Diakonisse: Unterschied zwischen den Versionen

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'''Diakonisse''' (diaconissa) war seit dem Urchristentum eine [[Witwe]] oder [[Jungfrau]], die mit gewissen Hilfeleistungen bezüglich der Frauen im Kirchendienst und in der [[Seelsorge]] betraut war, wie z. B. der Aushilfe bei der [[Taufe]] von Frauen, der Bewachung der Kirchentüren, durch die die Frauen eintraten, seelsorglichen oder caritativen Hausbesuchen bei Frauen, Unterricht der Frauen zur Vorbereitung auf die Taufe und ähnlichem. Diakonissen empfingen eine [[Jungfrauenweihe|Weihe]], die jedoch nicht [[sakrament]]alen, sondern nur [[Sakramentalien| Sakramentale]]. Im Westen verlor sich das Institut der Diakonissen schon im frühen [[Mittelalter]], wenn sich auch Formulare für deren Weihe vereinzelt noch in Pontifikalien der zweiten Hälfte desselben finden.<ref>[[Joseph Braun]]: Handlexikon der katholischen [[Dogmatik]], [[Herder Verlag|Herder & Co.]], Freiburg im Breisgau 1926, Diakonissen: S. 53 ([[Imprimatur]] Friburgi, die 17. Iulii 1926 Dr. Sester, Vic. Gen.).</ref>
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'''Diakonisse''' (weibliche Form von altgriechisch διάκονος ''diákonos'' ‚Diener, Knecht‘: spätgriechisch διακονίσσα ''diakoníssa''; kirchenlateinisch ''diaconissa'' ‚[Kirchen-]Dienerin‘, in der Spätantike auch ‚Ehefrau eines Diakons‘ (J.F. Niermeyer & C. van de Kieft: Mediae Latinitatis Lexicon Minus, Bd. 1 A - L, 2. Aufl., Leiden 2002, S. 432.), im 6. Jahrhundert  auch '''Diakonin'''<ref> Synode von Epaôn (517), can. 21 (C. de Clercq, Concilia Galliae: 511–695 [CCL 148A, 29]). ''Diakonin'' ist lt. Duden die heutige weibliche Sprachform von [[Diakon]] (''Duden. Die deutsche Rechtschreibung'', 25. Auflage, S. 243).
  
==Der evangelische Sprachgebrauch==
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Mit "Diakonisse" war eine Frau (oft eine [[Witwe]] oder [[Jungfrau]]) gemeint, die mit gewissen Hilfeleistungen bezüglich der Frauen in der [[Seelsorge]] betraut war.
Eine Diakonisse im protestantischen Sprachgebrauch ist eine Frau, die in einer [[Evangelische Kirche|evangelischen]], verbindlichen Lebens-, Glaubens- und Dienstgemeinschaft (Schwesterngemeinschaft) lebt und in der [[Diakonie]] tätig ist. Diakonissen leben in der Regel in einem Diakonissenhaus oder einer Diakonissenanstalt.
 
  
== Diakonat der Frau? ==
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In der Ostkirche ist die Existenz von Diakonnien vom 3. bis zum 10. Jahrhundert bezeugt; Voraussetzung war Ehelosigkeit oder Witwenschaft. "Im Westen gab es während der ersten fünf Jahrhunderte keine Spur von Diakonissen",<ref>[[Der Diakonat: Entwicklung und Perspektiven#4. Der Dienst der Diakonissen|vgl.]].</ref> vom 6. bis ins 13. Jahrhundert ist der Stand der Diakonin auch in der Westkirche bezeugt, allerdings schwer mit dem Amt des Diakons zu vergleichen.<ref>[[Eva-Maria Faber]]: Art. ''Diakon. II.3. Zur Geschichte der Diakoninnen'' in: [[Lexikon für Theologie und Kirche]], 3. Aufl., Bd. 3, Sp.180f.</ref>
  
