Tabernakel: Unterschied zwischen den Versionen

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Ein '''Tabernakel''' (von lat. ''tabernáculum''  "Zelt") ist ein kunstvolles Schränkchen, in dem das [[Eucharistie|Allerheiligste Altarssakrament]] aufbewahrt wird, sei es im [[Ziborium]], einer [[Custodia]] oder kleinen [[Monstranz]].  
 
Ein '''Tabernakel''' (von lat. ''tabernáculum''  "Zelt") ist ein kunstvolles Schränkchen, in dem das [[Eucharistie|Allerheiligste Altarssakrament]] aufbewahrt wird, sei es im [[Ziborium]], einer [[Custodia]] oder kleinen [[Monstranz]].  
  
Die Gegenwart Jesu im Tabernakel muss ein Anziehungspunkt für eine immer größere Anzahl von Seelen sein, die von Liebe zu ihm erfüllt sind und fähig sind, lange da zu bleiben, um seine Stimme zu hören und gleichsam seinen Herzschlag zu spüren. "Kostet und seht, wie gütig der Herr ist" (Ps 34,9).<ref>[[Johannes Paul II.]] [[Apostolisches Schreiben]] [[Mane nobiscum domine]], vom 7. Oktober 2004, [[Mane nobiscum domine (Wortlaut)#Feiern, anbeten, betrachten|Nr. 18]].</ref>
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==Ort und Gestaltung des Tabernakeldes==
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Der Tabernakel muss sich an einem Platz in der Kirche oder Kapelle befinden, der gut sichtbar, kunstvoll ausgestattet und zum [[Gebet]] geeignet ist, denn die "richtige Position hilft, die [[Realpräsenz Jesu Christi in der Eucharistie|wirkliche Gegenwart Christi im Allerheiligsten Sakrament]] zu erkennen."<ref> 22. Februar 2007 [[Sacramentum caritatis]] über die Eucharistie - Quelle und Höhepunkt von Leben und Sendung der Kirche [[Sacramentum caritatis (Wortlaut)#Der Standort des Tabernakels in der Kirche|Der Standort des Tabernakels in der Kirche, Nr. 69]].</ref> Wenn in dem Tabernakel die heiligste [[Eucharistie]] aufbewahrt wird, muss davor ununterbrochen ein besonderes - in der Regel rotes - Licht brennen, durch das Christi Gegenwart angezeigt und verehrt wird ("Ewiges Licht"). Die heiligste [[Eucharistie]] darf in einer Kirche oder Kapelle nur in einem einzigen Tabernakel ständig aufbewahrt werden. Im Zuge der nachkonziliaren [[Liturgiereform]] fand der Tabernakel oft in einer würdig gestalteten Seitenkapelle ("[[Sakramentskapelle]]") seinen Platz. Dort wo "keine Sakramentskapelle existiert und der Hauptaltar mit dem Tabernakel fortbesteht, ist es zweckmäßig, sich zur Bewahrung und [[Eucharistische Anbetung|Anbetung der Eucharistie]] dieser Struktur zu bedienen und zu vermeiden, davor den Sitz des Zelebranten aufzustellen. In den neuen Kirchen ist es gut, die Sakramentskapelle in der Nähe des [[Presbyterium]]s zu planen; wo das nicht möglich ist, sollte der Tabernakel am besten im Presbyterium an einem ausreichend erhöhten Ort im Apsisbereich aufgestellt werden oder an einem anderen Punkt, wo er ebenso gut zu sehen ist. ... Das letzte Urteil in dieser Sache liegt in jedem Fall beim Bischof."<ref> 22. Februar 2007 [[Sacramentum caritatis]] über die Eucharistie - Quelle und Höhepunkt von Leben und Sendung der Kirche [[Sacramentum caritatis (Wortlaut)#Der Standort des Tabernakels in der Kirche|Der Standort des Tabernakels in der Kirche, Nr. 69]].</ref>
  
== Gestaltung des Tabernakels ==
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Steht der Tabernakel mit dem Allerheiligsten Sakrament im Altarraum, machen der [[Priester]], der [[Diakon]] und die anderen Altardiener eine Kniebeuge, wenn sie zum [[Altar]] kommen und von dort weggehen, nicht aber während der Messfeier. Sonst machen alle eine Kniebeuge, die vor dem Allerheiligsten Sakrament vorbeigehen, außer wenn sie in einer Prozession mitgehen.  
Der Tabernakel muss sich an einem Platz in der Kirche oder Kapelle befinden, der gut sichtbar, kunstvoll ausgestattet und zum [[Gebet]] geeignet ist. Wenn in dem Tabernakel die heiligste [[Eucharistie]] aufbewahrt wird, muss davor ununterbrochen ein besonderes - in der Regel rotes - Licht brennen, durch das Christi Gegenwart angezeigt und verehrt wird ("Ewiges Licht"). Die heiligste [[Eucharistie]] darf in einer Kirche oder Kapelle nur in einem einzigen Tabernakel ständig aufbewahrt werden.
 
