Oskar Saier: Unterschied zwischen den Versionen

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Am 7. April 1972 wurde er zum Titularbischof von Rubicon ernannt und [[Weihbischof]] von Freiburg im Breisgau. Die [[Bischofsweihe]] spendete ihm am 29. Juni 1972 der Freiburger Erzbischof Dr. [[Hermann Schäufele]]. Kokonsekratoren waren Karl Gnädinger, Weihbischof von Freiburg und [[Georg Moser]], Bischof von Rottenburg. Saiers Wahlspruch lautete „In Vinculo communionis“, was auf Deutsch "Im Band der Gemeinschaft" bedeutet.
 
Am 7. April 1972 wurde er zum Titularbischof von Rubicon ernannt und [[Weihbischof]] von Freiburg im Breisgau. Die [[Bischofsweihe]] spendete ihm am 29. Juni 1972 der Freiburger Erzbischof Dr. [[Hermann Schäufele]]. Kokonsekratoren waren Karl Gnädinger, Weihbischof von Freiburg und [[Georg Moser]], Bischof von Rottenburg. Saiers Wahlspruch lautete „In Vinculo communionis“, was auf Deutsch "Im Band der Gemeinschaft" bedeutet.
  
[[Papst]] [[Paul VI.]] ernannte Saier am 15. März 1978 zum Erzbischof von Freiburg und Metropoliten der Oberrheinischen Kirchenprovinz. Am 3. Mai 1978 wurde er feierlich in sein Amt eingeführt. Am 1. Juli 2002 nahm Papst [[Johannes Paul II.]] das Rücktrittsgesuch Saiers, der aus gesundheitlichen Gründen auf das Amt verzichtete, an. Sein Altersruhesitz war am Freiburger Schlossberg.
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[[Papst]] [[Paul VI.]] ernannte Saier am 15. März 1978 zum Erzbischof von Freiburg und Metropoliten der Oberrheinischen Kirchenprovinz. Am 3. Mai 1978 wurde er feierlich in sein Amt eingeführt. Am 1. Juli 2002 nahm Papst [[Johannes Paul II.]] das Rücktrittsgesuch Saiers, der aus gesundheitlichen Gründen auf das Amt verzichtete, an. Sein Altersruhesitz war am Freiburger Schlossberg. Sein Nachfolger als Freiburger Erzbischof wurde nicht, wie allgemein erwartet und in der Diözese erhofft, Weihbischof [[Paul Wehrle]], sondern der bis dahin kaum bekannte Personalreferent des Bistums, [[Robert Zollitsch]]. Dieser indes setzte die die pastoral profilierte Linie seines Vorgängers entschieden fort. 
 
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In der [[Deutsche Bischofskonferenz|deutschen Bischofskonferenz]] war Saier zwölf Jahre stellvertretender Vorsitzender sowie Präsident der Pastoralkommission von 1979 bis 1998. Während seiner Amtszeit wurde er durch seine Haltung gegen [[Abtreibung]], aber auch durch sein Engagement gegen die "starke Inanspruchnahme" der Landschaft durch Atomkraftwerke bekannt und rief die Landwirte zum Umweltschutz auf.
 
In der [[Deutsche Bischofskonferenz|deutschen Bischofskonferenz]] war Saier zwölf Jahre stellvertretender Vorsitzender sowie Präsident der Pastoralkommission von 1979 bis 1998. Während seiner Amtszeit wurde er durch seine Haltung gegen [[Abtreibung]], aber auch durch sein Engagement gegen die "starke Inanspruchnahme" der Landschaft durch Atomkraftwerke bekannt und rief die Landwirte zum Umweltschutz auf.
  
Umstritten war der Hirtenbrief zur „Pastoral mit Geschiedenen und Wiederverheirateten Geschiedenen“, den Saier 1993 zusammen mit den Bischöfen der Oberrheinischen Kirchenprovinz, [[Bischof]] [[Karl Lehmann]] von Mainz und Bischof [[Walter Kasper]] der [[Bistum Rottenburg-Stuttgart|Rottenburg-Stuttgart]] veröffentlichte, in dem behauptet wurde, dass wieder verheiratete geschiedene Katholiken "nach ernster Gewissensprüfung" die heiligste [[Eucharistie]] empfangen können. Dieser Hirtenbrief wurde vom Vatikan und der Glaubenskongregation kritisiert und zurückgewiesen.
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Umstritten war der Hirtenbrief zur „Pastoral mit Geschiedenen und Wiederverheirateten Geschiedenen“, den Saier 1993 zusammen mit den Bischöfen der Oberrheinischen Kirchenprovinz, [[Bischof]] [[Karl Lehmann]] von Mainz und Bischof [[Walter Kasper]] der [[Bistum Rottenburg-Stuttgart|Rottenburg-Stuttgart]] veröffentlichte, in dem Rom um eine seelsoglichere Praxis im Umgang mit wieder verheiratete geschiedenen Katholiken ersucht wurde. Es solle nicht länger kategorisch ausgeschlossen sein, daß diese "nach ernster Gewissensprüfung" die heilige [[Eucharistie]] empfangen können. Dieser Hirtenbrief wurde vom Vatikan und der Glaubenskongregation unter Kardinal [[Ratzinger]] schroff zurückgewiesen. Für den "johanneischen", auf Ausgleich und Nähe zu den Menschen bedachten Saier riß diese Erfahrung eine tiefe, bleibende Wunde.
  
