Antlitz Christi: Unterschied zwischen den Versionen

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Das '''Antlitz Christi''' (ital. "''volto santo''") ist nicht nur ein häufiger Gegenstand in Darstellungen sakraler [[Kunst]], sondern, wie etwa auch das [[Herz Jesu]], zugleich Ausdruck einer speziell christozentrischen Verehrung.
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'''[[Datei:Antlitz.jpg|thumb|right|''volto santo'']]'''
  
Das Heilige Angesicht des Erlösers wird in jüngerer Zeit wieder verstärkt zum "Gegenüber" religiöser Betrachtung. Ein Grund dafür könnte die Entdeckung des dreidimensionalen Abbildes sein, dass auf dem [[Grabtuch von Turin]] im Fotonegativ hervortritt. Der Besuch von Papst [[Benedikt XVI.]] in [[Manoppello]] am 1. September 2006 wird weitere Aufmerksamkeit auf die Suche nach dem wahren Abbild Christi lenken.  
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Das '''Antlitz Christi''' (ital. "''volto santo''", hl. Angesicht) ist ein überaus häufiger Gegenstand der Darstellung sakraler [[Kunst]], weil es, wie etwa auch das [[Herz Jesu]], eine spezielle, christozentrische Verehrung prägt.  
  
Auch hat beispielsweise die Hl. [[Therese von Lisieux]] ihrem Ordensnamen (Theresia vom Kinde Jesu) "''et de la Sainte Face''" hinzufügt. Die dialogische Situation des modernen Menschen "von Angesicht zu Angesicht" könnte in der besonderen Verehrung des Antlitzes Christi ihre adäquate Antwort gefunden haben, so wie die Herz Jesu-Verehrung seit dem 17. Jahrhundert ein notwendiges Gegengewicht zum [[Rationalismus]] setzte.
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==Das Heilige Angesicht des Erlösers==
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Das Heilige Angesicht des Erlösers wird überdies in der Gegenwart immer mehr zum "Gegenüber" religiöser Betrachtung. Ein Grund für diese Besinnung könnte die Entdeckung von 1898 sein, als das dreidimensionale Abbild auf dem [[Grabtuch von Turin]] im Fotonegativ überraschend als positive Ansicht hervortrat. Der Besuch von Papst [[Benedikt XVI.]] in [[Manoppello]] am 1. September 2006 hat weitere Aufmerksamkeit auf die Suche nach dem wahren Abbild Christi gelenkt. Die Begegung mit Christus in einem bzw. durch ein Bild muss nicht von dessen historischer Authentizität abhängen. J. Ratzinger: „Es gibt kein Portrait des Auferstandenen: Die Jünger erkennen ihn zuerst immer nicht. Sie müssen zu einem neuen Sehen geführt werden, bei dem ihnen allmählich von innen her die Augen aufgehen, sodass sie ihn von neuem erkennen.“<ref>J. Ratzinger: Der Geist der Liturgie. Freiburg 2000. S. 103.</ref>
  