  
 
Der Tabernakel, in dem ständig die heiligste [[Eucharistie]] aufbewahrt wird, darf nicht beweglich sein; er muss aus festem, undurchsichtigem Material gefertigt und so verschlossen sein, dass, soweit irgend möglich, die Gefahr der Profanierung vermieden wird. An geheiligten Orten, wo die heiligste Eucharistie aufbewahrt wird, muss ständig jemand da sein, der sie in seiner Obhut hat; soweit es möglich ist, soll wenigstens zweimal im [[Monat]] ein [[Priester]] dort die [[Heilige Messe|Messe]] feiern. Wenn kein schwerwiegender Grund dem entgegensteht, ist eine Kirche, in der die heiligste Eucharistie aufbewahrt wird, täglich wenigstens einige Stunden für die Gläubigen offenzuhalten, damit sie vor dem heiligsten Sakrament beten können.
 
Der Tabernakel, in dem ständig die heiligste [[Eucharistie]] aufbewahrt wird, darf nicht beweglich sein; er muss aus festem, undurchsichtigem Material gefertigt und so verschlossen sein, dass, soweit irgend möglich, die Gefahr der Profanierung vermieden wird. An geheiligten Orten, wo die heiligste Eucharistie aufbewahrt wird, muss ständig jemand da sein, der sie in seiner Obhut hat; soweit es möglich ist, soll wenigstens zweimal im [[Monat]] ein [[Priester]] dort die [[Heilige Messe|Messe]] feiern. Wenn kein schwerwiegender Grund dem entgegensteht, ist eine Kirche, in der die heiligste Eucharistie aufbewahrt wird, täglich wenigstens einige Stunden für die Gläubigen offenzuhalten, damit sie vor dem heiligsten Sakrament beten können.
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Das Allerheiligste der Christenheit, das Altarssakrament, hat etwa seit dem 14. Jahrhundert seinen herausgehobenen Platz im Tabernakel. Vorher wurde das "[[Viaticum]]", die in der Heiligen Messe für die Kranken- und Sterbekommunion übriggelassenen konsekrierten Hostien, zunächst in einer Nische im Chorraum der Kirche und seit der [[Gotik]] in einem oft kunstvollen "[[Sakramentshaus]]", ebenfalls im Chorraum, aufbewahrt.
 
Das Allerheiligste der Christenheit, das Altarssakrament, hat etwa seit dem 14. Jahrhundert seinen herausgehobenen Platz im Tabernakel. Vorher wurde das "[[Viaticum]]", die in der Heiligen Messe für die Kranken- und Sterbekommunion übriggelassenen konsekrierten Hostien, zunächst in einer Nische im Chorraum der Kirche und seit der [[Gotik]] in einem oft kunstvollen "[[Sakramentshaus]]", ebenfalls im Chorraum, aufbewahrt.
  
Hauptzweck der Aufbewahrung der Eucharistie ist bis heute die Kranken- und Sterbekommunion: "Die eucharistischen Gestalten werden nach der Messe vor allem deshalb aufbewahrt, damit die Gläubigen, die der Messe nicht beiwohnen können, besonders die Kranken und die Betagten, durch die sakramentale Kommunion mit Christus und seinem Opfer, das in der Messe dargebracht wird, vereinigt werden." Hinzugekommen ist im Mittelalter der "Brauch, dieses so große Sakrament zu verehren und ihm jenen Kult der Anbetung zu erweisen, der Gott gebührt", und zwar in Form privater und  öffentlicher, gemeinschaftlicher Art.<ref>[[Kongregation für den Gottesdienst]], Dekr. [[Eucharistiae sacramentum]] (21. Juni 1973): [[AAS]] 65 (1973) 610.</ref>  
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Hauptzweck der Aufbewahrung der Eucharistie ist bis heute die Kranken- und Sterbekommunion: "Die eucharistischen Gestalten werden nach der Messe vor allem deshalb aufbewahrt, damit die Gläubigen, die der Messe nicht beiwohnen können, besonders die Kranken und die Betagten, durch die sakramentale Kommunion mit Christus und seinem Opfer, das in der Messe dargebracht wird, vereinigt werden." Hinzugekommen ist im [[Mittelalter]] der "Brauch, dieses so große Sakrament zu verehren und ihm jenen Kult der Anbetung zu erweisen, der Gott gebührt", und zwar in Form privater und  öffentlicher, gemeinschaftlicher Art.<ref>[[Kongregation für den Gottesdienst]], Dekr. [[Eucharistiae sacramentum]] (21. Juni 1973): [[AAS]] 65 (1973) 610.</ref>  
  
