Wir sind Kirche: Unterschied zwischen den Versionen
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− | Die Gruppe 'Wir sind Kirche' ist 1995 aus dem sogenannten | + | Die Gruppe '''Wir sind Kirche''' ist 1995 aus dem sogenannten '''Kirchenvolksbegehren''' entstanden. Die Gruppierung agiert in mehreren Ländern unter verschiedenen Namen und hat sich durch verschiedene Forderungen (Zulassung von Priesterinnen, Bischofswahl durch das Volk, Gegen das "Pflicht"[[Zölibat|zölibat]] usw.) gegen Positionen der Katholischen Kirche gestellt. |
== Kirchliche Stimmen über "Wir sind Kirche" == | == Kirchliche Stimmen über "Wir sind Kirche" == | ||
+ | Das [[Bistum Regensburg]] bezeichnete "Wir sind Kirche" im November 2006 als "problematische Splittergruppe"<ref>[http://www.kath.net/news/15182 kath.net:] 'Im offenen Gegensatz zu Grundsätzen der römisch-katholischen Kirche', 11. November 2006</ref>. Der Regensburger Bischof [[Gerhard Ludwig Müller]] meinte 2003: "Wir bedauern es sehr, dass sogar die von den Bischöfen getragene [[KNA]] Meinungen der Organisation „Wir sind Kirche“ verbreitet, die das Ansehen der Kirche in der Öffentlichkeit beschädigen. Wir sind Kirche“ führt zwar den Begriff der Kirche in ihrem Namen, ist aber keine kirchlich anerkannte Organisation und lässt das notwendige Denken und Fühlen mit der Kirche vermissen."<ref>[http://www.kath.net/news/4727 kath.net:] Bischof Müller: 'Wir sind Kirche' blockiert geistige Erneuerung, 24. März 2003</ref> | ||
− | + | Der Salzburger Alt-Erzbischof [[Georg Eder]] sagte 2002 über das "Kirchenvolksbegehren": "Als Akt des Aufbegehrens ist dieses Projekt vorbei. Ich sah darin keine Kraft der Erneuerung. Wenn ich etwas erneuern will, kann ich nicht alles abschaffen wollen." Eder bezeichnete das ganze als "unseriöses Unternehmen".<ref>[http://www.kath.net/news/3960 kath.net:] Erzbischof Georg Eder zu AIDS: 'Die Natur rächt sich', 12. Dezember 2002</ref> | |
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− | Der Salzburger Alt-Erzbischof [[Georg Eder]] sagte 2002 über das "Kirchenvolksbegehren": "Als Akt des Aufbegehrens ist dieses Projekt vorbei. Ich sah darin keine Kraft der Erneuerung. Wenn ich etwas erneuern will, kann ich nicht alles abschaffen wollen." Eder bezeichnete das ganze als "unseriöses Unternehmen". [http://www.kath.net/ | ||
Der Salzburger Erzbischof [[Alois Kothgasser]] hat 2005 dem Verein "Wir sind Kirche" untersagt, in der Dombuchhandlung einen sogenannten "Herdenbrief" zu präsentieren. Kothgasser sagte damals wörtlich: "Wer Christus nachfolgen will, der muss auch bei Petrus bleiben, und wer bei Petrus bleiben will, der ist auch bei der Kirche." | Der Salzburger Erzbischof [[Alois Kothgasser]] hat 2005 dem Verein "Wir sind Kirche" untersagt, in der Dombuchhandlung einen sogenannten "Herdenbrief" zu präsentieren. Kothgasser sagte damals wörtlich: "Wer Christus nachfolgen will, der muss auch bei Petrus bleiben, und wer bei Petrus bleiben will, der ist auch bei der Kirche." | ||
− | Der Salzburger Generalvikar [[Johann Reißmeier]] sagte 2005, dass ein diözesanes Logo wie das der Dombuchhandlung nicht für eine Gruppe verwendet werden dürft, die nicht im Einklang mit der Kirche stehe. [http://www.kath.net/ | + | Der Salzburger Generalvikar [[Johann Reißmeier]] sagte 2005, dass ein diözesanes Logo wie das der Dombuchhandlung nicht für eine Gruppe verwendet werden dürft, die nicht im Einklang mit der Kirche stehe.<ref>[http://www.kath.net/news/10471 kath.net:] Salzburger Erzbischof untersagt Auftritt von 'Wir sind Kirche', 13. Mai 2005</ref> |