Immer wieder wird gesagt, dass es in der Urkirche einen sogenannten "[[Diakonat]] der [[Frau]]" gegeben habe. Dabei beruft man sich auf einige Frauen aus der Bibel, insbesonders auf eine Stelle des Römerbriefes {{Bibel|Röm|16|1-5|EU}}, wo von [[Phoebe]], der "Dienerin der Gemeinde von Kenchreä" die Rede ist. Der Luganer Dogmatiker [[Manfred Hauke]] schreibt in dem Buch "Das Weihesakrament für die Frau - eine Forderung der Zeit?": "''Die Mehrheit der Kommentatoren [...] betont aber, es bleibe zweifelhaft, ob angesichts der beginnenden Entwicklung der kirchlichen Ämter bereits von einer 'Diakonin' im technischen Sinn entsprochen werden könne. Außerdem ist zu berücksichtigen, dass die Worte 'Dienst' und 'dienen' im Neuen Testament einen großen Bedeutungsumfang besitzen.''"
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Diakonissen empfingen eine [[Jungfrauenweihe|Weihe]], die genau wie die [[Abtsweihe]] kein [[Sakrament]] war, sondern ein [[Sakramentalien| Sakramentale]]. In der Spätantike konnte mit ''diaconissa'' auch die Frau eines [[Diakon]]s oder eine [[Äbtissin]] gemeint sein.<ref>[[Konzil von Tours]] (567), can. 20 ''Diaconus cum sua diaconissa'', zitiert nach: J.F. Niermeyer & C. van de Kieft: Mediae Latinitatis Lexicon Minus, Bd. 1 A - L, [[Wissenschaftliche Buchgesellschaft]], 2. Aufl., Leiden 2002, S. 432.</ref>
  
Zwar gab es im Altertum Diakonissen, jedoch nicht im sakramentalen Sinn. Diese hatten die Aufgabe, z.B bei der Taufe einer Frau zu helfen. Da die Täuflinge entkleidet und mit dem ganzen Körper untergetaucht wurden, waren es diese "Diakonissen", welche den Täufling durch das Taufbecken (Baptisterium) führten und den ganzen Körper dieser Frau mit Öl salbten.  
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Der Begriff "Diakonisse" wird im katholischen Sprachgebrauch heute nur in historisch-beschreibender Bedeutung benutzt. Als ''Diakonisse'' wird eine "in einer Schwesterngemeinschaft lebende, in der Diakonie tätige Frau" bezeichnet, gemeint sind nahezu ausschließlich die Mitglieder evangelischer Schwesterngemeinschaften. Der Duden nennt als konfessionsneutralen Begriff "Diakonin" und als Definition für "Diakonisse": "ev. Kranken- u. Gemeindeschwester" (Die deutsche Rechtschreibung'', 25. Auflage, S. 243).
  
Es zeigt sich auch, dass es weder in der Kirche des Ostens ([[Ignatius von Antiochien]], [[Polykarp]]) noch in der des Westens ([[Tertullian]], [[Hippolyt von Rom|Hippolyt]]) Spuren für einen möglichen Diakonat gibt. Auch die ägyptischen  Kirchenväter [[Klemens von Alexandrien]] oder [[Origenes]] kennen keine weiblichen Diakone.  
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=== Historische Aufgaben ===
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Die [[Didaskalia Apostolorum]] (Syrien, um 280), Kapitel XVI (Die syrische Didaskalia, übersetzt und erklärt von Hans Achelis und Johs. Flemming, Band 2, Leipzig 1904 [http://menadoc.bibliothek.uni-halle.de/ssg/content/pageview/671401?query=diakonisse online]) sagt zu den Aufgaben:
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:''Deshalb, o Bischof, sollst du um dich Arbeiter der Gerechtigkeit berufen, die dir lebenslange Helfer sind. Unter allen Leuten sollst du die, die dir gut erscheinen, als Diakone wählen und berufen, einen Mann, um viele nötige Dinge zu tun, und eine Frau für den Dienst an den Frauen. Denn es gibt Häuser, wohin du den Diakon nicht zu Frauen senden kannst wegen der Heiden, sondern du sollst die Diakonisse senden. Denn es ist auch in vielen andern Dingen das Amt einer Frau erforderlich.'' (85,4)
  