Papst [[Pius XII.]] hob hervor, dass die Person des Herrn den Mittelpunkt des Kultes bilde, und sagte dazu: "Den Tabernakel vom Altar trennen bedeutet zwei Dinge trennen, die nach Ursprung und Natur vereint bleiben müssen. Die Art und Weise, wie man den Tabernakel auf dem Altar aufstellen soll, um die [[Zelebrationsrichtung|Zelebrierung zum Volk hin]] nicht zu behindern, kann verschiedene Lösungen finden" (Ansprache [[Vous Nous avez]] vom 23. September 1956). Das [[Zweite Vatikanische Konzil]] ordnete in der Konstitution [[Sacrosanctum Concilium]] ([[Sacrosanctum concilium (Wortlaut)#KAPITEL VII: DIE SAKRALE KUNST : LITURGISCHES GERÄT UND GEWAND|Nr. 128]]) an, die Vorschriften zu Form, Ort und Sicherheit des Tabernakels "unverzüglich zu revidieren". Im Zuge der nachkonziliaren [[Liturgiereform]] fand der Tabernakel oft in einer würdig gestalteten Seitenkapelle ("[[Sakramentskapelle]]") seinen Platz. Mancherorts kehrte man auch zur Tradition der Sakramentshäuser zurück.
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Die Gegenwart Jesu im Tabernakel muss ein Anziehungspunkt für eine immer größere Anzahl von Seelen sein, die von Liebe zu ihm erfüllt sind und fähig sind, lange da zu bleiben, um seine Stimme zu hören und gleichsam seinen Herzschlag zu spüren. "Kostet und seht, wie gütig der Herr ist" (Ps 34,9).<ref>[[Johannes Paul II.]] [[Apostolisches Schreiben]] [[Mane nobiscum domine]], vom 7. Oktober 2004, [[Mane nobiscum domine (Wortlaut)#Feiern, anbeten, betrachten|Nr. 18]].</ref>
  
==Päpstliche Schreiben==
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==Päpstliche Schreiben mit Dokumentation==
 
'''[[Benedikt XV.]]'''
 
'''[[Benedikt XV.]]'''
 
* 27. Mai 1917 [[Codex Iuris Canonici]] Pii X. Pontificis Maximi,  Libreria [[Libreria Editrice Vaticana|Typis Polyglotti Vaticano]] 1929, can. 1265-1275.
 
* 27. Mai 1917 [[Codex Iuris Canonici]] Pii X. Pontificis Maximi,  Libreria [[Libreria Editrice Vaticana|Typis Polyglotti Vaticano]] 1929, can. 1265-1275.
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*  30. Juni 1952 [[Heiliges Offizium]] Instruktion "[[De arte sacra]]" Gegen sich erhebende Bestrebungen zur Verdrängung des Tabernakels vom Hochaltar: die can. 1268 § 2 und 1269 § 1 CIC ([[AAS]] 44 (1952) 542-546): Streng aber verlangt diese Oberste Heilige Kongregation, dass die Vorschriften des Can. 1268, § II und 1269, § I heiliggehalten werden: "Die heilige Eucharistie soll am hervorragendsten und vornehmsten Platz der Kirche aufbewahrt werden, gewöhnlich auf dem Hochaltar, wenn nicht ein anderer der Verehrung und dem Kult eines so großen Sakramentes angemessener und geziemender erscheint ... Die heilige Eucharistie soll in einem unverrückbaren Tabernakel mitten auf dem Altar aufbewahrt werden."
 
*  30. Juni 1952 [[Heiliges Offizium]] Instruktion "[[De arte sacra]]" Gegen sich erhebende Bestrebungen zur Verdrängung des Tabernakels vom Hochaltar: die can. 1268 § 2 und 1269 § 1 CIC ([[AAS]] 44 (1952) 542-546): Streng aber verlangt diese Oberste Heilige Kongregation, dass die Vorschriften des Can. 1268, § II und 1269, § I heiliggehalten werden: "Die heilige Eucharistie soll am hervorragendsten und vornehmsten Platz der Kirche aufbewahrt werden, gewöhnlich auf dem Hochaltar, wenn nicht ein anderer der Verehrung und dem Kult eines so großen Sakramentes angemessener und geziemender erscheint ... Die heilige Eucharistie soll in einem unverrückbaren Tabernakel mitten auf dem Altar aufbewahrt werden."
  