− | Auch der Wiener Kardinal [[Christoph Schönborn]] hatte die Gruppe mehrfach kritisiert. Unter anderem kritisierte er 2003 bei einer Pressekonferenz, dass die Plattform eine Initiative eines Netzwerks von Freimaurern, der "Europäischen Humanistischen Förderation", die die Entfernung des Artikels 51 aus dem EU-Verfassungsentwurf fordere, unterstütze. Der Artikel 51 befasst sich mit dem Status der Kirchen und weltanschaulichen Gemeinschaften. Es wird dort unter anderem festgestellt, dass die Union "den Status, den Kirchen und religiöse Vereinigungen oder Gemeinschaften in den Mitgliedstaaten nach deren Rechtsvorschriften genießen", achtet und ihn nicht beeinträchtigt. Außerdem wird festgehalten, dass die Union einen "offenen, transparenten und regelmäßigen Dialog" mit den Kirchen führt. "Diese Dialogklausel wird von 'Wir sind Kirche' in Frage gestellt", sagte Schönborn: "Man wundert sich." Es bestehe ein "deutlicher Erklärungsbedarf". [http://www.kath.net/ | + | Auch der Wiener Kardinal [[Christoph Schönborn]] hatte die Gruppe mehrfach kritisiert. Unter anderem kritisierte er 2003 bei einer Pressekonferenz, dass die Plattform eine Initiative eines Netzwerks von Freimaurern, der "Europäischen Humanistischen Förderation", die die Entfernung des Artikels 51 aus dem EU-Verfassungsentwurf fordere, unterstütze. Der Artikel 51 befasst sich mit dem Status der Kirchen und weltanschaulichen Gemeinschaften. Es wird dort unter anderem festgestellt, dass die Union "den Status, den Kirchen und religiöse Vereinigungen oder Gemeinschaften in den Mitgliedstaaten nach deren Rechtsvorschriften genießen", achtet und ihn nicht beeinträchtigt. Außerdem wird festgehalten, dass die Union einen "offenen, transparenten und regelmäßigen Dialog" mit den Kirchen führt. "Diese Dialogklausel wird von 'Wir sind Kirche' in Frage gestellt", sagte Schönborn: "Man wundert sich." Es bestehe ein "deutlicher Erklärungsbedarf".<ref>[http://www.kath.net/news/6363 kath.net:] Schönborn kritisiert UN-Klonbeschluss und 'Wir sind Kirche', 7. November 2003</ref> |
2003 hat der deutsche Erzbischof [[Ludwig Schick]] den Verein "Wir sind Kirche" wegen deren Rücktrittsforderungen an Papst [[Johannes Paul II.]] scharf kritisiert und wörtlich gesagt: | 2003 hat der deutsche Erzbischof [[Ludwig Schick]] den Verein "Wir sind Kirche" wegen deren Rücktrittsforderungen an Papst [[Johannes Paul II.]] scharf kritisiert und wörtlich gesagt: | ||
− | "Weisner und seinen Anhängern ist Umkehr und Buße anzuraten. ‚Wir sind Kirche’ können alle sagen, die durch das dreifache Band des Glaubens, der Sakramente und der ehrfürchtigen und gehorsamen Verbindung mit Papst und Bischöfen, kirchliche Gemeinschaft bilden. Aus dieser Communio scheint sich Weisner und seine Zentrale verabschiedet zu haben." [http://www.kath.net/ | + | "Weisner und seinen Anhängern ist Umkehr und Buße anzuraten. ‚Wir sind Kirche’ können alle sagen, die durch das dreifache Band des Glaubens, der Sakramente und der ehrfürchtigen und gehorsamen Verbindung mit Papst und Bischöfen, kirchliche Gemeinschaft bilden. Aus dieser Communio scheint sich Weisner und seine Zentrale verabschiedet zu haben."<ref>[http://www.kath.net/news/6172 kath.net:] Rücktrittsforderung an den Papst scharf zurückgewiesen, 13. Oktober 2003</ref> |
