Hans-Josef Becker: Unterschied zwischen den Versionen
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+ | '''Hans-Josef Becker''' (* [[8. Juni]] [[1948]] in Belecke, Sauerland) war vom 28. September 2003 (seit dem 25. Juli 2002 kommissarisch) bis 2022 Erzbischof von Paderborn und in diesem Amt Nachfolger von [[Johannes Joachim Kardinal Degenhardt]] (4. April 1974 - 25. Juli 2002). | ||
+ | == Biografie == | ||
+ | Nach seinem Abitur 1967 in Rüthen und Lehramtsstudium, das er 1972 mit der zweiten Staatsprüfung für das Lehramt für Grund- und Hauptschulen abschloss, studierte er Theologie und Theologie in Paderborn und München und wurde am 11. Juni 1977 vom Erzbischof [[Johannes Joachim Kardinal Degenhardt]] zum Priester geweiht. | ||
− | == | + | === Seelsorger === |
− | + | Nach einer kurzen Aushilfstätigkeit von Juli bis September in der Dompfarrei St. Gorgonius und Petrus in Minden, wurde er im Oktober 1977 Vikar in der Pfarrei St. Bonifatius in Paderborn. Ab 1981 war er Vikar in St. Nikolaus in Lippstadt und wurde 1992 zum Dechanten im Dekanat Lippstadt gewählt. | |
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1995 wurde Hans-Josef Becker Leiter der Zentralabteilung Pastorales Personal im Erzbischöflichen Generalvikariat und wurde zum Wirklichen Geistlichen Rat ernannt, 1996 zum Päpstlichen Ehrenprälaten. | 1995 wurde Hans-Josef Becker Leiter der Zentralabteilung Pastorales Personal im Erzbischöflichen Generalvikariat und wurde zum Wirklichen Geistlichen Rat ernannt, 1996 zum Päpstlichen Ehrenprälaten. | ||
− | + | Am 9. Dezember 1999 wurde er zum [[Titularbischof]] von [[Diözese Vina]] und [[Weihbischof]] in Paderborn ernannt. Am 23. Januar 2000 empfing er die Bischofsweihe und wurde am 1. Februar 2000 zum Bischofsvikar für Priesterfortbildung ernannt. | |
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+ | Im Jahre 2002 wurde er Domkapitular. Nach dem Tod von Johannes Joachim Kardinal Degenhardt wurde er am 31. Juli 2002 zum [[Diözesanadministrator]] gewählt und etwa ein Jahr später, am 3. Juli 2003 zum Erzbischof von Paderborn ernannt. | ||
=== Erzbischof von Paderborn === | === Erzbischof von Paderborn === | ||
+ | Er legte am 10. September 2003 Treueid auf die Verfassung ab und ergriff am 28. September 2003 als Erzbischof von Paderborn Besitz von seinem Bistum. Am 29. Juni 2004 erhielt er das [[Pallium]] von Papst [[Johannes Paul II.]], das ihn als Metropoliten ausweist. | ||
− | + | Sein Wahlspruch lautet: ''In verbo autem tuo'' („Auf dein Wort hin“) die Worte Petrus nach erfolglosem Fischfang es mit Jesu Wort nochmals zu versuchen, aus dem [[Lukasevangelium]] {{Bibel|Lk|5|5}}. Das Wappen zeigt ein goldenes Kreuz auf rotem Grund, das Wappen des Erzbistums Paderborn. Ein goldenes Kreuz im Hirschgeweih auf blauem Grund ist das Wappen der Benediktinerabtei Grafschaft, sein Geburtsort Belecke war bis 1803 Propstei des Klosters. Feld 3 ein grüner Pfauenwedel auf goldenen Grund, Symbol für den [[Liborius|Heiligen Liborius]], dem Bistumspatron von Paderborn. Feld 4 ein rotes Ankerkreuz auf silber/weißem Grund, ein Hinweis, dass die Fürstbischöfe von Paderborn bis 1802 Grafen von Pyrmont waren. | |
