Hauskirche: Unterschied zwischen den Versionen
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== Papst Johannes Paul II. und die Hauskirche == | == Papst Johannes Paul II. und die Hauskirche == |
Version vom 21. April 2008, 11:40 Uhr
Hauskirche ('ecclesia domestica') bedeutet, dass das Leben der Kirche eine besondere Bedeutung in den Familien hat. Diese Idee wurde in den letzten Jahren auch von Papst Johannes Paul II. neu belebt. In seiner Enzyklika Inscrutabili dei consilio sprach Leo XIII. von der Würde des "Ehebundes", der als Voraussetzung für eine Hauskirche im eigentlichen Sinne gelten kann.
Inhaltsverzeichnis
Papst Johannes Paul II. und die Hauskirche
Im Apostolische Schreiben 'Familiaris consortio' vom 22. November 1981 nennt der Papst die "Hauskirche" eine "Schule reich entfalteter Humanität" (FC 21), die sich "durch die sorgende Liebe zu den Kleinen, den Kranken und Alten, durch den täglichen gegenseitigen Dienst, durch das Teilen der Güter, der Freuden und der Leiden" (FC 21) auszeichnet. Die Konzilsväter des II. Vatikanums haben den alten Ausdruck "ecclesia domestica" (LG 11) - "Hauskirche" aufgegriffen und die Gläubigen ermutigt, die Familien im Sinne einer gelebten "Hauskirche" zu erneuern.
Katechismus
Im KKK wird die Hauskirche in den Nummern 1655-1628 ausdrücklich erwähnt.
1655 Christus wollte im Schoß der heiligen Familie Josefs und Marias zur Welt kommen und aufwachsen. Die Kirche ist nichts anderes als die "Familie Gottes". Von Anfang an wurde der Kern der Kirche oft von denen gebildet, die "mit ihrem ganzen Haus" gläubig geworden waren". Als sie sich bekehrten, wünschten sie auch, dass "ihr ganzes Haus" das Heil erlange. Diese gläubig gewordenen Familien waren Inseln christlichen Lebens in einer ungläubigen Welt.
1656 Heute, in einer Welt, die dem Glauben oft fern steht oder sogar feind ist, sind die christlichen Familien als Brennpunkte lebendigen, ausstrahlenden Glaubens höchst wichtig. Darum nennt das Zweite Vatikanische Konzil die Familie nach einem alten Ausdruck "Ecclesia domestica" [Hauskirche] (LG 11). Im Schoß der Familie "sollen die Eltern durch Wort und Beispiel für ihre Kinder die ersten Glaubensboten sein und die einem jeden eigene Berufung fördern, die geistliche aber mit besonderer Sorgfalt" (LG 11 ).
1657 Hier wird das durch die Taufe erworbene Priestertum des Familienvaters, der Mutter, der Kinder, aller Glieder der Familie aufs schönste ausgeübt "im Empfang der Sakramente, im Gebet, in der Danksagung, durch das Zeugnis eines heiligen Lebens, durch Selbstverleugnung und tätige Liebe" (LG 10). Die Familie ist so die erste Schule des christlichen Lebens und "eine Art Schule reich entfalteter Humanität" (GS 52, 1). Hier lernt man Ausdauer und Freude an der Arbeit, geschwisterliche Liebe, großmütiges, ja wiederholtes Verzeihen und vor allem den Dienst Gottes in Gebet und Hingabe des Lebens.
1658 Wir müssen noch an diejenigen Menschen denken, die aufgrund der konkreten Verhältnisse, in denen sie - oft ohne es gewollt zu haben - leben müssen, dem Herzen Jesu besonders nahe stehen und deshalb die Wertschätzung und angelegentliche Sorge der Kirche, vor allem der Seelsorger, verdienen: an die große Zahl der unverheirateten Menschen. Viele von ihnen bleiben, oft wegen ihrer Armut, ohne menschliche Familie. Einige bewältigen ihre Lebenssituation im Geist der Seligpreisungen, indem sie Gott und dem Nächsten vorbildlich dienen. Ihnen allen sind die Pforten der Familien, der "Hauskirchen", und die der großen Familie, der Kirche, zu öffnen. "Niemand ist ohne Familie auf dieser Welt; die Kirche ist Haus und Familie für alle, besonders für jene, die ,sich plagen und schwere Lasten tragen' (Mt 11, 28)" (FC 85).
Zitate
- "Gibt es für den Hausvater einen schöneren und höheren Beruf, als Gottes Stellvertreter in seinem Hause zu sein? Ein Mann mit einer recht männlichen Religion steht in seiner Familie als der rechte Stamm und Halt da, an den sich alle anderen halten und an ihm sich aufrichten. Auf den Vater schauen die Kinder, nähren die Glaubenskraft an seinem Glaubensmut. Wehe den Kindern, denen das religiöse, männliche Beispiel des Vaters fehlt! Wehe den Kindern, denen die Autorität des Vaters nicht die rechte Richtung geben kann! Wenn der Mann wahrhaft Religion hat in Wort und Tat, dann hat die Frau auch gründlich Respekt vor ihm, dann ehrt sie ihn auch willig als ihr Oberhaupt. Wenn der Mann rechtschaffen Religion hat, dann hat die Frau im Mann ihren irdischen Himmel. Ein Mann, ein Gatte, ein Vater ohne Religion ist, recht gründlich besehen, ein menschliches Ungetüm." (Adolph Kolping, aus Familienbrevier, zusammengestellt von Dr. Heinrich Kunkel, Familienverlag GmbH, Fulda 1966)