Der Eichstätter Diözesanrat hat 2003 eine Mitgliedschaft von "Wir sind Kirche" im Diözesanrat abgelehnt. | Der Eichstätter Diözesanrat hat 2003 eine Mitgliedschaft von "Wir sind Kirche" im Diözesanrat abgelehnt. | ||
− | Der Augsburger Bischof [[Walter Mixa]] sagte 2003 klar: "'Wir sind Kirche' steht nicht auf Boden der katholischen Kirche." [http://www.kath.net/ | + | Der Augsburger Bischof [[Walter Mixa]] sagte 2003 klar: "'Wir sind Kirche' steht nicht auf Boden der katholischen Kirche."<ref>[http://www.kath.net/news/4845 kath.net:] Mixa: 'Wir sind Kirche' steht nicht auf Boden der katholischen Kirche, 8. April 2003</ref> |
Auch der Kölner Kardinal [[Joachim Meisner]] hat WSK immer wieder kritisiert. | Auch der Kölner Kardinal [[Joachim Meisner]] hat WSK immer wieder kritisiert. | ||
− | Der bekannte katholische Journalist [[Guido Horst]] meinte in einen Kommentar: "Die Kirchennörgler, die in den vergangenen Jahren den "Geist des Konzils" beschworen haben, waren unfruchtbar. "Wir sind Kirche" besteht aus einem Briefkasten und einem E-mail-Server, die KirchenVolksBegehrer, die in Publik-Forum ihr Organ fanden, sind heute ergraut und (geistig) kinderlos geblieben." [http://www.kath.net/ | + | Der bekannte katholische Journalist [[Guido Horst]] meinte in einen Kommentar: "Die Kirchennörgler, die in den vergangenen Jahren den "Geist des Konzils" beschworen haben, waren unfruchtbar. "Wir sind Kirche" besteht aus einem Briefkasten und einem E-mail-Server, die KirchenVolksBegehrer, die in Publik-Forum ihr Organ fanden, sind heute ergraut und (geistig) kinderlos geblieben."<ref>[http://www.kath.net/news/12231 kath.net:] Die Kirchennörgler und der 'Geist des Konzils', 5. Dezember 2005</ref> |
− | 2002 hat die spanische Bischofskonferenz in einer Aussendung klargestellt, dass die Bewegung "Wir sind Kirche" keine kirchliche Gruppe sei. Wörtlich hieß es in einer Erklärung: "Diese Bewegung, die sich an einer in Österreich aufgekommenen Initiative orientiert und sich in etlichen Ländern der Erde verbreitet hat, ist trotz des erwählten Namens "Wir sind Kirche" keine kirchliche Gruppe und kann sich keinerlei kanonischer Approbation oder Anerkennung rühmen. Die Bewegung bedient sich einer Ausdrucksweise, die sich eindeutig von der Lehre der Katholischen Kirche entfernt und die kirchliche Einheit verletzt und zerstörerisch auf sie einwirkt." [http://www.kath.net/ | + | 2002 hat die spanische Bischofskonferenz in einer Aussendung klargestellt, dass die Bewegung "Wir sind Kirche" keine kirchliche Gruppe sei. Wörtlich hieß es in einer Erklärung: "Diese Bewegung, die sich an einer in Österreich aufgekommenen Initiative orientiert und sich in etlichen Ländern der Erde verbreitet hat, ist trotz des erwählten Namens "Wir sind Kirche" keine kirchliche Gruppe und kann sich keinerlei kanonischer Approbation oder Anerkennung rühmen. Die Bewegung bedient sich einer Ausdrucksweise, die sich eindeutig von der Lehre der Katholischen Kirche entfernt und die kirchliche Einheit verletzt und zerstörerisch auf sie einwirkt."<ref>[http://www.kath.net/news/2964 kath.net:] Spanischer Episkopat: "Wir sind Kirche" ist keine kirchliche Gruppe, 15. Juli 2002</ref> |
== Struktur von "Wir sind Kirche" == | == Struktur von "Wir sind Kirche" == | ||