* 23. September 1956 Ansprache [[Vous Nous avez]] an die Teilnehmer am internationalen pastoral-liturgischen Kongress von Assisi. Der Papst wiederholt die Vorschriften des [[CIC]] 1917, Can. 1268, § II und 1269, § I und erklärt: "Es handelt sich nicht so sehr um das materielle Vorhandensein des Tabernakels auf dem Altar als um eine Tendenz, ... nämlich die Neigung zu geringerer Hochschätzung [[Realpräsenz Jesu Christi in der Eucharistie|der Gegenwart und Wirkung Christi]] im Tabernakel. ... Das Wesentliche besteht darin, verstanden zu haben, dass es real der Herr ist, der auf dem Altar und im Tabernakel gegenwärtig ist... Die Person des Herrn muss den Mittelpunkt des Kultes bilden, denn sie gibt den Beziehungen zwischen Altar und Tabernakel Einheit und Sinn. Zunächst vergegenwärtigt sich der Herr in der Eucharistie durch das Opfer des Altares, und im Tabernakel wohnt er nur als "memoria sacrificii et passionis suae"."
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* 23. September 1956 Ansprache [[Vous Nous avez]] an die Teilnehmer am internationalen pastoral-liturgischen Kongress von Assisi. Papst [[Pius XII.]] hob hervor, dass die Person des Herrn den Mittelpunkt des Kultes bilde, und sagte dazu: "Den Tabernakel vom Altar trennen bedeutet zwei Dinge trennen, die nach Ursprung und Natur vereint bleiben müssen. Die Art und Weise, wie man den Tabernakel auf dem Altar aufstellen soll, um die [[Zelebrationsrichtung|Zelebrierung zum Volk hin]] nicht zu behindern, kann verschiedene Lösungen finden". Der Papst wiederholt die Vorschriften des [[CIC]] 1917, Can. 1268, § II und 1269, § I und erklärt: "Es handelt sich nicht so sehr um das materielle Vorhandensein des Tabernakels auf dem Altar als um eine Tendenz, ... nämlich die Neigung zu geringerer Hochschätzung [[Realpräsenz Jesu Christi in der Eucharistie|der Gegenwart und Wirkung Christi]] im Tabernakel. ... Das Wesentliche besteht darin, verstanden zu haben, dass es real der Herr ist, der auf dem Altar und im Tabernakel gegenwärtig ist... Die Person des Herrn muss den Mittelpunkt des Kultes bilden, denn sie gibt den Beziehungen zwischen Altar und Tabernakel Einheit und Sinn. Zunächst vergegenwärtigt sich der Herr in der Eucharistie durch das Opfer des Altares, und im Tabernakel wohnt er nur als "memoria sacrificii et passionis suae"."
  
 
* 1. Juni 1957 [[Ritenkongregation]]: [[Dekret]] [[Sanctissimam eucharistiam maximo]] über die Aufbewahrung des heiligen Sakramentes der Eucharistie in den Gotteshäusern: Der Tabernakel darf nicht die Form eines einfachen Kästchens haben. Er muß die Wohnung Gottes unter den Menschen darstellen. Seine Ornamente müssen eine den Gläubigen verständliche Beziehung zum heiligen Sakrament haben. Es wird ausdrücklich verboten, daß der Tabernakel sich außerhalb des Altares befindet, zum Beispiel in einer seitlichen Wand oder seitwärts bzw. auf der Rückseite des Altares. Auch die Neuerrichtung von Sakramentshäuschen ist untersagt. Wo sie seit alter Zeit vorhanden sind, dürfen sie weiter gebraucht werden.   
 
* 1. Juni 1957 [[Ritenkongregation]]: [[Dekret]] [[Sanctissimam eucharistiam maximo]] über die Aufbewahrung des heiligen Sakramentes der Eucharistie in den Gotteshäusern: Der Tabernakel darf nicht die Form eines einfachen Kästchens haben. Er muß die Wohnung Gottes unter den Menschen darstellen. Seine Ornamente müssen eine den Gläubigen verständliche Beziehung zum heiligen Sakrament haben. Es wird ausdrücklich verboten, daß der Tabernakel sich außerhalb des Altares befindet, zum Beispiel in einer seitlichen Wand oder seitwärts bzw. auf der Rückseite des Altares. Auch die Neuerrichtung von Sakramentshäuschen ist untersagt. Wo sie seit alter Zeit vorhanden sind, dürfen sie weiter gebraucht werden.   
  
 
'''[[Paul VI.]]'''
 