Die im 19. und 20. Jahrhundert neu ins Zentrum des Interesses gerückten Reliquien von Turin (und Manoppello), Ihre Echtheit einmal unterstellt, geben der Aussage des Evangelisten Johannes (Joh 20,8) neues Gewicht ("Er ''sah:'' und glaubte") und verschaffen der christlichen Kirchengeswchichte ein plausibles Argument dafür, weshalb die frühe Gemeinde nicht nur das jüdische [[Bilderverbot]] zu überwinden fähig war, sondern auch für die Durchsetzung einer einheitlichen ikonographischen Physiognomie Jesu seit dem 4. Jahrhundert n.Chr.
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Für eine besondere Beziehung der Heiligen zum Antlitz Christi gibt es etliche Beispiele. So hat die Hl. [[Therese von Lisieux]] ihrem Ordensnamen (Theresia vom Kinde Jesu) 1889 "''et de la Sainte Face''" hinzufügt. Die dialogische Situation des modernen Menschen "von Angesicht zu Angesicht" könnte in der besonderen Verehrung des Antlitzes Christi ihre adäquate Antwort gefunden haben, so wie die Herz Jesu-Verehrung seit dem 17. Jahrhundert ein notwendiges Gegengewicht zum [[Rationalismus]] setzte.
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Die im 20. Jahrhundert neu ins Zentrum des Interesses gerückten Reliquien von Turin (und Manoppello), ihre Echtheit einmal unterstellt, geben der Aussage des Evangelisten Johannes (Joh 20,8) neues Gewicht ("er ''sah:'' und glaubte") und verschaffen der christlichen Kirchengeschichte ein plausibles Argument dafür, weshalb die frühe Gemeinde das jüdische [[Bilderverbot]] zu überwinden fähig war. Unaufgeklärt waren bislang auch die Gründe der zügigen Durchsetzung einer einheitlichen ikonographischen Physiognomie Jesu seit dem 4. Jahrhundert n.Chr. (vgl. [[Mandylion]]).
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==Versprechungen für alle Verehrer des Heiligsten Antlitzes==
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Versprechungen unseres Herrn Jesus Christus für alle Verehrer des Heiligsten Antlitzes (Auszüge aus dem Leben der hl. Gertrud, der hl. Mechthild und der gottseligen Schw. Maria vom hl. Petrus, Karmeliterin in Tours.)
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Durch das Abbild meiner Menschheit werden sie in ihrem Innern einen lebhaften Abglanz meiner Gottheit erhalten; sie werden bis in den Grund der Seele davon erleuchtet sein, so daß sie durch die Ähnlichkeit mit meinem Antlitz glänzender sein werden als viele andere im ewigen Leben. <br>
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Bei ihrem Tode werde ich das durch die Sünde entstellte Bild Gottes in ihnen wieder herstellen.<br>
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Mein heiligstes Antlitz im Geiste der Sühne verehrend, werden sie mir so angenehm sein wie die heilige Veronika; sie werden mir den gleichen Dienst erweisen wie sie, und ich werde meine göttlichen Züge ihrer Seele einprägen. <br>
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Dieses anbetungswürdige Antlitz ist wie das Siegel der Gottheit, das die Eigenschaft besitzt, den Seelen, welche sich an dasselbe wenden, das Bild Gottes aufzudrücken. <br>
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Je mehr sie Sorge tragen werden, mein durch die Gotteslästerungen entstelltes Antlitz wieder herzustellen, desto mehr werde auch ich für das ihrige sorgen, das durch die Sünden entstellt wurde. Ich werde ihm mein Bildnis wieder aufdrücken und es ebenso schön machen, wie es war, da man es aus der Taufe hob. <br>
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Meinem Vater mein Heiligstes Antlitz aufopfernd, werden sie den göttlichen Zorn besänftigen und wie mit einer himmlischen Münze die Bekehrung der Sünder erkaufen. <br>
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Bei Aufopferung meines Heiligsten Antlitzes wird ihnen nichts verweigert. Ich werde selbst meinen Mund öffnen, um meinem Vater alle ihre Anliegen vorzutragen. <br>
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Durch mein Heiligstes Antlitz werden sie Wunder wirken. Ich werde sie mit meinem Licht erleuchten; ich werde sie mit meiner Liebe umfangen; ich werde sie im Guten beharrlich machen.<br>
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Sie werden nie von mir verlassen sein. <br>
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Alle jene, welche durch Worte, Gebete oder Schriften meine Sache in diesem Sühnewerk unterstützen, werde ich bei meinem Vater verteidigen. In ihrer [[Todesstunde]] werde ich das Antlitz ihrer Seele von allen Flecken der Sünde reinigen und ihnen ihre ursprüngliche Schönheit zurückgeben.  
  
 
== Weihe an das Hl. Angesicht Jesu (Auszug) ==
 
== Weihe an das Hl. Angesicht Jesu (Auszug) ==
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indem auch wir unser Gesicht verbergen,  
 
indem auch wir unser Gesicht verbergen,  
 
damit uns hier auf der Erde niemand erkennen kann ...
 
damit uns hier auf der Erde niemand erkennen kann ...
Jesus, unser Himmel, ist ja Ihr verhüllter Blick! ...
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Jesus, unser Himmel, ist ja Ihr verhüllter Blick! (...)
  