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Die Organisation "Wir-sind-Kirche" ist international organisiert. Auf der Webpräsenz findet sich eine Liste von Länderkontakten. Derzeitiger "Präsident" ist Raquel Mallavibarrena aus Spanien. Dessen Vorgängerin im Amt war Elfriede Harth, die allerdings zeitgleich europäische Repräsentantin der Organisation "[[Catholics for a free choice]]" ist (oder war, da die Organisation, die die katholische Lehre dahingehend ändern will, dass sie Abtreibungen legitimiert, die internationale Arbeit auf ihrer Website nicht mehr erwähnt). Zudem trat Frau Harth bei den illegitimen "Priesterinnen"weihen der [[Virtuelle Diözese|Virtuellen Diözese]] 2005 als "Zeremonienmeisterin" auf. | Die Organisation "Wir-sind-Kirche" ist international organisiert. Auf der Webpräsenz findet sich eine Liste von Länderkontakten. Derzeitiger "Präsident" ist Raquel Mallavibarrena aus Spanien. Dessen Vorgängerin im Amt war Elfriede Harth, die allerdings zeitgleich europäische Repräsentantin der Organisation "[[Catholics for a free choice]]" ist (oder war, da die Organisation, die die katholische Lehre dahingehend ändern will, dass sie Abtreibungen legitimiert, die internationale Arbeit auf ihrer Website nicht mehr erwähnt). Zudem trat Frau Harth bei den illegitimen "Priesterinnen"weihen der [[Virtuelle Diözese|Virtuellen Diözese]] 2005 als "Zeremonienmeisterin" auf. | ||
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− | Weitere Querverbindungen gibt es zum Verein "Frauenwürde e.V.", der unter Berufung auf "verantwortete Gewissensentscheidung" Schwangere berät und den in Deutschland notwendigen Schein zur Tötung von ungeborenen Kindern ausstellt und auch Abtreibungen als Lösung akzeptiert. Außerdem gibt es den Verein "Kirche von unten", der ebenfalls den "Geist des Kirchenvolksbegehrens" vertritt. Auch die Zeitung "Publik Forum" wird von Personen gemacht, die dem KVB äußerst nahe stehen. | + | Weitere Querverbindungen gibt es zum Verein "Frauenwürde e.V.", der unter Berufung auf "verantwortete Gewissensentscheidung" Schwangere berät und den in Deutschland notwendigen Schein zur Tötung von ungeborenen Kindern ausstellt und auch Abtreibungen als Lösung akzeptiert. Außerdem gibt es weitere Gruppierungen wie den [[Freckenhorster Kreis]] oder den Verein "Kirche von unten", der ebenfalls den "Geist des Kirchenvolksbegehrens" vertritt. Der "[http://www.fuldaer-kreis.de/ Fuldaer Kreis - für eine offene Kirche]", der lt. Gründungsdokument aus einem Zusammenschluss acht katholischer Priester der Diözese Fulda hervorgegangen ist, vertritt u.a. die Auffassung, dass Erklärungen wie "[[Dominus Iesus]]" die Kluft zwischen Rom und dem "Kirchenvolk" weiter verstärken. Auch die Zeitung "[[Publik Forum]]" wird von Personen gemacht, die dem KVB äußerst nahe stehen. Diese Strömungen unterwandern mittels kirchenfeindlicher Agitation inzwischen auch thematische Vereinigungen am Rand des konfessionellen Spektrums, wie z.B. [[Pax Christi]], eine Bewegung, die ursprünglich Platz für ''alle'' bot, die vom Friedensauftrag Christi angesprochen sind, also auch religiös "konservative" Freunde der Völkerversöhnung. |
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In Österreich agiert das "Kirchenvolksbegehren" (KVB) als Verein zur Förderung von "Reformen in der römisch-katholischen Kirche". Auch in Österreich gibt es offene und verdeckte Querverbindungen zu anderen Vereinen. Als inoffizielles Medium des KVB gilt in Österreich die Zeitung "Kirche in", die von Wien aus unter der Leitung von [[Rudolf Schermann]], eines pensionierten Pfarrers, agiert und regelmäßig Artikel gegen Papst, Bischöfe und katholische Gruppierungen veröffentlicht. | In Österreich agiert das "Kirchenvolksbegehren" (KVB) als Verein zur Förderung von "Reformen in der römisch-katholischen Kirche". Auch in Österreich gibt es offene und verdeckte Querverbindungen zu anderen Vereinen. Als inoffizielles Medium des KVB gilt in Österreich die Zeitung "Kirche in", die von Wien aus unter der Leitung von [[Rudolf Schermann]], eines pensionierten Pfarrers, agiert und regelmäßig Artikel gegen Papst, Bischöfe und katholische Gruppierungen veröffentlicht. | ||