'''[[Paul VI.]]'''
* 4. Dezember 1963 Konstitution "[[Sacrosanctum concilium]]" des [[II. Vatikanum|Zweiten Vatikanischen Konzils]] über [[Liturgie]], Nr. 128.
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* 4. Dezember 1963 Konstitution "[[Sacrosanctum concilium]]" des [[II. Vatikanum|Zweiten Vatikanischen Konzils]] über [[Liturgie]], [[Sacrosanctum concilium (Wortlaut)#KAPITEL VII: DIE SAKRALE KUNST : LITURGISCHES GERÄT UND GEWAND|Nr. 128]]: Die Vorschriften zu Form, Ort und Sicherheit des Tabernakels sollen unverzüglich revidiert werden.  
 
* 26. September 1964 Instruktion "[[Inter oecumenici]]" des [[Consilium (Rat zur Ausführung der Liturgiekonstitution)|Rates zur Ausführung der Konstitution über die heilige Liturgie]] und der [[Ritenkongregation ]], [[Inter oecumenici (Wortlaut)#Die Aufbewahrung der Heiligen Eucharistie|Nr. 92+95]].
 
* 26. September 1964 Instruktion "[[Inter oecumenici]]" des [[Consilium (Rat zur Ausführung der Liturgiekonstitution)|Rates zur Ausführung der Konstitution über die heilige Liturgie]] und der [[Ritenkongregation ]], [[Inter oecumenici (Wortlaut)#Die Aufbewahrung der Heiligen Eucharistie|Nr. 92+95]].
 
* 30. Juni 1965 [[Brief vom 30. Juni 1965|Brief]] von Kardinal [[Giacomo Lercaro ]], Vorsitzender des "[[Consilium (Rat zur Ausführung der Liturgiekonstitution)‎|Consilium]]" an die Vorsitzenden der [[Bischofskonferenz]]en über die Förderung der liturgischen Erneuerung, Nr. 10.
 
* 30. Juni 1965 [[Brief vom 30. Juni 1965|Brief]] von Kardinal [[Giacomo Lercaro ]], Vorsitzender des "[[Consilium (Rat zur Ausführung der Liturgiekonstitution)‎|Consilium]]" an die Vorsitzenden der [[Bischofskonferenz]]en über die Förderung der liturgischen Erneuerung, Nr. 10.
 
* [[25. Januar]] [[1966]] [[Brief vom 25. Januar 1966|Brief]] von Kardinal [[Giacomo Lercaro]], Vorsitzender des "[[Consilium (Rat zur Ausführung der Liturgiekonstitution)|Consilium]]" an die Vorsitzenden der [[Bischofskonferenz]]en über einige Probleme der liturgischen Erneuerung, [[Brief vom 25. Januar 1966#6. WENDUNG DES ALTARS ZUM VOLK HIN UND TABERNAKEL|Nr. 10]]: "Wenn man es für gut hält, das Tabernakel außerhalb des Altares aufzustellen, kommt die Entscheidung ganz dem Ortsordinarius zu, der von Fall zu Fall ("in casibus particularibus"; Instructio, Nr. 95) zu urteilen hat, ob alle erforderlichen Bedingungen für eine solche Lösung gegeben sind. Es ist also ausgeschlossen, dass diözesane oder nationale Liturgiekommissionen oder gar einzelne Priester Entscheidungen fällen."
 
* [[25. Januar]] [[1966]] [[Brief vom 25. Januar 1966|Brief]] von Kardinal [[Giacomo Lercaro]], Vorsitzender des "[[Consilium (Rat zur Ausführung der Liturgiekonstitution)|Consilium]]" an die Vorsitzenden der [[Bischofskonferenz]]en über einige Probleme der liturgischen Erneuerung, [[Brief vom 25. Januar 1966#6. WENDUNG DES ALTARS ZUM VOLK HIN UND TABERNAKEL|Nr. 10]]: "Wenn man es für gut hält, das Tabernakel außerhalb des Altares aufzustellen, kommt die Entscheidung ganz dem Ortsordinarius zu, der von Fall zu Fall ("in casibus particularibus"; Instructio, Nr. 95) zu urteilen hat, ob alle erforderlichen Bedingungen für eine solche Lösung gegeben sind. Es ist also ausgeschlossen, dass diözesane oder nationale Liturgiekommissionen oder gar einzelne Priester Entscheidungen fällen."
 
 
* 25. Mai 1967 Instruktion "[[Eucharisticum mysterium]]" des [[Consilium (Rat zur Ausführung der Liturgiekonstitution)|Rates zur Ausführung der Konstitution über die heilige Liturgie]] und der [[Ritenkongregation]], [[Eucharisticum mysterium (Wortlaut)#DER ORT DER AUFBEWAHRUNG DER HEILIGEN EUCRARISTIE|Nr. 52-57]].
 