 
''Thérèse de l'Enfant Jesus et de la Sainte Face'', 6. August 1896
 
''Thérèse de l'Enfant Jesus et de la Sainte Face'', 6. August 1896
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=== Kommentar ===
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"Meist ist die ''kleine Heilige'' ja nur mit ihrem 1. Adelsprädikat ''vom Kinde Jesu'' bekannt: Zum Lebensprogramm zahlreicher Menschen in allen Erdteilen wurde ihr Weg der geistlichen Kindheit. Freilich darf man bezweifeln, ob dieser Weg immer verstanden wurde. Bekanntlich haben [[André Combes]], [[Ida Friederike Görres]] und [[Hans Urs von Balthasar]] die ''geistliche Kindheit'' erst einmal von so mancher kitschigen Verzerrung sowie von Nebeln der Verniedlichung befreien müssen. (...) Wenn es bei ihr um etwas nicht geht, dann ist es der Anbau noch einer Seitenkapelle an den ''katholischen Dom''. Vielmehr stehen wir bei Theresias 2. Adelstitel vor dem Zentralmysterium ihres Lebens wie ihres göttlichen Auftrages, (...). Vom Antlitz des Gottmenschen allein, das Theresia eben nicht nur verehrt, sondern in dessen Licht sie lebt (...), geht jenes stille klare Licht aus, das uns in der gegenwärtigen "Stunde der Finsternis und der Blitze" ([[Papst]] [[Paul VI.]]) den Weg erhellen kann." (Hanswerner Reißner, ''Von der Gerechtigkeit zur Liebe'' (1985), S. 73 f.)
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==Literatur==
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* [[Alfons Maria Weigl]], Dein Antlitz leuchte über uns, [[Grignion Verlag]] Altötting 1984 (167 Seiten; 5. Auflage).
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* [[Novene]] zum heiligen Antlitz [[Mediatrix-Verlag]] 2009 (16 Seiten; ISBN 9783854061946).
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* [[Ferdinand Baumann]]: Das heiligste Antlitz Jesu, [[Kanisius Verlag]] Fribourg 1961 (39 Seiten).
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* Maria Ildefonsa Rigamonti: Sendbotin des Heiligen Antlitzes: Schwester Maria Pierina de Micheli. Dt. Übertr. aus d. Italien. durch [[Hilde Firtel]] [[Kanisius Verlag]] Konstanz, München 1959 (252 Seiten).
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* [[Maria Pierina de Micheli]]: Sendbotin des Heiligen Antlitzes [[Kanisius Verlag]] Freiburg/Schweiz (252 Seiten).
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* Blandina Schlörner: Gesú - Jesus. Das Gesicht des Wortes. [[Fe Medienverlag]] 2010 (174 Seiten).
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→ [[Turiner Grabtuch]], [[Manoppello]]
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== Weblinks ==
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*[http://www.antlitz-christi.de/ Penuel e.V.]
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* [http://www.marianischekirche.ch/Download/AndachtNovene%20Heiligstes%20Antlitz%20Jesu.pdf Fest am Dienstag] vor [[Aschermittwoch]]; dieses soll durch eine [[Novene]] vorbereitet werden, in der alle Gläubigen [[Sühne]] leisten sollen: Botschaft des Heilandes an die Schwester Maria Pierina de Micheli (1890-1945) aus der Kongregation der Töchter der Unbefleckten Empfängnis.
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* [https://www.kath.net/news/74358 Dienstag vor Aschermittwoch: Fest des Heiligen Antlitzes] [[Kath.net]] am 16. Februar 2021
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== Anmerkungen ==
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<references />
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[[Kategorie:Spiritualität]]

Aktuelle Version vom 16. Februar 2021, 21:37 Uhr

volto santo

Das Antlitz Christi (ital. "volto santo", hl. Angesicht) ist ein überaus häufiger Gegenstand der Darstellung sakraler Kunst, weil es, wie etwa auch das Herz Jesu, eine spezielle, christozentrische Verehrung prägt.

Das Heilige Angesicht des Erlösers

Das Heilige Angesicht des Erlösers wird überdies in der Gegenwart immer mehr zum "Gegenüber" religiöser Betrachtung. Ein Grund für diese Besinnung könnte die Entdeckung von 1898 sein, als das dreidimensionale Abbild auf dem Grabtuch von Turin im Fotonegativ überraschend als positive Ansicht hervortrat. Der Besuch von Papst Benedikt XVI. in Manoppello am 1. September 2006 hat weitere Aufmerksamkeit auf die Suche nach dem wahren Abbild Christi gelenkt. Die Begegung mit Christus in einem bzw. durch ein Bild muss nicht von dessen historischer Authentizität abhängen. J. Ratzinger: „Es gibt kein Portrait des Auferstandenen: Die Jünger erkennen ihn zuerst immer nicht. Sie müssen zu einem neuen Sehen geführt werden, bei dem ihnen allmählich von innen her die Augen aufgehen, sodass sie ihn von neuem erkennen.“<ref>J. Ratzinger: Der Geist der Liturgie. Freiburg 2000. S. 103.</ref>

Für eine besondere Beziehung der Heiligen zum Antlitz Christi gibt es etliche Beispiele. So hat die Hl. Therese von Lisieux ihrem Ordensnamen (Theresia vom Kinde Jesu) 1889 "et de la Sainte Face" hinzufügt. Die dialogische Situation des modernen Menschen "von Angesicht zu Angesicht" könnte in der besonderen Verehrung des Antlitzes Christi ihre adäquate Antwort gefunden haben, so wie die Herz Jesu-Verehrung seit dem 17. Jahrhundert ein notwendiges Gegengewicht zum Rationalismus setzte.

Die im 20. Jahrhundert neu ins Zentrum des Interesses gerückten Reliquien von Turin (und Manoppello), ihre Echtheit einmal unterstellt, geben der Aussage des Evangelisten Johannes (Joh 20,8) neues Gewicht ("er sah: und glaubte") und verschaffen der christlichen Kirchengeschichte ein plausibles Argument dafür, weshalb die frühe Gemeinde das jüdische Bilderverbot zu überwinden fähig war. Unaufgeklärt waren bislang auch die Gründe der zügigen Durchsetzung einer einheitlichen ikonographischen Physiognomie Jesu seit dem 4. Jahrhundert n.Chr. (vgl. Mandylion).

