Tapferkeit: Unterschied zwischen den Versionen

Aus kathPedia
Zur Navigation springenZur Suche springen
(Gewalttätigkeit ist nicht Tapferkeit)
(Verweis)
 
(Eine dazwischenliegende Version desselben Benutzers wird nicht angezeigt)
Zeile 1: Zeile 1:
 
{{Leiste Kardinaltugenden}}
 
{{Leiste Kardinaltugenden}}
Die '''Tapferkeit''' (lat. ''fortitudo'') ist eine der vier [[Kardinaltugenden]].
+
Die '''Tapferkeit''' (lat. ''fortitudo'') ist eine der vier [[Kardinaltugenden]]. Sie ist jene sittliche [[Tugend]], die in Schwierigkeiten standhalten und im Erstreben des Guten durchhalten lässt. Sie festigt die Entschlossenheit, [[Versuchung]]en zu widerstehen und im sittlichen Leben Hindernisse zu überwinden. Die Tugend der Tapferkeit befähigt, die [[Angst]], selbst die vor dem [[Tod]], zu besiegen und allen [[Prüfung]]en und Verfolgungen die Stirn zu bieten. Sie macht bereit, für eine gerechte Sache auch das eigene Leben zu opfern ([[KKK]] [[Katechismus der Katholischen Kirche III. Teil: Das Leben in Christus#I Die menschlichen Tugenden|1808]]).
  
Die Tapferkeit lässt in Schwierigkeiten standhalten und im Erstreben des Guten durchhalten. Sie hilft, innere und äußere Hindernsse zu überwinden. Sie festigt die Entschlossenheit, der Versuchung zu widerstehen. Sie überwndet die Angst, auch vor dem [[Tod]], und lässt in Prüfungen und Verfolgungen standhalten. Sie macht bereit, für eine gerechte Sache sogar das eigene Leben zu opfern.
+
Tapferkeit darf nicht mit [[Tollkühnheit]] verwechselt werden, die eine unkluge Karikatur der Tapferkeit ist, der Mangel an Tapferkeit ist die [[Feigheit]], (die sich manchmal zur Tarnung "[[Klugheit]]" nennt).  
  
Tapferkeit darf nicht mit [[Tollkühnheit]] verwechselt werden, die eine unkluge Karikatur der Tapferkeit ist, der Mangel an Tapferkeit ist die [[Feigheit]], (die sich manchmal zur Tarnung "[[Klugheit]]" nennt).
+
Gewalttätigkeit (auch verbale) ist nicht Tapferkeit. Sie ist die Explosion einer blinden Energie, die den [[Mensch]]en, der sich ihr überlässt, entwürdigt, weil sie ihn vom Niveau der [[Verstand|verständigen]] Überlegung auf die Ebene der [[Leidenschaft]] herabzieht. Und dort, wo der Gewalttätige die Selbstkontrolle behält, sucht er doch unwürdige Wege, um sich durchzusetzen, Wege der Hinterlist, der Überraschung, der Überwältigung eines Gegners, der schwächer und vielleicht wehrlos ist. Er nutzt den Schock aus, das Entsetzen, das er erzeugt, den Zusammenbruch der Betroffenen. So wird ersichtlich, wer in diesem ungleichen Kampf der wahrhaft Feige ist.<ref> vgl. [[Dienst am Frieden#36. Papst Paul VI.: Botschaft zum Weltfriedenstag 1978 vom 8. Dezember 1977]]</ref>
 
 
Gewalttätigkeit ist nicht Tapferkeit. Sie ist die Explosion einer blinden Energie, die den Menschen, der sich ihr überlässt, entwürdigt, weil sie ihn vom Niveau der verständigen Überlegung auf die Ebene der [[Leidenschaft]] herabzieht. Und dort, wo der Gewalttätige die Selbstkontrolle behält, sucht er doch unwürdige Wege, um sich durchzusetzen, Wege der Hinterlist, der Überraschung, der physischen Überwältigung eines Gegners, der schwächer und vielleicht wehrlos ist. Er nutzt den Schock aus, das Entsetzen, das er erzeugt, den nervlichen Zusammenbruch der Betroffenen. So wird klar ersichtlich, wer in diesem ungleichen Kampf der wahrhaft Feige ist.<ref>[[Dienst am Frieden#36. Papst Paul VI.: Botschaft zum Weltfriedenstag 1978 vom 8. Dezember 1977]]</ref>
 
  
 
==Literatur==
 
==Literatur==
*[[Katechismus der Katholischen Kirche]], Abschnitt [http://www.vatican.va/archive/DEU0035/_P6B.HTM#CP 1808].
 
 
*[[Josef Pieper]]: Vom Sinn der Tapferkeit, Hegner, Leipzig 1934; neueste Ausgabe: Sammelband "Über die Tugenden", 2. Auflage, Kösel, München 2008. ISBN 9783466401727
 
*[[Josef Pieper]]: Vom Sinn der Tapferkeit, Hegner, Leipzig 1934; neueste Ausgabe: Sammelband "Über die Tugenden", 2. Auflage, Kösel, München 2008. ISBN 9783466401727
 +
 +
→ [[:Vorlage:Leiste Vitia et Virtutes|Vitia et Virtutes]]
  
 
== Anmerkungen ==
 
== Anmerkungen ==

Aktuelle Version vom 16. April 2020, 17:40 Uhr

Kardinaltugenden

Die Tapferkeit (lat. fortitudo) ist eine der vier Kardinaltugenden. Sie ist jene sittliche Tugend, die in Schwierigkeiten standhalten und im Erstreben des Guten durchhalten lässt. Sie festigt die Entschlossenheit, Versuchungen zu widerstehen und im sittlichen Leben Hindernisse zu überwinden. Die Tugend der Tapferkeit befähigt, die Angst, selbst die vor dem Tod, zu besiegen und allen Prüfungen und Verfolgungen die Stirn zu bieten. Sie macht bereit, für eine gerechte Sache auch das eigene Leben zu opfern (KKK 1808).

Tapferkeit darf nicht mit Tollkühnheit verwechselt werden, die eine unkluge Karikatur der Tapferkeit ist, der Mangel an Tapferkeit ist die Feigheit, (die sich manchmal zur Tarnung "Klugheit" nennt).

Gewalttätigkeit (auch verbale) ist nicht Tapferkeit. Sie ist die Explosion einer blinden Energie, die den Menschen, der sich ihr überlässt, entwürdigt, weil sie ihn vom Niveau der verständigen Überlegung auf die Ebene der Leidenschaft herabzieht. Und dort, wo der Gewalttätige die Selbstkontrolle behält, sucht er doch unwürdige Wege, um sich durchzusetzen, Wege der Hinterlist, der Überraschung, der Überwältigung eines Gegners, der schwächer und vielleicht wehrlos ist. Er nutzt den Schock aus, das Entsetzen, das er erzeugt, den Zusammenbruch der Betroffenen. So wird ersichtlich, wer in diesem ungleichen Kampf der wahrhaft Feige ist.<ref> vgl. Dienst am Frieden#36. Papst Paul VI.: Botschaft zum Weltfriedenstag 1978 vom 8. Dezember 1977</ref>

Literatur

  • Josef Pieper: Vom Sinn der Tapferkeit, Hegner, Leipzig 1934; neueste Ausgabe: Sammelband "Über die Tugenden", 2. Auflage, Kösel, München 2008. ISBN 9783466401727

Vitia et Virtutes

Anmerkungen

<references />