Robert Sarah: Unterschied zwischen den Versionen
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Version vom 26. August 2016, 13:00 Uhr
Robert Kardinal Sarah (Dr., Dr. theol. ; * 15. Juni 1945 in Ourous, Guinea) ist Kardinal und Präfekt der Kongregation für den Gottesdienst und die Sakramentenordnung.<ref> Kardinal Sarah ist neuer Präfekt der Gottesdienstkongregation Kath.net am 24. November 2014 </ref>
Inhaltsverzeichnis
Biografie
Robert Sarah studierte an Priesterseminaren in Guinea, Frankreich und Senegal. Er empfing am 20. Juli 1969 das Sakrament der Priesterweihe. An der Gregoriana in Rom wurde er zum Dr. theol. und am Päpstliches Bibelinstitut in Jerusalem zum Dr. der Bibelwissenschaften promoviert.
Am 13. August 1979 wurde er zum Erzbischof von Conakry in Guinea ernannt und empfing am 8. Dezember desselben Jahres durch Giovanni Kardinal Benelli die Bischofsweihe. Mit nur vierunddreißig Jahren war Sarah der damals jüngste Erzbischof der katholischen Weltkirche.
Am 1. Oktober 2001 berief Papst Johannes Paul II. Robert Sarah nach Rom und betraute ihn mit dem Amt des Sekretärs der Kongregation für die Evangelisierung der Völker.
Robert Sarah wurde am 23. September 2009 durch Papst Benedikt XVI. zum Mitglied der Zweiten Sonderversammlung der Bischofssynode für Afrika berufen, die im Oktober desselben Jahres tagte.
Am 7. Oktober 2010 ernannte ihn Benedikt XVI. als Nachfolger von Paul Josef Cordes zum Präsidenten des Päpstlichen Rates „Cor Unum“.
Im feierlichen Konsistorium vom 20. November 2010 nahm ihn Papst Benedikt XVI. als Kardinaldiakon mit der Titeldiakonie San Giovanni Bosco in via Tuscolana in das Kardinalskollegium auf.
Papst Franziskus ernannte ihn am 24. November 2014 zum Präfekten der Kongregation für den Gottesdienst und die Sakramentenordnung und am 10. März 2015 zum Mitglied des Päpstlichen Komitees für die Internationalen Eucharistischen Kongresse.
Standpunkte
Westliche Ideologien des 21. Jahrhunderts
In einer Rede bei der Welt-Bischofssynode im Oktober 2015 verglich Robert Sarah als Sprecher der afrikanischen Bischöfe Homosexualität und Abtreibung mit den Verbrechen des Nationalsozialismus und der Terrororganisation "Islamischer Staat": "Was im 20. Jahrhundert Nazi-Faschismus und Kommunismus waren, das sind heute westliche Ideologien über Homosexualität und Abtreibung sowie der Islamistische Fanatismus".<ref>deutschlandfunk.de, 24. Oktober 2015; katholisch.de, "Kardinal Sarah schockt die Synodalen", 15. Oktober 2015.</ref>
Wiederverheiratet Geschiedene
"Die Frage von »Gläubigen, deren Ehe zerbrochen ist und die zivil geschieden und wiederverheiratet sind«, [ist] keine drängende Herausforderung für die Kirchen Afrikas oder Asiens. Im Gegenteil, es handelt sich um eine Obsession gewisser abendländischer Kirchen, die sogenannte »theologisch verantwortbare und pastoral angemessene« Lösungen durchsetzen wollen, die der Lehre Jesu und dem kirchlichen Lehramt radikal widersprechen. ... In diesem Sinne ist es nicht möglich, sich eine irgendwie geartete Schieflage zwischen Lehramt und Seelsorge vorzustellen. Die Idee, die darin bestehen würde, das Lehramt in ein hübsches Schmuckkästchen zu packen und es von der pastoralen Praxis zu trennen, die sich je nach Umständen, Moden und Leidenschaften entwickeln könnte, ist eine Form von Häresie, eine gefährliche Schizophrenie."<ref>Nicolas Diat; Robert Sarah: Gott oder Nichts. Ein Gespräch über den Glauben (Sonstiger Urheber Georg Gänswein; Übersetzt von Katrin Krips-Schmidt; Claudia Reißmüller. Fe-Medienverlag 2015 (Hardcover, 399 Seiten; ISBN 978-3-86357-133-7; Eine Form von Häresie: Wiederverheiratete Geschiedene Kath.net am 25. August 2016).</ref>
"Reform der Reform"
Kardinal Robert Sarah, als amtierender Präfekt der Kongregation für den Gottesdienst und die Sakramentenordnung, bat Anfang Juli 2016 die Priester der katholischen Kirche, die heilige Messe auch in der ordentlichen Form des Römischen Ritus „ad orientem“ zu feiern. Er sagte wörtlich: „Es ist sehr wichtig, dass wir so bald wie möglich zur gemeinsamen Ausrichtung der Priester und Gläubigen zurückkehren – nach Osten oder zumindest in Richtung der Apsis – auf den Herrn der kommt“. Er ersuchte die Priester, diese Praxis einzuführen wo immer es möglich sei und nannte den ersten Adventssonntag 2016 als geeigneten Termin, um die Änderung einzuführen. In seinem Vortrag bei der Konferenz „Sacra Liturgia“ in London, berichtete der Kardinal, er sei von Papst Franziskus mit einer „Reform der Reform“ der Liturgie nach dem II. Vatikanischen Konzil beauftragt worden. Einige der nach dem Konzil durchgeführten Reformen seien zu sehr vom damaligen Zeitgeist beeinflusst gewesen und über die Liturgiekonstitution „Sacrosanctum Concilium“ hinausgegangen. Eine vollständige Umsetzung der Konstitution bedürfe einer „Hermeneutik der Kontinuität“. Die Konzilsväter „beabsichtigten keine Revolution, sondern eine Evolution“, betonte Kardinal Sarah.<ref>Kardinal Sarah bittet Priester, ‚ad orientem’ zu zelebrieren Kath.net am 6 Juli 2016; Kardinal Sarah: „Priester sollen ad orientem zelebrieren“ Kath.net am 31. Mai 2016</ref>
Werke
- fr.: Cardinal Robert Sarah avec: Nicolas Diat: „Dieu ou rien“ Entretien sur la foi (Gott oder nichts, Gesprächsbuch) Fayard 2015 (übersetzt in neun Sprachen im Jahr der Erstveröffentlichung).
- Dt.: Von Nicolas Diat; Robert Sarah: Gott oder Nichts. Ein Gespräch über den Glauben. Sonstiger Urheber Georg Gänswein; Übersetzt von Katrin Krips-Schmidt; Claudia Reimüller. Fe-Medienverlag 2015 (Hardcover, 399 Seiten; ISBN 978-3-86357-133-7).
Weblinks
- Datenbankeintrag bei Catholic-Hierarchy.org (engl.)
- Kardinal Sarah: 'Kirche kann keine neue Idee von Familie vorantreiben' einige Kernzitate aus den Äußerungen Sarahs während der Buchpräsentation, Kath.net am 26 Mai 2015
Anmerkungen
<references />