Versprechungen für alle Verehrer des Heiligsten Antlitzes

Versprechungen unseres Herrn Jesus Christus für alle Verehrer des Heiligsten Antlitzes (Auszüge aus dem Leben der hl. Gertrud, der hl. Mechthild und der gottseligen Schw. Maria vom hl. Petrus, Karmeliterin in Tours.)

Durch das Abbild meiner Menschheit werden sie in ihrem Innern einen lebhaften Abglanz meiner Gottheit erhalten; sie werden bis in den Grund der Seele davon erleuchtet sein, so daß sie durch die Ähnlichkeit mit meinem Antlitz glänzender sein werden als viele andere im ewigen Leben.
Bei ihrem Tode werde ich das durch die Sünde entstellte Bild Gottes in ihnen wieder herstellen.
Mein heiligstes Antlitz im Geiste der Sühne verehrend, werden sie mir so angenehm sein wie die heilige Veronika; sie werden mir den gleichen Dienst erweisen wie sie, und ich werde meine göttlichen Züge ihrer Seele einprägen.
Dieses anbetungswürdige Antlitz ist wie das Siegel der Gottheit, das die Eigenschaft besitzt, den Seelen, welche sich an dasselbe wenden, das Bild Gottes aufzudrücken.
Je mehr sie Sorge tragen werden, mein durch die Gotteslästerungen entstelltes Antlitz wieder herzustellen, desto mehr werde auch ich für das ihrige sorgen, das durch die Sünden entstellt wurde. Ich werde ihm mein Bildnis wieder aufdrücken und es ebenso schön machen, wie es war, da man es aus der Taufe hob.
Meinem Vater mein Heiligstes Antlitz aufopfernd, werden sie den göttlichen Zorn besänftigen und wie mit einer himmlischen Münze die Bekehrung der Sünder erkaufen.
Bei Aufopferung meines Heiligsten Antlitzes wird ihnen nichts verweigert. Ich werde selbst meinen Mund öffnen, um meinem Vater alle ihre Anliegen vorzutragen.
Durch mein Heiligstes Antlitz werden sie Wunder wirken. Ich werde sie mit meinem Licht erleuchten; ich werde sie mit meiner Liebe umfangen; ich werde sie im Guten beharrlich machen.
Sie werden nie von mir verlassen sein.
Alle jene, welche durch Worte, Gebete oder Schriften meine Sache in diesem Sühnewerk unterstützen, werde ich bei meinem Vater verteidigen. In ihrer Todesstunde werde ich das Antlitz ihrer Seele von allen Flecken der Sünde reinigen und ihnen ihre ursprüngliche Schönheit zurückgeben.

Weihe an das Hl. Angesicht Jesu (Auszug)

(...) Liebes Antlitz Jesu, während wir den ewigen Tag erwarten, wo wir Ihre unendliche Herrlichkeit schauen werden, besteht unser einziger Wunsch darin, Ihre göttlichen Augen zu bezaubern, indem auch wir unser Gesicht verbergen, damit uns hier auf der Erde niemand erkennen kann ... Jesus, unser Himmel, ist ja Ihr verhüllter Blick! (...)

Thérèse de l'Enfant Jesus et de la Sainte Face, 6. August 1896

Kommentar

"Meist ist die kleine Heilige ja nur mit ihrem 1. Adelsprädikat vom Kinde Jesu bekannt: Zum Lebensprogramm zahlreicher Menschen in allen Erdteilen wurde ihr Weg der geistlichen Kindheit. Freilich darf man bezweifeln, ob dieser Weg immer verstanden wurde. Bekanntlich haben André Combes, Ida Friederike Görres und Hans Urs von Balthasar die geistliche Kindheit erst einmal von so mancher kitschigen Verzerrung sowie von Nebeln der Verniedlichung befreien müssen. (...) Wenn es bei ihr um etwas nicht geht, dann ist es der Anbau noch einer Seitenkapelle an den katholischen Dom. Vielmehr stehen wir bei Theresias 2. Adelstitel vor dem Zentralmysterium ihres Lebens wie ihres göttlichen Auftrages, (...). Vom Antlitz des Gottmenschen allein, das Theresia eben nicht nur verehrt, sondern in dessen Licht sie lebt (...), geht jenes stille klare Licht aus, das uns in der gegenwärtigen "Stunde der Finsternis und der Blitze" (Papst Paul VI.) den Weg erhellen kann." (Hanswerner Reißner, Von der Gerechtigkeit zur Liebe (1985), S. 73 f.)

Literatur

Turiner Grabtuch, Manoppello

Weblinks

Anmerkungen

<references />