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Folgende Personen werden unter anderem vom Verein "Wir sind Kirche", 1090 Wien, Mosergasse 8, Tel.: ++43/1/315 42 00 als offizielle Mitglieder und Kontaktpersonen in den Diözesen angegeben: | Folgende Personen werden unter anderem vom Verein "Wir sind Kirche", 1090 Wien, Mosergasse 8, Tel.: ++43/1/315 42 00 als offizielle Mitglieder und Kontaktpersonen in den Diözesen angegeben: | ||
− | Vorsitzender: Ing. Hans Peter Hurka | + | * Vorsitzender: Ing. Hans Peter Hurka |
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− | Stellvertretender Vorsitzende: Dr. Martha Heizer, | + | * Stellvertretender Vorsitzende: Dr. Martha Heizer<br>Martha Heizer und ihren Ehemann Gert, wurden im Mai 2014 von [[Papst Franziskus]] exkommuniziert, da beide regelmäßig [[Eucharistiefeier]]n simuliert haben. <ref>[http://www.kath.net/news/46028 Papst Franziskus exkommuniziert Vorsitzende von 'Wir sind Kirche'] [[Kath.net]] am 22. Mai 2014</ref> |
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− | ''Linz:'' Pfarradministrator [[Anton Achleitner]] | + | * ''Linz:'' Pfarradministrator [[Anton Achleitner]] |
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== Literatur == | == Literatur == | ||
− | * Andreas Laun | + | * [[Andreas Laun]]: ''Kirche Jesu oder Kirche der Basis? Zum Kirchenvolksbegehren''. [[Adamas Verlag]] Köln 1996, ISBN 978-3925746734 |
== Weblinks == | == Weblinks == | ||
* [http://stjosef.at/artikel/kivobe.htm Gegen-Kirche auf dem Vormarsch? Kritische Auseinandersetzung mit dem Kirchenvolks-Begehren] | * [http://stjosef.at/artikel/kivobe.htm Gegen-Kirche auf dem Vormarsch? Kritische Auseinandersetzung mit dem Kirchenvolks-Begehren] | ||
+ | *[http://www.kath.net/news/4803 Regensburger Bischof entlässt 'Wir-sind-Kirche'-Aktivist] | ||
+ | *[http://www.kath.net/news/6257 Kleruskongregation, Beschwerdeanträge von "Wir-sind-Kirche"-Funktionär Johannes Grabmeier "endgültig hinfällig"] | ||
+ | *[http://www.kath.net/news/8747 "Wie überflüssig Randgruppierungen wie 'Wir-sind-Kirche' sind"] | ||
+ | *[http://www.kath.net/news/13303 Vatikan: Keine Lehrerlaubnis bei Vorsitz von ,Wir-sind-Kirche’] | ||
+ | *[http://www.kath.net/news/15433 'Inkompatibel mit dem Katholischen Glauben'] | ||
+ | *[http://www.kath.net/news/31885 'Da ist nun endgültig der Boden des Katholischen verlassen'] [[Kath.net]] im Juni 2011 | ||
+ | *[http://www.kath.net/news/44784 'Lauter ergraute Häupter' bei "Wir sind Kirche"] [[Kath.net]] am 6 Februar 2014 | ||
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+ | == Anmerkungen == | ||
+ | <references /> | ||
− | [[Kategorie:Irrlehren]] | + | [[Kategorie: Irrlehren]] |
Aktuelle Version vom 22. März 2021, 09:14 Uhr
Die Gruppe Wir sind Kirche ist 1995 aus dem sogenannten Kirchenvolksbegehren entstanden. Die Gruppierung agiert in mehreren Ländern unter verschiedenen Namen und hat sich durch verschiedene Forderungen (Zulassung von Priesterinnen, Bischofswahl durch das Volk, Gegen das "Pflicht"zölibat usw.) gegen Positionen der Katholischen Kirche gestellt.