+ | Am 10. Juni 2022 veröffentlichte Erzbischof Becker ein Schreiben an Papst [[Franziskus]], in dem er um Entpflichtung von seinen Aufgaben bat.<ref>[https://www.erzbistum-paderborn.de/news/den-weg-in-die-zukunft-angelegt/ Den Weg in die Zukunft angelegt], Presseamt des Erzbistum Paderborn, 10. Juni 2022</ref> Am 1. Oktober desselben Jahres nahm der Papst Beckers vorzeitiges Rücktrittsgesuch an.<ref>[https://press.vatican.va/content/salastampa/it/bollettino/pubblico/2022/10/01/0727/01503.html#GERMANIA Rinuncia dell’Arcivescovo Metropolita di Paderborn (Germania)], Tägliches Bulletin des Presseamts des Heiligen Stuhls, 1. Oktober 2022</ref> Am 23. Oktober 2022 wurde Hans-Josef Becker in einem feierlichen [[Pontifikalamt]] im Paderborner Dom in den Ruhestand verabschiedet. | ||
− | == | + | ==Weitere Tätigkeiten== |
+ | Seit dem Jahr 2006 ist Hans-Josef Becker Vorsitzender der [[Kommission für Erziehung und Schule]] der Deutschen Bischofskonferenz. | ||
− | * [http://www. | + | == Positionen == |
+ | * Im Juni 2019 untersagte Becker ein Gesuch zur Nachprimiz im tridentinischen Ritus: Er könne es nicht erlauben, dass [[Priester]] der [[Petrusbruderschaft]] in seiner [[Diözese]] Messen feiern.<ref>[http://www.kath.net/news/68277 Paderborn: Keine Heimatprimiz für Priester der Petrusbruderschaft] [[Kath.net]] am 19. Juni 2019</ref> | ||
+ | * Das Erzbistum Paderborn möchte ab Mitte November 2020 für 3 Jahre [[Wort-Gottes-Feier]]n mit der Spendung der Hl. Eucharistie an einem Sonntag erlauben. Dies teilte das Bistum am Wochenende mit. Erzbischof Becke meinte dazu wörtlich: "Wenn das örtliche Pastoralteam und die beauftragten Leiterinnen und Leiter der Wort-Gottes-Feiern der Überzeugung sind, die [[Sakramentale Kommunion|Heilige Kommunion]] auszuteilen, können sie das tun“. Er selber möchte in Zukunft nur mehr darüber informiert werden.<ref>[http://www.kath.net/news/73466 Erzbistum Paderborn: Freigabe der Wortgottesdienste für die Sonntage] [[Kath.net]] am 16. November 2020</ref> | ||
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+ | * [https://www.kath.net/news/76905 Impfaktion IM Paderborner Dom – Hat der Dom keine Ausweichräume?] [[Kath.net]] am 26. November 2021 | ||
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− | [[Kategorie:Bischöfe]] | + | [[Kategorie:Hans-Josef Becker]] |
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+ | [[Kategorie:Erzbistum Paderborn|Becker, Hans-Josef]] |
Aktuelle Version vom 19. Februar 2023, 10:36 Uhr
Hans-Josef Becker (* 8. Juni 1948 in Belecke, Sauerland) war vom 28. September 2003 (seit dem 25. Juli 2002 kommissarisch) bis 2022 Erzbischof von Paderborn und in diesem Amt Nachfolger von Johannes Joachim Kardinal Degenhardt (4. April 1974 - 25. Juli 2002).
Inhaltsverzeichnis
Biografie
Nach seinem Abitur 1967 in Rüthen und Lehramtsstudium, das er 1972 mit der zweiten Staatsprüfung für das Lehramt für Grund- und Hauptschulen abschloss, studierte er Theologie und Theologie in Paderborn und München und wurde am 11. Juni 1977 vom Erzbischof Johannes Joachim Kardinal Degenhardt zum Priester geweiht.
Seelsorger
Nach einer kurzen Aushilfstätigkeit von Juli bis September in der Dompfarrei St. Gorgonius und Petrus in Minden, wurde er im Oktober 1977 Vikar in der Pfarrei St. Bonifatius in Paderborn. Ab 1981 war er Vikar in St. Nikolaus in Lippstadt und wurde 1992 zum Dechanten im Dekanat Lippstadt gewählt.
Bistumsverwaltung
1995 wurde Hans-Josef Becker Leiter der Zentralabteilung Pastorales Personal im Erzbischöflichen Generalvikariat und wurde zum Wirklichen Geistlichen Rat ernannt, 1996 zum Päpstlichen Ehrenprälaten.
Am 9. Dezember 1999 wurde er zum Titularbischof von Diözese Vina und Weihbischof in Paderborn ernannt. Am 23. Januar 2000 empfing er die Bischofsweihe und wurde am 1. Februar 2000 zum Bischofsvikar für Priesterfortbildung ernannt.