* 25. Mai 1967 Instruktion "[[Eucharisticum mysterium]]" des [[Consilium (Rat zur Ausführung der Liturgiekonstitution)|Rates zur Ausführung der Konstitution über die heilige Liturgie]] und der [[Ritenkongregation]], [[Eucharisticum mysterium (Wortlaut)#DER ORT DER AUFBEWAHRUNG DER HEILIGEN EUCRARISTIE|Nr. 52-57]].
  
 
'''[[Johannes Paul II.]]'''
 
'''[[Johannes Paul II.]]'''
* 2002 "[[Allgemeine Einführung in das Römische Messbuch]]" (AEM; "Institutio generalis Missalis Romani", 3. Auflage). [http://www.sbg.ac.at/pth/links-tipps/past_ein/AEM2002deutsch.pdf 274+310+314-317] Nr. 274: Steht der Tabernakel mit dem Allerheiligsten Sakrament im Altarraum, machen der Priester, der Diakon und die anderen Altardiener eine Kniebeuge, wenn sie zum Altar kommen und von dort weggehen, nicht aber während der Messfeier. Sonst machen alle eine Kniebeuge, die vor dem Allerheiligsten Sakrament vorbeigehen, außer wenn sie in einer Prozession mitgehen. 
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* 2002 "[[Allgemeine Einführung in das Römische Messbuch]]" (AEM; "Institutio generalis Missalis Romani", 3. Auflage). [http://www.sbg.ac.at/pth/links-tipps/past_ein/AEM2002deutsch.pdf 274+310+314-317] Nr. 274.  
 
* 25. Januar 1983 [[Codex Iuris Canonici]], Codex des kanonischen Rechtes, Lateinisch-deutsche Ausgabe, [[Butzon & Bercker Verlag]] 1983 (ISBN 3-7666-9328-X; [[Libreria Editrice Vaticana]]), Can 934-944 (siehe oben die Beschreibung).
 
* 25. Januar 1983 [[Codex Iuris Canonici]], Codex des kanonischen Rechtes, Lateinisch-deutsche Ausgabe, [[Butzon & Bercker Verlag]] 1983 (ISBN 3-7666-9328-X; [[Libreria Editrice Vaticana]]), Can 934-944 (siehe oben die Beschreibung).
 
* 25. März 2004 [[Kongregation für den Gottesdienst und die Sakramentenordnung]]: [[Instruktion]] [[Redemptionis sacramentum]],  [[Redemptionis sacramentum (Wortlaut)#1. Die Aufbewahrung der heiligsten Eucharistie|Die Aufbewahrung der heiligsten Eucharistie, Nr. 129-133]].
 
* 25. März 2004 [[Kongregation für den Gottesdienst und die Sakramentenordnung]]: [[Instruktion]] [[Redemptionis sacramentum]],  [[Redemptionis sacramentum (Wortlaut)#1. Die Aufbewahrung der heiligsten Eucharistie|Die Aufbewahrung der heiligsten Eucharistie, Nr. 129-133]].
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'''[[Benedikt XVI.]]'''
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* 22. Februar 2007 [[Sacramentum caritatis]] über die Eucharistie - Quelle und Höhepunkt von Leben und Sendung der Kirche [[Sacramentum caritatis (Wortlaut)#Der Standort des Tabernakels in der Kirche|Der Standort des Tabernakels in der Kirche, Nr. 69]].
  
 
== Literatur ==
 
== Literatur ==
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==Weblinks==
 
==Weblinks==
* [http://www.kath.net/detail.php?id=29338 Erste Internationale Tagung zur Eucharistischen Anbetung in Rom] (im Dezember 2010)
 
 
*[http://www.summorum-pontificum.de/themen/novus-ordo/427-der-gefangene-im-tabernakel.html Der Gefangene im Tabernakel] www.summorum-pontificum.de am 9. April 2014
 
*[http://www.summorum-pontificum.de/themen/novus-ordo/427-der-gefangene-im-tabernakel.html Der Gefangene im Tabernakel] www.summorum-pontificum.de am 9. April 2014
  

Version vom 14. August 2014, 12:38 Uhr

Ein Tabernakel (von lat. tabernáculum "Zelt") ist ein kunstvolles Schränkchen, in dem das Allerheiligste Altarssakrament aufbewahrt wird, sei es im Ziborium, einer Custodia oder kleinen Monstranz.