[[Aimé-Georges Martimort]] folgert aus diesem Befund: "''Hätte die apostolische Zeit weibliche Diakone eingesetzt, dann wäre eine solche Tradition in der darauffolgenden Zeit fortgesetzt und wahrscheinlich entfaltet worden''" (M. Hauke, Das Weihesakrament für die Frau).  
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Diese Quelle zeigt, dass Diakonissen spezifisch für solche Dienste notwendig waren, bei denen ein Mann aus sittlichen Gründen nicht eingesetzt werden konnte. Dazu gehörten:
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* der Beistand bei der Taufe erwachsener Frauen: „Es ist erforderlich, dass die, die in das Taufbecken hinein gehen, von einer Diakonisse mit dem [[Heilige Öle|Salböl]] gesalbt werden.“ (85,13) Der Hintergrund ist hier die Ganzkörpersalbung vor der [[Taufe]].
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* die Instruktion neugetaufter Frauen: „Wenn die Getaufte aus dem Wasser kommt, soll die Diakonisse sie empfangen und sie lehren, wie das Siegel der Taufe in [[Keuschheit]] und Heiligkeit ungebrochen bleibt.“ (85,22) Hierzu gehörten auch klare Worte zu sexuellen Dingen, deshalb kam ein Mann für dieses Gespräch nicht in Frage.
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* Hausbesuchebei Frazuen und das Überbringen von Botschaften des Bischofs an Frauen (85,33)
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* Kranke und Arme zu betreuen (85,33).
  
Logisch ist, dass bei einer Zulassung des Diakonats für die Frau auch die Weihe zur Priester''in'' und Bischöf''in'' möglich ist. Die Beispiele bei den [[Anglikaner]]n und bei den [[Altkatholiken]] haben dies gezeigt. Das ergibt sich auch aus der Einheit des Weihesakramentes, da sowohl der Diakonat als auch die [[Priesterweihe]] Ausgliederungen der bischöflichen Vollmacht sind. "Beide haben Anteil an dem einen Weihesakrament, an der eine Sendung der Apostel, die in einem vollen Umfang ausgeübt wird von den Bischöfen als Nachfolgern der Apostel" ([[Lumen Gentium]], 20 f. und 28-29).
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Im Westen verlor sich das Institut der Diakonissen schon im frühen [[Mittelalter]], wenn sich auch Formulare für deren Weihe vereinzelt noch in Pontifikalien der zweiten Hälfte desselben finden.<ref>[[Joseph Braun]]: Handlexikon der katholischen [[Dogmatik]], [[Herder Verlag|Herder & Co.]], Freiburg im Breisgau 1926, Diakonissen: S. 53 ([[Imprimatur]] Friburgi, die 17. Iulii 1926 Dr. Sester, Vic. Gen.)</ref>
  
Die Studie der [[Internationale Theologenkommission|Internationalen Theologenkommission]] des Vatikans  hat im Jahre 2003 dazu folgendes festgestellt:  
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== Neuzeitliche Wiederbelebungen ==
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=== Evangelisch: Diakonissen ===
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Eine Diakonisse im aktuellen deutschen Sprachgebrauch<ref>Duden, Die deutsche Rechtschreibung; [[Lexikon für Theologie und Kirche]], 3. Aufl., Bd. 3</ref> ist eine Frau, die in einer [[Evangelische Kirche|evangelischen]], verbindlichen Lebens-, Glaubens- und Dienstgemeinschaft (Schwesterngemeinschaft) lebt und in der [[Diakonie]] tätig ist. Diakonissen leben in der Regel in einem Diakonissenhaus oder einer Diakonissenanstalt.<ref>Reinhard Turre: Art. "Diakonissen" in [[Lexikon für Theologie und Kirche]], 3. Aufl., Bd. 3, Sp. 187f.</ref>
  
