschien die Petrus Canisius-Vertaling, die von konservativen Katholiken noch gerne benutzt wird. Der völlige Titel dieser Übersetzung lautet; "De Heilige Schrift, vertaling uit de grondtekst met aantekeningen, in opdracht van de Apologetische Vereniging 'Petrus Canisius' ondernomen met goedkeuring van de hoogwaardige bisschoppen van Nederland". 1948 wurde der Verein weitergeführt als St. Willibrord Vereniging.
Petrus Canisius wurde 1864 selig gesprochen, 1925 heiliggesprochen. Er ist ein Kirchenlehrer.
Päpstliche Schreiben
- 1. August 1897 Enzyklika Militantis ecclesiae an die Erzbischöfe und Bischöfe, Österreichs, Deutschlands und der Schweiz über die intellektuelle Ausbildung im christlichen Geist anlässlich des 300. Jahres des Heimganges des seligen Petrus Kanisius.
- 21. Mai 1925 Dekretalschreiben Misericordiarum deus zur Heiligsprechung des seligen Petrus Kanisius und seiner Erhebung zum Kirchenlehrer.
Literatur
- Ferdinand Holböck: Aufblick zum Durchbohrten (Herz-Jesu-Heilige in allen Jahrhunderten). Christiana Verlag, Stein am Rhein 1990 (1. Auflage; Kirchliche Druckerlaubnis Erzbischöfliches Ordinariat Salzburg 3. November 1988 Zl. 967/88). ISBN 3-7171-0924-3).
- Ferdinand Holböck: Geführt von Maria, Marianische Heilige aus allen Jahrhunderten der Kirchengeschichte. Christiana Verlag Stein am Rhein 1987 (1. Auflage; Kirchliche Druckerlaubnis (Nihil obstat) Erzbischöfliches Ordinariat Salzburg am 20. Februar 1986 (Zl. 131.86).
- Ferdinand Holböck: Das Allerheiligste und die Heiligen, Eucharistische Heilige aus allen Jahrhunderten der Kirchengeschichte, Christiana Verlag Stein am Rhein / Schweiz 1979 (1. Auflage; Kirchliche Druckerlaubnis: Salzburg, Jacob Mayr Weihbischof und Generalvikar).
- Viktor Schwaller: Kanisius unser Glaubensretter. Leben und hl. Sterben, Wirken und Verehrung. Kanisius Verlag München u.a. 1929 (160 Seiten; 3. Auflage).
- Franz Neuwirth: Der heilige Kanisius - Apostel vieler Völker. Kanisius Verlag Freiburg/Schweiz Kanisius Verlag Freiburg/Schweiz 1980 (32 Seiten).
- Josef Bruhin: Petrus Kanisius Kanisius Verlag Freiburg/Schweiz Kanisius Verlag Freiburg/Schweiz 1980 (136 Seiten).
- Brodrick James SJ., Petrus Canisius 1521-1597. Aus dem Englischen übersetzt von Dr. Karl Teich, Herder Wien (1950), 2 Bde.
siehe auch: Kanisius Verlag
Weblinks
- Eintrag (inkl. Literaturangaben) im Historischen Lexikon der Schweiz (HLS)
- Eintrag in der Catholic Encyclopedia (engl.)