Inhaltsverzeichnis
Kirchliche Stimmen über "Wir sind Kirche"
Das Bistum Regensburg bezeichnete "Wir sind Kirche" im November 2006 als "problematische Splittergruppe"<ref>kath.net: 'Im offenen Gegensatz zu Grundsätzen der römisch-katholischen Kirche', 11. November 2006</ref>. Der Regensburger Bischof Gerhard Ludwig Müller meinte 2003: "Wir bedauern es sehr, dass sogar die von den Bischöfen getragene KNA Meinungen der Organisation „Wir sind Kirche“ verbreitet, die das Ansehen der Kirche in der Öffentlichkeit beschädigen. Wir sind Kirche“ führt zwar den Begriff der Kirche in ihrem Namen, ist aber keine kirchlich anerkannte Organisation und lässt das notwendige Denken und Fühlen mit der Kirche vermissen."<ref>kath.net: Bischof Müller: 'Wir sind Kirche' blockiert geistige Erneuerung, 24. März 2003</ref>
Der Salzburger Alt-Erzbischof Georg Eder sagte 2002 über das "Kirchenvolksbegehren": "Als Akt des Aufbegehrens ist dieses Projekt vorbei. Ich sah darin keine Kraft der Erneuerung. Wenn ich etwas erneuern will, kann ich nicht alles abschaffen wollen." Eder bezeichnete das ganze als "unseriöses Unternehmen".<ref>kath.net: Erzbischof Georg Eder zu AIDS: 'Die Natur rächt sich', 12. Dezember 2002</ref>
Der Salzburger Erzbischof Alois Kothgasser hat 2005 dem Verein "Wir sind Kirche" untersagt, in der Dombuchhandlung einen sogenannten "Herdenbrief" zu präsentieren. Kothgasser sagte damals wörtlich: "Wer Christus nachfolgen will, der muss auch bei Petrus bleiben, und wer bei Petrus bleiben will, der ist auch bei der Kirche."
Der Salzburger Generalvikar Johann Reißmeier sagte 2005, dass ein diözesanes Logo wie das der Dombuchhandlung nicht für eine Gruppe verwendet werden dürft, die nicht im Einklang mit der Kirche stehe.<ref>kath.net: Salzburger Erzbischof untersagt Auftritt von 'Wir sind Kirche', 13. Mai 2005</ref>
Auch der Wiener Kardinal Christoph Schönborn hatte die Gruppe mehrfach kritisiert. Unter anderem kritisierte er 2003 bei einer Pressekonferenz, dass die Plattform eine Initiative eines Netzwerks von Freimaurern, der "Europäischen Humanistischen Förderation", die die Entfernung des Artikels 51 aus dem EU-Verfassungsentwurf fordere, unterstütze. Der Artikel 51 befasst sich mit dem Status der Kirchen und weltanschaulichen Gemeinschaften. Es wird dort unter anderem festgestellt, dass die Union "den Status, den Kirchen und religiöse Vereinigungen oder Gemeinschaften in den Mitgliedstaaten nach deren Rechtsvorschriften genießen", achtet und ihn nicht beeinträchtigt. Außerdem wird festgehalten, dass die Union einen "offenen, transparenten und regelmäßigen Dialog" mit den Kirchen führt. "Diese Dialogklausel wird von 'Wir sind Kirche' in Frage gestellt", sagte Schönborn: "Man wundert sich." Es bestehe ein "deutlicher Erklärungsbedarf".<ref>kath.net: Schönborn kritisiert UN-Klonbeschluss und 'Wir sind Kirche', 7. November 2003</ref>
2003 hat der deutsche Erzbischof Ludwig Schick den Verein "Wir sind Kirche" wegen deren Rücktrittsforderungen an Papst Johannes Paul II. scharf kritisiert und wörtlich gesagt: "Weisner und seinen Anhängern ist Umkehr und Buße anzuraten. ‚Wir sind Kirche’ können alle sagen, die durch das dreifache Band des Glaubens, der Sakramente und der ehrfürchtigen und gehorsamen Verbindung mit Papst und Bischöfen, kirchliche Gemeinschaft bilden. Aus dieser Communio scheint sich Weisner und seine Zentrale verabschiedet zu haben."<ref>kath.net: Rücktrittsforderung an den Papst scharf zurückgewiesen, 13. Oktober 2003</ref>
Der Eichstätter Diözesanrat hat 2003 eine Mitgliedschaft von "Wir sind Kirche" im Diözesanrat abgelehnt.