"''Was die Ordination von Frauen zum Diakonat betrifft, sei angemerkt, dass sich aus dem bisher Dargelegten zwei wichtige Hinweise ergeben:
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Die Diakonissen-Gemeinschaften entstanden im 19. Jahrhundert. Theodor Fliedner gab 1836 den Diakonissen eine Lebensordnung und beschrieb ihre Sendung: "Diakonissen, das heißt Dienerinnen sein; Dienerinnen des Herrn Jesus, Dienerinnen der Hilfsbedürftigen um Jesu willen, Dienerinnen untereinander." Ihnen entspricht im katholischen Bereich die Gründung zahlreicher [[Ordensgemeinschaft|Kongregationen von Ordensschwestern]] zur selben Zeit, die sich der Krankenpflege und anderen sozialen und erzieherischen Aufgaben widmeten.<ref>[[Benedikt XVI.]]: [[Enzyklika]] [[Deus caritas est]] (25. Dezember 2005), Nr. 27.</ref>
  
# Die Diakonissen, die in der Überlieferung der frühen Kirche erwähnt werden, sind - entsprechend dem, was der Ritus der Einsetzung und die ausgeübten Funktionen nahelegen - nicht schlicht und einfach mit den Diakonen gleich zu setzen.
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===Katholisch: Geweihte Jungfrau ===
# Die Einheit des Weihesakraments, in der klaren Unterscheidung zwischen den Dienstämtern des Bischofs und des Presbyter auf der einen und dem diakonalen Dienstamt auf der anderen Seite, wird durch die kirchliche Tradition stark betont, vor allem durch die Lehre des [[II. Vatikanum]] und die nachkonziliare Lehre des Lehramts.''" (vgl. [http://kathnews.de/cms/cms/front_content.php?idart=373])
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Papst [[Paul VI.]] knüpfte an die Tradition der frühen Kirche und den urchristlichen Gedanken der Berufung zu einem geweihten Leben einer [[Frau]] als Diakonisse an, als er 1970 die [[Jungfrauenweihe]] wiederbelebte. Die Empfängerinnen der Weihe werden "geweihte Jungfrau" genannt. Das Institut der geweihten Jungfrau nimmt in der [[Katholische Kirche|katholischen Kirche]] .
  
Wenig beachtet wurde in der Diskussion bislang, dass die partielle Zuweisung des früheren [[Subdiakon]]ats zum Laienstand (in Form einer Beauftragung für [[Lektor]] und [[Akolyth]], vgl. Motu proprio [[Ministeria quaedam]] vom 15.08.1972, § 9 IV) möglicherweise eine pastorale Dienstfunktion eröffnet, insbesondere für Ordensfrauen und Laienschwestern ([[Jungfrauenweihe]]), die mit klareren Konturen als bisher (''Pastoralreferentin''), am Ort des Subdiakonats eingerichtet werden könnte.
+
== Diakonat der Frau ==
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Hauptartikel: [[Diakon#Zu einem "Diakonat der Frau"]]
  
==Päpstliche Schreiben==
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Die Studie [[Der Diakonat: Entwicklung und Perspektiven]] der [[Internationale Theologenkommission|Internationalen Theologenkommission]] des [[Vatikan]]s hat im Jahre 2002 festgestellt:  
'''[[Paul VI.]]'''
 
*15. Oktober 1976 [[Römischer Kommentar zur Frage der Zulassung der Frauen zum Priesteramt]] (dt.: [[VAS]] enthalten in: [[VAS]] 117, S. 31-58).
 
  
'''[[Johannes Paul II.]]'''
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"Was die Ordination von Frauen zum Diakonat betrifft, sei angemerkt, dass sich aus dem bisher Dargelegten zwei wichtige Hinweise ergeben: Die Diakonissen, die in der Überlieferung der frühen Kirche erwähnt werden, sind - entsprechend dem, was der Ritus der Einsetzung und die ausgeübten Funktionen nahelegen - nicht schlicht und einfach mit den [[Diakon]]en gleich zu setzen. [...]" "Es scheint klar, dass dieses Dienstamt nicht als das einfache weibliche Äquivalent des männlichen Diakonats aufgefasst wurde." "Nach dem Ambrosiaster (Rom, Ende 4. Jahrhundert) war der weibliche Diakonat das Erbe der häretischen Montanisten."<ref> Vgl. Ambrosiaster, ed. H.I. Vogels (CSEL 81/3, 268).</ref>
* 17. September 2001 [[Kongregation für die Glaubenslehre]], [[Kongregation für den Gottesdienst und die Sakramentenordnung|für den Gottesdienst und die Sakramentenordnung]] sowie der [[Kongregation für den Klerus]]: [[Bekanntmachung über ein Frauendiakonat]]
 