Im Jahre 2002 wurde er Domkapitular. Nach dem Tod von Johannes Joachim Kardinal Degenhardt wurde er am 31. Juli 2002 zum Diözesanadministrator gewählt und etwa ein Jahr später, am 3. Juli 2003 zum Erzbischof von Paderborn ernannt.
Erzbischof von Paderborn
Er legte am 10. September 2003 Treueid auf die Verfassung ab und ergriff am 28. September 2003 als Erzbischof von Paderborn Besitz von seinem Bistum. Am 29. Juni 2004 erhielt er das Pallium von Papst Johannes Paul II., das ihn als Metropoliten ausweist.
Sein Wahlspruch lautet: In verbo autem tuo („Auf dein Wort hin“) die Worte Petrus nach erfolglosem Fischfang es mit Jesu Wort nochmals zu versuchen, aus dem Lukasevangelium ({{#ifeq: Evangelium nach Lukas | Hans-Josef Becker |{{#if: Lk|Lk|Evangelium nach Lukas}}|{{#if: Lk |Lk|Evangelium nach Lukas}}}} 5{{#if:5|,5}} EU | BHS =bibelwissenschaft.de">EU | #default =bibleserver.com">EU }}). Das Wappen zeigt ein goldenes Kreuz auf rotem Grund, das Wappen des Erzbistums Paderborn. Ein goldenes Kreuz im Hirschgeweih auf blauem Grund ist das Wappen der Benediktinerabtei Grafschaft, sein Geburtsort Belecke war bis 1803 Propstei des Klosters. Feld 3 ein grüner Pfauenwedel auf goldenen Grund, Symbol für den Heiligen Liborius, dem Bistumspatron von Paderborn. Feld 4 ein rotes Ankerkreuz auf silber/weißem Grund, ein Hinweis, dass die Fürstbischöfe von Paderborn bis 1802 Grafen von Pyrmont waren.
Am 10. Juni 2022 veröffentlichte Erzbischof Becker ein Schreiben an Papst Franziskus, in dem er um Entpflichtung von seinen Aufgaben bat.<ref>Den Weg in die Zukunft angelegt, Presseamt des Erzbistum Paderborn, 10. Juni 2022</ref> Am 1. Oktober desselben Jahres nahm der Papst Beckers vorzeitiges Rücktrittsgesuch an.<ref>Rinuncia dell’Arcivescovo Metropolita di Paderborn (Germania), Tägliches Bulletin des Presseamts des Heiligen Stuhls, 1. Oktober 2022</ref> Am 23. Oktober 2022 wurde Hans-Josef Becker in einem feierlichen Pontifikalamt im Paderborner Dom in den Ruhestand verabschiedet.
Weitere Tätigkeiten
Seit dem Jahr 2006 ist Hans-Josef Becker Vorsitzender der Kommission für Erziehung und Schule der Deutschen Bischofskonferenz.
Positionen
- Im Juni 2019 untersagte Becker ein Gesuch zur Nachprimiz im tridentinischen Ritus: Er könne es nicht erlauben, dass Priester der Petrusbruderschaft in seiner Diözese Messen feiern.<ref>Paderborn: Keine Heimatprimiz für Priester der Petrusbruderschaft Kath.net am 19. Juni 2019</ref>
- Das Erzbistum Paderborn möchte ab Mitte November 2020 für 3 Jahre Wort-Gottes-Feiern mit der Spendung der Hl. Eucharistie an einem Sonntag erlauben. Dies teilte das Bistum am Wochenende mit. Erzbischof Becke meinte dazu wörtlich: "Wenn das örtliche Pastoralteam und die beauftragten Leiterinnen und Leiter der Wort-Gottes-Feiern der Überzeugung sind, die Heilige Kommunion auszuteilen, können sie das tun“. Er selber möchte in Zukunft nur mehr darüber informiert werden.<ref>Erzbistum Paderborn: Freigabe der Wortgottesdienste für die Sonntage Kath.net am 16. November 2020</ref>
Weblinks
- Impfaktion IM Paderborner Dom – Hat der Dom keine Ausweichräume? Kath.net am 26. November 2021
Vorgänger Johannes Joachim Kardinal Degenhardt |
‡ Erzbischof von Paderborn ab 2003 |
Nachfolger --- |
Anmerkungen
<references />