Der Augsburger Bischof Walter Mixa sagte 2003 klar: "'Wir sind Kirche' steht nicht auf Boden der katholischen Kirche."<ref>kath.net: Mixa: 'Wir sind Kirche' steht nicht auf Boden der katholischen Kirche, 8. April 2003</ref>
Auch der Kölner Kardinal Joachim Meisner hat WSK immer wieder kritisiert.
Der bekannte katholische Journalist Guido Horst meinte in einen Kommentar: "Die Kirchennörgler, die in den vergangenen Jahren den "Geist des Konzils" beschworen haben, waren unfruchtbar. "Wir sind Kirche" besteht aus einem Briefkasten und einem E-mail-Server, die KirchenVolksBegehrer, die in Publik-Forum ihr Organ fanden, sind heute ergraut und (geistig) kinderlos geblieben."<ref>kath.net: Die Kirchennörgler und der 'Geist des Konzils', 5. Dezember 2005</ref>
2002 hat die spanische Bischofskonferenz in einer Aussendung klargestellt, dass die Bewegung "Wir sind Kirche" keine kirchliche Gruppe sei. Wörtlich hieß es in einer Erklärung: "Diese Bewegung, die sich an einer in Österreich aufgekommenen Initiative orientiert und sich in etlichen Ländern der Erde verbreitet hat, ist trotz des erwählten Namens "Wir sind Kirche" keine kirchliche Gruppe und kann sich keinerlei kanonischer Approbation oder Anerkennung rühmen. Die Bewegung bedient sich einer Ausdrucksweise, die sich eindeutig von der Lehre der Katholischen Kirche entfernt und die kirchliche Einheit verletzt und zerstörerisch auf sie einwirkt."<ref>kath.net: Spanischer Episkopat: "Wir sind Kirche" ist keine kirchliche Gruppe, 15. Juli 2002</ref>
Struktur von "Wir sind Kirche"
Die Organisation "Wir-sind-Kirche" ist international organisiert. Auf der Webpräsenz findet sich eine Liste von Länderkontakten. Derzeitiger "Präsident" ist Raquel Mallavibarrena aus Spanien. Dessen Vorgängerin im Amt war Elfriede Harth, die allerdings zeitgleich europäische Repräsentantin der Organisation "Catholics for a free choice" ist (oder war, da die Organisation, die die katholische Lehre dahingehend ändern will, dass sie Abtreibungen legitimiert, die internationale Arbeit auf ihrer Website nicht mehr erwähnt). Zudem trat Frau Harth bei den illegitimen "Priesterinnen"weihen der Virtuellen Diözese 2005 als "Zeremonienmeisterin" auf.
Das "Kirchenvolksbegehren" tritt in den deutschsprachigen Ländern zum Teil unter verschiedenen Namen und mit verschiedenen Zweigvereinen auf.
Deutschland
In Deutschland agiert das "Kirchenvolksbegehren" unter dem "Wir sind Kirche"-Förderverein.