* 17. Oktober 2002 Internationalen Theologischen Kommission, Kommuniqué zur Studie über das Diakonat [http://www.stjosef.at/dokumente/theologenkommission_diakonat_presseerklaerung.htm] (vgl. auch [[Priester#Diakonat_der_Frau|Frauendiakonat?]])
 
 
 
'''[[Benedikt  XVI.]]'''
 
* [[30. Mai]] [[2008]] [[Kongregation für die Glaubenslehre]], Allgemeines Dekret in Bezug auf die Straftat der versuchten Ordination einer Frau.
 
 
 
'''siehe:''' [[Priester#Priestertum der Frau?|Priestertum der Frau?]]
 
  
 
==Literatur==
 
==Literatur==
* [[Leo Scheffczyk]] (Hsgr.): [[Diakonat]] und Diakonissen, [[EOS Verlag St. Ottilien]] 2002 (376 Seiten; ISBN 3-8306-7119-9).
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* [[Leo Scheffczyk]] (Hrsg.): [[Diakonat]] und Diakonissen, [[EOS Verlag St. Ottilien]] 2002 (376 Seiten; ISBN 3-8306-7119-9).
* [[Manfred Hauke]]: ''Das Weihesakrament für die Frau - eine Forderung der Zeit?'', Respondeo Siegburg, ISBN 3-87710-281-6).
 
* [[Sabine Düren]]: Diakonat der Frau ?, Fragen zur Stellung der Frau in der Kirche [[Stella Maris Verlag]] 2000 (72 Seiten; ISBN 3-934225-06-3).
 
 
* Gerta Scharffenorth, Schwestern. Leben und Arbeit Evangelischer Schwestern in: Kennzeichen, Band 10; Burckhardthaus, Offenbach am Main 1984; ISBN 3-7664-0111-4.
 
* Gerta Scharffenorth, Schwestern. Leben und Arbeit Evangelischer Schwestern in: Kennzeichen, Band 10; Burckhardthaus, Offenbach am Main 1984; ISBN 3-7664-0111-4.
 
== Weblinks ==
 
*[http://www.kath.net/news/41196 'Ein spezifisches Diakonenamt für Frauen'?] [[Kath.net]] am 7. Mai 2013 von [[Manfred Hauke]]
 
*[http://www.kath-info.de/frauendiakonat.html Ein Frauendiakonat ?] bei [[Kath-info]]
 
*[http://www.kath.net/news/41127 Diakonenweihe für Frauen?] [[Kath.net]] am 2. Mai 2013 von [[Georg Dietlein]]
 
  
 
== Anmerkungen ==
 
== Anmerkungen ==
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<references/>
 
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[[Kategorie:Weihe]]
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[[Kategorie:Diakone]]

Aktuelle Version vom 31. Oktober 2023, 11:46 Uhr

Diakonisse (weibliche Form von altgriechisch διάκονος diákonos ‚Diener, Knecht‘: spätgriechisch διακονίσσα diakoníssa; kirchenlateinisch diaconissa ‚[Kirchen-]Dienerin‘, in der Spätantike auch ‚Ehefrau eines Diakons‘ (J.F. Niermeyer & C. van de Kieft: Mediae Latinitatis Lexicon Minus, Bd. 1 A - L, 2. Aufl., Leiden 2002, S. 432.), im 6. Jahrhundert auch Diakonin<ref> Synode von Epaôn (517), can. 21 (C. de Clercq, Concilia Galliae: 511–695 [CCL 148A, 29]). Diakonin ist lt. Duden die heutige weibliche Sprachform von Diakon (Duden. Die deutsche Rechtschreibung, 25. Auflage, S. 243).