 
== Literatur ==
 
== Literatur ==

Version vom 30. Mai 2009, 23:42 Uhr

Oskar Saier (*12. August 1932 in Wagensteig bei Freiburg † 3. Januar 2008) war 13, Erzbischof in Freiburg im Breisgau (Deutschland?

Saier war Schüler der Heimschule Lender in Sasbach bei Achern, in die er 1946 eintrat. Er studierte Theologie und Philosophie in Freiburg und Tübingen. Am 2. Juni 1957 empfing er die Priesterweihe und war danach Kaplan in Freiburg und Mosbach. 1970 wurde er provovierte er zum Doktor der Theologie und war von 1970 bis 1977 Regens des Priesterseminars in St. Peter.

Am 7. April 1972 wurde er zum Titularbischof von Rubicon ernannt und Weihbischof von Freiburg im Breisgau. Die Bischofsweihe spendete ihm am 29. Juni 1972 der Freiburger Erzbischof Dr. Hermann Schäufele. Kokonsekratoren waren Karl Gnädinger, Weihbischof von Freiburg und Georg Moser, Bischof von Rottenburg. Saiers Wahlspruch lautete „In Vinculo communionis“, was auf Deutsch "Im Band der Gemeinschaft" bedeutet.

Papst Paul VI. ernannte Saier am 15. März 1978 zum Erzbischof von Freiburg und Metropoliten der Oberrheinischen Kirchenprovinz. Am 3. Mai 1978 wurde er feierlich in sein Amt eingeführt. Am 1. Juli 2002 nahm Papst Johannes Paul II. das Rücktrittsgesuch Saiers, der aus gesundheitlichen Gründen auf das Amt verzichtete, an. Sein Altersruhesitz war am Freiburger Schlossberg. Sein Nachfolger als Freiburger Erzbischof wurde nicht, wie allgemein erwartet und in der Diözese erhofft, Weihbischof Paul Wehrle, sondern der bis dahin kaum bekannte Personalreferent des Bistums, Robert Zollitsch. Dieser indes setzte die die pastoral profilierte Linie seines Vorgängers entschieden fort.

In der deutschen Bischofskonferenz war Saier zwölf Jahre stellvertretender Vorsitzender sowie Präsident der Pastoralkommission von 1979 bis 1998. Während seiner Amtszeit wurde er durch seine Haltung gegen Abtreibung, aber auch durch sein Engagement gegen die "starke Inanspruchnahme" der Landschaft durch Atomkraftwerke bekannt und rief die Landwirte zum Umweltschutz auf.

Umstritten war der Hirtenbrief zur „Pastoral mit Geschiedenen und Wiederverheirateten Geschiedenen“, den Saier 1993 zusammen mit den Bischöfen der Oberrheinischen Kirchenprovinz, Bischof Karl Lehmann von Mainz und Bischof Walter Kasper der Rottenburg-Stuttgart veröffentlichte, in dem Rom um eine seelsoglichere Praxis im Umgang mit wieder verheiratete geschiedenen Katholiken ersucht wurde. Es solle nicht länger kategorisch ausgeschlossen sein, daß diese "nach ernster Gewissensprüfung" die heilige Eucharistie empfangen können. Dieser Hirtenbrief wurde vom Vatikan und der Glaubenskongregation unter Kardinal Ratzinger schroff zurückgewiesen. Für den "johanneischen", auf Ausgleich und Nähe zu den Menschen bedachten Saier riß diese Erfahrung eine tiefe, bleibende Wunde.

Literatur

  • Christoph Schmider: Die Freiburger Bischöfe: 175 Jahre Erzbistum Freiburg. Eine Geschichte in Lebensbildern. Freiburg i. Br.: Herder Verlag, 2002. ISBN 3-451-27847-2.

Weblinks


Vorgänger
Hermann Schäufele
‡ Erzbischof von Freiburg
1978-2002
Nachfolger
Robert Zollitsch