Ort und Gestaltung des Tabernakeldes

Der Tabernakel muss sich an einem Platz in der Kirche oder Kapelle befinden, der gut sichtbar, kunstvoll ausgestattet und zum Gebet geeignet ist, denn die "richtige Position hilft, die wirkliche Gegenwart Christi im Allerheiligsten Sakrament zu erkennen."<ref> 22. Februar 2007 Sacramentum caritatis über die Eucharistie - Quelle und Höhepunkt von Leben und Sendung der Kirche Der Standort des Tabernakels in der Kirche, Nr. 69.</ref> Wenn in dem Tabernakel die heiligste Eucharistie aufbewahrt wird, muss davor ununterbrochen ein besonderes - in der Regel rotes - Licht brennen, durch das Christi Gegenwart angezeigt und verehrt wird ("Ewiges Licht"). Die heiligste Eucharistie darf in einer Kirche oder Kapelle nur in einem einzigen Tabernakel ständig aufbewahrt werden. Im Zuge der nachkonziliaren Liturgiereform fand der Tabernakel oft in einer würdig gestalteten Seitenkapelle ("Sakramentskapelle") seinen Platz. Dort wo "keine Sakramentskapelle existiert und der Hauptaltar mit dem Tabernakel fortbesteht, ist es zweckmäßig, sich zur Bewahrung und Anbetung der Eucharistie dieser Struktur zu bedienen und zu vermeiden, davor den Sitz des Zelebranten aufzustellen. In den neuen Kirchen ist es gut, die Sakramentskapelle in der Nähe des Presbyteriums zu planen; wo das nicht möglich ist, sollte der Tabernakel am besten im Presbyterium an einem ausreichend erhöhten Ort im Apsisbereich aufgestellt werden oder an einem anderen Punkt, wo er ebenso gut zu sehen ist. ... Das letzte Urteil in dieser Sache liegt in jedem Fall beim Bischof."<ref> 22. Februar 2007 Sacramentum caritatis über die Eucharistie - Quelle und Höhepunkt von Leben und Sendung der Kirche Der Standort des Tabernakels in der Kirche, Nr. 69.</ref>

Steht der Tabernakel mit dem Allerheiligsten Sakrament im Altarraum, machen der Priester, der Diakon und die anderen Altardiener eine Kniebeuge, wenn sie zum Altar kommen und von dort weggehen, nicht aber während der Messfeier. Sonst machen alle eine Kniebeuge, die vor dem Allerheiligsten Sakrament vorbeigehen, außer wenn sie in einer Prozession mitgehen.

Der Tabernakel, in dem ständig die heiligste Eucharistie aufbewahrt wird, darf nicht beweglich sein; er muss aus festem, undurchsichtigem Material gefertigt und so verschlossen sein, dass, soweit irgend möglich, die Gefahr der Profanierung vermieden wird. An geheiligten Orten, wo die heiligste Eucharistie aufbewahrt wird, muss ständig jemand da sein, der sie in seiner Obhut hat; soweit es möglich ist, soll wenigstens zweimal im Monat ein Priester dort die Messe feiern. Wenn kein schwerwiegender Grund dem entgegensteht, ist eine Kirche, in der die heiligste Eucharistie aufbewahrt wird, täglich wenigstens einige Stunden für die Gläubigen offenzuhalten, damit sie vor dem heiligsten Sakrament beten können.

Ursprung und Funktion

Der Ursprung des Tabernakels dürfte auf die Bundeslade der Stiftshütte zurückzuführen sein, in der die Gesetzestafeln, das Allerheiligste der Juden, aufbewahrt wurden. Diese Tradition der Bundeslade hat sich im Judentum als Erinnerung bis heute im Thoraschrein erhalten, der das Heiligste der jeweiligen Gemeinde, die Thorarolle, enthält.

Das Allerheiligste der Christenheit, das Altarssakrament, hat etwa seit dem 14. Jahrhundert seinen herausgehobenen Platz im Tabernakel. Vorher wurde das "Viaticum", die in der Heiligen Messe für die Kranken- und Sterbekommunion übriggelassenen konsekrierten Hostien, zunächst in einer Nische im Chorraum der Kirche und seit der Gotik in einem oft kunstvollen "Sakramentshaus", ebenfalls im Chorraum, aufbewahrt.