Mit "Diakonisse" war eine Frau (oft eine Witwe oder Jungfrau) gemeint, die mit gewissen Hilfeleistungen bezüglich der Frauen in der Seelsorge betraut war.

In der Ostkirche ist die Existenz von Diakonnien vom 3. bis zum 10. Jahrhundert bezeugt; Voraussetzung war Ehelosigkeit oder Witwenschaft. "Im Westen gab es während der ersten fünf Jahrhunderte keine Spur von Diakonissen",<ref>vgl..</ref> vom 6. bis ins 13. Jahrhundert ist der Stand der Diakonin auch in der Westkirche bezeugt, allerdings schwer mit dem Amt des Diakons zu vergleichen.<ref>Eva-Maria Faber: Art. Diakon. II.3. Zur Geschichte der Diakoninnen in: Lexikon für Theologie und Kirche, 3. Aufl., Bd. 3, Sp.180f.</ref>

Diakonissen empfingen eine Weihe, die genau wie die Abtsweihe kein Sakrament war, sondern ein Sakramentale. In der Spätantike konnte mit diaconissa auch die Frau eines Diakons oder eine Äbtissin gemeint sein.<ref>Konzil von Tours (567), can. 20 Diaconus cum sua diaconissa, zitiert nach: J.F. Niermeyer & C. van de Kieft: Mediae Latinitatis Lexicon Minus, Bd. 1 A - L, Wissenschaftliche Buchgesellschaft, 2. Aufl., Leiden 2002, S. 432.</ref>

Der Begriff "Diakonisse" wird im katholischen Sprachgebrauch heute nur in historisch-beschreibender Bedeutung benutzt. Als Diakonisse wird eine "in einer Schwesterngemeinschaft lebende, in der Diakonie tätige Frau" bezeichnet, gemeint sind nahezu ausschließlich die Mitglieder evangelischer Schwesterngemeinschaften. Der Duden nennt als konfessionsneutralen Begriff "Diakonin" und als Definition für "Diakonisse": "ev. Kranken- u. Gemeindeschwester" (Die deutsche Rechtschreibung, 25. Auflage, S. 243).

Historische Aufgaben

Die Didaskalia Apostolorum (Syrien, um 280), Kapitel XVI (Die syrische Didaskalia, übersetzt und erklärt von Hans Achelis und Johs. Flemming, Band 2, Leipzig 1904 online) sagt zu den Aufgaben:

Deshalb, o Bischof, sollst du um dich Arbeiter der Gerechtigkeit berufen, die dir lebenslange Helfer sind. Unter allen Leuten sollst du die, die dir gut erscheinen, als Diakone wählen und berufen, einen Mann, um viele nötige Dinge zu tun, und eine Frau für den Dienst an den Frauen. Denn es gibt Häuser, wohin du den Diakon nicht zu Frauen senden kannst wegen der Heiden, sondern du sollst die Diakonisse senden. Denn es ist auch in vielen andern Dingen das Amt einer Frau erforderlich. (85,4)

Diese Quelle zeigt, dass Diakonissen spezifisch für solche Dienste notwendig waren, bei denen ein Mann aus sittlichen Gründen nicht eingesetzt werden konnte. Dazu gehörten:

  • der Beistand bei der Taufe erwachsener Frauen: „Es ist erforderlich, dass die, die in das Taufbecken hinein gehen, von einer Diakonisse mit dem Salböl gesalbt werden.“ (85,13) Der Hintergrund ist hier die Ganzkörpersalbung vor der Taufe.
  • die Instruktion neugetaufter Frauen: „Wenn die Getaufte aus dem Wasser kommt, soll die Diakonisse sie empfangen und sie lehren, wie das Siegel der Taufe in Keuschheit und Heiligkeit ungebrochen bleibt.“ (85,22) Hierzu gehörten auch klare Worte zu sexuellen Dingen, deshalb kam ein Mann für dieses Gespräch nicht in Frage.
  • Hausbesuchebei Frazuen und das Überbringen von Botschaften des Bischofs an Frauen (85,33)
  • Kranke und Arme zu betreuen (85,33).