Die zentrale Kontaktperson ist Christian Weisner: Postfach 65 01 15, D-81215 München, Tel.: +49 (0)8131-260 250 oder Fax: +49 (0)8131-260 249 E-Mail: info@wir-sind-kirche.de
Weitere Querverbindungen gibt es zum Verein "Frauenwürde e.V.", der unter Berufung auf "verantwortete Gewissensentscheidung" Schwangere berät und den in Deutschland notwendigen Schein zur Tötung von ungeborenen Kindern ausstellt und auch Abtreibungen als Lösung akzeptiert. Außerdem gibt es weitere Gruppierungen wie den Freckenhorster Kreis oder den Verein "Kirche von unten", der ebenfalls den "Geist des Kirchenvolksbegehrens" vertritt. Der "Fuldaer Kreis - für eine offene Kirche", der lt. Gründungsdokument aus einem Zusammenschluss acht katholischer Priester der Diözese Fulda hervorgegangen ist, vertritt u.a. die Auffassung, dass Erklärungen wie "Dominus Iesus" die Kluft zwischen Rom und dem "Kirchenvolk" weiter verstärken. Auch die Zeitung "Publik Forum" wird von Personen gemacht, die dem KVB äußerst nahe stehen. Diese Strömungen unterwandern mittels kirchenfeindlicher Agitation inzwischen auch thematische Vereinigungen am Rand des konfessionellen Spektrums, wie z.B. Pax Christi, eine Bewegung, die ursprünglich Platz für alle bot, die vom Friedensauftrag Christi angesprochen sind, also auch religiös "konservative" Freunde der Völkerversöhnung.
Österreich
In Österreich agiert das "Kirchenvolksbegehren" (KVB) als Verein zur Förderung von "Reformen in der römisch-katholischen Kirche". Auch in Österreich gibt es offene und verdeckte Querverbindungen zu anderen Vereinen. Als inoffizielles Medium des KVB gilt in Österreich die Zeitung "Kirche in", die von Wien aus unter der Leitung von Rudolf Schermann, eines pensionierten Pfarrers, agiert und regelmäßig Artikel gegen Papst, Bischöfe und katholische Gruppierungen veröffentlicht.
Personen in Österreich
Folgende Personen werden unter anderem vom Verein "Wir sind Kirche", 1090 Wien, Mosergasse 8, Tel.: ++43/1/315 42 00 als offizielle Mitglieder und Kontaktpersonen in den Diözesen angegeben:
- Vorsitzender: Ing. Hans Peter Hurka
- Stellvertretender Vorsitzende: Dr. Martha Heizer
Martha Heizer und ihren Ehemann Gert, wurden im Mai 2014 von Papst Franziskus exkommuniziert, da beide regelmäßig Eucharistiefeiern simuliert haben. <ref>Papst Franziskus exkommuniziert Vorsitzende von 'Wir sind Kirche' Kath.net am 22. Mai 2014</ref>
- Linz: Pfarradministrator Anton Achleitner
- Salzburg: Mag. Gidi Außerhofer
- Graz: Hans-Anton Ederer
- St. Pölten:Dr. Robert Wychera
Literatur
- Andreas Laun: Kirche Jesu oder Kirche der Basis? Zum Kirchenvolksbegehren. Adamas Verlag Köln 1996, ISBN 978-3925746734
Weblinks
- Gegen-Kirche auf dem Vormarsch? Kritische Auseinandersetzung mit dem Kirchenvolks-Begehren
- Regensburger Bischof entlässt 'Wir-sind-Kirche'-Aktivist
- Kleruskongregation, Beschwerdeanträge von "Wir-sind-Kirche"-Funktionär Johannes Grabmeier "endgültig hinfällig"
- "Wie überflüssig Randgruppierungen wie 'Wir-sind-Kirche' sind"
- Vatikan: Keine Lehrerlaubnis bei Vorsitz von ,Wir-sind-Kirche’
- 'Inkompatibel mit dem Katholischen Glauben'
- 'Da ist nun endgültig der Boden des Katholischen verlassen' Kath.net im Juni 2011
- 'Lauter ergraute Häupter' bei "Wir sind Kirche" Kath.net am 6 Februar 2014
Anmerkungen
<references />