Hauptzweck der Aufbewahrung der Eucharistie ist bis heute die Kranken- und Sterbekommunion: "Die eucharistischen Gestalten werden nach der Messe vor allem deshalb aufbewahrt, damit die Gläubigen, die der Messe nicht beiwohnen können, besonders die Kranken und die Betagten, durch die sakramentale Kommunion mit Christus und seinem Opfer, das in der Messe dargebracht wird, vereinigt werden." Hinzugekommen ist im Mittelalter der "Brauch, dieses so große Sakrament zu verehren und ihm jenen Kult der Anbetung zu erweisen, der Gott gebührt", und zwar in Form privater und öffentlicher, gemeinschaftlicher Art.<ref>Kongregation für den Gottesdienst, Dekr. Eucharistiae sacramentum (21. Juni 1973): AAS 65 (1973) 610.</ref>

Die Gegenwart Jesu im Tabernakel muss ein Anziehungspunkt für eine immer größere Anzahl von Seelen sein, die von Liebe zu ihm erfüllt sind und fähig sind, lange da zu bleiben, um seine Stimme zu hören und gleichsam seinen Herzschlag zu spüren. "Kostet und seht, wie gütig der Herr ist" (Ps 34,9).<ref>Johannes Paul II. Apostolisches Schreiben Mane nobiscum domine, vom 7. Oktober 2004, Nr. 18.</ref>

Päpstliche Schreiben mit Dokumentation

Benedikt XV.

Pius XI.

Pius XII.

  • 30. Juni 1952 Heiliges Offizium Instruktion "De arte sacra" Gegen sich erhebende Bestrebungen zur Verdrängung des Tabernakels vom Hochaltar: die can. 1268 § 2 und 1269 § 1 CIC (AAS 44 (1952) 542-546): Streng aber verlangt diese Oberste Heilige Kongregation, dass die Vorschriften des Can. 1268, § II und 1269, § I heiliggehalten werden: "Die heilige Eucharistie soll am hervorragendsten und vornehmsten Platz der Kirche aufbewahrt werden, gewöhnlich auf dem Hochaltar, wenn nicht ein anderer der Verehrung und dem Kult eines so großen Sakramentes angemessener und geziemender erscheint ... Die heilige Eucharistie soll in einem unverrückbaren Tabernakel mitten auf dem Altar aufbewahrt werden."
  • 23. September 1956 Ansprache Vous Nous avez an die Teilnehmer am internationalen pastoral-liturgischen Kongress von Assisi. Papst Pius XII. hob hervor, dass die Person des Herrn den Mittelpunkt des Kultes bilde, und sagte dazu: "Den Tabernakel vom Altar trennen bedeutet zwei Dinge trennen, die nach Ursprung und Natur vereint bleiben müssen. Die Art und Weise, wie man den Tabernakel auf dem Altar aufstellen soll, um die Zelebrierung zum Volk hin nicht zu behindern, kann verschiedene Lösungen finden". Der Papst wiederholt die Vorschriften des CIC 1917, Can. 1268, § II und 1269, § I und erklärt: "Es handelt sich nicht so sehr um das materielle Vorhandensein des Tabernakels auf dem Altar als um eine Tendenz, ... nämlich die Neigung zu geringerer Hochschätzung der Gegenwart und Wirkung Christi im Tabernakel. ... Das Wesentliche besteht darin, verstanden zu haben, dass es real der Herr ist, der auf dem Altar und im Tabernakel gegenwärtig ist... Die Person des Herrn muss den Mittelpunkt des Kultes bilden, denn sie gibt den Beziehungen zwischen Altar und Tabernakel Einheit und Sinn. Zunächst vergegenwärtigt sich der Herr in der Eucharistie durch das Opfer des Altares, und im Tabernakel wohnt er nur als "memoria sacrificii et passionis suae"."
  • 1. Juni 1957 Ritenkongregation: Dekret Sanctissimam eucharistiam maximo über die Aufbewahrung des heiligen Sakramentes der Eucharistie in den Gotteshäusern: Der Tabernakel darf nicht die Form eines einfachen Kästchens haben. Er muß die Wohnung Gottes unter den Menschen darstellen. Seine Ornamente müssen eine den Gläubigen verständliche Beziehung zum heiligen Sakrament haben. Es wird ausdrücklich verboten, daß der Tabernakel sich außerhalb des Altares befindet, zum Beispiel in einer seitlichen Wand oder seitwärts bzw. auf der Rückseite des Altares. Auch die Neuerrichtung von Sakramentshäuschen ist untersagt. Wo sie seit alter Zeit vorhanden sind, dürfen sie weiter gebraucht werden.

Paul VI.

Johannes Paul II.

Benedikt XVI.

Literatur

  • Mannes M. Rings: Der Tabernakel von Rosen umrankt - oder Eucharistie und Rosenkranz, von P. Mannes M. Rings, O.P., S. Theol. Lector, Laumann Verlag Dülmen 1915 (5. und 6. Auflage, Mit Imprimatur; 240 Seiten).
  • Georg May: Die Prinzipien der jüngsten kirchlichen Gesetzgebung über die Aufbewahrung und die Verehrung der heiligsten Eucharistie. Lumen Gentium-Stiftung Vaduz/Liechtenstein 1971 (27 Seiten).

Weblinks

Anmerkungen

<references />