Thomismus: Unterschied zwischen den Versionen

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* [[Martin Grabmann]], [[Michael Schmaus]], [[Jacques Maritain]], [[Berthold Wald]], [[Antonin-Gilbert Sertillanges]] (einer der  führenden Neuthomisten des 20. Jahrhunderts in Frankreich), [[David Berger]].
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Neuthomismus im engeren Sinn heißt jene Richtung der [[Neuscholastik]], die entsprechend dem Thomasverständnis des [[19. Jahrhundert]]s auf [[Thomas von Aquin]] zurückgreift und teils an [[Philosophie|philosophischen]] und [[Theologie|theologischen]] Einzelfragen und Einzeldarstellungen die [[Thomismus|thomistische]] Methodik bewährt, teils systematisch die [[Summa theologica]] kommentiert. Neuthomismus in diesem Sinn ist also abzugrenzen von jener [[Neuscholastik]], die, auf andere [[mittelalter]]liche Strömungen und Gestalten (wie [[Bonaventura (Kirchenlehrer)|Bonaventura]], [[Johannes Duns Scotus]] oder [[Francisco Suarez]]) gestützt, in [[Scholastik|scholastischer]] Methode [[Theologie]] und [[Philosophie]] zu treiben versuchte und versucht.<ref> [[Herbert Vorgrimler]] in: [[Lexikon für Theologie und Kirche]], 2. Auflage 1962, Band 7, Sp. 928.</ref>
  
 
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Version vom 14. März 2020, 08:52 Uhr

Der engelgleiche und universale Kirchenlehrer Thomas von Aquin

Als Thomismus bezeichnet man

1.) die Philosophie und Theologie des hl. Thomas von Aquin;
2.) die Rezeptionstradition dieser Lehre seit dem Tod des Thomas von Aquin bis heute.

Im zweiten Sinne kann man noch einmal zwischen

(2.1) einem Thomismus im weiteren Sinne und
(2.2) im engeren, eigentlichen Sinne unterscheiden.

Der Thomismus im weiteren Sinne beruft sich ganz allgemein auf den Aquinaten, macht dessen Lehre aber v.a. zum Ausgangspunkt für ein eigenständiges System. Der eigentliche oder strikte Thomismus lehnt sich besonders eng an Thomas an, unterscheidet dabei aber in seinen besten Vertretern zwischen Grundaussagen bzw. Leitmotiven in der thomistischen Synthese, die zeitlos gültig sind und unverändert beibehalten werden müssen und eher akzidentellen, zeitbedingten Vorstellungen, die sich mit der Entwicklung der Geschichte ebenfalls verändern und so einen echten, authentischen Fortschritt des Thomismus ermöglichen.

Vertreter der weiten Form waren in der Geschichte des Thomismus v.a. Jesuiten, der zweiten Form v.a. Dominikaner,Karmeliten und Benediktiner. Wichtige Vertreter des strengen Thomismus sind etwa Domingo Banez, Johannes a Sto Thoma, Franz Sylvester von Ferrara, Thomas de Vio Cajetan, Charles René Billuart, Garrigou-Lagrange u.a.

Allgemein unterscheidet man 4 Epochen des Thomismus:

Eine umfassende geschichtliche Darstellung der Geschichte des Thomismus gibt es weder in deutscher noch in einer anderen Sprache. Allerdings bestehen wichtige Vorarbeiten zu solch einer Darstellung, so etwa das Thomistenlexikon (sh. Literatur).

Das Lehramt der Kirche gewährt am Ende des im Hinblick auf die Philosophie, die die Theologen zur spekulativen Entfaltung ihrer Wissenschaft benutzen sollen, eine gewisse Freiheit, hat über all die letzten Jahrhunderte jedoch den Thomismus favorisiert, teilweise sogar mit einer Vorliebe für den strikten Thomismus (so die Studienkongregation unter Papst Pius X. mit ihren XXIV Thesen der thomistischen Philosophie). Nach einem deutlichen Einbruch des Thomismus ab den 50er Jahren des 20. Jahrhunderts lässt sich weltweit seit etwa 1995 Jahren eine deutliche Renaissance thomistischen Denkens sowohl innerhalb der katholischen Kultur wie auch in nichtkatholischen Zusammenhängen feststellen. Die neueren Päpste haben lediglich einen Thomismus im allgemeinen Sinne empfohlen, allerdings zeigte sich, wie Jörgen Vijgen jüngst nachgewiesen hat, in den moraltheologischen Lehrschreiben Johannes Pauls II. häufiger eine explizite Empfehlung strikt thomistischer Thesen.

Bekannte Namen

Neuthomismus

Neuthomismus im engeren Sinn heißt jene Richtung der Neuscholastik, die entsprechend dem Thomasverständnis des 19. Jahrhunderts auf Thomas von Aquin zurückgreift und teils an philosophischen und theologischen Einzelfragen und Einzeldarstellungen die thomistische Methodik bewährt, teils systematisch die Summa theologica kommentiert. Neuthomismus in diesem Sinn ist also abzugrenzen von jener Neuscholastik, die, auf andere mittelalterliche Strömungen und Gestalten (wie Bonaventura, Johannes Duns Scotus oder Francisco Suarez) gestützt, in scholastischer Methode Theologie und Philosophie zu treiben versuchte und versucht.<ref> Herbert Vorgrimler in: Lexikon für Theologie und Kirche, 2. Auflage 1962, Band 7, Sp. 928.</ref>

Päpstliche Schreiben

Leo XIII.

Pius X.

Pius XI.

Pius XII.

Paul VI.

Johannes Paul II.

Literatur

siehe auch: Päpstliche Akademie Thomas von Aquin, Scholastik, Priesterausbildung, Wahrheit und Freiheit

Anmerkungen

<references />