Im Westen verlor sich das Institut der Diakonissen schon im frühen Mittelalter, wenn sich auch Formulare für deren Weihe vereinzelt noch in Pontifikalien der zweiten Hälfte desselben finden.<ref>Joseph Braun: Handlexikon der katholischen Dogmatik, Herder & Co., Freiburg im Breisgau 1926, Diakonissen: S. 53 (Imprimatur Friburgi, die 17. Iulii 1926 Dr. Sester, Vic. Gen.)</ref>

Neuzeitliche Wiederbelebungen

Evangelisch: Diakonissen

Eine Diakonisse im aktuellen deutschen Sprachgebrauch<ref>Duden, Die deutsche Rechtschreibung; Lexikon für Theologie und Kirche, 3. Aufl., Bd. 3</ref> ist eine Frau, die in einer evangelischen, verbindlichen Lebens-, Glaubens- und Dienstgemeinschaft (Schwesterngemeinschaft) lebt und in der Diakonie tätig ist. Diakonissen leben in der Regel in einem Diakonissenhaus oder einer Diakonissenanstalt.<ref>Reinhard Turre: Art. "Diakonissen" in Lexikon für Theologie und Kirche, 3. Aufl., Bd. 3, Sp. 187f.</ref>

Die Diakonissen-Gemeinschaften entstanden im 19. Jahrhundert. Theodor Fliedner gab 1836 den Diakonissen eine Lebensordnung und beschrieb ihre Sendung: "Diakonissen, das heißt Dienerinnen sein; Dienerinnen des Herrn Jesus, Dienerinnen der Hilfsbedürftigen um Jesu willen, Dienerinnen untereinander." Ihnen entspricht im katholischen Bereich die Gründung zahlreicher Kongregationen von Ordensschwestern zur selben Zeit, die sich der Krankenpflege und anderen sozialen und erzieherischen Aufgaben widmeten.<ref>Benedikt XVI.: Enzyklika Deus caritas est (25. Dezember 2005), Nr. 27.</ref>

Katholisch: Geweihte Jungfrau

Papst Paul VI. knüpfte an die Tradition der frühen Kirche und den urchristlichen Gedanken der Berufung zu einem geweihten Leben einer Frau als Diakonisse an, als er 1970 die Jungfrauenweihe wiederbelebte. Die Empfängerinnen der Weihe werden "geweihte Jungfrau" genannt. Das Institut der geweihten Jungfrau nimmt in der katholischen Kirche .

Diakonat der Frau

Hauptartikel: Diakon#Zu einem "Diakonat der Frau"

Die Studie Der Diakonat: Entwicklung und Perspektiven der Internationalen Theologenkommission des Vatikans hat im Jahre 2002 festgestellt:

"Was die Ordination von Frauen zum Diakonat betrifft, sei angemerkt, dass sich aus dem bisher Dargelegten zwei wichtige Hinweise ergeben: Die Diakonissen, die in der Überlieferung der frühen Kirche erwähnt werden, sind - entsprechend dem, was der Ritus der Einsetzung und die ausgeübten Funktionen nahelegen - nicht schlicht und einfach mit den Diakonen gleich zu setzen. [...]" "Es scheint klar, dass dieses Dienstamt nicht als das einfache weibliche Äquivalent des männlichen Diakonats aufgefasst wurde." "Nach dem Ambrosiaster (Rom, Ende 4. Jahrhundert) war der weibliche Diakonat das Erbe der häretischen Montanisten."<ref> Vgl. Ambrosiaster, ed. H.I. Vogels (CSEL 81/3, 268).</ref>

Literatur

  • Leo Scheffczyk (Hrsg.): Diakonat und Diakonissen, EOS Verlag St. Ottilien 2002 (376 Seiten; ISBN 3-8306-7119-9).
  • Gerta Scharffenorth, Schwestern. Leben und Arbeit Evangelischer Schwestern in: Kennzeichen, Band 10; Burckhardthaus, Offenbach am Main 1984; ISBN 3-7664-0111-4.

Anmerkungen

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